In Deutschland und anderen modernen westlichen Gesellschaften werden wir immer wieder mit Nachrichten zum Thema „Glück“ und damit verbundenen Fragestellungen konfrontiert: Was muss ich tun um glücklich zu sein? Wieso sind andere glücklicher als ich?
Die gute Nachricht: Es gibt nicht die eine passende Antwort und den richtigen Weg. Wir verbinden alle etwas anderes mit Glück. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, andere Ziele und auch unsere Wertevorstellungen unterscheiden sich zum Teil. Deshalb sollten wir uns auch nicht durch Nachrichten oder Aussagen anderer Menschen verunsichern lassen, sondern den Blick viel mehr auf uns selbst richten. Das bedeutet nicht, dass wir egoistisch sein sollen. Letztendlich wissen wir selbst jedoch am besten, was wir brauchen. Trotzdem gibt es Anzeichen, dass du nicht so glücklich bist wie du glaubst. Deshalb möchte ich dir 3 Warnsignale zeigen, die deinen Blickwinkel vielleicht verändern werden.
Wenn der äußere Schein trügt
Wir neigen häufig dazu, uns mit anderen Menschen zu vergleichen. Dabei sehen wir immer nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was einen Menschen ausmacht. Was ein Mensch konkret in einer Situation tut sagt nicht viel darüber aus, wie sich die Person im Inneren fühlt. Häufig ist das Verhalten, welches wir bei anderen beobachten können, nur eine äußere Fassade. Wir alle müssen immer wieder aufs Neue angemessen mit den Herausforderungen des Alltags umgehen. Dabei neigen viele Menschen dazu, sich an ein Schema anzupassen. Sie denken, sie müssten sich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten, dass es andere womöglich von ihnen erwarten. So verhält sich eine Frau ihren Nachbarn gegenüber immer besonders freundlich, auch wenn sie gerade innerlich gestresst ist und einen Streit mit Ihrem Partner hatte. Es existieren viele Beispiele und Gründe, wieso sich Menschen nach außen hin anders verhalten als sie sich eigentlich fühlen. Wenn wir uns immer anders verhalten, als wir empfinden, dann kann dies langfristig unglücklich machen. Häufig ist dies der Fall, wenn wir in einzelnen Lebensbereichen Verhalten zeigen müssen, welches nicht unseren inneren Überzeugungen entspricht. Man spricht in diesem Zusammenhang in der Sozialpsychologie auch von „kognitiver Dissonanz“. Wir haben dann die Wahl, dass wir entweder unsere innere Einstellung an unser Verhalten anpassen oder unser Verhalten an unsere Überzeugungen. So können wir immer wieder Argumente suchen, welche für unseren so verhassten Job sprechen: Ich brauche das Geld um die Miete zahlen zu können, um meine Familie angemessen zu finanzieren usw. Wir könnten aber auch versuchen uns zu fragen,welche Alternativen es gibt. Welcher Berufsbereich uns z. B. mehr ansprechen könnte und besser zu uns passt. Möglicherweise erkennst du bereits jetzt, dass du nicht so glücklich bist wie du bisher dachtest.
Kein Mut zur Veränderung
Meistens ist es so, dass wir viel zu lange in einem Zustand verharren, der uns eigentlich nicht gut tut. Vielleicht haben wir schon oft über alternative Möglichkeiten nachgedacht, aber bestimmte Gedanken stehen uns immer wieder im Weg. Wir blicken leider viel zu häufig auf das, was uns scheinbar fehlt, was wir angeblich nicht können. Dabei verlieren wir schnell aus den Augen, was wir bereits alles im Leben erreicht haben. Und nur, weil wir etwas noch nicht erreicht haben, bedeutet das nicht, dass wir es nicht erreichen können. Wir sollten uns bewusst machen, dass jeder und jede von uns einzigartige Fähigkeiten besitzt. In der Persönlichkeitspsychologie wir in diesen Zusammenhang zwischen zeitlich stabilen und zeitlich instabilen Fähigkeiten gesprochen. Es kann dir deshalb helfen dich genau zu fragen, was du in deinem Leben immer gut konntest, wo du deine Fähigkeiten siehst. Vielleicht warst du schon immer eine sehr offene und aufgeschlossene Person, aber in deinem aktuellen Studium oder Job hast du wenig Kontakt zu Menschen und es gibt für dich keinen Raum um dich nach außen hin auszudrücken. Du könntest dann z. B. versuchen, dich auf eine Stelle zu bewerben, in der du mehr Möglichkeiten hast, im Kontakt mit anderen Menschen aus dir herauszukommen. Dadurch wird mit Sicherheit dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wieder viel stärker aktiviert und du empfindest mehr Authentizität. Dies ist nur eines von vielen Beispielen. Vielleicht bist du auch ein musikalischer Mensch und hast womöglich früher ein Instrument gespielt, deine Eltern hat dein regelmäßiges Üben jedoch gestört und sie haben dir eingeredet, dass du nicht ausreichend Talent hast. Du könntest jetzt wieder anfangen zu musizieren und dich auf die Suche nach einem geeigneten Musiklehrer machen. Vielleicht tun dir auch einige deiner sozialen Kontakte nicht gut und du traust dich nicht, dich von ihnen zu distanzieren und neue Leute kennenzulernen. Veränderungen sind in vielen Bereichen möglich. Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst: Je mehr Einflüsse du aus deinem Leben verbannst, die dich unglücklich machen, desto glücklicher wirst du dich mit der Zeit fühlen.
