Auf einer Baustelle wird ein Baustromverteiler aufgestellt. Er wird vom zuständigen Energieversorger an das örtliche Stromnetz angeschlossen. Für die abschließende Abrechnung verfügt der Stromverteiler über einen eigenen Stromzähler. Um Manipulationen zu vermeiden, verplombt der Energielieferant den Zugang zum Zähler. Er wird abrechnungstechnisch als Endverbraucher geführt. In dem Anschlussverteiler Schrank befinden sich die Steckdosen mit verschiedenen Anschlusstechniken für die beim Bau tätigen Handwerksbereiche.
Eigenschaften Das Gehäuse des Baustromverteilers muss stabil, staub- und spritzwassergeschützt sein. Es besteht aus einem hochwertigen Kunststoff oder Gummi der Schutzart IP44. Dank dieser Voraussetzungen ist eine Verwendung im Außenbereich und damit auch auf der Baustelle unbedenklich.
Der Schrank muss abschließbar sein und über eine Schmelzsicherung NH00 verfügen dem sogenannten Sicherungslasttrennschalter. Zusätzlich beachtet werden müssen die Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung.
Besondere Schutzmaßnahmen gelten hier für das Stromkabel vom Verteiler zur kommunalen Verbindungsstelle. Es darf nicht länger als 30 Meter und an keiner Stelle wackeln oder lose sein. Neben dem Sicherheitsaspekt ist auch die Qualität der Kabel sehr wichtig. Sie müssen sich für eine permanente Verwendung in Außenbereichen eignen.
Der Stroverteilerschrank bietet eine direkte Anschlusstechnik In bestimmten Bauphasen sind mehrere Gewerke auf einer Baustelle zu finden. Aus diesem Grund brauchen sie zu etwa derselben Zeit Strom für ihre Maschinen. Deshalb befinden sich dafür in einem Stromverteiler ausreichend Steckdosen. Häufig in der Kombination CEE- und Schutzkontaktsteckdosen. Alle arbeitenden Betriebe können so ihre eigenen Stromverbindungen zu den Maschinen und Werkzeugen herstellen.
Baustromverteiler brauchen spezielle Schutzmechanismen Manche Maschinen, die beim Hausbau zum Einsatz kommen, haben Frequenzumrichter. Sie laufen mit CEE Drehstrom. Wenn solche Maschinen bei bestimmten Bauvorhaben gebraucht werden, muss das bei der Aufstellung oder Anmietung Berücksichtigung finden. In solchen Fällen benötigen die Stromverteiler zusätzliche Fehlerstrom-Schutzschalter, die FI- Schalter (Neubezeichnung RDC).
Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B werden benötigt, wenn “Frequenzgesteuerte Betriebsmittel” auf Baustellen zum Einsatz kommen. Das sind zum Beispiel Krane und leistungsgeregelte Antriebe, wie Steinsägen, Seilsägen, Pumpen, Lüfter, Sandsiebe, Verdichter, Rüttler usw.
Frequenzgesteuerte Betriebsmittel dürfen nicht hinter herkömmlichen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A betrieben werden. Aus diesem Grund müssen zum Betrieb frequenzgesteuerter Betriebsmittel die “alten” Baustromverteiler, in denen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A eingebaut sind, auf Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B umgebaut werden oder neue Baustromverteiler mit eingebauten Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B beschafft werden. Es ist auch möglich, Schutzverteiler mit RCDs vom Typ B+Mi zu verwenden.
In einem Baustromverteiler ist viel Elektrizität vorhanden. Deshalb sind alle möglichen witterungsabhängigen Einflüsse bei der Auswahl zu beachten. Dazu gehören Schäden durch eindringendes Wasser genauso wie ein entsprechend sicherer Untergrund zum Aufstellen des Gerätes. Hinter Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B können alle Arten von Arbeitsmitteln betrieben werden.
Der Verteilerschrank sollte erhöht stehen und sehr robust sein. Wasser ist beispielsweise ein guter Stromleiter. Es könnte bei einem Kontakt mit defekten Leitungen deshalb zu einem Kurzschluss kommen. Der kann bei den vorhandenen hohen Spannungen leicht die arbeitenden Personen gefährden.
