Wie sieht eine professionelle Baustellenüberwachung aus?

Mit einer professionellen Baustellenüberwachung werden Diebstähle und Vandalismus unterbunden. Was ist dabei zu beachten? Jetzt online informieren.

Mit einer professionellen Baustellenüberwachung zu mehr Sicherheit

Ungesicherte Baustellen laden zu Diebstahl und Vandalismus ein! Teure Baumaterialien und wertvolle Fahrzeuge sind eine leichte Beute, wenn die Baustelle nicht mit Kameras bestückt ist oder die Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes regelmäßig ihre Runden drehen. Eine Baustellenüberwachung, wie sie vom Anbieter alinotec empfohlen wird, sichert große wie kleine Baustellen ab, sodass Einbrecher und Vandalen keinen Schaden anrichten können und der Baubetrieb reibungslos und ohne Unterbrechungen vonstattengehen kann.

Eine Baustellenüberwachung sichert teure Güter und Materialien!

Was wird unter einer professionellen Baustellenüberwachung verstanden?

In einfachen Worten handelt es sich bei einer professionellen Baustellenüberwachung um eine durchgehende Kontrolle der Innen- und Außenbereiche einer Baustelle. Diebe und Eindringlinge können so erkannt und abgeschreckt und im Ernstfall festgesetzt werden. Außerdem bietet eine Baustellenüberwachung Schutz vor Sachbeschädigungen, die in der Regel mit hohen Kosten verbunden sind.

Eine professionelle Baustellenüberwachung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen wird das gesamte Areal mit Kameras, Lampen und Warnschildern bestückt. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, kontrolliert ein professioneller Sicherheitsdienst vor Ort.

Die Funktionen einer professionellen Baustellenüberwachung

Die Basis einer professionellen Baustellenüberwachung stellen mobile oder fest installierte Kameras dar. Diese besitzen allein schon durch ihre Präsenz eine abschreckende Wirkung. Es empfiehlt sich, die Kameras mit einer Einbruchmeldeanlage zu verbinden. Binnen weniger Sekunden werden die Eindringlinge zum Verlassen der Baustelle aufgefordert. Gleichzeitig wird die Polizei oder ein Wachdienst in der Nähe alarmiert. Eine Baustellenüberwachung übernimmt also die folgenden Funktionen:

  • Abschreckung von Dieben und Eindringlingen
  • Einbruchmeldung
  • Unfallvermeidung infolge eines unerlaubten Betretens der Baustelle
  • Sofortige Benachrichtigung von Polizei oder Sicherheitsdienst

Baustellenüberwachung – das ist wichtig!

Die Dimensionierung der Überwachungsmaßnahmen hängt von der Größe des Areals ab und von den Risiken, die auftreten können. Bei geringer Gefahr kann der Schutz ausreichend sein, der von den ohnehin anwesenden Arbeitern ausgeht. In anderen Fällen muss ein Schutzzaun gezogen und zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um das Baustellengelände zu schützen.

Kleine Baustellen mit wenig Gefahrenpotenzial

Wenn keine nennenswerten Gefahrenstellen existieren und die Baustellenfahrzeuge sicher verschließbar sind, genügt in der Regel ein Bauzaun. Für die Nacht sind ein oder mehrere Lichtmasten ausreichend, sofern Schilder aufgestellt werden, die auf eine Videoüberwachung hinweisen.

Baustellen mit wertvollen Gütern

Sofern sich wertvolle Güter in Form von Baumaterialien oder Baustellenfahrzeugen und Maschinen auf dem Gelände befinden, sollte eine Personen- und Fahrzeugkontrolle stattfinden. Zusätzlich sorgen fest installierte oder mobile Kameras, die auch funktionstüchtig sind, für mehr Sicherheit. Außerdem kann ein Sicherheitsdienst dafür sorgen, dass der Betrieb der Baustelle nicht aufgehalten wird.

Großbaustellen

Eine Großbaustelle ist unübersichtlich und zieht Eindringlinge und Diebe regelrecht an. Daher halten es Experten für sinnvoll, ein umfassendes Sicherheitskonzept zu entwickeln, das die Installation einer dauerhaften Videoüberwachung und die Beauftragung eines Sicherheitsdienstes beinhaltet. Zusätzlich sind Zutrittskontrollen sinnvoll.

Der Ablauf einer Baustellenüberwachung

Damit die Baustellenüberwachung wirksam eingerichtet werden kann, sollten Bauunternehmen und Anlagenbetreiber nach dem folgenden Schema vorgehen:

  1. Gefahren- und Risikoanalyse

Die Auswahl der zur Verfügung stehenden Sicherheitsvorkehrungen hängt von den folgenden Aspekten ab:

  • Größe und Lage der Baustelle
  • Wert der Materialien, Fahrzeuge und Maschinen
  • Übersichtlichkeit des Geländes
  • Dauer der Bautätigkeiten
  1. Zusammenstellung der erforderlichen Maßnahmen

Die Maßnahmen werden den Risiken angepasst. Sind diese gering, sind ein Bauzaun, Warnbeschilderung, Strahler und Bewegungsmelder ausreichend. Mittlere Risiken bedürfen zusätzlicher Kamerasysteme und einer Fernüberwachung. Bei großen Risiken empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle durch Sicherheitsdienste.

  1. Praktische Umsetzung des Sicherheitskonzepts

Bei der Realisierung des Konzepts kann das Bauunternehmen eigene Zäune aufstellen, Kameras installieren und eigenes Personal beauftragen, um die Baustelle zu sichern. Es empfiehlt sich jedoch, die Überwachung in professionelle Hände zu legen und ein spezialisiertes Überwachungsunternehmen zu verpflichten.