Der Weg ist das Ziel
Kommen wir nun zum letzten wichtigen Punkt und das ist die Frage, ob wir total glücklich sein werden. Leider gibt es hierauf keine eindeutige Antwort, aber mit großer Wahrscheinlichkeit lautet die Antwort: Nein. Das bedeutet aber nicht, dass wir für immer unglücklich sein werden. Ganz besonders dann nicht, wenn wir uns aktuell unglücklich fühlen. Du kannst viel glücklicher werden, als du glaubst und die Beachtung der 3 Warnsignale aus diesem Artikel können dich dabei schon ein gutes Stück weiterbringen. Stell es dir so vor, als ob du dich immer auf einem Kontinuum zwischen unglücklich sein und glücklich sein bewegst. Auf der linken Seite gibt es den Pol „Kein Glück“ und auf der rechten Seite „Absolutes Glück“. Wir befinden uns immer irgendwo dazwischen, werden aber nie einen der beiden Zustände erreichen. Wenn es dir gerade nicht gut geht und du in deinem Leben viele negative Dinge siehst, dann kannst du dir bewusst machen, dass es noch viel schlimmer sein könnte. Natürlich passiert viel Schlimmes auf der Welt und auch in unserem eigenen Leben gibt es immer wieder Phasen, die uns an allem zweifeln lassen. Aber das ist ein ganz normaler Teil des Lebens und so geht es vielen Menschen. Schon alleine diese Einsicht kann dir helfen. Konzentriere dich auf die Dinge, auf die du selbst Einfluss hast und verschwende nicht zu viel Gedanken an Themen, die viel zu weit von dir entfernt sind. Niemand sollte dir vorschreiben, wie du dein Leben zu führen hast und was für dich am besten ist. Du solltest immer versuchen, für dich die richtigen Entscheidungen zu treffen. So wirst du dir selbst immer wieder Glücksmomente auf deinem Weg erschaffen.
Gasflaschen kommen sowohl in zahlreichen Betrieben, aber auch im privaten Gebrauch für verschiedene Zwecke zum Einsatz. So spielen sie zum Beispiel in der Produktion oder der Industrie als Schutzgas für das Schweißen eine wichtige Rolle. Technische Gase, zu denen neben Acetylen auch Argon, Helium, Stickstoff, Argon oder Wasserstoff gehören, benötigen für einen sicheren Transport sowie für die nachfolgende Lagerung eine besondere Art von Gasdruckbehälter.
Eine Druckgasflasche kann ein Volumen von bis zu 150 Liter aufnehmen und lassen sich bis zu einem Druck von 300 bar nutzen. Die Abfüllung in die Druckgasflaschen erfolgt dabei entweder in flüssiger oder gasförmiger Form. Geringere Gasmengen werden dagegen in Kartuschen abgefüllt, die eine Art Einwegsystem darstellen.
Wichtig ist, dass für einen sicheren Umfang mit Druckgasflaschen sowohl gesetzliche Vorgaben als auch praktische Aspekte beachtet werden. Diese stellen wir nachfolgend genauer vor.
Druckgasflaschen – welche Gefahr von ihnen ausgehen kann
Bei Druckgasflaschen handelt es sich um Behälter aus Stahl, die eine vergleichsweise dünne Wand aufweisen, unter hohem Druck stehen und somit auch ein gewisses Risiko mit sich bringen. Je nachdem, wie viel Gas enthalten ist, kann sich die Unfallgefahr erhöhen, sofern die Substanz explosiv oder entflammbar ist. Das gilt vor allem für eine unsachgemäße Handhabung der Gasflaschen. Deshalb ist bereits beim Hantieren mit einer Druckgasflasche stets auf die Sicherheit zu achten: Es gibt gewisse Regeln, die beim Transport und der Lagerung berücksichtigt werden müssen.