Ein perfekter Stromverteiler für eine Baustelle kann variieren. Es gibt aber einige Eigenschaften, die er haben sollte. Natürlich muss er robust und wetterbeständig sein und zusätzlich diese Ausstattungsmerkmale haben: • für die permanente Verwendung im Freien ein ölbeständiges RN-Kabel, • um die Sicherheit des Verteilers zu gewährleisten einen FI-Schutz (RCD), • eine genügende Anzahl an belastbaren Schutzkontakt-Steckdosen von 16 A & 32 A und • IP44 Gehäuse.
Risikofaktoren beim Betrieb
Verschmutzungen im Baustromverteiler Auf jeder Baustelle gibt es Faktoren wie Staub und Schmutz, die die Funktion eines Verteilerkastens für Strom beeinträchtigen können. Im Sommer ist die Gefahr des Eindringens feiner Staubteile in das Innere größer als in der kalten Jahreszeit. Durch Verunreinigungen kann die Stromzufuhr den Ausfall der angeschlossenen Maschinen bedeuten. Dann können die Arbeiten zeitweise nicht mehr gemacht werden. Im schlimmsten Fall sind die Werkzeuge defekt und müssen durch andere ersetzt werden. Was für den Betrieb außerdem Reparaturkosten mit sich bringt.
Wenn ein solcher Fall eintreten sollte, ist das Arbeitsgerät sofort abzuschalten und von der Stromversorgung zu trennen. Dadurch verhindert man die Gefährdung der Mitarbeiter und weitere Schäden an Materialien. Bei diesem Abschaltvorgang sollten vorsichtshalber speziell isolierte Arbeitshandschuhe und auch Werkzeuge benutzt werden.
Ein ebener Standort für einen Verteilerschrank Es ist besonders wichtig, dass ein Baustromverteiler auf einem flachen und massiven Untergrund steht. Dadurch wird von vornherein verhindert, dass die Vorrichtung umkippt, abrutscht oder einsinkt. Je nachdem, welche Arbeiten anfallen, müssen die passenden Varianten ausgewählt werden.
Die Anforderungen müssen vor dem Aufstellen genau ermittelt werden. Dabei sind auch Toleranzgrenzen zu beachten, um Schwankungen nach oben ausgleichen zu können. Das sind wichtige Auswahlkriterien.
Sind die verwendeten Verteiler zu leistungsschwach, können sie ihren Einsatzzweck nicht erfüllen. Es kann zu Schäden durch Überhitzungen und Kurzschlüssen kommen. Das betrifft dann nicht nur den Schalterkasten selbst, sondern auch die daran angeschlossenen Maschinen.
Prüfungsintervalle für Baustromverteiler Die Verteiler werden je nach Bauart in ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Baustellenanlagen eingeteilt. Fest sind beispielsweise Anschluss- und Gruppenverteiler, bewegliche Steckdosenverteiler. Diesbezügliche Verordnungen stehen in der DGUV-I 203-006 (BGI-GUV-I 608) (Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen), Punkt 4.3 und 5.3.
Fest installierte elektrische Anlagen / Betriebsmittel Eine ausgebildete Elektrofachkraft prüft regelmäßig mindestens einmal jährlich, ob ein Verteiler den ordnungsgemäßen Vorgaben entspricht. Prüfkriterien sind die Sicht-, Funktions- und Isolationsprüfung, Schraubverbindungen, Kennzeichnung und die Schutzmaßnahmen.
Wenn entsprechende Prüfgeräte da sind, kann die Prüfung auch ein eingewiesener Mitarbeiter aus dem Bereich Elektrotechnik durchführen. Das passiert unter Leitung und Beaufsichtigung ausgebildeter Fachleute. Täglich muss eine Benutzerprüfung des FI-Schalters (RCD Schalter) durch das Drücken einer Prüftaste erfolgen. Damit wird geprüft ob er fehlerfrei funktioniert.
Bewegliche Baustromverteiler Die Kontrolle findet durch geschulte Fachkräfte oder unter deren Leitung durch unterwiesene Mitarbeiter statt. Eine regelmäßige Prüfung auf die Funktionsfähigkeit soll alle drei Monaten vorgenommen werden. Die Prüfkriterien sind dieselben wie bei den ortsfesten Verteilern.
Gemäß DGUV Vorschrift 3 ist eine allgemeine Vorgabe der Prüfungsfristen nicht vorhanden. Es hängt ab von der Inanspruchnahme einer elektrischen Anlage, wann und wie oft Prüfungen stattfinden. Deshalb sind hier die Prüffristen in variablen Abständen zu wählen.
