Brandschutzkonzept vs. Brandschutznachweis

Brandschutzkonzept und Brandschutznachweis

Die drei Begriffe Brandschutznachweis, Brandschutzkonzept und Brandschutzplan sind zwar miteinander verwandt, jedoch sind sie nicht identisch. Obwohl sie oftmals deckungsgleich genutzt werden, umschreiben sie aber unterschiedliche Kriterien, wenn es um genehmigungspflichtige Bauvorhaben geht. Brandschutzkonzepte umfassen eine komplette Brandschutzplanung für ein Gebäude. In den Brandschutznachweisen sind alle Details der benötigen Brandschutzmaßnahmen aufgelistet. Dies erfolgt entweder als Visualisierung (in Form eines Brandschutzplanes) und/oder als Übersicht. Ein Brandschutzplan ist ein Grundrissplan mit allen ausgewiesenen brandschutzrelevanten Parametern wie Fluchtwege, Standorte von Feuerlöschern, Brandschutztüren, Brandwände, Feuerwehrzufahrten etc.

Bedeutung eines Brandschutzkonzeptes

Sobald jemand eine Genehmigung zur Errichtung, Umnutzung und/oder Umbau für ein Bauobjekt beantragt, ist dieser auch dazu verpflichtet, ein detailliertes Brandschutzkonzept vorzulegen. Dieses Konzept beinhaltet alle relevanten Maßnahmen, die im Kontext des Feuerschutzwesens stehen. Das sind u. a.:

– Technische, bauliche und organisatorische Gefahrenabwehr.
– Optionen für eine effektive Bekämpfung eines Brandes durch die Feuerwehr.

Donato Muro von Sicherheitsingenieur.nrw

Donato Muro

Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.

Wann kam das Brandschutzkonzept und weshalb ist es erforderlich?

Ausschlaggebend für die Einführung genehmigungspflichtiger Brandschutzkonzepte war 1996 der Brand am Düsseldorfer Flughafen. Diese Katastrophe zeigte deutlich, dass es nicht nur auf Formulierungen von Vorschriften ankommt, die im vorliegenden Fall zu Genüge vorhanden waren. Die Einhaltung, Dokumentation und die Umsetzung der Vorschriften wurden jedoch weitestgehend dem Zufall überlassen und selten kontrolliert. Dies wurde nicht nur am Flughafen Düsseldorf so gehandhabt. Das erste Bundesland, welches verpflichtend Brandschutzkonzepte für Sonderbauten verlangte, war Nordrhein-Westfalen. Die Brandschutzkonzepte sollten ab diesem Zeitpunkt akribisch erstellt und behördlich geprüft werden.

Aktuell bildet die Musterbauordnung (MBO) den Orientierungsrahmen für die gesetzlich bundesweit geltenden Brandschutzrichtlinien. Die Musterbauordnung wurde 2002 eingeführt und führt u. a. in § 14 MBO wörtlich Folgendes aus:

„Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.“ (Quelle: https://www.idf.nrw.de/aktuelles/dokumente/grundsatzpapier_par_14_mbo.pdf)

Für die Formulierung der MBO war die Arbeitsgemeinschaft der 16 Bundesländer IS-ARGEBAU zuständig. Die MBO selbst ist kein Gesetz, sondern ist die Grundlage, für die auf Landesebene vorgeschriebenen Brandschutzkonzepte und sind somit Bestandteil eines Baugenehmigungsverfahrens.

Wann muss ein Brandschutzkonzept vorgelegt werden?

Eine einheitliche Regelung auf Bundesebene existiert nicht. Normalerweise verlangt die Brandschutzbehörde keinen Brandschutzplan für folgende Gebäude:

– Neben- und Anbauten,
– kleine Gebäude,
– Einfamilienhäuser,
– Landwirtschaftliche Gebäude.

Zu den Gebäudeklassen, die ein eigenes Brandschutzkonzept benötigen, zählen gemäß MBO sogenannte Sonderbauten. Wann ein Gebäude ein Sonderbau ist, regeln jedoch die Vorschriften der jeweiligen Bundesländer. Auch wie detailliert ein Brandschutzplan sein muss, hängt von der Bauart, Nutzung und Anlage des jeweiligen Gebäudes ab. Sonderbauten können insbesondere sein:

– Büro- und Verwaltungsgebäude, die eine Grundfläche von mehr als 400 m² aufweisen.
– Hochhäuser.
– Kindergärten und Schulen.
– Gaststätten.

Wie erstellt man ein Brandschutzkonzept und was sollte es beinhalten?

Die Grundlage für das individuell erstellte Brandschutzkonzept bildet zum einen die Nutzung des Gebäudes, das zu erwartende Ausmaß an Schäden und das Brandrisiko. Neben den Vorstellungen und dem Zweck des Bauherrn bzw. Eigentümer eines Gebäudes, müssen auch die versicherungsrechtlichen und behördlichen Vorgaben mit einkalkuliert werden.

Was gehört zu einem Brandschutzkonzept?

Das Brandschutzkonzept umfasst einfach gesagt alle Einzelmaßnahmen in folgenden Bereichen:

– Abwehr: Handlungen zur Bekämpfung, Eingrenzung und Löschung von Bränden.
– Vorbeugung: anlagentechnische und bauliche Feuerschutzwesen (beispielsweise Brandschutztüren und Fluchtwege).
– Organisation: unternehmerische Brandschutzordnung.

Um ein Brandschutzkonzept genehmigt zu bekommen, muss es eine aussagekräftige Beschreibung der risikorelevanten Aspekte vorweisen. Beispielsweise ein dargelegtes etwaiges Brandszenario und entsprechende Schutzziele. In NRW ist dies auch in der BauPrüfVO geregelt.

Die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes

Für die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes ist im Regelfall der Bauherr. Für Gebäude, die in öffentlicher Hand liegen, ist ein sogenannter Brandschutzsachverständiger hinzuzuziehen. Dieser erstellt das Brandschutzkonzept und führt ggf. auch die baulichen Maßnahmen. Im privaten Bereich ist man nicht dazu verpflichtet, einen solchen Sachverständigen zu beauftragen. Jedoch können es die Behörden verlangen, dass für die Erstellung des Brandschutzkonzeptes, eine besonders qualifizierte Person hinzugezogen wird. Dies kann z. B. bei Sonderbauten wie Krankenhäuser, Messebauten, Schulen oder Industrieanlagen der Fall sein. Also überall dort, wo sich größere Mengen von Personen aufhalten.

Kosten eines Brandschutzkonzepts

Der Ausschuss der Kammern und Verbände der Architekten und Ingenieure für die Honorarordnung hat die Gebührenordnung ausgearbeitet (Leistungen für Brandschutz: AHO Heft 17). Die Höhe des jeweils fälligen Honorars richten sich sowohl nach der Grundfläche des Gebäudes als auch der Anordnung der Teilflächen, der Komplexität der Aufgabe, Nutzungszweck sowie weitere Aspekte.

Bedeutung eines Brandschutznachweises

Der Brandschutznachweis ist essentieller Bestandteil des genehmigungspflichtigen Bauantrags. Insbesondere gilt dies bei Bauvorlagen für Sonderbauten, bei denen bekannt ist, dass sich dort eine größere Anzahl Menschen aufhalten wird. Hier prüfen die Behörden akribisch das vorgelegte Brandschutzkonzept. Nach Fertigstellung des Gebäudes erfolgt eine weitere Prüfung durch einen Prüfsachverständigen oder eine für die jeweilige Situation ausgebildete Person.

Weshalb benötigt man Brandschutznachweise?

Die Baubehörde benötigt zur Überprüfung, ob alle vorgeschriebenen Maßnahmen erfüllt werden, einen Brandschutznachweis. Die Vorlage eines solchen Nachweises ist auch bei Gebäudeklassen von 1 bis 3 Pflicht. Hierbei handelt es sich um konventionelle Wohn- und Bürogebäude. Im Regelfall enthält schon der Bauplan selbst einen solchen Plan über Brandschutzdetails. Ist dies der Fall, ist es nicht zwingend erforderlich, einen separaten Brandschutznachweis erstellen zu lassen.

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Ab wann wird der Brandschutznachweis benötigt?

Der Brandschutznachweis ist immer bei Sonderbauten und den Gebäudeklassen 5 erforderlich. Unter die Gebäudeklasse 5 fallen folgende Objekte:

– Nutzungseinheit hat mehr als 400 Quadratmeter Grundfläche.
– Das Gebäude ist höher als 13 Meter.
– Unterirdische Gebäude.

Wer erstellt den Brandschutznachweis?

Die Verantwortung hierüber obliegt dem Bauherrn. In den meisten Fällen verfügt dieser aber nicht über das Spezialwissen, das es für die Formulierung eines Brandschutznachweises vorzuweisen gilt. Bandschutzingenieure wie Donato Muro erstellen die Brandschutzkonzepte und Bandschutznachweise.

Wer darf den Brandschutznachweis erstellen?

Das kommt ganz darauf an, in welchem Ort sich das betreffende Objekt befindet, denn Gebäudebrandschutz ist Landesrecht. Je nachdem welche Behörde zuständig ist oder welcher Gebäudeklasse das Objekt unterliegt, können besondere Bestimmungen für die Erteilung der Nachweise gelten.

Aus welchen Inhalten besteht ein Brandschutznachweis?

Ein Brandschutznachweis besteht normalerweise aus einem Mantelbogen, der alle relevanten Angaben über das Objekt und auch den Bauherrn beinhaltet (Adresse des Bauherrn, Standort des Objektes usw.). Im Bauplan müssen sämtliche Details über den Brandschutzplan niedergeschrieben sein; soweit dies möglich ist. Durch Checklisten für die einzelnen geplanten Maßnahmen über Fluchtwege, Löschgeräte, Brandschutztüren etc. wird die Überprüfung des Brandschutzplans erleichtert.

Welche Kosten verursacht ein Brandschutznachweis?

Die Höhe der Kosten für einen Brandschutznachweis hängen u. a. von der Größe und den Eigenschaften des Bauobjektes ab. In den Gebäudeklassen 1 – 3 sind die Kosten meistens in dem Bauplan enthalten. Die Berechnung richtet sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Falls spezielle Bescheinigungen notwendig sind oder ein Sachverständiger hinzugezogen wird, können zudem zusätzliche Kosten anfallen.

Wie wird der Brandschutznachweis erstellt?

Sämtliche Gebäude weisen eigene Parameter zur Beschreibung von Brandschutzkonzept, -plan und –nachweis aus. Die landesrechtlichen Behördenvorgaben fließen mit ein. Deshalb gibt es auch keine bundesweit einheitliche Vorlage. Von Vorteil ist es, die Erstellung einer Brandschutzdokumentation mithilfe einer professionellen Software durchzuführen.

In welchem Verhältnis steht die Brandschutzdokumentation mit dem Brandschutznachweis?

Damit im Notfall schnell reagiert werden kann oder um die Maßnahmen zum Feuerschutzwesen kontrollieren zu können, werden alle Dokumente in einer Brandschutzdokumentation zusammengefasst. Hierzu gehören Angaben zu den technischen und baulichen Aspekten des Brandschutzes sowie die Brandschutzordnung selbst. Die Brandschutzordnung enthält Notfallanweisungen für:

– jegliche Mitarbeiter der Institution/des Betriebs,
– alle Menschen allgemein im Gebäude,
– jene Mitarbeiter, die für das Feuerschutzwesen zuständig sind.

Des Weiteren können auch noch folgende Aspekte in der Brandschutzdokumentation enthalten sein:

– Brandschutzunterweisung,
– Prüfungsunterlagen zu Arbeitsmitteln,
– Ausbildung/Benennung des Brandschutzbeauftragten sowie Brandschutzhelfer,
– Gefährdungsbeurteilung und Brandrisikoanalyse,
– Feuerwehrplan, Brandschutzplan, Feuerwehrlaufpläne, Flucht- und Rettungspläne sowie Alarmpläne.