Festgelegt werden diese Regeln durch die TRGS 510 (Technische Regel für Gefahrstoffe 510), in denen unter anderem Angaben zum korrekten Transport, der Einlagerung und der Aufbewahrung enthalten sind. Darüber hinaus unterliegen Druckgasflaschen einer Prüfung durch Sachverständigen des TüV.
Kennzeichnung von Druckgasflaschen – was dabei wichtig ist
Durch eine spezielle farbliche und symbolische Kennzeichnung von Druckgasflaschen, welche über die EN 1089 geregelt wird, lässt sich bereits von außen erkennen, was in einer Druckgasflasche enthalten ist, woher diese stammt und vor allem auch, welche Gefahr von ihr ausgeht (Gefahrenzettel). So werden auf einer Druckgasflasche stets nicht nur die Art des Gases und der Druck, sondern auch Kennzeichnungen zur Gefahr vermerkt, die beachtet werden müssen. Prinzipiell darf eine Druckgasflasche nur eine Gasart enthalten, die der angegebenen Kennzeichnung entspricht. Diese Kennzeichnungen müssen zwingend auf dem Behälter bleiben und dürfen keinesfalls abgenommen werden.
Tipps zur sicheren Lagerung von Druckgasflaschen
Der Umgang mit Druckgasflaschen ist in vielen Betrieben Alltag, aber stets mit einer gewissen Sorgfalt zu behandeln. Eine angemessne Handhabung gilt auch für Privatpersonen, die bei sich zu Hause Druckgasflaschen aufbewahren.
So sollten Druckgasflaschen nicht in Kellerräumen aufbewahrt werden. Eine Ausnahme sind dabei Kellerräume, deren Boden sich nicht tiefer als 1,50 m unter der Grundstücksoberfläche befindet. Weiterhin ist es wichtig, dass dort eine natürliche Lüftungsmöglichkeit vorhanden ist. Der Lüftungsgesamtquerschnitt muss mehr als 10 Prozent der Raumfläche betragen, darüber hinaus dürfen keinesfalls mehr als 50 befüllte Druckgasflaschen aufbewahrt werden. Es ist ebenfalls nicht erlaubt, Druckgasflaschen in Treppenhäusern, Garagen, Schuppen, engen Höfen, Durchfahrten oder Hausfluren aufzubewahren.
Doch was ist beim direkten Umgang mit einer Druckgasflasche nun genau zu beachten?
Sehr wichtig ist, die Druckgasflasche nicht fallen zu lassen. Nach Gebrauch sollte sie behutsam wieder abgestellt und in keinem Fall einfach auf den Boden fallen gelassen werden. Beachtet werden sollte hier ebenso, dass die Flasche nicht umkippt. Einige Druckgasflaschen sind sehr lang und schlank – das macht sie zwar nicht sonderlich stabil, dennoch sollte sie so gelagert werden, dass sie nicht kippen kann. Derartige Druckgasflaschen werden am besten mit einer speziellen Halterung an der Wand vor dem Umfallen gesichert. Wenn es sich um eine schwere, standfeste Druckgasflasche handelt, ist zwar keine besondere Halterung dafür erforderlich – dennoch empfiehlt sich eine zusätzliche Sicherung des Behälters, so dass sie nicht umfallen kann. Ebenfalls gilt, dass mit Druckgas befüllte Flaschen weder geworfen noch gerollt werden dürfen.
Druckgasflaschen sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden
In der Regel besitzen Druckgasflaschen eine relativ dünne Wand aus Stahl. Dafür wird der Flaschenboden entsprechend verstärkt. Aus diesem Grund empfiehlt sich eine Lagerung in senkrechter und nicht liegender Haltung. Wichtig zu bedenken ist, dass Gase immer aus der Flasche entweichen können – auch dann, wenn man sich sicher ist, das Ventil fest geschlossen zu haben. Deshalb muss der Lagerort in regelmäßigen Abständen gelüftet werden, um hinsichtlich des Brandschutzes und Arbeitsschutzes kein Risiko einzugehen, sollte es doch einmal zum Ausströmen von Gas aus der Flasche kommen.