Für die Festlegung der Prüfabstände ist der durchführende Unternehmer des Bauvorhabens verantwortlich. Besondere Verantwortung hat der jeweilige Benutzer. Er muss den Baustromverteiler vor der Benutzung genau auf äußerlich sichtbare Mängel und Beschädigungen untersuchen. Wenn es die Umstände erfordern, auch die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Der RCD wird einmal im Monat durch Fachleute geprüft.
Dokumentationspflicht der Prüfnachweise Alle Prüfungen müssen dokumentiert werden. Geprüfte Stromverteiler sind erkennbar an Prüfplaketten oder Banderolen. Die einzelnen Geräte unterzieht schon der Hersteller einer Funktionsprüfung. Der Baustromverteiler muss nach dem Aufstellen durch den Betreiber auf Schäden und Mängel überprüft werden.
Der spannende und abwechslungsreiche Weg zur Elektrofachkraft
Der Begriff Elektrofachkraft (EFK) ist nicht mit anderen Berufsbezeichnungen vergleichbar und lediglich eine Ausbildung dafür nicht ausreichend. Umfassende Fachkenntnisse und praktische Erfahrung sind unumgänglich. Diese sind durch die Normen der VDE sowie diversen Verordnungen, Richtlinien und Gesetze definiert.
Der Unterschied ergibt sich aus Elektrofachkräften, unterwiesene Personen in der EFK und Laien.
Die Festlegungen finden sich in der Norm DIN VDE 1000-10 zum Thema Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen.
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In einem ersten Schritt muss eine zukünftige EFK die Ausbildung in einem Arbeitsgebiet, welches die Elektrotechnik umfasst, ausgebildet sein, zum Beispiel als Geselle oder Facharbeiter, Handwerks- oder Industriemeister, Diplomingenieur oder staatlich geprüfter Techniker.
Erfüllt werden können die Anforderungen auch mittels einer mehrjährigen und nachgewiesenen Tätigkeit mit der Ausbildung in Theorie und Praxis. Diese Anforderungen wird durch eine EFK überprüft und dokumentiert.
Qualifikationen
Zusätzlich zu der Ausbildung sind regelmäßige Weiterbildungen und Erfahrungen notwendig, um als Fachkraft im elektrotechnischen Bereich arbeiten zu dürfen.
Fachkenntnisse und Praxiserfahrung
Sachverständige stellen, um Missverständnisse zu vermeiden, klar, dass die Ausbildung oder das Studium im elektrotechnischen Bereich nicht bedeutet, eine EFK zu sein.
Diese Tatsache ist durch die Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 (vorher BGV A3) zum Thema elektrische Anlagen und Betriebsmittel eindeutig festgelegt und besagt, dass eine Elektrofachkraft ist, welche aufgrund der fachlichen Ausbildung, Kenntnissen und Erfahrungen sowie Kenntnissen von einschlägigen Bestimmungen der übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Damit kommen Erfahrungen und besondere Kenntnisse zum Tragen, welche in themenspezifischen Weiterbildungen, zum Beispiel einem Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung EFK mit Geräten oder Anlagen oder in einem Unternehmen erworben werden können. Dies unter anderem vor dem Hintergrund, dass beispielsweise nicht jede in diese Bereich ausgebildete Person befugt ist, in der Hochspannung zu arbeiten.
Arbeitsgebiete
Die Ausbildung im Fach bedeutet, dass die Aus- oder Weiterbildung ein bestimmtes Arbeitsgebiet von der Elektrotechnik umfassen muss, da die Fachkraft für sämtliche elektrotechnischen Arbeitsgebiete als solche nicht existiert. Das lässt sich mit dem Umstand erklären, dass Niederspannungsanlagen andere Fähigkeiten und Kenntnisse erfordern als Hochspannungsanlagen und der Elektromaschinenbau nicht dem Fernmeldewesen gleichgestellt ist. Hinzu kommt die Verantwortlichkeit nach DIN VDE 1000-10, wenn eine Person vom Unternehmen für die Fachverantwortung beauftragt wird.
Befähigte Person
Im Rahmen der Verordnungen gibt es für die Elektrofachkraft weitere Bezeichnungen, unter anderem den Begriff befähigte Person, welcher einen weiteren Bereich im Arbeitsschutz abdeckt.
Gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) muss es eine befähigte Person über eine entsprechende Ausbildung, Berufserfahrung sowie zeitnahe berufliche Tätigkeiten mit den notwendigen Fachkenntnissen für die Prüfung von Arbeitsmitteln verfügt.
Die Betriebssicherheitsverordnung für die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln ist nicht nur auf die Auswahl von befähigten Personen mit einer elektrotechnischen Berufsausbildung beschränkt. Die Durchführung kann zum Beispiel auch durch eine befähigte Person mit der Ausbildung als Industriemechaniker durchgeführt werden.
Qualifikation von befähigten Personen
Aus der unterschiedlichen Komplexität von Arbeitsmitteln ergeben sich verschiedene Anforderungen in Bezug auf die Qualifikation von befähigten Personen. Diese dürfen durch die Prüftätigkeit nicht benachteiligt werden und unterliegen bei den Prüfergebnissen keinen Weisungen. Weitere Anforderungen an eine befähigte Person sind dann notwendig, wenn diese zum Beispiel Prüfungen an Anlagen vornehmen muss, welche eine Überwachung erfordern.
Die detaillierten Anforderungen an befähigte Personen für die Überprüfung von Anlage mit elektrischer Gefährdung finden sich in den technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1203) unter anderem im Abschnitt 3.1.
Wissenswert
Der Begriff Elektrofachkraft wird in der juristischen Sprache die Erfüllungsgehilfen genannt.
Vordefinierte und festgelegte Tätigkeiten
In den Anweisungen zur Durchführung der Vorschrift 3 Betrieb von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln (vorher BGV A3) zur DGUV sind die Qualifikation konkret erläutert. Außerdem relevant ist die Information der DGUV 203-002 zum Thema Elektrofachkräfte.
Des Weiteren muss eine Elektrofachkraft, welche im Bereich von Anlagen, die an ein öffentliches Versorgungsnetz der Elektrizität angeschlossen sind, im Verzeichnis von den Installateuren des Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sein.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine außenstehende Person im Bereich der Elektrotechnik für festgelegte Tätigkeiten oder als EuP unter der Aufsicht und Leitung einer EFK in einem stark begrenzten Rahmen ausführen.
Unterwiesene Person im elektrotechnischen Bereich
Für eine im elektrotechnischen Bereich ausgewiesene Person besteht die Möglichkeit, Arbeiten an Betriebsmitteln und elektrischen Anlagen unter der Aufsicht und Leitung einer Elektrofachkraft durchzuführen. Dazu gehören Unterweisungen in der Elektrotechnik in Bezug auf die jeweiligen Aufgaben, Hinweise und Sensibilisierung auf Gefahren bei einem unsachgemäßen Verhalten sowie die notwendigen Schutzmaßnahmen und -einrichtungen.
Der Umfang für die Aufsicht und die Leitung ist abhängig von den Kenntnissen und Erfahrungen der jeweiligen Person im elektrotechnischen Bereich.
Informationen hierzu finden sich in der Vorschrift 3 (BGV A3) sowie der Information 203-002 (BGI 548) der DGUV.
Personen ohne Erfahrung in der Elektrotechnik
Als elektrotechnischer Laie gilt, wer weder ausgewiesener EuP noch Elektrofachkraft ist. Dies gilt auch für Studentinnen und Studenten mit der Fachrichtung Elektrotechnik.
Up to date sein und bleiben
Der technische Fortschritt ist unaufhaltsam und damit auch die kontinuierlich angepassten Normen, sodass es nicht nur wichtig, sondern ebenso unumgänglich ist, stets auf dem Laufenden zu sein.
Es müssen regelmäßig Weiterbildungen absolviert werden. Diese Notwendigkeit findet sich beispielsweise in den (TRBS) 1203 zum Thema Prüfung befähigter Personen.
Im Minimum eine Schulung pro Jahr fordert die Vorschrift 1 der DGUV Grundsätze und Prävention (vorher BGV A1) und bedeutet, dass eine Person in diesem Bereich, welche nicht auf dem neusten Stand ist, die Qualifikation verliert. Der Titel kann durch die vorgegebenen Maßnahmen wieder erworben werden.