Die Ausarbeitung einer effizienten Brandschutzdokumentation sollte gewissenhaft erledigt werden. Ein guter Brandschutzplan kann Leben retten. Deshalb sollte bei der Erstellung der Maßnahmen zum Brandschutz und Arbeitsschutz unbedingt ein Sicherheitsingenieur, wie Donato Muro es ist, hinzugezogen werden. Er bietet umfangreiche Qualifikationen und ist ein kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, die auf der Suche nach einem Rundum-Konzept in Sachen Arbeitsschutz sind.

Wie könnte man eine Atombombe überleben?

Einleitung

Gerade erst ist es passiert – der russische Präsident Wladimir Putin hat die russischen Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Zwar ist es aktuell sehr unwahrscheinlich, dass ein Atomkrieg ausbricht, zu wissen, wie man sich im Fall der Fälle zu verhalten hat, kann trotzdem angebracht sein. Denn fest steht, bei einem nuklearen Angriff würden viele Menschen sterben. Aber es gibt Möglichkeiten, einen Atomangriff zu überleben. Man muss nur wissen, wie. 

Donato Muro von Sicherheitsingenieur.nrw

Donato Muro

Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.

Schon seit vielen Jahren rüstet sich die Welt auf und immer mehr Länder, darunter China, und Nordkorea, verfügen über unterschiedliche, hochmoderne Atomwaffen. Deshalb haben verschiedene Regierungen, unter anderem die US-Regierung, Verhaltensweisen und Anweisungen veröffentlicht, wie man sich bei einem Atomangriff verhalten sollte. Wir erklären in diesem Blogartikel, wie Du eine Nuklear-Explosion überstehst.

Wie bereite ich mich auf einen bevorstehenden Atomkrieg vor und was sollte man beachten?

Es gibt unterschiedliche Ansätze, wie man sich effektiv auf einen Atomkrieg vorbereiten kann und Wege, um zu überleben laut einem Sicherheitsexperten. Die gängige Empfehlung von Experten, wie unter anderem der US-Experte Brooke Buddemeyer, ist, ein paar Müsliriegel, ein Radio und vier Liter Wasser vorrätig zu haben. Die Müsliriegel sollen dabei den aufkommenden Hunger stillen, das Radio soll dafür verwendet werden, Informationen der Regierung zu erhalten und die vier Liter Wasser sollen das kurzzeitige Überleben sichern. 

Lesen Sie hier: Diese Dinge sollten Sie für den Notfall stets zuhause haben Artikel: Wie funktioniert eine Atombombe?

Die meisten “Prepper”, also Personen, die sich professionell auf eine Apokalypse vorbereiten, halten diese Vorkehrungen für nicht ausreichend. Allerdings wird auch mit ein bisschen Sachverstand und Logik klar, dass diese Vorbereitungen zu wenig sind und höchstens für das Überleben in den ersten Tagen hilfreich sein kann. Möchte man sich wirklich auf ein solches Szenario vorbereiten, muss man deutlich mehr Vorkehrungen treffen. Um zu überleben, könnt Ihr die folgenden Dinge tun und auf Vorrat haben.

Wasser

Ausreichend Wasser vorrätig zu haben ist existenziell, um eine längere Zeit überleben zu können. Hier gilt: Je mehr Wasser, desto bessere Chancen zu überleben. Im Idealfall sollte man Zugang zu Grundwasser haben und sich damit verpflegen können. Die vier Liter, die von den Experten empfohlen werden, reichen höchstens aus, um eine knappe Woche zu überleben. Bis die Radioaktivität gesunken ist, vergeht allerdings ein deutlich längerer Zeitraum. 

Nahrungsmittel

Neben ausreichenden Vorräten an sauberem Wasser ist natürlich auch Nahrung enorm wichtig, um zu überleben. Die Müsliriegel sind höchstens lecker, allerdings geben sie nur wenig Energie und eignen sich deshalb nicht unbedingt als einzige Nahrungsquelle. Besser geeignet sind gut haltbare, energiereiche Nahrungsmittel, die gut verschlossen sind. Im Handel sind spezielle Notrationen erhältlich, die eigentlich für Soldaten gedacht sind und sich ebenfalls ideal eignen, einen Atomangriff zu überstehen. 

Passende Kleidung

Hat man einen guten Vorrat an Wasser und Lebensmitteln, sollte man ebenfalls darauf achten, über genug Kleidung zu verfügen, denn auch das sicherste Versteck muss irgendwann verlassen werden. Gut geeignet sind Gummistiefel und Regen-Ponchos, da diese den Körper davor schützen können, in Kontakt mit den radioaktiven Partikeln zu kommen. Ebenfalls wichtig für das Überleben sind gut gefütterte und warme Kleidungsstücke, die davor schützen, dass man unterkühlt. 

Radio

Hat man die drei Grundlagen zum Überleben, Wasser, Nahrung und Kleidung auf Vorrat, sollte man sich darum kümmern, Lösungen zur Kommunikation mit der Regierung vorzubereiten. Ein batteriebetriebenes Radio, welches Mittelwelle (MW) und Langwelle (LW) empfangen kann, ist hier die beste Wahl. Dadurch können Durchsagen und Informationen der Regierung empfangen werden, die ebenfalls wichtig für das Überleben sein können. 

Medizin

Außerdem wichtig ist eine medizinische Grundversorgung, wie beispielsweise ein Erste-Hilfe-Set oder ein Wunddesinfektionsmittel. Zusätzlich sollte man, wenn man regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, diese auf Vorrat verfügbar haben. Denn im Falle eines Atomkrieges werden wahrscheinlich keine Apotheken mehr geöffnet sein und auch Krankenhäuser völlig überlastet sein. Wenn eine Atombombe in die Luft fliegt, werden viele Menschen verletzt sein und auf Medikamente angewiesen sein.

Weitere wichtige Dinge, die man auf Vorrat haben sollte, sind zum Beispiel passende Werkzeuge. Ein scharfes Messer, eine Säge, ein Hammer und ein paar Nägel können praktisch sein und sollten in jedem Vorrat für eine Apokalypse vorhanden sein. Außerdem können Streichhölzer und Feuerzeuge, sowie ein Geigerzähler hilfreich sein, um langfristig zu überleben. Letzterer kann dafür genutzt werden, Lebensmittel, den eigenen Körper und die Umwelt auf Strahlenbelastung zu prüfen. 

So überlebst du die erste Stunde nach einem Atomangriff

An dem Einschlagpunkt der Atombombe wird in Millisekunden alles zerstört sein, im Radius von 13 (500 qm2) km wird alles durch die Hitzewelle und die Detonation zerstört werden. Nach außen hin, wir die Druckwelle schwächer. Der Atompilz steigt, mehre Kilometer hoch auf, er besteht aus Staub und Asche und wirft einen dunklen Schatten. Dieser sauft frische Luft an, dieser Sturm bringt Sauerstoff mit und das Feuer wird wieder angefeuert. Aus 21 km entfernen beobachten wir die Bombenexplosion und machten Fotos von der Pilzwolke – die Druckwelle trifft uns hier “weniger” schlimm. Das schlimme, es kommt keine Feuerwehr, keine Hilfe!

Sollte es zu einer Atomexplosion kommen, vor der Du nicht flüchten kannst, solltest Du ein passendes und sicheres Versteck finden. Die größte Bedrohung in den ersten Tagen ist die Radioaktivität, vor der Du dich unbedingt schützen solltest. Dabei kann ein Versteck unter der Erde, zum Beispiel ein Keller, eine Höhle oder auch eine U-Bahn-Röhre Dir Schutz bieten. Auch stabile Gebäude bieten einen gewissen Schutz vor der Radioaktivität. 

Wichtig ist, dass der Luftaustausch nicht zu hoch ist, um möglichst wenig Kontakt mit radioaktiven Partikeln zu haben. Luftdurchlässige Tunnel eignen sich deshalb nicht als Versteck. Auch Autos bieten fast keinerlei Schutz vor der Strahlung und eignen sich deshalb nicht. Am besten sollte man Schutz in einem Gebäude suchen und möglichst unter die Erde gelangen. 

Hat man ein sicheres Versteck gefunden, sollte man sich darauf einstellen, einige Tage in diesem Versteck zu verbringen. Als Erstes sollte man sich seiner äußeren Bekleidungsschicht entledigen, da diese mit Radioaktivität kontaminiert sein können. Vor allem, wenn man in Kontakt mit dem radioaktiven Niederschlag gekommen ist, kann dieser an der Kleidung oder in den Haaren haften bleiben. Deshalb sollte idealerweise auch eine Möglichkeit zum Waschen im Versteck vorhanden sein. FFP3-Masken und Staubanzüge könnten helfen, Staubpartikel welche radioaktiv Teilchen mit sich führen, nicht einzuatmen. Jeder Atemzug an Radioaktivität wird tödlich sein.

Nach einigen Tagen können auch andere Überlebende zur Gefahr werden. Denn Nahrungsmittel und sichere Verstecke sind rar und andere Personen könnten versuchen, an das sichere Versteck und die Vorräte zu gelangen. Deshalb sollte man sich um Möglichkeiten und Geräte zur Selbstverteidigung kümmern und diese zur Not auch einsetzen.

Wie verhält man sich bei einer Atomexplosion?

Angenommen der Ernstfall tritt ein und eine Atombombe sollte wirklich explodieren, verläuft die Explosion in verschiedenen Schritten ab. Zuerst wird wahrscheinlich alles im Umkreis von ungefähr 1,6 Kilometern zerstört. In den ersten 15 Sekunden nach der gewaltigen Explosion, die im näheren Umkreis alles zerstört, steigt ein gewaltiger Feuerball in den Himmel, der Schutt und Dreck mit sich reißt. 

Nach dem Aufstieg des Feuerballs hat man ungefähr eine Viertelstunde, um Schutz zu suchen. Denn wenn der radioaktive Dreck wieder auf die Erde fällt, verstrahlt er alles, mit dem er in Berührung kommt. Deshalb sollte man möglichst in einem sicheren Versteck Schutz finden. Radioaktive Strahlung ist nämlich nicht nur in hohen Dosen tödlich. Denn auch eher geringe Mengen der Strahlung können zu Blasen auf der Haut führen, die das Knochenmark schädigen und innere Organe angreifen. Auch Folgekrankheiten wie Leukämie können durch die radioaktive Strahlung verursacht werden.

Je mehr Schichten von Beton und Mauerwerk jetzt vor der Radioaktivität schützen, umso besser. Mögliche schnell verfügbare Verstecke sind die unteren Stockwerke von Altbauten oder Keller und U-Bahnstationen. Falls man sich mit der gefährlichen Strahlung infiziert hat, muss möglichst schnell medizinische Hilfe gefunden werden, eine Gegenmaßnahme ist zum Beispiel das Pigment Berliner Blau, welches oral verabreicht wird und dabei helfen kann, dass die Strahlung den Körper wieder verlässt. 

Außerdem sollte man sich schnellstmöglich waschen und die radioaktiv verseuchte Kleidung ausziehen. Ein Symptom einer gefährlichen Strahlenvergiftung ist, dass die entsprechende Person sich heftig übergeben muss. Denn der Körper reagiert sehr schnell auf radioaktive Strahlung. 

In der ersten Stunde nach der Explosion sollte man weiterhin Schutz in einem Versteck suchen. Die Strahlung der Atombombe zerfällt relativ schnell und nimmt beständig ab, nach 24 Stunden hat der radioaktive Staub schon 80 Prozent der Energie verloren. Wenn man Glück hat, war man der Strahlung nicht allzu lange ausgesetzt und hat keine Langzeitfolgen zu erwarten. 

Abrüstung ist der beste Schutz vor einer Atombombe

Die wenigsten Menschen würden eine Atombombe überleben und noch weniger würden ohne Langzeitfolgen davon kommen. Selbst mit der besten Vorbereitung ist ein unbeschadetes Überleben sehr unwahrscheinlich. Die Hiroshima-Bombe beispielsweise hat in einem Radius von einem Kilometer alles Leben vernichtet. Heutige, moderne Atombomben sind allerdings noch tausendfach stärker und deren Explosionen viel verheerender, als es bei der Hiroshima-Bombe der Fall war. 