Generell sollten Druckgasflaschen zwingend vor Nässe und jeglicher Art vor Feuchtigkeit geschützt werden, damit es nicht zur Korrosion und somit zur Materialermüdung kommt. Auch starke Temperaturschwankungen oder extreme Temperaturen sollten unbedingt vermieden werden. Das gilt ebenso für direktes Sonnenlicht. Ideal ist ein trockener, dunkler Lagerort mit einer normalen Raumtemperatur.
Druckgasflaschen sollten nicht zusammen aufbewahrt werden
Abhängig von der Art des Gases, die aufbewahrt wird, sollten entzündliche Gase stets von anderen Gasarten getrennt werden. Das gilt ebenso für jegliche entzündliche Stoffe, wie zum Beispiel Lacke, Öle oder Kraftstoffe. All diese Stoffe sollten keinesfalls gemeinsam mit einer Druckgasflasche gelagert werden. Selbiges ist auch für Elektrogeräte zu beachten – im schlimmsten Fall kann es zu fliegenden Funken in der Nähe entzündbarer Gase kommen und es bestünde ein akutes Explosionsrisiko.
Es ist zu empfehlen, den Lagerort ordentlich zu halten. Leere und volle Druckgasflaschen sollten voneinander getrennt aufbewahrt und entsprechend gekennzeichnet werden – so spart man sich auch unnötige Kontrollen. Optimal ist es, die gelagerten Druckgasflaschen nach Alter zu sortieren – dabei sollten die ältesten Flaschen stets zuerst geleert werden.
Außenlagerung von Druckgasflaschen: Das gilt es dabei zu beachten
Wenn Druckgasflaschen außen gelagert werden sollen, ist es eine Grundvoraussetzung, dass Unbefugte keinen Zutritt zu diesen haben. Eine entsprechende Markierung ist ebenfalls nötig. Der Zutritt zu den Druckgasflaschen muss mindestens durch einen Zaun versperrt sein. Ebenfalls ist es ratsam, zur Sicherheit einen Feuerlöscher in der Nähe aufzubewahren. Jegliche Ventile der Druckgasflaschen gilt es mit passenden Schutzkappen auszustatten. Weiterhin muss ein Sicherheitsabstand von mindestens fünf Metern zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Lagert man brennbare Gase, sollten sich keinesfalls Kanäle, Bodenabläufe oder Zündquellen in der direkten Nähe befinden. Darüber hinaus muss ein entsprechender Schutzbereich mit einem Warnschild eingerichtet werden.
Weitere Informationen zur Innenlagerung von Druckgasflaschen
Für einen Lagerraum im Innenbereich gelten grundsätzlich die selben Anforderungen für die Außenlagerung. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Außen- und Trennwände sowie Zimmerdecken und selbstschließende Türen feuerhemmend sind. Wenn ein Lagerraum mehr als 25 Druckgasflaschen enthält, ist es nicht erlaubt, dass sie sich unter oder auch über einem Aufenthaltsraum befinden. Darüber hinaus muss es mindestens einen Ausgang geben.
Der sichere Transport von Druckgasflaschen
Insbesondere beim Transport von Druckgasflaschen muss für Sicherheit gesorgt werden. Dabei gelten ebenso die bereits genannten Vorkehrungen in der Handhabung von Druckgasflaschen – wie zum Beispiel eine aufrechte Position, das Vermeiden vom Umkippen und das Fernhalten von entzündbarer Stoffe innerhalb des Fahrzeugs. Auch die Schutzkappen sollten sich unbedingt auf den Ventilen befinden, damit auch ganz sicher kein Gas ausströmen kann.
Wird eine Druckgasflasche zum Beispiel in einem AUto transportiert, so ist dies nur kurzfristig erlaubt. Die Druckgasflasche darf nicht im Auto verbleiben, sondern darf nur von einem Lagerort zum nächsten befördert und dann direkt ausgeladen werden. Das Auto muss darüber hinaus ausreichend belüftet sein – die Lüftung muss während des Transports einer Druckgasflasche aus Sicherheitsgründen stetig in Betrieb sein.
Wird eine Druckgasflasche in einem Dienstfahrzeug oder einem Werkstattwagen transportiert, so gilt, dass mindestens zwei Öffnungen für eine Durchlüftung vorhanden sind. Der Querschnitt darf zudem nicht weniger als 100 cm2 aufweisen und die Lüftungen dürfen nicht durch andere Dinge versperrt werden.