Abkürzungen im Überblick
↯
BetrSichV
Betriebssicherheitsverordnung
↯
BGI
Berufsgenossenschaftliche Information für Sicherheit (Alt Bezeichnung)
↯
DGUV
Deutsche gesetzliche Unfallversicherung
↯
DIN
Deutsches Institut für Normung
↯
EFK
Elektronik Informationstechnik e.V.
↯
EuP
Elektrotechnisch unterwiesene Person
↯
VDE
Verband der Elektrotechnik
↯
VNB
Installateurverzeichnis des Verteilungsnetzbetreibers
Wie wirkt Strom auf Menschen – Erste Hilfe mit Vorsicht leisten Elektrischer Strom ist unser Energiebringer Nummer Eins. Ohne ihn hätten wir kein Licht, könnten keine Elektrogeräte betreiben und selbst eine Warmwasserdusche würde zum Problemfall. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Neben den zahlreichen Vorteilen, die unseren Alltag durch Verwendung von elektrischer Energie erleichtern, ist der direkte Kontakt mit Stromflüssen von Außen für Menschen und Tiere lebensgefährlich. Warum das so ist und wie Gefahren durch elektrische Energie vermieden werden, verraten nachstehende Details.
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Bis zu einer gewissen Stärke produziert der menschliche (oder tierische) Körper selbst elektrische Impulse. Fast alle im Körper befindlichen Organe verarbeiten diese Impulse, die vom Gehirn aus gebildet werden. Mit einer körpereigenen Stärke von etwa 50 mV (Millivolt) steuern diese sanften Impulse nahezu unseren gesamten Bewegungsapparat sowie unsere Organe. Die moderne Medizin verfügt über verschiedene elektrische Geräte, durch die sich diese Ströme messen lassen. So misst das EKG (Elektrokardiogramm) beispielsweise die Herzaktivität. Sogar das Herz arbeitet mit selbst erzeugten elektrischen Strömen, was sich durchaus als kleines Wunderwerk des Körpers bezeichnen lässt. Funktioniert das Herz aufgrund verschiedener Krankheiten nicht mehr richtig, so bekommt der Patient einen Herzschrittmacher, der diesen natürlichen körpereigenen Stromfluss aufrechterhält.
Warum eine zu hohe Stromstärke tödlich ist
Übersteigt die Stromzufuhr die geringfügige vom Körper erzeugte Millivoltzahl von 50 mV, so kann es schnell lebensgefährlich werden. Elektrounfälle oder ein Stromunfall haben verheerende Folgen für die betroffenen Personen. Wandert ein von außen kommender Stromfluss durch den menschlichen Körper, kommt es zu Muskelverkrampfungen. Betroffene verunglückte Personen sind dann nicht mehr in der Lage, die Stelle loszulassen, aus der der Strom ihren Körper durchdringt. Dies macht einen Stromunfall besonders gefährlich.
Fließt beispielsweise Wechselstrom mit einer viel zu hohen impulsgebenden Stromstärke von etwa 50 Hz ins Herz, dann würde das Herz einen Ausgleich schaffen wollen, indem es 50 Mal pro Sekunde schlägt. Diese gefährliche Situation verkraften Menschen kaum. Die meisten Stromunfälle haben körperschädigende bzw. todbringende Auswirkungen zur Folge:
Herzrhythmusstörungen
Herzkammerflimmern
Komplettausfall der Herztätigkeit
Kreislaufstillstand
Sauerstoffmangel mit verursachender Hirnschädigung (fast immer mit Todesfolge)
Ab wann besteht tatsächlich Lebensgefahr im Falle einer Fremdzufuhr von Strom?
Die Frage ‘Wir wirkt Strom auf Menschen’ lässt sich leicht in Zahlen zusammenfassen:
– Wechselspannungen über 50 V (Lebensgefahr für Menschen, 25 V für Tiere) – Gleichspannungen über 120 V (Lebensgefahr für Menschen, 60 V für Tiere) – Wechselstromfrequenz von 50 Hz (stellt ein höheres Risiko dar als Gleichstrom, da es hierbei bereits zu Herzkammerflimmern kommen kann)
Weitaus weniger bekannt ist den meisten Menschen die Tatsache der chemischen Wirkung von Strom. Bei längerer Einwirkung auf den Körper besteht die Gefahr einer elektrolytischen Zersetzung des Blutes. Es kommt zu schweren bis tödlichen Vergiftungen.