Vorteile einer professionellen Baustellenüberwachung

Zusammenfassend bietet eine professionelle Baustellenüberwachung für Bauunternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Überwachung rund um die Uhr, selbst wenn das Baugelände unübersichtlich ist.
  • Schutz vor Vandalismus, Diebstählen, Graffitis, Sachbeschädigung und Sabotage.
  • Absicherung gefährlicher Bereiche.
  • Einsparung von Personalkosten durch Kamerasysteme.
  • Keine Wiederbeschaffungskosten von Werkzeugen, Baumaterialien, Baumaschinen und Fahrzeugen.
  • Verzögerungen, die Strafzahlungen nach sich ziehen können, werden vermieden.
  • Vermeidung von Unfällen durch unerlaubtes Betreten.

Darf der Sicherheitsbeauftragte sein Amt niederlegen?

Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und die Verbesserung der Gesundheit nehmen eine zentrale Rolle im Arbeitsalltag in Unternehmen ein. Die Unternehmen haben die Pflicht, die Mitarbeitenden vor gesundheitlichen Belastungen und Gefahren zu schützen. Aus diesem Grunde werden Sicherheitsbeauftragte aus der Mitarbeiterschaft bestellt. Doch wie wird man es, welche Aufgaben muss man in dem Amt erfüllen und darf der Sicherheitsbeauftragte sein Amt niederlegen?

Donato Muro von Sicherheitsingenieur.nrw

Donato Muro

Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.

Was ist ein Sicherheitsbeauftragter?

Der Sicherheitsbeauftragte, kurz SiBe, wird vom Unternehmen bestellt, um die Unternehmensleitung in der Wahrnehmung ihrer Aufgaben zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden zu unterstützen. Der oder die Beauftragte übernimmt diese Aufgaben zusätzlich zu seiner oder ihrer normale Tätigkeit im Unternehmen. Es ist also ein Ehrenamt und wird nicht zusätzlich vergütet.

Wann muss ein Beauftragter für Sicherheit bestellt werden?

Die rechtliche Grundlage für die Bestellung des Sicherheitsbeauftragten findet sich im Siebten Sozialgesetzbuch. Aus § 22 Absatz 1 SGB geht hervor, dass jedes Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten schriftlich einen Beauftragten für Sicherheit bestellen muss. In Unternehmen mit vielen Beschäftigten gibt es mehrere Beauftragte. Wie viele das sein sollten und aus welchen Bereichen des Unternehmens sie bestellt werden, ist in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV Vorschrift 1 und im §20 Absatz 1 näher erläutert. Neben der reinen Anzahl sind hier auch fachliche, zeitliche und räumliche Nähe der SiBe zu den Beschäftigten wichtige Kriterien.

Wie viele Sicherheitsbeauftragte braucht ein Unternehmen: SiBe-Rechner

Die Aufgaben des Sicherheitsbeauftragten

Die SiBe unterstützen ihre Arbeitgeber auf ihrer Arbeitsebene bei der Einhaltung der Vorgaben zum Gesundheits- und Arbeitsschutz. Sie sind für die Mitarbeitenden die ersten Ansprechpersonen in allen sicherheitstechnischen und gesundheitsschutzrelevanten Fragen und stellen die Einhaltung der Vorgaben sicher. Zudem nehmen sie in der Belegschaft eine Vorbildfunktion ein und wirken mit ihrem Auftreten auf das sicherheitsrelevante Verhalten der Mitarbeitenden ein. Sie ersetzen allerdings nicht eine Fachkraft für Arbeitssicherheit oder den Betriebsarzt, arbeiten jedoch eng mit diesen Personen zusammen.

Der SiBe übernimmt durch die Ausübung seines Ehrenamtes keine rechtliche Verantwortung für Unfälle, Gefahren und Mängel und hat auch keine Weisungsbefugnis gegenüber den anderen Mitarbeitenden. Die Rolle des SiBe ist ausschließlich unterstützenden und beratend.

Zu den Aufgaben zählen vor allem:

  • regelmäßige Prüfung der Schutzeinrichtungen und Schutzausrüstungen der Mitarbeitenden
  • Meldung von sicherheitsrelevanten Mängeln an die Unternehmensleitung
  • Information und Beratung der Mitarbeitenden in Belangen des Umgangs mit Maschinen, Anlagen und Arbeitsstoffen
  • Teilnahme an Betriebsbegehungen
  • Untersuchung von Unfällen und typischen Berufskrankheiten
  • Prüfung der Wirksamkeit getroffener Maßnahmen

Rechte von Beauftragten für Sicherheit

Aus den Aufgaben ergeben sich auch besondere Rechte der Beauftragten für Sicherheit. So dürfen sie in der Ausführung ihrer eigentlichen Tätigkeit nicht benachteiligt werden. Die Funktion muss während der Arbeitszeit ausführbar sein. Die Wahrnehmung von Fortbildungs- und Ausbildungsangeboten muss gewährt werden. Sie haben das Recht auf Einsicht in Unfallstatistiken und Ergebnisse von Unfalluntersuchungen im Zuständigkeitsbereich. Außerdem dürfen sich die Beauftragten für Sicherheit ungehindert und frei in ihrem Zuständigkeitsbereich bewegen, jederzeit Verbesserungsvorschläge zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz machen.

So wird man Beauftragter für Sicherheit

Um Sicherheitsbeauftragter in einem Unternehmen zu werden, ist keine besondere Ausbildung notwendig. Oft genügen Schulungen bei der Berufsgenossenschaft, um die übertragenen Aufgaben zur Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz in vollem Umfang und eigenständig wahrzunehmen.