Deshalb ist der beste und einzige Schutz vor einer Tragödie dieses Ausmaßes, dass es niemals zu einem weiteren Abwurf einer Atombombe kommt. 

Was passiert, wenn eine Atombombe deine Stadt trifft?

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Wie gefährlich sind E-Autos und Lithium Akkus wirklich?

Eine Zusammenfassung des aktuellen Standes vom Brandschutzexperten Donato Muro. Im Folgenden hat Donato Muro die drei wichtigsten Quellen zusammengefasst und auf Korrektheit überprüft:
1. Keine erhöhte Brandgefahr durch in Tiefgaragen abgestellte Elektrofahrzeuge (Deutscher Feuerwehr Verband 18.02.2021)
2. Hinweise für die Brandbekämpfung von LithiumIonenAkkus bei Fahrzeugbränden (DGUV Fachbereich Feuerwehren 28.07.2020)
3. Risikoeinschätzung Lithium-Ionen Speichermedien (Deutscher Feuerwehr Verband 01/2018)

Keine erhöhte (Brand)gefahr durch in Tiefgaragen abgestellte Elektrofahrzeuge!
Wirklich? Am 22.02.2021 veröffentlichte der Deutsche Feuerwehrverband einen Artikel mit dem Titel „Keine erhöhte Brandgefahr durch in Tiefgaragen abgestellte Elektrofahrzeuge“.Seinerzeit erschien es dem Feuerwehrverband „aufgrund der aktuellen Berichterstattung in den verschiedensten Medien […] wichtig zu betonen, dass auch Elektrofahrzeuge von den Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht werden können“.
Dabei wurde allerdings eingeräumt, dass „sich dies unter Umständen etwas schwieriger als die Brandbekämpfung von herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen gestalten könnte. Jedoch nicht komplexer oder gefahrbringender als etwa ein Brand eines gasbetriebenen Kfz.
“Festgestellt wurde dabei, dass „bei einer baurechtskonform errichteten Garage das Abstellen sowie das Aufladen von Elektrofahrzeugen mit einer zertifizierten Ladeeinrichtung nicht im Widerspruch zu den geltenden Vorgaben des Bauordnungsrechts“ stehen würde.
Auch der ADAC stellte durch Crashtests in einem seiner Artikel am 22.01.2021 fest, dass das Risiko eines Fahrzeugbrandes bei E-Autos nicht höher ist als bei herkömmlichen Fahrzeugen. Allerdings mit der Einschränkung, dass es bei der Brandbekämpfung „Unterschiede“ gibt.

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Brandbekämpfung bei E-Autos mit Lithium-Ionen-Batterien

Von Zeit zu Zeit liest man in der Presse von fehlerhaft konstruierte Handy-Akkus, die in Brand geraten können. Die Technologie ist bei Batterien zwar erheblich fortgeschritten, aber was ist bei E-Autos und ihren Stromspeichern zu beachten? Können die ebenfalls anfangen zu brennen, und was sind die Folgen? Und wie kann sich der Autofahrer davor schützen?

Brandgefahr durch in Tiefgaragen?

Entgegen anderslautender Pressemitteilungen ist die Feuerwehr durchaus in der Lage, den Brand eines E-Autos zu löschen. Unter besonderen Umständen ist die Brandbekämpfung allerdings etwas aufwändiger als bei einem Fahrzeug mit herkömmlichen Antrieb. Der Vorgang ist aber keinesfalls mit einer höheren Gefährdung verbunden als bei einem KFZ mit Gasbetrieb.

Das Abstellen und Aufladen eines Elektrofahrzeugs in einer Tiefgarage widerspricht nicht den Bestimmungen des Bauordnungsrechts, vorausgesetzt die Ladeeinrichtung wurde zertifiziert und die Räumlichkeiten entsprechen den gesetzlichen Vorgaben. Aus Sicht des Brandschutzes ist ein Verbot für alternative Antriebe in einer Garage nicht angezeigt. Beim heutigen Stand von Elektroautos ist weder die Wahrscheinlichkeit eines Brandes noch der zu erwartende Schaden erhöht. Der Gesetzgeber definiert im Baurecht Mindestanforderungen für Garagen, die im Brandfall für eine ausreichende Sicherheit sorgen. Die Ziele des Brandschutzes sind unabhängig von den Fahrzeugtypen, und der Erfolg eines Einsatzes wird von den Antriebsarten, die in der Garage abgestellt sind, nicht beeinflusst.

Wenn ein Elektrofahrzeug innerhalb einer Garage in Brand geraten ist und gelöscht wurde, muss es der Halter aus der Garage entfernen. Der Abschleppdienst oder ein Entsorger verfügen über die notwendigen Hebe- oder Bergegeräte. Außerdem muss das Unternehmen beim Transport der Gefahr von Rückzündungen begegnen. Deshalb sollte der Betrieb eine entsprechend ausgebildete Fachkraft beschäftigen, die über ausreichende Kenntnisse im Bereich von Hochvolt-Sytemen verfügt.

Die Brandbekämpfung von LithiumIonen Akkus

Für die Brandbekämpfung von Lithium-Ionen-Batterien eignen sich grundsätzlich die bei jedem anderen Brandeinsatz ebenfalls üblichen Methoden. Die Mitarbeiter der Feuerwehr führen Löschmaßnahmen mit Wasser durch und verhindern die Ausbreitung von Feuer und Rauch in andere Bereiche. Anschließend bedarf es einer kontinuierlichen Einschätzung der Wärmeentwicklung des Stromspeichers mittels einer Wärmebildkamera. Nicht bekannt sind Indikatoren, mit denen man eine Rückzündung ausschließen könnte. Deshalb sind Lithium-Ionen-Speicher sicher unterzubringen oder einem Entsorgungsbetrieb zu überlassen.

Befinden sich die Stromspeicher in einem Gehäuse, unterbleibt ein Freilegen oder der Ausbau der Komponenten. Denn diese Maßnahmen gehören nicht zu den Aufgaben einer Feuerwehr. Besondere Aufmerksamkeit gilt allerdings dem Umfang von Beschädigungen des Akkus, die Einsatzkräfte sind auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Je nach Situation kann ein Absperren der Gefahrenzone sinnvoll sein.

Was tun bei Akkubrand ?

Ob beim Brand eines Speichermediums oder eines Geräts, in dem Lithium-Ionen-Akkus verbaut wurden: Als Löschmittel empfehlen die Experten Wasser, das auch Zusätze enthalten kann. Für den Akku ergibt sich allerdings das erhebliche Risiko einer thermischen Überlastung („Thermal Runaway“). Deshalb kommt es in der Folge auf eine nachhaltige Kühlung an, die frühzeitig einsetzt und ausreichend lange anhält. Auch ist die Wärmeentwicklung des Stromspeichers und eines vorhandenen Gehäuses etwa mit einer Wärmebildkamera regelmäßig zu kontrollieren. Dabei kommt es mitunter zu einem chemischen Prozess, der Tage oder auch Wochen andauern kann. Der Entsorger oder Betreiber der Halle sollte diesen Vorgang betreuen. Mit den bekannten Löschmitteln wie Sand, CO2, Metallbrand- oder ABC-Pulver ergibt sich kein ausreichender Kühleffekt.

Die Besonderheiten bei einem LI-Akku in einem E-Auto bei einem Brand

Meist setzen die Konstrukteure einen Lithium-Ionen-Akku als Hochvolt-Batterie ein. Nur selten verwendet man sie für Niedervolt-Netze (12 bis 48 Volt). Die Speicher befinden sich in vielen Fällen innerhalb eines wasserdichten Gehäuses, das in den Fahrzeugrahmen integriert ist. Entsteht ein Brand in einem Akku, dessen Mechanik nur unwesentlich beschädigt wurde, kann das Löschwasser ihn also nicht erreichen. Deshalb erhöht sich die Dauer des Löschvorgangs und ebenso der Bedarf an Löschmitteln. Außerdem muss erst Wasser in erheblicher Menge in das Innere der Batterie gelangen, damit ein Erfolg einsetzt.

Die bisher beschriebenen Lithium-Ionen-Batterien sind zwar weit verbreitet, allerdings erhalten sie inzwischen Konkurrenz von Technologien, die Nickel-Metallhydrid (MiMH) verwenden. In etlichen Hybridfahrzeugen finden diese Produkte mittlerweile Verwendung. Im Brandfall sind sie leichter zu löschen, denn ihr Brandverhalten ist weniger dynamisch und die Reaktionsfreudigkeit gering.

Vorsicht bei der Brandbekämpfung

Wie bei anderen Bränden auch, entstehen bei einem Lithium-Ionen-Akku Atemgifte und andere Verbrennungsrückstände, die gesundheitsschädigend sind, und zwar in einem erheblichen Ausmaß.

Die Rauchentwicklung bei diesen Akkumulatoren zeigt charakteristische Farbveränderungen von hellgrau bis tiefschwarz. Abgeblasen werden außerdem weißer (brennbarer Elektrolyt) sowie grauer Rauch (Graphit). Es kommt auch zu zyklischen Stichflammen und Kurzschlüssen, die brennbare Batterieteile ausstoßen. Beim Löscheinsatz nähern sich die Ausführenden am besten in diagonaler Richtung, ausgehend von den Fahrzeugecken.

Der Verlauf des Brandes ist kaum vorhersehbar. Denn das Geschehen ist abhängig von diversen Faktoren. Einfluss nehmen die Bauform der Batterie und ihre innere Struktur, die Zellchemie sowie nicht zuletzt und besonders der Ladezustand.

Risikoeinschätzung Lithium-Ionen Speichermedien

In Wohngebäuden installieren Eigentümer immer häufiger Hausspeicheranlagen. Der Hausherr sollte darauf achten, dass die Geräte zertifiziert sind und ihre Produktion ständig überwacht wurde. Dann entsteht kein höheres Risiko als das bei anderen Elektrogeräten oder Solar-Anlagen.

Kommt es zu einem Zimmerbrand, kann sich die Anlage frühzeitig stark erwärmen. Die Experten der Feuerwehr empfehlen deshalb, die Komponenten in einem der VDE AR E 2510-2 entsprechenden Räumlichkeit oder Gehäuse unterzubringen.

Bei einem Brand löschen die Feuerwehrleute eine Hausspeicheranlage wieder mit Wasser, das unter Umständen auch Löschmittelzusätze enthält. Außerdem können auch hier die bereits beschriebenen Rückzündungen auftreten. Deshalb wird nach dem Löschen der Batteriebereich mit Hilfe einer Wärmebildkamera in kurzen Zeitintervallen überprüft, um die Temperaturentwicklung zu kontrollieren. Die Batterie kühlt die Feuerwehr ausreichend lange mit Wasser und überwacht sie, bevor man sie dem Betreiber übergibt.

Vorbeugender Brandschutz und Lithiumionen Akkus

Elektrofahrzeuge wie auch Hybridfahrzeuge unterliegen einer strengen Zertifizierung. Die Produktion wird engmaschig überwacht, der Betrieb setzt eine zertifizierte Ladeeinrichtungen und Zellenüberwachungen voraus. Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen ist das Auftreten von Fehlern nur minimal.

Von einem entsprechend klassifizierten E-Auto gehen ähnliche Verfahren aus wie von einem Benziner oder Dieselfahrzeug. Auch Gas als Antrieb ist mit vergleichbaren Risiken verbunden. Das konnten Brandversuche, die von Experten vorgenommen wurden, eindeutig belegen. Die Antriebsart von Fahrzeugen derselben Generation und vergleichbarer Größe hat keinen Einfluss auf die Brandleistung.