Daher gilt für alle Menschen, die berufsbedingt oder privat an Stromquellen arbeiten, folgender Leitsatz:
Wegen der hohen Unfallgefahr ist das Arbeiten an unter Stromspannung stehenden Teilen generell verboten.
Der gewissenhafte sachgemäße Umgang mit Strom ist äußerste Voraussetzung dafür, Elektrounfälle oder einen Stromunfall zu verhindern.
Stromunfall: Was im Unglücksfall zu tun ist
Allen Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen zum Trotz passiert es häufiger, als viele Menschen annehmen: Elektrounfälle mit lebensgefährlichen Verletzungen oder Todesfolge. Eine Statistik der BG ETEM (Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) informiert mit nachstehenden Zahlen des Jahres 2020 aus deren Unfallregister vom 10.02.2021:
Gemeldete Spannungsunfälle: 3.574
Meldepflichtige Spannungsunfälle: 605
Tödliche Stromunfälle: 3
Drei tödliche Elektrounfälle pro Jahr sind drei zuviel. Diese sollten durch Verschärfen von Vorsichtsmaßnahmen ausgeschlossen werden. Die hohe Zahl aller gemeldeten Stromunfälle bezeugt einmal mehr, dass noch nicht alle Menschen die Risiken durch Strom richtig einschätzen. Letztendlich kann es jedoch auch ohne eigenes Fehlverhalten zu einem Stromunfall kommen.
Woraus auch immer die Elektrounfälle resultieren: Ist es passiert, kann Erste Hilfe das Leben eines Verletzten retten. Erste Hilfe bei Stromunfällen in sieben Schritten:
1. Die Hilfe sollte möglichst schnell erfolgen. Der Verletzte könnte noch unter Stromeinfluss stehen. 2. Zuerst den über den Menschen gleitenden Stromfluss unterbrechen (kann bis zu 1000 Volt betragen). Hier gilt es, möglichst schnell den Netzstecker zu ziehen oder – noch besser – die Sicherungen ausschalten. 3. Kann der Stromkreis durch diese Maßnahmen nicht unterbrochen werden, ist der Verletzte durch einen isolierten Gegenstand, der ihn von den leitenden Teilen trennt, umgehend aus seiner misslichen Lage zu befreien. 4. Bei Atemstillstand ist eine sofortige Beatmung notwendig, bei einem Herzstillstand eine Herzdruckmassage durch fachkundig eingewiesene Ersthelfer. 5. Jetzt wird der Verletzte in eine stabile Seitenlage gebracht (auch dann, wenn Atmung und Puls nach dem Stromschlag in Ordnung sind). 6. Alle Wiederbelebungsmaßnahmen sind möglichst so lange vorzunehmen, bis Puls und Atmung wieder einsetzen oder der Arzt vor Ort erscheint. 7. Sofort nach den ersten Vorkehrungen den Notarzt benachrichtigen; mehr können und sollten Laien hier nicht machen, da die möglichen inneren Verletzungen durch einen Stromunfall nur vom Arzt oder einer medizinischen Fachkraft festgestellt werden können.
Merksatz für Ersthelfer In einer Hochspannungsanlage ist es ausschließlich Elektrofachkräften gestattet, den Stromkreis zu unterbrechen und wieder in Gang zu bringen.
Fazit Elektrounfälle passieren täglich. Daher sollten sich möglichst viele Menschen mit den lebensrettenden Maßnahmen nach einem Stromunfall vertraut machen. Am Unfallort eingetroffen, sollten sich Ersthelfer zunächst selbst schützen, indem sie Verletzte nur berühren, nachdem der Stromkreis unterbrochen ist. Sonst besteht die gleiche Verletzungsgefahr auch für helfende Personen. Die hohen Zahlen an Elektrounfällen pro Jahr machen deutlich, dass diese nur durch erhöhte Achtsamkeit im Umgang mit der lebensspendenden, aber auch unfallträchtigen, Stromenergie verringert werden können. Schadhafte elektrische Geräte, beschädigte (offengelegte Stromkabel) oder unsachgemäße Arbeiten bei hoher Stromspannung verursachen die meisten Elektrounfälle. Die Auswirkungen von Strom auf den Menschen verdeutlichen die gefährlichen Reaktionen, die ein Stromunfall in unserem Körper verursacht.
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