Die Besetzung der Position sollte dennoch mit befähigten Mitarbeitenden erfolgen. Zum einen sollte die Person in der Belegschaft angesehen sein und ein gewissen Vertrauen genießen. Zum anderen ist eine fachliche und örtliche Nähe zu den Bereichen, die er betreut wünschenswert. So gut auch die Buchhalterin ist, geht es um die Schutzkleidung von Mitarbeitenden, den sorgsamen Umgang mit Gefahrenstoffen, das Anlernen von Mitarbeitenden in neuen Arbeitsabläufen oder an neuen Maschinen, ist ein erfahrener Mitarbeiter aus der Produktion, der diese Aufgaben womöglich jeden Tag selbst ausführt, deutlich besser geeignet.

Zusätzliche freiwillige Schulungen und Weiterbildungen beim Unfallversicherungsträger weiten die Kenntnisse des SiBe aus.

Die Ausbildung zum Sicherheitsbeauftragten bei Sicherheitsingenieur.NRW: Online-Schulung im Selbststudium

Die Niederlegung des Ehrenamts als Sicherheitsbeauftragter

Hat ein Arbeitnehmer das Ehrenamt übernommen, ist er nicht dauerhaft an dieses Amt gebunden. Das Ehrenamt kann niedergelegt werden. Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand die Rolle im Betrieb nicht mehr ausführen möchte. Seien es Meinungsverschiedenheiten mit anderen Mitarbeitern, Vorgesetzten oder der Unternehmensleitung, private Gründe oder das Fehlen von Zeit – immer wieder stellt sich im Arbeitsalltag die Frage, ob der SiBe die Funktion einseitig, also ohne die Zustimmung des Arbeitgebers, einfach niederlegen kann. Es sollte selbstverständlich sein, dass ein Ehrenamt jederzeit abgegeben werden kann, aber oft verstehen die Arbeitgeber die Tätigkeit nach der Übernahme als arbeitsvertragliche Pflicht und erschweren die Niederlegung des Amtes.

Leider beantworten die gesetzlichen Regelungen die Frage nach der Möglichkeit der Niederlegung des Amtes nicht ausdrücklich. Weder im Sozialgesetzbuch VII, noch in den DGUV Regeln noch den DGUV Informationen finden sich konkrete Aussagen. In der früheren GUV-I mit Stand vom Januar 2006 wurde das Recht auf Niederlegung des Ehrenamts allerdings festgeschrieben.

Auch wenn die derzeit geltenden Regelungen dieses Recht nicht mehr explizit erwähnen, ist die Rechtslage in Sachen Ehrenamt eindeutig. Die Arbeit als Beauftragter für Sicherheit ist weiterhin ehrenamtlich und freiwillig. Dieses Prinzip gilt nicht nur bei Bestellung, sondern eben auch bei dem Wunsch nach Niederlegung des Amtes. Da schon die Bestellung eines Beauftragten für Sicherheit freiwillig und nicht auf Anweisung erfolgen muss, gilt dies im Umkehrschluss auch für die Niederlegung des Amtes. Verglichen wird die Niederlegung des Ehrenamtes als Beauftragter für Sicherheit häufig mit der Tätigkeit im Betriebs- oder Personalrat. Nach § 24 Nr. 2 BetrVG dürfen sogar gewählte Mitglieder des Betriebsrates jederzeit ihr Amt niederlegen. Einen Grund, warum ein Mitarbeiter, der die Sorge um Gesundheitsschutz freiwillig und unentgeltlich übernommen hat, von diesem nicht einseitig jederzeit zurücktreten kann, ist also nicht ersichtlich. Ein unentgeltliches Ehrenamt ist nicht einem vertraglich vereinbarten Tätigkeitsbereich gleichzustellen.

Was ergibt sich darauf für Arbeitgeber?

Arbeitgeber sind wie oben erwähnt, ab einer gewissen Betriebsgröße dazu verpflichtet, Mitarbeiter mit dem Ehrenamt des Beauftragten für Sicherheit zu betrauen. Da diese Arbeit freiwillig ist, kann dieses Amt nicht einseitig erzwungen besetzt oder ein scheidender Beauftragter durch Weisung ersetzt werden. Da sich für die Ausübung des Amtes auch Rechte auf Freistellung und Fortbildung ergeben, entstehen den Arbeitgebern häufig Kosten für die Beauftragten für Sicherheit. Umso wichtiger ist es für die Unternehmensleitung, von Anfang an bei der Auswahl des Beauftragten für Sicherheit sorgfältig vorzugehen. Die Wichtigkeit des Amtes und der damit verbundenen Aufgaben sollte betont und regelmäßig der Belegschaft vermittelt werden. Dieses Amt ist keine Pflicht oder Schikane, sondern dient dem Wohl jedes einzelnen Beschäftigten.

Der Sicherheitsbeauftragte in Theorie und Praxis. Taschenbuch von Donato Muro und Osamah Khawaja. 14,90 Euro.

Das könnte Sie auch interessieren:


Fortbildungen für Sicherheitsbeauftragte in 5 Bereichen – Gesundheitswesen, Produktion, Bauwesen, Verwaltung und chemische Industrie.

Was ist der Unterschied zwischen FASI, Sifa, SiBe, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Sicherheitsfachkraft, Sicherheitsbeauftragter?

Unsere beliebteste Online-Schulung: SiGeKo im Selbststudium

Baustellen im Winter: So erkennen Sie kältebedingte Risiken und sorgen für eine sichere Arbeitsumgebung

Früher wurden die meisten Baustellen bei Frost, Eis und Schnee für mehrere Monate in den Winterschlaf versetzt. Denn die wichtigsten Materialien, vorneweg der Zement, konnten der Kälte nicht ohne Verluste standhalten. Heute jedoch bleiben zahlreiche Baustellen dank der technischen Weiterentwicklung von Zement & Co. auch in der dunklen Jahreszeit in Betrieb. Das ist gut für Produktivität und Umsatz, birgt jedoch zusätzliche Gefahren für die Mitarbeiter.