Prüfungen und Zertifikate

Für das Gefährdungspotential sind bei Bränden vor allem die Kunststoffkomponenten entscheidend, die in den heutigen Fahrzeugen zahlreich verbaut werden und für hohe Brandlasten sorgen. Denn bei einem Fahrzeugbrand entsteht durch sie eine erhöhte Wärme- und Rauchentwicklung.

Die für den Brandschutz zuständigen Dienstellen prüfen deshalb nach denselben Kriterien wie bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wenn sie die Sicherheit von Veranstaltungen bewerten oder eine Brandverhütungsschau durchführen. Auch in einer Tiefgarage bzw. an Einstellplätzen akzeptieren die zuständigen Sachbearbeiter die entsprechenden Ladeeinrichtungen mit Zertifizierung, wenn sie als Bestandteile für den Betrieb und das Abstellen der Fahrzeuge notwendig sind.

Was tun bei E-Auto Brand ?

Auch ein E-Fahrzeug wird bei einem Brand mit Wasser gelöscht, Zusätze zum Löschmittel sind erlaubt. Allerdings sollte man nach erfolgtem Löschvorgang die Temperatur im Bereich des Akkus engmaschig kontrollieren. Eine erhöhte Temperatur kann eine Wiederentzündung ankündigen, die Abnahme der Temperatur schließt diese Gefährdung jedoch keinesfalls aus. Die Feuerwehr vermeidet Rückzündungen durch Kühlung des Batteriebereichs mit Wasser bis zum Eintreffen des Abschleppdienstes. Dieser ist wegen der Gefahr von möglichen Rückzündungen darüber zu informieren, dass ihm ein E-Auto übergeben wird. Aus demselben Grund wird den Beteiligten empfohlen, sich nicht in der Nähe Fahrzeugs aufzuhalten. Befindet es sich in einer Garage oder einem anderen geschlossenen Bereich, sollte es unter den oben beschriebenen Umständen ins Freie gebracht werden.

8 E-Auto in Tiefgarage – ja oder nein ?

Das Parken in einer Tiefgarage gilt als unproblematisch. Das Fahrzeug ist nicht der Witterung ausgesetzt, altert langsamer, und die Kameraüberwachung bietet eine umfassende Sicherheit. Aber was ist mit einem E-Auto? Bei einem Brand bleibt es nicht bei den üblichen Reparaturen, die Batterie-Technik ist kompliziert und bedarf im Katastrophenfall einer besonderen Behandlung.

Der Autofahrer könnte argumentieren: Ein Brand passiert äußerst selten, und das Risiko ist deshalb nur gering. Wenn sich aber tatsächlich ein Feuer ereignet, entstehen unter Umständen hohe Folgekosten für den Besitzer. Denn die Abkühlung der Batterie kann sich über einen langen Zeitraum hinziehen, vielleicht sogar über Wochen. In einer Tiefgarage kommt dann einiges an Standgebühren zusammen, die erheblich ausfallen. Außerdem muss ein Mitarbeiter des Parkhauses den Kühlprozess überwachen, und der arbeitet auch nicht für umsonst. Zudem fliegen unter Umständen Batterie- und Fahrzeugteile umher, die andere Fahrzeuge erheblich beschädigen können. Insgesamt ist man als Fahrzeughalter also mit erheblichen Ausgaben konfrontiert, die das Abstellen in einer Garage als wenig sinnvoll erscheinen lassen. Denn die Risiken sind weit höher zu bewerten als die Vorteile einer geschützten Abstellmöglichkeit für das Fahrzeug.

Die Brandursachen bei einem E-Auto

Dass sich die Batterie selbst entzündet, ist äußerst selten, kommt aber doch bisweilen vor. Denn grundsätzlich kann das Fahrzeug mit bereits fehlerhaften Batteriezellen in den Handel gelangt sein. Experten vermuten außerdem einen fehlerhaften Zusammenbau der Akkupakete als eine weitere Ursache von Bränden. Viele Hersteller verfügen nämlich noch nicht über eine vollautomatische Fertigung für das Kombinieren der Komponenten und setzen nach wie vor auf Handarbeit. Damit erhöht sich aber die Feuerwahrscheinlichkeit deutlich, denn Roboter arbeiten bekanntlich wesentlich präziser, und sie sind zuverlässiger als saumselige Mechaniker.

Vollkasko – alles inklusive?

Besonders in den ersten Betriebsjahren ist für ein elektrifiziertes Auto eine Vollkasko-Versicherung sinnvoll. Kommt es zu einem fatalen Defekt, sollte der Versicherungsvertrag den Ersatz komplett abdecken statt den Zeitwert zu ersetzen. Denn dieser sinkt schon während der ersten zwölf Monate erheblich. Und die Batterie ist bei einem Elektro-Fahrzeug mit ca. 20 000 Euro das teuerste Bauteil, und die Kostenübernahme durch den Versicherer muss für seinen Austausch hinreichen.

Tatsächlich kommt es auch zu Bedienungsfehlern während des Ladens. Diese sind für den Versicherer immer wieder Anlass, die Leistungen wegen einer groben Fahrlässigkeit zu verweigern. Im Vertrag sollte man deshalb diesen Einwand ausschließen.

Aus versicherungstechnischer Sicht besteht m.E. durchaus erhöhte Gefahr durch E-Autos und zwar in erster Linie für den Gebäudeversicherer.

Punkt 1 „Löschwasser“

Für das Löschen eines E-Autos wird Wasser benötigt und zwar in großen Mengen. Am 31.07.2020 veröffentlichte ZEIT ONLINE einen Artikel, laut dem TESLA selbst einen Löschwasserbedarf von rd. 11.000 Liter für einen brennenden TESLA angegeben hat.

Zum Vergleich: Ein herkömmliches Fahrzeug kann mit 200 bis 300 Liter und einem Schaumangriff gelöscht werden. Sollte das Fahrzeug schon im Vollbrand stehen beim Eintreffen der Feuerwehr, könnten es auch 500 Liter werden, aber nicht 11.000!

Nun geht es mir hier nicht um den reinen Wasserverbrauch im Sinne von „Wasser einsparen“, sondern um das angefallene Löschwasser: Die damit verbundene Löschwasserentsorgung bzw. die dadurch womöglich entstehenden Gebäudeschäden.

Selbst wenn man für diesen Vergleich den durchschnittlichen Verbrauch an Löschwasser bei einem herkömmlichen Fahrzeugbrand verdoppelt würde, liegt der Löschwasserverbrauch bei einem E-Auto immer noch rd. 10.000 Liter höher.

Weiterer Haken: Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr haben logischer Weise nur begrenzte Wassermengen an Bord. Eine zusätzliche Versorgung über einen Hydranten ist notwendig. Selbst große Einsatzfahrzeuge haben in der Regel nicht mehr als 1500 Liter Löschwasser oder ggf. Löschschaum mit an Bord. Ist dann ein Hydrant nicht unmittelbar verfügbar, kann schon das Löschen eines einzelnen Elektro-KFZ zur Hausforderung werden.

Punkt 2 „Einwirkung von Hitze auf die Gebäudesubstanz“

Laut Wikipedia stellt der „Umgang mit brennenden Elektrofahrzeugen […] Pannendienste und Feuerwehren vor neue Herausforderungen, da z. B. für die Löschung wesentlich mehr Wasser benötigt wird. In Lithium-Ionen-Akkus können chemische Reaktionen ablaufen, welche einen speziellen Kühlcontainer für den Abtransport erforderlich machen.“

Die Feuerwehr muss also mehr Material in die Tiefgarage / in das Parkhaus bekommen. Das alles kostet Zeit. Je länger das E-Auto brennt, desto höher die Einwirkung auf die Gebäudesubstanz und demnach umso höhere Sachschäden am Gebäude. Unter Umständen kann es sogar zu Einsturzgefährdungen kommen.

Punkt 3 „Schwierigkeit zeitliche Distanz zum Unfall“

Eine Schwierigkeit beim Akkubrand in Elektroautos kann die zeitliche Distanz zwischen einem (kleinen) Unfall und einem späteren Brandfall sein.
Und selbst wenn der erste Brand durch die Feuerwehr gelöscht wurde, geht von einem defekten Akku noch wesentlich länger eine Gefahr aus; zum Teil sogar über Tage hinweg.

Daher werden in Einzelfällen brennende Elektroautos in wassergefüllten Containern versenkt. Das alles wird man aber in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus „nicht mal eben schnell“ bewerkstelligen können, weshalb man wieder bei dem Faktor „Zeit“ und „Einwirkung auf die Gebäudesubtanz“ wären.

Punkt 4 „Feuerlöscher“

Einige Autobesitzer und diverse Camper führen einen Feuerlöscher im Auto mit. Sicher ist sicher.
Klassische Löschmittel oder der normale Auto-Feuerlöscher sind zum Löschen von Elektroautos nur wenig (bis gar nicht) geeignet.
Sollte es zum Brand von E-Autos kommen, ist der Einsatz der Feuerwehr unvermeidbar. Die Chance eines eigenen Löschversuchs ist bei einem E-Auto also ebenfalls nur schlecht möglich. Es wird also zwangsläufig auf einen Vollbrand hinauslaufen, da ja die professionelle Hilfe erst noch organisiert werden muss. Es sei an dieser Stelle der fairer Weise gesagt, dass natürlich auch herkömmliche Fahrzeuge brennen und sogar im Vollbrand geraten können. Keine Frage! Aber der Aufwand zum Löschen dieser unterschiedlichen Antriebssysteme ist doch sehr unterschiedlich.

Entsprechend fokussiert sich also das Löschen von Elektroautos auf zwei Bereiche:
Das Eindämmen der Brände bzw. den Schutz der Umgebung durch das Herunterkühlen des Akkus (also wieder Faktor „Zeit“).

Im Download Bereich finden Sie für allen anderen elektrischen Betriebsmittel eine Lithium-Akkus-Checkliste.

ALLE INFORMATIONEN VON ALLEN STELLEN HERUNTERLADEN (ZIP)

CO2-Feuerlöscher in Räumen

CO2-Feuerlöscher in Räumen

Der Einsatz von CO2-Feuerlöschern in Innenräumen ist strengen Beschränkungen unterworfen, da der Einsatz der Feuerlöscher unter bestimmten Bedingungen lebensgefährlich sein kann. Der Einsatz von CO2 Feuer ist in der DGUV-Information 205-034 geregelt. Hier die DGUV 205-034 Einsatz von Kohlendioxid (CO2)-Feuerlöschern in Räumen downloaden.

Das Löschmittel Kohlendioxid (CO2) wird hauptsächlich in Elektro- und EDV-Räumen genutzt. Beim Einsatz des CO2-Feuerlöschers kommt es zu einer Sauerstoffverdrängung im Raum, die eine Löschwirkung auslöst. Wird ein CO2-Feuerlöscher in einem engen Raum genutzt, kann das sehr gefährlich sein. Eine höhere Konzentration von CO2 kann für den Menschen tödlich sein. Deshalb sollte der CO2-Feuerlöscher nur in größeren Räumen und unter der Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften zum Einsatz kommen.

Wenn nur eine der drei Bedingungen fehlt, kommt es nicht zum Brand.
CO₂ CO2 Feuerlöscher in Räumen? Feuer mit CO₂ löschen 🔥🧯🚒👨🏻‍🚒

Bei der Nutzung des CO2-Feuerlöschers gelangt Kohlendioxid an die Luft. Dadurch kann die CO2-Konzentration im Raum sehr schnell sehr stark ansteigen. Ab einem Volumen-Prozent von 8 besteht bereits Erstickungsgefahr für jeden, der sich im Raum befindet. Die Anzeichen dafür sind Atemnot sowie ein verstärkter Atemantrieb.

Bei der Nutzung von CO2-Feuerlöschern ist deshalb der richtige Gebrauch sehr wichtig. Die möglichen Nutzer der Feuerlöscher sollten sachgemäß geschult werden und den Umgang mit den Feuerlöschern sicher beherrschen. Es sollten unbedingt die Hinweis der DGUV beachtet werden.