Podcast zum Artikel.

Erfahren Sie in diesem Artikel, worauf Sie als SiGeKo auf Ihrer Winterbaustelle achten müssen und wie Sie die wichtigsten Risiken mindern können.

Schichtbeginn im frostigen Morgengrauen, Feierabend bei einbrechender Dunkelheit:  Im Winter sorgt allein das abnehmende Tageslicht für veränderte Arbeitsbedingungen auf Baustellen. An manchen Tagen scheint es sogar permanent dämmrig zu bleiben. Hinzu kommen die Gefahren durch Frost, Kälte und Schnee. Deshalb brauchen SiGeKo und Bauleiter im Winter ein besonders aufmerksames Auge, wenn es darum geht, für maximale Sicherheit auf der Baustelle zu sorgen.

Denn die größten Risiken der Winterbaustelle sind auf den ersten Blick oft gar nicht sichtbar.

Baustellenwege müssen täglich auf Glätte geprüft werden

Wer schon einmal auf Glatteis ausgerutscht ist, weiß, wie tief der Schrecken sitzt – denn wir stürzen meist nur dann, wenn wir die Glätte gar nicht bemerkt haben, weil sie für unser Auge nicht sichtbar war. Dieses Risiko ist vor allem morgens und abends besonders hoch, wenn Dämmerung herrscht und wir nicht erkennen können, ob der Untergrund lediglich nass oder bereits gefroren ist. Manchmal kann sich Glätte auch unter harmlos erscheinendem Laub oder einer dünnen Schicht Schnee verbergen.

Für Baustellen gibt es keinen regulären, gemeindlich organisierten Winterdienst. Deshalb ist es unerlässlich, nach einer kalten Nacht zu prüfen, ob alle Flächen sicher betreten werden können, und sie gegebenenfalls entsprechend zu präparieren. Ein Eimer Streusalz sollte deshalb auch auf Kleinbaustellen immer vorrätig sein, um die wichtigsten Gehwege zu sichern.

Auf manchen Großbaustellen ist es durchaus üblich, dass Mitarbeiter mit dem Fahrrad von A nach B fahren. Sie sollten darauf achten, dass sie Spikes an ihren Rädern haben – selbst dann, wenn auf der Baustelle seitens des Bauleiters täglich gestreut wird. Vor allem die Kombination von Eis und Sand kann schnell zur Falle werden, weil die Bremsen komplett versagen und das Rad ins Schleudern gerät. Doch auch gestreute Wege bergen noch Gefahren: Gröbere Streusalzkörner verlängern den Bremsweg, weshalb das Tempo im Winter gedrosselt werden sollte.

Tückisch wird Frost auch auf Metalloberflächen, etwa bei Gerüsten oder den Trittflächen von Leitern. Sie können extrem rutschig werden, wenn nach einer eisigen Nacht die Sonne herauskommt. Nicht nur deshalb sollten sie immer nur mit Profisohlen betreten und mit Arbeitshandschuhen angefasst werden. Denn gefrorenes Metall kann an der feuchten Haut kleben bleiben und beim Losreißen schmerzhafte Schürfwunden verursachen.

Wintersichere Arbeitskleidung mit Reflektoren beugt Unfällen vor

Auf der Winterbaustelle kann die richtige Ausrüstung Leben retten: Schuhe mit schneesicheren Profilsohlen sind ebenso essenziell wie die passenden Handschuhe, welche die Finger nicht nur warm halten, sondern auch ihre Beweglichkeit garantieren und aus robusten, griffsicheren Materialien bestehen.

Die S3 Sicherheitsschuhe gibt es beispielsweise auch mit einem Extra-Profil und einer dicken Fütterung. Sie hält die Füße selbst bei Minusgraden warm. Zusätzlich können Thermosocken zum Einsatz kommen, die den Isolationseffekt der Fütterung noch einmal verstärken.

Auch die Kleidung sollte der winterlichen Kälte und Dunkelheit angepasst werden. Die so genannte High Visible Arbeitskleidung ist insbesondere im Bereich des Oberkörpers mit Hochleistungsreflektoren ausgestattet und bietet damit eine optimale Sichtbarkeit bei Schmuddelwetter und einbrechender Dämmerung. Wenn die Witterung ungemütlich wird, reicht der Helm außerdem oft nicht mehr aus, um den Kopf warm zu halten – und kühlt der Kopf aus, folgt nach und nach der gesamte Körper. Dünne Mützen aus atmungsaktivem Hightech-Material lassen sich problemlos unter den Helm tragen und schützen die empfindlichen Ohren vor Zugluft und Feuchtigkeit.

Wer auf der Baustelle mit leicht brennbaren Chemikalien zu tun hat oder sich häufig im Funkenflug befindet – etwa beim Schweißen – , sollte jedoch eine spezielle Mütze aus feuerfestem Material wählen.

Eine gute Alternative zur Kombination Helm & Mütze bieten Helme mit Styroporauskleidung im Inneren. Sie werden liebevoll als „Iglo-Helme“ bezeichnet und eignen sich für Menschen, die unempfindlich an den Ohren sind und denen es vollkommen genügt, wenn der Kopf ausreichend gewärmt wird.

Thermokleidung als Sicherheitsfaktor: Unterkühlung ist ein Unfallrisiko

Extrawarme Thermokleidung ist als Sicherheitsfaktor nicht zu unterschätzen. Ständiges Frieren mindert die Konzentration und raubt Energie. Der Organismus muss dann permanent auf Hochleistungstouren arbeiten, um seine Idealtemperatur zu halten. Frieren wir dauerhaft, kann sich rasch Erschöpfung und Müdigkeit einstellen, was wiederum zu einer höheren Fehleranfälligkeit führt.

Gleichzeitig ist es wichtig, beweglich zu bleiben. Am besten kleidet man sich bei niedrigen Temperaturen im Zwiebelprinzip und trägt als Basis leichte, wärmende Sportunterwäsche. Atmungsaktive Layer unter der Jacke machen jede Bewegung mit uns transportieren den Schweiß schnell wieder nach außen ab.

Beleuchtung der wichtigsten Wege mit mindestens 20 Lux

Im Dezember wird es schon nachmittags dunkel, sodass unbedingt auf gut ausgeleuchtete Verkehrswege innerhalb der Baustelle geachtet werden muss. Sie sollten mit mindestens 20 Lux flächendeckend bestrahlt werden, um die Sicherheit des Teams gewährleisten zu können.

Da moderne LED Lampen keine Wärme entwickeln, müssen sie regelmäßig vom Schnee befreit werden, um in voller Stärke arbeiten zu können. Bei klassischen Lampen tauen Schnee und Eis mit der Zeit von alleine weg.

Vor allem die Sicherheits- und Rettungswege einer Baustelle müssen in der Dämmerung bestens sichtbar sein.

Die gefährlichsten Unfälle auf Baustellen sind ganzjährig in erster Linie Stürze – zum Beispiel von einem Gerüst, einer Leiter oder auch hinab in eine Grube. Diese Gefahr potenziert sich in den Wintermonaten um ein Vielfaches. Deshalb muss morgens immer genügend Zeit eingeplant werden, um die Gerüstflächen von Eis und Schnee zu befreien und die gesamte Ausrüstung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Löcher, die mit Brettern abgedeckt wurden, sollten zusätzlich gekennzeichnet werden. Schnee verändert die gesamte Optik der Baustelle, da er sich wie eine dicke weiße Decke über den Untergrund legt und alles „gleich“ aussehen lässt. Sprich: Sind die Löcher und Gruben nicht extra gekennzeichnet, besteht die Gefahr, dass ein Mitarbeiter auf den Holzplanken ausrutscht oder versehentlich mit einem schweren Baustellenfahrzeug darüber fährt und einbricht.

Pausenräume und Toiletten müssen ausreichend beheizt werden

Zum Arbeitsschutz gehört auch der Schutz des Immunsystems. Wer in der Kälte arbeitet, muss die Möglichkeit haben, sich in den Pausen aufzuwärmen. Deshalb ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Pausenräume in den Baucontainern eine Temperatur von 21 Grad haben müssen. Überdies sollten sie Möglichkeiten bieten, nasse Jacken zum Trocknen aufzuhängen.

Die Toiletten und Waschräume sollten ebenfalls beheizt werden. Die Baustellenmitarbeiter sollten überdies dazu ermuntert werden, alle körperlichen Symptome, die auf eine Unterkühlung hinweisen, ernst zu nehmen und sich bei wiederholtem Husten und Niesen krankzumelden – auch und insbesondere zum Schutz der Kollegen.

Haben Sie schon unsere Wettermeldungen für Ihre Baustelle gesehen?
Wetterwarnungen für NRW und ganz Deutschland:

Brandschutz in der Weihnachtszeit

Die weihnachtliche Zeit ist eigentlich zur Entspannung gedacht, soll uns Ruhe und Geborgenheit bescheren. Leider sind viele Dinge, die zu dieser Stimmung beitragen, Quellen für Brände. Laut des Gesamtverbands der Versicherer gibt es vor allem im Dezember bis zu 50% mehr Brände als in den anderen Monaten.

Hier wollen wir Ihnen 5 Tipps geben, wie Sie eine böse Überraschung zu Festtagen vermeiden können und wie Brandschutz zu Weihnachten aussehen kann.

5 Tipps zum Brandschutz in der Weihnachtszeit

  1. Kerzen – Der große Übeltäter

Kerzen werden vor allem in den kalten und dunklen Tagen des Jahres häufiger genutzt. Jedoch sind sie ein offenes Feuer, was schnell zu einem Brand führen kann. Hier sollten Sie lieber auf LED-Kerzen zurückgreifen. Diese minimieren das Brandrisiko.

Wenn Sie doch normale Wachskerzen verwenden sollten, sollten Sie diese niemals unbeaufsichtigt lassen. Verwenden Sie zudem Kerzen, die lange brennen und deren heißer Wachs richtig aufgefangen werden kann. Zudem gibt es auch Kerzen, die einen verkürzten Docht haben und nicht bis unten durchbrennen. Das stoppt eine Brandausbreitung am Boden der Kerze.

  1. Vermeiden Sie trockenes Tannengrün

Echtes Tannengrün eignet sich gut als Dekoration, beim Adventskranz oder im Weihnachtsbaum. Jedoch ist dies auch anfälliger für Brände und kann sich sehr leicht entzünden. Tannenzweige sollten regelmäßig ausgetauscht werden, der Weihnachtsbaum sollte zusätzlich gegossen werden, damit er nicht austrocknet. Sie sollten ebenfalls feuerfeste Unterlagen verwenden. Auch wenn Holz eine schöne Optik hat, ist es nicht feuerfest. Metall oder Keramik eignen sich hier besser, um Tannenzweige aufzustellen.

Hier gilt die Brandgefahr am meisten für offenes Feuer wie Kerzen, aber auch Lichterketten oder LED-Kerzen können zu Bränden führen. Durch ihre Batterien kommt es ebenfalls zu einer Wärmeentwicklung. Haben Sie bestenfalls immer einen Eimer Wasser bereitstehen, um ein aufkommendes Feuer zu löschen. Ein schnelles Handeln kann über die Größe des Brandes entscheiden.