Fragen, mehr Informationen nötig oder Hilfe? Wir berechnen die CO2-Konzentrationen anhand Ihrer Räumlichkeiten. Gerne Kontakt aufnehmen zu uns: 📬 Kontaktformular

Grundsätzlich gilt Folgendes bei der Nutzung der CO2-Feuerlöscher:
Bei Nutzung des Feuerlöschers muss eine gewisse Grundfläche für die löschende Person frei und vorhanden sein. Pro einem Kilogramm CO2-Löschmittel sollte die Grundfläche 5,5m² für eine Person betragen.
Handelt es sich also um einen CO2-Feuerlöscher mit 2kg, so wird eine Grundfläche benötigt, die mindestens 11 m² groß ist. Bei einem 5 kg CO2-Feuerlöscher erhöht sich die freie Grundfläche auf 27,5 m² und so weiter. Diese Vorgaben müssen bei der Nutzung unbedingt eingehalten werden.
Bei der Gefährdungsbeurteilung für den eigenen Betrieb müssen unbedingt die CO2-Feuerlöscher im Verhältnis zur Größe der jeweiligen Räume überprüft werden. Werden diese nicht eingehalten, so sind die Feuerlöscher auszutauschen oder es müssen andere Maßnahmen getroffen werden. Eventuell müssen andere Löschmittel genutzt werden oder es müssen Löscheinrichtungen eingebaut werden, die von außen betätigt werden können. So würde nicht mehr die Gefahr einer Kohlendioxid Vergiftung im Raum bestehen.

Die DGUV-Information 205-034 sind gesetzlich verbindliche Hinweise, die in jedem Fall beachtet werden müssen. Es geht hier vor allem um die Gefährdungsermittlung und die Ausrüstung und Planung von Räumen mit CO2-Löscheinheiten. Auch das richtige Sicherheitskennzeichen und das Verhalten beim Löschen mit den CO2-Feuerlöschern wird hier beschrieben.

Wissenswertes zum Einsatz von CO2 Feuerlöschern in Innenräumen

Es wurde bereits mehrmals der Begriff freie Grundfläche genutzt. Bei der Ermittlung von dieser ist die Bodenfläche entscheidend, die frei und sichtbar ist. Dazu zählen auch Flächen, die von Tischen, offenen Regalen oder Stühlen verstellt sind.
Die CO2-Feuerlöscher werden vor allem in elektrischen Anlagen verwendet, sowie in anderen sensiblen Anlagen oder auch in Rein- bzw. Reinsträumen. Es handelt sich bei Ihnen um die einzige Art von Feuerlöscher, der völlig rückstandslos löscht. Somit verbleiben keine Reste vom Löschmittel in der Luft. Das hat den Vorteil, dass die sensiblen Anlagen nicht durch das Löschmittel beschädigt oder verunreinigt werden. Ein weiterer Vorteil von CO2, aufgrund dessen es in elektrischen Anlagen vorwiegend verwendet wird, ist, dass Kohlendioxid elektrisch nicht leitend ist. Daher ist es natürlich ideal geeignet, um in diesen Anlagen zum Einsatz zu kommen.
CO2-Feuerlöscher eignen sich am besten zum Löschen in Innenräumen. Draußen oder in großen, offenen Räumen verflüchtigt sich der Stoff leider sehr schnell und kann so keine große Wirksamkeit entfalten. Besonders gut geeignet sind die Feuerlöscher für das Löschen von Bränden, die durch flüssige Stoffe entstanden sind (Brandklasse B). Ein weiterer Vorteil der CO2-Feuerlöscher ist, dass diese sehr wartungsarm und umweltfreundlich sind. Sie funktionieren in einem Temperaturbereich von -30 °C bis hin zu +60°C.

Auf Folgendes sollte bei der Nutzung der Feuerlöscher unbedingt geachtet werden:
Bei der Nutzung in schlecht belüfteten und engen Räumen ist extreme Vorsicht geboten. Hier besteht eine große Gefährdung für die löschende Person. Ein Kontakt mit dem austretenden Löschmittel sollte unbedingt vermieden werden. Es tritt sehr kalt aus, wodurch es zu Kälteverbrennungen auf der Haut kommen kann.
Beim Löschen verteilt sich das CO2 im Raum. Es ist schwerer als die umgebende Luft, daher wird es zu Boden sinken. In Bodennähe ist die CO2-Konzentration daher höher. Die Löschperson sollte daher unbedingt in aufrechter Haltung löschen, da so die Gefährdung am geringsten ist.
Auch beim Platzieren des CO2-Feuerlöschers sollten einige Sicherheitshinweise beachtet werden. Die Feuerlöscher stehen unter sehr hohem Druck. Deshalb verfügen sie über eine Sicherheitseinrichtung, die gegen den hohen Innendruck schützen soll. Beim Lagern sollte der CO2-Feuerlöscher daher unbedingt gegen das Umfallen gesichert sein. Er sollte in einer Wandbefestigung angebracht werden, die für einen sicheren und festen Stand sorgt. Der Tragegriff von dem Feuerlöscher sollte sich beim Stand an der Wand etwa 80 bis 120 cm über dem Boden befinden.
Ein weiterer wichtiger Hinweis besteht darin, dass die Feuerlöscher keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein dürfen. Die Umgebungstemperatur darf zudem nicht unter -30 °C oder über 60 °C fallen.

Das muss beim Löschen beachtet werden:
Zunächst muss die freie Grundfläche eingehalten werden. Ist dies der Fall, kann eine Löschung mittels CO2-Feuerlöschers erfolgen. Dabei dürfen sich keine weiteren Personen im Raum aufhalten.
Beim eigentlichen Löschvorgang sollte der Feuerlöscher möglichst nah am Brandherd betätigt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass dabei keine Eigengefährdung entsteht. Der Löschvorgang sollte unbedingt im Stehen durchgeführt werden. Beim Löschen sollte außerdem der komplette Inhalt verbraucht werden, nur so ergibt sich die größtmögliche Löschwirkung. Es darf nur die Löschmittelmenge verwendet werden, die für den Raum geeignet ist. Direkt nach dem Löschen sollte der Raum sofort verlassen werden, die Tür verschlossen werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine anderen Personen den Raum betreten. Deshalb sollte nach dem Löschen in sicherer Entfernung vor dem Raum gewartet werden, bis die Feuerwehr eintrifft.

Kann nicht im Raum gelöscht werden, weil der Raum zu klein ist und die Gefährdung für die löschende Person zu groß, so kann durch den Türspalt gelöscht werden.
Dabei sollte die Tür gerade so weit geöffnet werden, dass die Löschdüse knapp durch den Türspalt passt. Auch bei dieser Löschung sollte der komplette Inhalt verbraucht werden und in Richtung des Brandes gelöscht werden. Danach die Tür wieder komplett verschließen, andere Personen am Betreten hindern und auf die Feuerwehr warten.
Dasselbe gilt beim Löschen durch die geöffnete Tür.

Die Räume, in denen CO2-Feuerlöscher genutzt werden, müssen entsprechend gekennzeichnet sein. Die DGUV empfiehlt daher, an allen Zugängen zu den Bereichen, die besonders gefährdet sein können, folgende Warnzeichen anzubringen:
Zunächst das geld-schwarze Warnzeichen W041, welches vor Erstickungsgefahr warnt und außerdem ein Zusatzzeichen mit entsprechenden Hinweisen. Beide Warnzeichen müssen gut sichtbar sein und vor allem dauerhaft angebracht werden. Die Zeichen müssen sowohl der DIN als auch der ASR entsprechen.

Rechenbeispiel für die freie Grundfläche

Wir gehen von einem Raum aus, der 5 m breit und 5 m lang ist. Im Raum gibt es an Möbeln einen Schreibtisch, einen Schreibtischstuhl und einen Serverschrank (4,5 m²).
Im Raum gibt es aktuell einen 5 kg CO2-Feuerlöscher. Dieser erfordert eine freie Grundfläche von 27,5 m².

Die freie Grundfläche im Raum errechnet sich folgendermaßen: 5 * 5 m – 4,5 m² = 20,5 m². Das Raummaß beträgt 25 m², von diesem muss allerdings die Fläche des Schrankes abgezogen werden. Schreibtisch und Stuhl müssen hingegen nicht von der Grundfläche abgezogen werden, da sie eine freie und sichtbare Bodenfläche aufweisen. Sie gehören somit zur “freien Grundfläche”.
Der 5kg Feuerlöscher benötigt allerdings eine Fläche von 27,5 m², die freie Grundfläche ist somit zu klein.

Als Alternativen könnte der Feuerlöscher vor dem Raum platziert werden, so dass der Löschvorgang durch die Tür vorgenommen werden kann oder es müsste ein 2 kg CO2-Feuerlöscher in den Raum gestellt werden (11 m² freie Grundfläche; diese sind vorhanden). Eine weitere Möglichkeit wäre der Einbau einer Löschanlage. Diese würde im Falle eines Brandes automatisch ausgelöst.

Info: CO2 ist die richtige chemische Schreibweise.

Die Haftung von Brandschutzbeauftragten: Das Eisen im Feuer

Die Haftung von Brandschutzbeauftragten: Das Eisen im Feuer

Alle Unternehmen, vom kleinen Startup bis hin zum Großkonzern, fürchten vor allem ihre Konkurrenz. Da wundert es nicht, dass sich die Unternehmer überwiegend mit ihren Kernaufgaben, dem Vertrieb und der Gewinnoptimierung, beschäftigen. Unterschätzt wird dagegen ein Feind, der noch schwerer wiegt als der größte Konkurrent: ein Großbrand im Unternehmen. Schnell sind Inventar, Gebäude und Menschen in Gefahr. Trifft die Feuerwehr ein, ist es oft schon zu spät. Der Brandschaden nimmt schnell große Ausmaße an. Manchmal fehlen auch schadenbegrenzende Hilfsmittel wie Feuerlöscher. Auch Erste Hilfe Boxen sucht man in einigen Unternehmen vergeblich.

Fragen, mehr Informationen nötig oder Hilfe? Gerne Kontakt aufnehmen zu uns: 📬 Kontaktformular Wir bilden auch Brandschutzbeauftragte aus oder beraten Sie als Brandschutzbeauftragter (Brandschutzingenieur).

Eine Thematik, mit der sich jeder Firmeninhaber vorrangig und intensiv auseinandersetzen sollte, ist daher der Brandschutz im Unternehmen. Die Verantwortung beginnt bereits mit der Beschäftigung eines versierten Brandschutzbeauftragten. Dieser sollte über ein gewisses Expertenwissen verfügen und höchst verantwortungsbewusst handeln. Wie wichtig das ist, zeigt sich zumeist erst im Schadensfall. Nicht immer kommt der Versicherer im Brandfall für den Schaden auf. Der Brandschutzbeauftragte steht in der Haftung.

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Die Haftung der Brandschutzbeauftragten: 3 Fallbeispiele

Der Brandschutzbeauftragte deckt einen großen Verantwortungsbereich in der Sparte Betriebssicherheit ab. Vorgesetzte und Mitarbeiter verlassen sich auf diesen Mitarbeiter. Sie legen praktisch ihre Sicherheit und die Sicherheit des Unternehmens in seine Hände. Dessen sollte sich jeder Brandschutzbeauftragte zu jeder Zeit bewusst sein. Das schlimmste Horrorszenario für jeden Brandschutzverantwortlichen ist der Großbrand im eigenen Unternehmen. Denn schließlich ist es seine Aufgabe, genau das zu verhindern. Manchmal entscheidet ein Detail oder eine zeitliche Abfolge über die Haftung des Brandschutzbeauftragten. Nachfolgende Fallbeispiele machen deutlich, wann dies der Fall ist. Peter Brandt, Betriebsleiter und Brandschutzbeauftragter des Unternehmens Groß & Glücklich, musste diese Erfahrung am 15.10.2020 selbst machen.