Es ist ebenfalls ratsam, zu Hause einen Feuerlöscher zu haben. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Hersteller, die Wasser- oder Fettbrandfeuerlöscher für den Privathaushalt herstellen. Hier am besten mit der Bedienungsanleitung vertraut machen und alle paar Jahre überprüfen, ob der Feuerlöscher noch gut ist. Natürlich sind auch Feuermelder unabdingbar, die vor der Weihnachtszeit ebenfalls auf ihre Tauglichkeit überprüft werden sollten.

  1. Der Weihnachtsbaum als größte Brandgefahr

Trockenes Tannengrün ist alleine schon eine Gefahr, aber der Tannenbaum ist ein noch größeres Risiko bei Bränden. Über ihn kann sich das Feuer in Windeseile ausbreiten und auf umliegende Möbel übergreifen. Um das zu vermeiden, geben wir Ihnen ein paar Sondertipps für den Weihnachtsbaum.

Den Baum richtig aufstellen

Damit der Baum nicht aus Versehen umkippen kann, sollte er richtig montiert sein. Ein fester Unterstand, ein geeigneter Ständer und eine gute Position im Raum sind essenziell dafür, dass der Weihnachtsbaum nicht nur gerade steht, sondern auch nicht umfallen kann. Im Umkreis des Baumes sollten am besten keine Kerzen aufgestellt werden, um das Risiko eines Brandes zu vermeiden.

Auswahl des Baumschmucks

Echte Kerzen am Weihnachtsbaum verwenden wird schon lange nicht mehr gemacht, da das Brandrisiko hier einfach zu hoch ist. Heutige Lichterketten bilden da keine große Gefahr, dennoch gibt es Weihnachtsbaumschmuck, der trotzdem leicht brennbar ist. Hier sollten Sie selbst abwägen, welchen Sie nutzen möchten. Risiken wie offene Kerzen, Kinder oder Haustiere sind für jeden Haushalt unterschiedlich und dementsprechend sollte der Baumschmuck auch ausgewählt werden.

Abstände einhalten

Der Weihnachtsbaum sollte nicht nahe leicht entflammbaren Möbeln und Gegenständen stehen. Dies gilt vor allem für Stoffe, Gardinen oder Vorhänge. Auch Wärmequellen sollten vom Weihnachtsbaum ferngehalten werden, vor allem offene Feuer. Ein Sicherheitsabstand von mindestens 25cm ist wichtig, damit der Baum nicht aus Versehen Feuer fängt oder selbst etwas in Brand stecken kann.

  1. Lichterkette und Elektronik überprüfen

Auch wenn man meinen könnte, dass Lichterketten die sichere Variante sind, gibt es auch hier jährlich Brände. Diese lassen sich meist vermeiden, indem man immer ein Auge auf die Weihnachtsdeko hat und vor Gebrauch alle Kabel und Steckdosen überprüft. Kabelbrüche, fehlende Isolierung und defekte Lampen sind alles Brandrisiken, die es zu vermeiden gilt. Schauen Sie also vor der Dekoration einmal all Ihre Lichterketten an und überprüfen, ob diese noch intakt sind.

Auf Produkten gibt es hier die Prüfsiegel VDE und GS, die anzeigen, dass die Lichterkette für den Gebrauch geeignet ist. Dieselbe Vorsicht gilt übrigens auch für Verteilersteckdosen, die vor allem zu Weihnachten oft zur Hand genommen werden. Vermeiden Sie hier lange Ketten an Mehrfachsteckdosen. Das System sollte nicht überlastet werden, lieber nutzen Sie verschiedene Haussteckdosen.

Ein guter Rat ist, die Beleuchtung nachts auszuschalten. Das spart nicht nur Strom, sondern mindert auch das Brandrisiko. Das kann manuell oder über Zeitschaltuhren gemacht werden. Unser Geruchssinn ist nachts nicht aktiv, weshalb ein Feuer ein großes Risiko darstellt. Brandmelder sollten vor der Weihnachtssaison überprüft werden, damit im Notfall schnell gehandelt werden kann.

  1. Auf Tiere und Kinder aufpassen

Kleinkinder und Tiere sind weniger berechenbar als Erwachsene und können durch ihre Unbeholfenheit Gegenstände umwerfen. Das ist natürlich gefährlich, wenn mit offenem Feuer oder zerbrechlichen Gegenständen umgegangen wird. Als Besitzer von Haustieren und Eltern von Kindern sollte man hier Grenzen aufzeigen. Kindern sollten Sie den richtigen Umgang mit der Weihnachtsdeko beibringen, damit sie für die Zukunft lernen.

Die Weihnachtszeit im Büro und Unternehmen

Da die meisten Menschen die Zeit im Dezember trotzdem im Büro verbringen, wollen sie es sich auch dort gemütlich machen. Den Arbeitsplatz zu dekorieren, gehört in vielen Betrieben zur Tradition dazu. Hier sollten Sie sich über den Brandschutz des Büros informieren, die oben schon genannten Tipps umsetzen und Notausgänge kennen. Es wird empfohlen, diese Verantwortung auf eine Person oder eine kleine Gruppe zuzuweisen, die diese Informationen an die weiteren Mitarbeiter weitergibt.

Fazit

Brandschutz ist ein wichtiger Aspekt in der Weihnachtszeit, da vor allem hier Brände entstehen können. Wenn Sie jedoch die hier vorgestellten Hinweise befolgen, dann sollte es keine Probleme geben. Risiken zu minimieren und im Notfall bereit zu sein, ist das Wichtigste, das man beachten sollte.

Poka Yoke

Poka Yoke ist eine Methode des schlanken Produktionsprozesses, bei der es um die Fehlervermeidung geht. In der japanischen Sprache bedeutet der Begriff Fehler vermeiden. Sobald ein Mangel bis zum Kunden gelangt, wird dieser zum Fehler. Das Ziel ist es, sie zu vermeiden, indem diese Mängel an ihrer Quelle gefunden und korrigiert werden.