Fallbeispiel 1: Großbrand bei Groß & Glücklich
Als Peter Brandt am 15.10.2020 aus der Mittagspause kam, hörte er den ohrenbetäubenden Brandalarm. Ein Geräusch, das er nie vergessen wird. Und das bedeutete nichts Gutes. Wie ein Film lief zeitgleich mit dem Alarm das Brandszenario vor seinen Augen ab. Der Hauptstandort von Groß & Glücklich, wo mehrere Produktionsmaschinen ausschließlich Dinge produzierten, die Menschen glücklich machen und dem Unternehmen hohe Gewinne bescheren sollten, war in Brand geraten. 1000 Personen arbeiteten dort, wenn alle anwesend waren. Der Maschinenraum brannte bereits.

Überall in den Büros, die teils über dem Maschinenraum angesiedelt waren, war dichter Rauch zu erkennen. Die ersten Menschen flüchteten bereits nach draußen. Peter Brandt dachte auch gleich an den Verpackungsraum. Hier wurden hübsche Verpackungen für die glücklich machenden Produkte, wie Dekorationen, Süßigkeiten mit Pfiff sowie Schmuck oder Gutscheine, gelagert. Schon immer hatte Peter Brandt sich Sorgen gemacht. Denn die meisten Verpackungsmaterialien, so schön sie auch aussahen, bestanden aus brennbarer Folie, Papier oder Pappe. Einige hübsch bemalte Holzkisten zur Verpackung hochwertiger Produkte lagerten dort ebenso wie 100.000 Gutscheine im Postkartenformat und bunt gefärbte Papierumschläge in gleicher Anzahl.

Peter Brandt drängte die gesamte Belegschaft zügig nach draußen. Sein Glück. Denn schon bald sollte es zu der gefürchteten Durchzündung auf den beiden oberen Etagen kommen. Der Dachstuhl aus Holz brannte schnell lichterloh.

Der Brand breitete sich binnen Minuten aus. Kein Bereich des Unternehmens war mehr zu retten, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr kurz nach seinem Eintreffen nüchtern feststellen musste. Es beruhigte ihn umso mehr, dass sich alle Mitarbeiter in einiger Entfernung zum Unternehmen in Sicherheit gebracht hatten. Auch Peter Brandt, den bei Vorgesetzten und Kollegen hochgeschätzten Brandschutzbeauftragten, hatte der Brand physisch verschont. Dennoch stand er unter Schock. Vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte er aufgrund des sich immens schnell ausbreitenden Feuers selbst nichts mehr tun können, um das Unternehmen vor dem Abbrennen zu bewahren. Der Hauptstandort von Groß & Glücklich hatte mit dem Brand einen Totalschaden erlitten. Alleine der Sachschaden wurde schnell mit einer Höhe von etwa 15 Mio. Euro bewertet.

Bei Peter Brandt, der sich seiner Verantwortung stets bewusst gewesen war, kamen erste große Fragen auf. Hatte er wirklich alles getan, was in seiner Verantwortung stand? Immer noch zitternd erstarrte er vor den Trümmern seines Unternehmens, als bereits die Polizei eintraf. Die Polizeikräfte vor Ort begannen sofort mit ihren Ermittlungen. Das ist im Brandfall so üblich, damit keine Beweise bestimmter Nachlässigkeiten vernichtet werden. Darüber hinaus sichtet die Polizei gewisse Unterlagen. Im Brandfall dieses Unternehmens waren jedoch sämtliche Unterlagen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Und es war noch nicht alles digitalisiert.

Die am Folgetag eingeleitete Brandursachenermittlung lieferte ein zeitnahes Ergebnis: Ursächlich für diesen Großbrand war ein acht Jahre alter Wasserkocher. Dieser befand sich in der Büroküche auf der vierten und damit letzten Etage des Unternehmens unter dem Dachstuhl. Es war allseits bekannt, dass dieser Wasserkocher seit längerem unter einem Defekt litt. Ab und zu nahm man einen leichten gefahrverheißenden Geruch wahr. Jeder redete darüber. Niemand sorgte für einen Austausch des Wasserkochers. Auch Peter Brandt als Brandschutzbeauftragter wusste von dem Problem mit dem Wasserkocher. Hatte er doch selbst schon bemerkt, dass dieser sich ab und an von selbst abschaltete. Damit befolgte dieses Elektrogerät seine eigenen Sicherheitsansprüche, um einen Brand zu verhindern. Dennoch wurde dieser immer weiter benutzt.

Am Unglückstag kam es zu den entscheidenden Brandumständen. Ein Kabel innerhalb der Elektronik des Wasserkochers brannte durch. Doch dieser Kabelbrand alleine verursachte das Brandunglück noch nicht. Aus dem Wasserkocher flackerten lediglich leichte Stichflammen auf. Was tatsächlich in Brand geriet, war ein trockenes Geschirrtuch, welches unmittelbar neben dem Wasserkocher an der Wand hing, ihn sogar berührte. Hinzu kamen noch einige Putzlappen und von Mitarbeitern unachtsam vor dem Wasserkocher abgestellte Plastikschüsseln. All das zusammen löste den Großbrand bei Groß & Glücklich aus. Hinzu kam noch der Umstand, dass sich die Büroküche in einem Extrabereich der Etage befand, zu weit von den Büroräumen entfernt, um diesen Brand in seinen Anfängen zu bemerken. Das Gebäude stand durch weitere ungünstige Umstände sofort in Flammen. Es fehlte die Zeit, um die Feuerlöscher einzusetzen. Dies hätte eine Gefahr für die Menschen vor Ort bedeutet. Additive, wie Feuerschutzsprays, waren nicht zur Hand. Schnell geriet Peter Brandt in den Fokus der Ermittlungsbeamten.

War das fahrlässige Brandstiftung?
Hier muss zunächst erwähnt werden, dass der Tatbestand ‘fahrlässige Brandstiftung’ niemandem eine Absicht unterstellt, den Brand im Wissen über die Folgen absichtlich herbeigeführt zu haben. Peter Brandt ist für die Polizei jedoch der Hauptverdächtige. Er musste sich daher mit folgenden Fragen der Polizei beschäftigen:

1. Wann hatte er zum letzten Mal die Mitarbeiter in Sachen Brandsicherheit eingewiesen, wann die passenden Dokumente angepasst?

2. Wann hatte er zum letzten Mal eine Begehung durch alle Etagen gemacht, um kleine und größere Details zu überprüfen, die einen Brand auslösen konnten?

3. Wann hatte er zum letzten Mal alle Elektrogeräte überprüft?

Am schlimmsten für den Fachverantwortlichen für Brandsicherheit war es, dass er selbst sich schon über die ständige Selbstausschaltung des Wasserkochers geärgert hatte. Erst jetzt, im schlimmsten Szenario seines Lebens, fiel ihm ein, dass er es schlicht und einfach versäumt hatte, den Wasserkocher zu überprüfen bzw. austauschen zu lassen. Er konnte diesen Straftatbestand der „fahrlässigen Brandstiftung“ demnach kaum leugnen und wollte es auch gar nicht. Er gab seine Verfehlung bei der Polizei zu und wollte dazu stehen. Schließlich war er froh, dass kein Mitarbeiter zu Schaden gekommen war.

Was bedeutet der Straftatbestand der fahrlässigen Brandstiftung für die Haftung des Brandschutzverantwortlichen?
Der Straftatbestand der ‘fahrlässigen Brandstiftung’ ist dabei noch der Glimpflichste unter den Brandschutzdelikten. Dennoch ist mit erheblichen Strafen zu rechnen, wenn auch der der Brand nicht absichtlich vom Straftäter gelegt wurde. Sämtliche Brandstiftungsdelikte sind unter §§ 306 ff StGB gesetzlich geregelt. Schließlich verfügt aber auch der Richter über einen ausgeweiteten Ermessensspielraum, da jeder Brandfall sehr individuell zu beurteilen ist. Bereits die Zerstörung einzelner kleiner Bauteile durch Feuer wird streng geahndet.

Die Strafen für den Betroffenen sind drastisch. Schon das Mindeststrafmaß bewegt sich bei einem Jahr Freiheitsstrafe. Sind sogar Leben in Gefahr oder kommt es zu Gesundheitsschäden, so steigt das Strafmaß erheblich. Wurde der Tod von Menschen sogar leichtfertig herbeigeführt, wenn auch ohne es gewollt zu haben, so droht eine Freiheitsstrafe von mindestens 10 Jahren. Bei Gerichtsurteilen im Falle von Brandstiftung spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Die Psyche der Brandschutzbeauftragen sowie der gesamte Ablauf am Schadentag und davor als auch der Gesamteindruck vom Unternehmen beeinflussen das Urteil des Richters.

Peter Brandt hatte Glück und einen verständnisvollen Richter. Ermittlungsbehörden und Richter sahen bei Groß & Glücklich nur eine einfache Brandstiftung. Personen waren nicht zu Schaden gekommen. Das besagte Problem, der Wasserkocher als Brandherd, war in der Hektik des Arbeitsalltags jedoch untergegangen. Es war auch kein Vorsatz. Vorsatz wäre es nur gewesen, wenn Peter Brandt das Abbrennen des gesamten Unternehmens billigend in Kauf genommen und darauf hingearbeitet hätte.

Das Gerichtsurteil in Kurzform
Der Richter verurteilte den Betriebs- und Brandschutzverantwortlichen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr zur Bewährung und einer Geldstrafe. Selbst sein Anwalt konnte das milde Urteil nicht voraussehen. Schließlich hatte Peter Brandt von dem Defekt des Wasserkochers gewusst. Der Wasserkocher selbst hatte quasi gezeigt, hier kann etwas passieren. Hilfreich für das erleichternde Urteil war auch der Unternehmensvorstand, der über seinen unter Anklage stehenden Mitarbeiter ausgesagt hatte, dass er seit 15 Jahren einen guten Job leistete und sich stets um alles Notwendige gekümmert hatte. Ferner räumte der Vorstand ein, dass die Sprinkleranlage veraltet war und er trotz Hinweis von Peter Brandt die Kosten für den Austausch der Sprinkleranlage scheute. Darüber hinaus fand der Brandgutachter heraus, welcher Mitarbeiter den defekten Wasserkocher zuletzt verwendet hat und wer die brennbaren Kunststoffschüsseln sowie das Handtuch in der Nähe des defekten Wasserkochers platziert hatte. Diesen trifft ein hoher Anteil an Mitschuld. In einem Großkonzern kann Peter Brandt als Brandschutzbeauftragter schließlich nicht überall gleichzeitig sein.

Peter Brandt war froh über das milde Urteil, hatte jedoch Angst um seine Zukunft. Doch auch das brauchte er nicht. Er durfte im Unternehmen bleiben.

Die Versicherung
Die Versicherung des Unternehmens bezahlte diesen Schaden fast vollständig, so dass ein neues Firmengebäude errichtet werden konnte. Groß & Glücklich war bereits seit 20 Jahren guter Kunde bei dem Versicherungsunternehmen, bezahlte gute Prämien, ohne vorher einen größeren Schadensfall verursacht zu haben. Die Büromitarbeiter sowie die Produktion wurden bis zur Fertigstellung des Neubaus in Nebenfilialen des Unternehmens verteilt.

Nicht immer geht es so glimpflich aus. Schnell geraten Brandschutzbeauftragte in die Haftungsschiene. Jeder, der diesen Job annimmt, sollte sich dessen zu jeder Zeit bewusst sein und seine Arbeit gründlich machen.

Fallbeispiel 2: Flammende Literatur
Aileen Lichterloh liebte Literatur. Besonders die Philosophie hatte es ihr angetan und damit die Bücher alter Philosophen. Von Beruf war Aileen mit Leib und Seele Ingenieurin. Sie liebte ihren Beruf, bedauerte es aber, zu wenig Zeit zum Lesen zu haben, bis ihr ein Angebot ins Haus flatterte. Die Sokrates-Bibliothek in Heidelberg bot eine Auswahl an antiker und moderner philosophischer Literatur und suchte einen neuen Brandsicherheitsbeauftragten.

Schon wenige Tage später hatte sie den Job, den sie sich so lange gewünscht hat. Jetzt konnte sie Beruf und ihr privates Steckenpferd, philosophische Literatur, miteinander verknüpfen. Nach drei Monaten Einarbeitungszeit ersetzte Aileen den bisherigen Fachmann für Brandsicherheit in der Bibliothek. Anstelle von Philosophie studierte sie dicke Wälzer mit Sicherheitsliteratur. Auch versäumte es der Bibliotheksvorsteher nicht, Aileen täglich daran zu erinnern, mit welch hochwertigem Kulturgut sie es bei den Büchern als auch bei dem Gebäude zu tun hatte, in dem sich die Bibliothek befand. Außerdem trug sie in Sachen Brandsicherheit die Verantwortung für 40 Mitarbeiter. Aileen war entschlossen, alles zu tun und ihr Ingenieurswissen einzusetzen, damit es an ihrem begehrten Arbeitsplatz niemals zu einem Brand kommt. Und doch ist es passiert.

Aileen war gerade damit beschäftigt zwei Praktikanten eine kleine Einweisung in Punkto Brandsicherheit zu geben, als eine Angestellte sie über Brandgeruch in Raum 3 der Bibliothek informierte. Gleichzeitig erfüllte der Rauchmelder seine Aufgabe durch einen ohrenbetäubenden Piepton. Und tatsächlich: Dichter Qualm trat aus einem hölzernen Regal hervor, etwa fünf Bücher fingen Feuer. Der Brand konnte schnell von Aileen und einigen Mitarbeitern gelöscht werden. Viel war nicht passiert. Doch fünf wertvolle Bücher fanden ihr flammendes Ende. Der Bibliotheksvorsteher war außer sich. Zwei dieser bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Philosophiebücher gab es nur noch in dieser Bibliothek. Ihr Wert war sowohl emotional als auch finanziell unermesslich. Wegen dieser Bücher strömten täglich Dutzende Bücherfreunde in die Bibliothek. Der Bibliotheksvorsteher war außer sich, rief die Feuerwehr und die Polizei.

Was war geschehen?
Aileen wurde von ihrem Vorgänger hervorragend eingearbeitet. Jedoch lag es in ihrer Verantwortung, sich so zeitnah wie möglich mit der Umgebung der Bibliothek erneut vertraut zu machen, um mögliche Brandherde aufzudecken und Lösungen dafür zu finden. Aileen tat, was ihr befohlen, aber auch nicht mehr. Obwohl ihr Vorgänger sie darauf aufmerksam machte, dass es in Raum 3 schon einmal einen Brand gab, schenkte sie diesem Raum nicht mehr Beachtung als den anderen Räumlichkeiten.

Zu verlockend war das Angebot an Büchern. Ab und an verbrachte Aileen ihre Zeit mit dem Lesen, vor allem in Raum 3. Dort befanden sich die bedeutendsten Literaturwerte der Bibliothek. Obwohl Aileen drei Bücher gleichzeitig aus einem Regal zog, bemerkte sie nicht, dass sich direkt hinter dem Regal ein offenes Stromkabel an der Wand entlangschlängelte. Viel zu sehr konzentrierte sie sich auf die Bücher.

Das Gerichtsurteil und die Folgen
Das Gericht urteilte hart über Aileen. Bereits die Polizei stufte ihr Verhalten als grob fahrlässig ein. Aileen bekam eine dreijährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt sowie eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 EUR. Fünf Punkte führten zu diesem Urteil:

1. Der schlimmste Verstoß: Anstatt sich mit der Brandsicherheit der Bibliothek auseinanderzusetzen, beschäftigte sie sich überwiegend mit dem Lesen der Bücher.
2. Die Vernichtung von wertvollem Kulturgut wiegt schwer.
3. Aileen’s Vorgänger hatte sie auf einen kleinen Brand in Raum 3, der vor zwei Jahren stattfand, aufmerksam gemacht. Grund genug für Aileen, diesen Raum einmal genauer zu inspizieren. Damals vermutete man, jemand hätte den kleinen Brand durch eine Zigarette verursacht. Ihr Vorgänger deutete jedoch die Kabelverlegung durch ein Elektrounternehmen an, was Aileen offensichtlich nicht ausreichend zur Kenntnis nahm.
4. Darüber hinaus hatte Aileen ihr zur Verfügung gestellte Unterlagen nicht richtig gelesen. Darin war vermerkt, dass eine Elektrofirma Meier die Kabel an der Wand verlegt hatte. Wenige Tage später wollte man diese Kabel mit einem Schutz versehen, was aber nicht passiert war. Diesen so wichtigen Umstand hatte Aileen einfach übersehen.
5. Beinahe wäre es zum Abbrennen der gesamten Bibliothek gekommen.

Die Folgen für Aileen waren immens. Sie verlor ihren Arbeitsplatz und bekam so schnell auch keine neue Stelle. Es spricht sich herum, wenn Verantwortliche das Kulturgut nicht ausreichend schützen.

Was hätte Aileen tun können, um nicht in die Haftung zu geraten?
– Hätte Aileen die Kabel an der Wand bemerkt und die Unterlagen richtig gelesen, dann hätte sie gewusst, dass die freien Kabel einen gefährlichen Brandherd darstellen. Die Elektrofirma hätte die Kabel lediglich schützen müssen, um einen Brand zu verhindern.
– Da sich in dem besagten Raum 3 die wertvollsten Bücher der Bibliothek befanden, hätte sie die Mitarbeiter bitten können, diese in einen anderen Raum zu bringen, bevor keine Gefahr mehr von diesem Kabel ausgeht. Die Aussage ihres Vorgängers hätte sie stutzig machen müssen.
– Die wertvollsten Bücher der Bibliothek hätte man in einem brandsicheren Schrank unterbringen können.

Fallbeispiel 3: Drucker in Brand – Gefahr nicht erkannt
Jeder Mensch hat zumindest einmal davon gehört, dass ein offenes Feuer neben einem Drucker die Alarmstufe für Brandgefahr drastisch erhöht. Daher gehen immer mehr Unternehmen dazu über, sämtliche Druckgeräte in einem separaten Druckerraum unterzubringen. Dennoch findet man immer wieder Firmen, die ihre Druckgeräte überall in den Büroräumen verteilen. Da sieht man Drucker neben privaten Wasserkochern oder Mikrowellen. Ein stark frequentiertes Druckgerät erzeugt große Hitze. Kommen andere Geräte in direkter Nähe hinzu, die ebenfalls große Hitze verströmen, kann dies unter bestimmten Umständen einen Brand auslösen.

Marius Lichter von Rebusch & Weller, einer weltweitaufstrebenden Wirtschaftskanzlei, war sich sicher: Solange er als Brandschutzbeauftragter dieses Unternehmens tätig war, würde es niemals zu einem Brand kommen. Doch da hatte er die Rechnung ohne die Mitarbeiter gemacht. Es war Weihnachten. Mitarbeiter wünschen sich eine gemütliche Atmosphäre. Obwohl es in allen Unternehmen laut Sicherheitsvorschriften strengstens untersagt ist, brennende Kerzen zu verwenden, kommt dies immer wieder vor. So war es auch Weihnachten 2018 bei Rebusch & Weller. Zwei Damen platzierten ihren liebevoll gestalteten Adventskranz auf einem Rollwagen direkt neben dem Toner-Drucker. Sie meinten es sogar gut. Auf dem Schreibtisch lag ihrer Meinung nach Zuviel Papier. Dieses könnte in Brand geraten, meinte eine Kollegin. Daher waren sie froh, einen gut sichtbaren Platz auf dem Rollwagen gefunden zu haben.

Am Freitag vor dem 3. Advent passierte es. Die weihnachtsbegeisterten Kolleginnen zündeten die dritte Kerze auf ihrem schönen Adventskranz, der üppig mit Schleifen geschmückt war, an. Die Kerzen brannten den gesamten Tag. Auch der Drucker lief heiß. Vor Weihnachten gab es viel zu tun. Die Damen bedruckten Hunderte Papierseiten. Der Tonerstaub stand regelrecht in der Luft. Leider geriet dieser auch in die Flammen der Kerzen. Der leicht vertrocknete Adventskranz samt Schleifen fing schnell Feuer. Die Damen versuchten, ihn mit Wasser zu löschen. Doch es nutzte nichts. Der Kalender an der Wand über dem Adventskranz flammte ebenfalls und das gut gemeinte schnell geöffnete Fenster fachte das Feuer erst so richtig an.

In Panik und, um nach Hilfe zu suchen, verließen die Bürokolleginnen den Raum. Als sie mit dem Brandschutzexperten zurückkehrten, brannte ihr Zimmer lichterloh. Auch auf dem Flur brannte es. Denn hier waren direkt neben ihrem Büro verpackte Weihnachtspräsente gestapelt, die ebenso Feuer fingen. Die vielen Dokumente auf ihrem Schreibtisch standen hoch in Flammen und der Qualm trat schnell auf die Gänge. Die Rauchmelder auf den Fluren reagierten erst spät. Jedoch konnten sich alle Mitarbeiter in Sicherheit bringen. Der Brandschutzbeauftragte alarmierte die Feuerwehr.

Diese konnten den Schaden auf zwei Büros und wenige Meter auf dem Flur begrenzen. Hier haftet der Mitarbeiter für Brandsicherheit nicht – oder?

Marius Lichter wägte sich, zumindest was das Rechtliche angeht, in Sicherheit. Schließlich hatten die beiden Kolleginnen den Brand ausgelöst. Die meisten Bürobrände entstehen durch Verfehlungen von Mitarbeitern. Die Polizei traf ein und befand schnell: Hier greift die Haftung des Brandschutzbeauftragten. Dies sah auch der Richter so.

Begründung:
– In der vorweihnachtlichen Zeit ist es nur zu verständlich, dass Angestellte sich eine weihnachtliche Atmosphäre wünschen. Und was liegt da näher als schöne echte Kerzen. Marius Lichter hätte demnach in der Vorweihnachtszeit die Büros regelmäßig inspizieren können, um die echten Kerzen daraus, mit einem entsprechenden Hinweis an die Mitarbeiter, zu entfernen.
– Man warf ihm auch vor, die Mitarbeiter nicht ausreichend auf die Gefahren durch Kerzen hingewiesen zu haben. Im Arbeitsalltag geht so etwas bei den Mitarbeitern schnell unter.
– Im Zeitalter der Digitalisierung hätte Marius Lichter die Mitarbeiter regelmäßig durch E-Mails und mindestens einmal mit Flyern auf den Schreibtischen über die Gefahren durch Kerzen informieren müssen.

Gerichtsurteil und die Haftung von Marius Lichter
Obgleich die oben gezeigten Begründungen Marius Lichter als Brandschutzbeauftragten in die Haftung nehmen, fiel das Urteil des Richters milde aus. Die Mitarbeiter für Brandschutz können, so der Richter, schließlich nicht überall gleichzeitig agieren. Marius Lichter war, bevor der Brand ausbrach, gerade damit beschäftigt, den Chef von der Anschaffung moderner Computer zu überzeugen. Die in die Jahre gekommenen Altgeräte und deren notdürftige Verkabelung stellten aus brandschutztechnischer Sicht eine große Gefahr dar.

Darüber hinaus befand der Richter, dass zwei studierte Steuerberaterinnen, die sich ein Büro teilen, wissen sollten, welche Gefahren von brennenden Kerzen, vor allem in Verbindung mit Tonerstaub, ausgehen. Der Richter belastete die beiden Damen stark. Das Urteil für Marius Lichter fiel milde aus, zumal die Versicherung den Schaden der beiden verbrannten Räume übernahm. Marius Richter musste lediglich eine Geldstrafe leisten und die Brandschutzregeln im Unternehmen überarbeiten und verschärfen. Der Richter wies Marius Lichter jedoch auf seine Nachlässigkeiten hin und forderte ihn auf, diese zukünftig zu vermeiden.