Geschichte von Poka Yoke
Die Bezeichnung stammt aus den 1960er-Jahren von Shigeo Shingo, der einer der Hauptverantwortlichen des Toyota-Produktionssystems war. Er hatte bemerkt, dass die Beschäftigten bei einem Arbeitsgang oft die notwendige Feder unter einem Schaltknopf nicht anbrachten.
Er veränderte den Arbeitsablauf so, dass dieser in zwei Schritten erfolgte: Als Erstes wurden die benötigte Feder in einem Platzhalter abgelegt, anschließend wurden sie unter dem Schalter eingebaut. Blieb eine Feder im Platzhalter zurück, wusste der Mitarbeiter, dass er vergessen hatte, sie einzusetzen. So konnte er seinen Fehler direkt beheben.

Die Vorteile von Poka Yoke
Für die Produktionsprozesse bedeutet es in erster Linie eine verbesserte Qualitätskontrolle. Durch die Einbeziehung in den Fertigungsprozess können Fehler vermieden oder schon kurz nach ihrer Entstehung erkannt werden. Dies verhindert, dass fehlerhafte Produkte bis in die Endfertigung gelangen. Das Ergebnis ist eine bessere Qualität der Erzeugnisse.

Poka Yoke setzt an der Ursache der Probleme an und beugt größeren Schäden vor. Die schnelle Beseitigung von Fehlern benötigt deutlich weniger Zeit als die Nachbearbeitung von Waren. Die Anwendung in Unternehmen bietet viele weitere Vorteile, wie die:

a) Reduzierung der Zeit für Schulungen:
Weil die Beschäftigten auf weniger Schwachstellen achten müssen, sind auch weniger Schulungsmaßnahmen nötig.

b) Kultur der stetigen Verbesserung wird unterstützt:
Die Mitarbeiter werden ermutigt, Probleme sofort zu lösen und die Ursachen der Fehler zu beseitigen. So werden sie nicht zu größeren Problemen. Es lässt sich ausgezeichnet in ein umfassendes Lean-Manufacturing-Konzept einbinden.

c) Vermehrte Sicherheit:
Durch Maßnahmen, die verhindern, dass Mitarbeiter in gefährliche Lagen geraten, verbessert die Sicherheit in einem Unternehmen.

d) Verminderung der Ausschussmengen:
Es ist allseits bekannt, dass weniger fehlerhafte Produkte Materialverschwendung zur Folge hat. Gleichzeitig spart man Zeit, da weniger fehlerhafte Produkte nachbearbeitet werden müssen: Die Anzahl der Fehler verringert sich nicht nur, sondern sie lassen sich auch schneller beheben.

e) Bessere Produktivität:
Die Prozesse laufen effizienter ab, da Fehlern vorgebeugt wird. Im Ergebnis führen schnellere, wirksamere Arbeitsabläufe und weniger Ausschuss zu einer erhöhten Gesamtproduktivität.

Die Verwendung von Poka Yoke
Damit können Fehler in der Bearbeitung, Einrichtung, Bedienung, fehlende oder falsche Teile erkannt und vermieden werden. Kontrollen können an jeder Stelle im Herstellungsprozess eingebaut werden, an der Fehler auftreten können. In einigen Situationen ist es besonders wichtig, einen Bearbeitungsprozess fehlerfrei zu halten, dazu zählen:
• Die Übergabe eines Produkts an einen anderen Mitarbeiter im Arbeitsablauf.
• Kleine Fehler am Anfang des Produktionsprozesses können zu größeren Komplikationen führen.
• Sofern die Konsequenzen eines Fehlers finanziell oder sogar gesundheitlich bedrohlich sind.

Nachstehend einige typische Fehler in Produktionsprozessen:
• Fehler in der Verarbeitung
Übersehen eines Arbeitsschrittes oder Nichtbefolgen der vorgeschriebenen Arbeitsanweisungen.
• Einrichtungsfehler
Fehlerhafte Einstellung der Arbeitsmittel oder falsche Werkzeugbestückung.
• Fehlende Bauteile
Nicht alle Teile sind im Montage-, Schweiß- oder anderen Prozessen vorhanden.
• Unpassende Teile/Komponenten
Verwenden der falschen Komponenten in der Fertigung.
• Fehler im Arbeitsablauf
Unsachgemäße Umsetzung eines Arbeitsschrittes oder die falsche Fassung der Arbeitsanweisung.
• Fehler bei Messungen
Ein Messfehler bei einem Arbeitsvorgang, der Maschineneinstellung oder den Maßen eines Bauteils, das vom Zulieferer kommt.

Zum Erkennen und Bestimmen von Fehlern gibt es drei Methoden, die sogenannten Einstellfunktionen:
1) Kontaktmethode
Identifikation von Mängeln durch Überprüfung der materiellen Merkmale des Erzeugnisses wie Form, Farbe oder Größe.
2) Festwertmethode (oder feste Kennzahl)
Sie erfordert, eine bestimmte Menge an Arbeitsschritten auszuführen, und alarmiert den Mitarbeiter, falls dieser Wert unterschritten wird.
3) Bewegungsschritt- oder Sequenzmethode
Sie bestimmt, welche Schritte eines Ablaufs eingehalten wurden.

Diese Verfahren lassen sich bei Kontrollen an unterschiedlichen Punkten eines Fertigungsprozesses durchführen. Einen Prozess kann man so einrichten, dass er einen Fehler durch zwei Arten von Signalen meldet, es sind sogenannte Regelfunktionen. Die Warnfunktionen sind sensorische Signale, die den Mitarbeiter auf Fehler aufmerksam machen. Kontrollfunktionen verhindern, dass der Prozess fortgesetzt wird, bis der Fehler behoben ist.