Eine der brandverursachenden Kolleginnen verlor anschließend ihren Job, da sie schon öfter durch Regelverstöße auffällig wurde. Die andere Dame erhielt eine Abmahnung, durfte aber schließlich bleiben, da sie aufgrund ihrer hervorragenden Arbeitsleistung für das Unternehmen unverzichtbar geworden war.

Das Vorhandensein von Feuerläschern hätten den Schaden minimieren können.

Namen und Unternehmen sind frei erfunden. Die Fälle weisen Ähnlichkeiten mit realen Brandvorkommnissen auf.

Brandschutz: Brandschutzverantwortung für alle

Wenn ein Brand ausbricht, sollten die Mitarbeiter den Anweisungen des Brandschutzbeauftragten oder anderem Sicherheitspersonal Folge leisten. Im Falle eines Brandalarms sind die Bürogebäude sofort zu verlassen. Bestimmte Utensilien zur Brandbekämpfung sollten für jeden greifbar platziert werden, damit die Ausbreitung eines Feuers schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr verhindert wird:

  • Feuerlöscher
  • Feuerlöschspray
  • Sonstige Feuerlöschmittel, entsprechend der Brandgefährdung

Steht auch das Löschen eines ausgebrochenen Feuers an höchster Stelle, so sind in jedem Unternehmen weitere Experten als der Brandschutzbeauftragte und medizinische Hilfsmittel notwendig. Jeder Betrieb, ob Büro oder Handwerk, ist verpflichtet, einige Mitarbeiter in Erste Hilfe und Brandschutz, sogenannten Brandschutzhelfer, Auszubilden. Diese können dann auch bei Brandverletzungen und Atemproblemen helfen, bevor der Arzt eintrifft. Erste Hilfe kann im Brandfall Leben retten. Rauchmelder in ausreichender Anzahl sollten selbstverständlich sein.

Wie kann der Brandschutzbeauftragte sein Haftungsrisiko minimieren?
Brandschutzbeauftragte werden regelmäßig geschult, kennen sämtliche Brandschutzregeln und tragen ihre Verantwortung gewissenhaft. Das Haftungsrisiko für den Brandschützer im Unternehmen ist relativ hoch angesiedelt. Doch kann dieser einer Haftung durch wenige hilfreiche Tipps vorbeugen:

1. Rechte und Pflichten des Brandschutzbeauftragten müssen klar und deutlich im Bestellungs- und Arbeitsvertrag geregelt sein.
Profunde Kenntnisse über das Brandschutzkonzept in seinem Zuständigkeitsbereich sollten gegeben sein.
2. Der Brandschutzbeauftragten überwacht die Wartung von Brandmeldeanlagen und Löschanlagen im Sinne der Brandschutzmaßnahmen.
3. Sämtliche Vorgänge sollten vom Brandschutzmitarbeiter gegenüber Vorgesetzten, Arbeitgebern oder Behörden stets schriftlich dokumentiert werden. Diese Dokumentationen sollte er sich zu seinem eigen Schutz per Unterschrift gegenbestätigen lassen.
4. Die Aktualisierung wichtiger Unterlagen, wie Feuerwehrpläne oder die Fortschreibung des Brandschutzkonzeptes, ist regelmäßig vorzunehmen.
5. Auch die Nachweise über seine Fortbildungen und seinen Wissensstand hält der Brandschutzbeauftragte regelmäßig schriftlich fest.

Die benannten Nachweise können den Brandschutzexperten im Ernstfall von seiner Haftung befreien.

Wie wirkt Strom auf Menschen und die Erste Hilfe sicherstellen?

Wie wirkt Strom auf Menschen – Erste Hilfe mit Vorsicht leisten Elektrischer Strom ist unser Energiebringer Nummer Eins. Ohne ihn hätten wir kein Licht, könnten keine Elektrogeräte betreiben und selbst eine Warmwasserdusche würde zum Problemfall. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Neben den zahlreichen Vorteilen, die unseren Alltag durch Verwendung von elektrischer Energie erleichtern, ist der direkte Kontakt mit Stromflüssen von Außen für Menschen und Tiere lebensgefährlich. Warum das so ist und wie Gefahren durch elektrische Energie vermieden werden, verraten nachstehende Details.

Fragen, mehr Informationen nötig oder Hilfe? Gerne Kontakt aufnehmen zu uns: 📬 Kontaktformular

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So wirkt elektrischer Strom auf Menschen

Bis zu einer gewissen Stärke produziert der menschliche (oder tierische) Körper selbst elektrische Impulse. Fast alle im Körper befindlichen Organe verarbeiten diese Impulse, die vom Gehirn aus gebildet werden. Mit einer körpereigenen Stärke von etwa 50 mV (Millivolt) steuern diese sanften Impulse nahezu unseren gesamten Bewegungsapparat sowie unsere Organe. Die moderne Medizin verfügt über verschiedene elektrische Geräte, durch die sich diese Ströme messen lassen. So misst das EKG (Elektrokardiogramm) beispielsweise die Herzaktivität. Sogar das Herz arbeitet mit selbst erzeugten elektrischen Strömen, was sich durchaus als kleines Wunderwerk des Körpers bezeichnen lässt. Funktioniert das Herz aufgrund verschiedener Krankheiten nicht mehr richtig, so bekommt der Patient einen Herzschrittmacher, der diesen natürlichen körpereigenen Stromfluss aufrechterhält.

Warum eine zu hohe Stromstärke tödlich ist

Übersteigt die Stromzufuhr die geringfügige vom Körper erzeugte Millivoltzahl von 50 mV, so kann es schnell lebensgefährlich werden. Elektrounfälle oder ein Stromunfall haben verheerende Folgen für die betroffenen Personen. Wandert ein von außen kommender Stromfluss durch den menschlichen Körper, kommt es zu Muskelverkrampfungen. Betroffene verunglückte Personen sind dann nicht mehr in der Lage, die Stelle loszulassen, aus der der Strom ihren Körper durchdringt. Dies macht einen Stromunfall besonders gefährlich.

(C) http://elektro-wissen.de/

Fließt beispielsweise Wechselstrom mit einer viel zu hohen impulsgebenden Stromstärke von etwa 50 Hz ins Herz, dann würde das Herz einen Ausgleich schaffen wollen, indem es 50 Mal pro Sekunde schlägt. Diese gefährliche Situation verkraften Menschen kaum. Die meisten Stromunfälle haben körperschädigende bzw. todbringende Auswirkungen zur Folge:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzkammerflimmern
  • Komplettausfall der Herztätigkeit
  • Kreislaufstillstand
  • Sauerstoffmangel mit verursachender Hirnschädigung (fast immer mit Todesfolge)

Ab wann besteht tatsächlich Lebensgefahr im Falle einer Fremdzufuhr von Strom?

Die Frage ‘Wir wirkt Strom auf Menschen’ lässt sich leicht in Zahlen zusammenfassen:

– Wechselspannungen über 50 V (Lebensgefahr für Menschen, 25 V für Tiere)
– Gleichspannungen über 120 V (Lebensgefahr für Menschen, 60 V für Tiere)
– Wechselstromfrequenz von 50 Hz (stellt ein höheres Risiko dar als Gleichstrom, da es hierbei bereits zu Herzkammerflimmern kommen kann)

Quelle: Fachkunde Elektrotechnik; 22.Auflage 1999; Europa Verlag

Weitaus weniger bekannt ist den meisten Menschen die Tatsache der chemischen Wirkung von Strom. Bei längerer Einwirkung auf den Körper besteht die Gefahr einer elektrolytischen Zersetzung des Blutes. Es kommt zu schweren bis tödlichen Vergiftungen.

Daher gilt für alle Menschen, die berufsbedingt oder privat an Stromquellen arbeiten, folgender Leitsatz:

Wegen der hohen Unfallgefahr ist das Arbeiten an unter Stromspannung stehenden Teilen generell verboten.

Der gewissenhafte sachgemäße Umgang mit Strom ist äußerste Voraussetzung dafür, Elektrounfälle oder einen Stromunfall zu verhindern.

Stromunfall: Was im Unglücksfall zu tun ist

Allen Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen zum Trotz passiert es häufiger, als viele Menschen annehmen: Elektrounfälle mit lebensgefährlichen Verletzungen oder Todesfolge. Eine Statistik der BG ETEM (Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) informiert mit nachstehenden Zahlen des Jahres 2020 aus deren Unfallregister vom 10.02.2021:

  • Gemeldete Spannungsunfälle: 3.574
  • Meldepflichtige Spannungsunfälle: 605
  • Tödliche Stromunfälle: 3

Drei tödliche Elektrounfälle pro Jahr sind drei zuviel. Diese sollten durch Verschärfen von Vorsichtsmaßnahmen ausgeschlossen werden. Die hohe Zahl aller gemeldeten Stromunfälle bezeugt einmal mehr, dass noch nicht alle Menschen die Risiken durch Strom richtig einschätzen. Letztendlich kann es jedoch auch ohne eigenes Fehlverhalten zu einem Stromunfall kommen.

Woraus auch immer die Elektrounfälle resultieren: Ist es passiert, kann Erste Hilfe das Leben eines Verletzten retten. Erste Hilfe bei Stromunfällen in sieben Schritten:

1. Die Hilfe sollte möglichst schnell erfolgen. Der Verletzte könnte noch unter Stromeinfluss stehen.
2. Zuerst den über den Menschen gleitenden Stromfluss unterbrechen (kann bis zu 1000 Volt betragen). Hier gilt es, möglichst schnell den Netzstecker zu ziehen oder – noch besser – die Sicherungen ausschalten.
3. Kann der Stromkreis durch diese Maßnahmen nicht unterbrochen werden, ist der Verletzte durch einen isolierten Gegenstand, der ihn von den leitenden Teilen trennt, umgehend aus seiner misslichen Lage zu befreien.
4. Bei Atemstillstand ist eine sofortige Beatmung notwendig, bei einem Herzstillstand eine Herzdruckmassage durch fachkundig eingewiesene Ersthelfer.
5. Jetzt wird der Verletzte in eine stabile Seitenlage gebracht (auch dann, wenn Atmung und Puls nach dem Stromschlag in Ordnung sind).
6. Alle Wiederbelebungsmaßnahmen sind möglichst so lange vorzunehmen, bis Puls und Atmung wieder einsetzen oder der Arzt vor Ort erscheint.
7. Sofort nach den ersten Vorkehrungen den Notarzt benachrichtigen; mehr können und sollten Laien hier nicht machen, da die möglichen inneren Verletzungen durch einen Stromunfall nur vom Arzt oder einer medizinischen Fachkraft festgestellt werden können.

Merksatz für Ersthelfer
In einer Hochspannungsanlage ist es ausschließlich Elektrofachkräften gestattet, den Stromkreis zu unterbrechen und wieder in Gang zu bringen.

Fazit
Elektrounfälle passieren täglich. Daher sollten sich möglichst viele Menschen mit den lebensrettenden Maßnahmen nach einem Stromunfall vertraut machen. Am Unfallort eingetroffen, sollten sich Ersthelfer zunächst selbst schützen, indem sie Verletzte nur berühren, nachdem der Stromkreis unterbrochen ist. Sonst besteht die gleiche Verletzungsgefahr auch für helfende Personen. Die hohen Zahlen an Elektrounfällen pro Jahr machen deutlich, dass diese nur durch erhöhte Achtsamkeit im Umgang mit der lebensspendenden, aber auch unfallträchtigen, Stromenergie verringert werden können. Schadhafte elektrische Geräte, beschädigte (offengelegte Stromkabel) oder unsachgemäße Arbeiten bei hoher Stromspannung verursachen die meisten Elektrounfälle. Die Auswirkungen von Strom auf den Menschen verdeutlichen die gefährlichen Reaktionen, die ein Stromunfall in unserem Körper verursacht.

Dankeschön an Stefan Schmid-Gaiser von http://elektro-wissen.de/

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