Poka Yoke und die Arbeitssicherheit
Die Grundprinzipien zur Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz in Unternehmen findet man in zahlreichen Branchen. In der medizinischen Industrie ist es zum Beispiel entscheidend, Fehler zu vermeiden. Ein Dialysegerät übernimmt die Funktion der Nieren und wird für einen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung benötigt. Dieses verfügt über einen effizienten Luftblasendetektor, der als Sicherheitsvorrichtung beim Gebrauch der Maschine dient. Der Detektor sorgt dafür, dass keine Luftblase in den Körper des Patienten gelangt. Ein anderer sensibler Bereich ist die Elektronik. Hier passen bestimmte Kabel und Stecker nur in spezielle Steckplätze oder lassen sich lediglich in eine bestimmte Richtung einstecken. So wird verhindert, dass Mitarbeiter Stromstöße erhalten.

Ein weiteres Beispiel sind die unbemannten Flurförderfahrzeuge in einem Lager. Sie halten ihre Fahrspur, können Hindernisse erfassen und so Unfälle vermeiden. Aufzugtüren sind in Unternehmen oft mit einem Sicherheitssensor ausgestattet, der die Anwesenheit einer Person im Türbereich erkennt und verhindert, dass Menschen eingeklemmt werden. Lastenaufzüge mit eingebauter Waage reagieren auf zu viel Gewicht mit einer Fahrsperre.

Die digitalisierte Implementierung von Poka Yoke
Dank der zunehmenden Verfügbarkeit von speziellen Sensoren, Geräte-Integrationen und Produktionssoftware ist es heute einfacher, Produktionsprozesse fehlersicher zu gestalten. Beispiele hierfür sind Pick-to-Light-Systeme zur Beleuchtung des richtigen Bereichs oder Lichtschranken, um festzustellen, ob Mitarbeiter das richtige Bauteil entnommen wurde. Der Einsatz einer Digitalwaage, die erkennt, ob ein Bauteil das richtige Gewicht hat und stoppt die Fertigung, wenn es nicht stimmt. Oder die Integration von Werkzeugen, um Arbeitsschritte nach genauen Vorgaben durchzuführen.

Die neuesten Fortschritte in der Herstellungstechnologie eröffnen eine Reihe von Optionen, um Prozesse in einer Firma gegen Fehler zu schützen. Die Umsetzung von Poka Yoke kann sofortige Vorteile für die Verbesserung der Qualität, Leistungsfähigkeit, Arbeitsproduktivität und Sicherheit der Betriebsabläufe bedeuten und auf Jahre hinaus zur ständigen Verbesserung des Unternehmens beitragen.

Aufgaben des Fachkoordinators Evakuierung (FKE)

Aufgaben des Fachkoordinators Evakuierung (FKE)

1. Einleitung

In unserer zunehmend komplexen und gefährdeten Welt, in der Naturkatastrophen, technologische Unfälle und andere Notfälle eine ständige Bedrohung darstellen, wächst die Bedeutung der Evakuierung. Die geordnete Verlegung von Menschen aus akut gefährdeten Bereichen in sichere Zonen, gemäß ASR A2.3, Nr. 3.1, ist eine dringende und wichtige Aufgabe. Der Fachkoordinator Evakuierung (FKE) steht im Mittelpunkt dieser lebenswichtigen Bemühungen. Dieser Artikel gibt einen detaillierten Einblick in die Schlüsselrollen und Verantwortlichkeiten dieser entscheidenden Position.

2. Der Fachkoordinator Evakuierung: Eine Übersicht

Der Fachkoordinator Evakuierung (FKE) ist weit mehr als nur ein Titel. Die Rolle erfordert Fachwissen, Koordination, Kommunikation und Entscheidungsfähigkeit. Der FKE ist verantwortlich für die Erstellung, Koordination und Durchführung von Evakuierungsplänen, reguliert durch verschiedene gesetzliche Vorschriften, einschließlich der VDI-Richtlinie 4062. Die strikte Befolgung dieser Gesetze und Richtlinien ist entscheidend, um die Sicherheit der betroffenen Menschen zu gewährleisten.

Schulung

2-tägige Schulung in Präsenz in Düsseldorf oder online per MS Teams
Daniel Vanummißen und Donato Muro

Im Downloadbereich finden Sie hilfreiche Vorlagen für die Planung und Umsetzung. HIER DOWNLOAD STARTEN

4. Bedeutung der Weiterbildung und Qualifikation zum FKE

Das bevorstehende Seminar vom 27.-28.09.2023 bietet eine umfassende Einführung in das Gebiet des FKE, inklusive eines detaillierten Einblicks in Gesetze, Strategien, Best Practices und realen Fallstudien. Die Teilnehmer werden bestens vorbereitet, um in diesem anspruchsvollen und lohnenden Bereich erfolgreich zu sein.

5. Fallstudien und Erfolgsgeschichten

Die erfolgreiche Umsetzung von Evakuierungsplänen geht über die Theorie hinaus. Praktische Beispiele, in denen FKE beteiligt waren, illustrieren die Wirksamkeit dieser Pläne und bieten wertvolle Lehren für die Zukunft.

6. Fazit und Ausblick

Die Rolle des Fachkoordinators Evakuierung ist sowohl komplex als auch entscheidend. Mit der richtigen Ausbildung und Einstellung kann ein FKE den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkoordinatoren steigt, und die Teilnahme an Weiterbildungen wie dem anstehenden Seminar ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Professionalität.

7. Anhänge

  • Seminarprogramm: Link zum Programm.
  • Weiterführende Literatur: ASR A2.3, Nr. 3.1; VDI-Richtlinie 4062; relevante Landes- und Bundesgesetze, etc.

DGUV Information 205-033 Alamierung und Evakuierung, hier herunterladen

× Schreiben Sie uns auf WhatsApp