Die Abkürzung TRGS steht für “Technische Regeln für Gefahrstoffe“. Dabei handelt es sich um rechtliche Bestimmungen zum Arbeitsschutz, die bundeseinheitlich geregelt sind. Bekannt gegeben werden die TRGS vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Für Arbeitgeber und ihre Beschäftigten hat die Einhaltung der Vorschriften verpflichtenden Charakter, es handelt sich also nicht um bloße Richtlinien und Empfehlungen. Die TRGS 524 beschreibt die zu treffenden Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen.
Arbeitsschutzbestimmungen sind hierzulande ein umfassendes und komplexes Thema, das vorrangig junge Führungskräfte gelegentlich überfordern kann, zumal bei Verstößen empfindliche Sanktionen bis hin zur Betriebsschließung drohen können.
Wir bieten deshalb einen Onlinekurs zu diesem Themengebiet an, bei dem die Teilnehmer alles Notwendige zu diesem wichtigen Themenkomplex erfahren können.
Wozu ist diese Verordnung notwendig?
Der Umgang mit gefährlichen (Gefahr-)Stoffen erfordert die Einhaltung bestimmter Schutzmaßnahmen, um eine Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter sowie anderer Beteiligter zu vermeiden. Die vorgeschriebenen Maßnahmen umfassen nicht nur Bestimmungen darüber, wann bestimmte Schutzkleidungen getragen werden müssen, sondern legen auch spezifische Kriterien fest, nach denen ein Arbeitsplatz oder eine Arbeitsumgebung im Rahmen der obligatorischen Gefährdungsbeurteilung zu bewerten ist. Der Gesetzgeber trägt damit dem Umstand Rechnung, dass zielführende Maßnahmen zum Arbeitsschutz nur dann implementiert und umgesetzt werden können, wenn sämtliche Faktoren, die potenziell zu einer Gefährdung von Menschen führen können, bekannt und angemessen beurteilt werden können.
Inhalte der TRGS 524
Die Verordnung umfasst insgesamt acht verschiedene Abschnitte und elf Anlagen, in denen die speziellen Anforderungen näher definiert werden.
Die Abschnitte der Verordnung im Einzelnen
Abschnitt 1: Anwendungsbereich In diesem Abschnitt werden die Arbeitsgebiete definiert, auf denen die TRGS 524 Anwendung findet. Grundsätzlich gilt sie überall, wo Arbeiten in kontaminierten Bereichen verrichtet werden. Umfasst werden alle Vor- und Nacharbeiten. Detailliert festgelegt wird in diesem Abschnitt, in welchen Arbeitsumgebungen beziehungsweise bei welcher Art von Kontamination die Vorschrift nicht gilt. So ist unter “kontaminierten Bereichen” beispielsweise nicht die Arbeit in Umgebungen mit biologischen Gefährdungen eingeschlossen. In solchen Arbeitsumgebungen greifen die Biostoffverordnung (BiostoffV) und die TRBA (Technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe).
Abschnitt 2: Begriffsbestimmungen Die in Gesetzen und Verordnungen verwendeten Begriffe müssen eindeutig sein, damit einerseits keine Missverständnisse bei ihrer Interpretation entstehen können und andererseits klar definiert ist, wann die jeweiligen Vorschriften eingehalten werden und wann gegebenenfalls ein Verstoß vorliegt. Deshalb definiert Abschnitt zwei die in der Vorschrift verwendeten zentralen Begrifflichkeiten. Somit wird festgelegt, welche Arbeitsbereiche als “kontaminierte Bereiche” bezeichnet werden, nämlich alle Standorte, Gebäude, Produktionsstätten und sonstigen Umgebungen, die in einem Ausmaß mit Gefahrstoffen kontaminiert sind, dass die daraus folgenden Gefahren über eine unbedenkliche Grundbelastung hinausgehen. Des Weiteren wird definiert, was unter dem Begriff der “Arbeit” verstanden wird, wobei hier naheliegenderweise eine weite Definition verwendet wird, um sämtliche anfallenden Tätigkeiten abzudecken.
Abschnitt 3: Grundsätze, Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten Dieser Abschnitt enthält ein besonders wichtiges Detail für Betriebe: Festgelegt wird, dass sämtliche Tätigkeiten mit Gefahrstoffen im Sinne der TRGS 524 erst dann aufgenommen werden dürfen, wenn sowohl eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen wurde als auch notwendige Schutzmaßnahmen ergriffen wurden. § 7 Absatz 1 der Gefahrenstoffverordnung gestattet den staatlichen Stellen, einen Betrieb bereits dann stillzulegen, wenn die Pflicht des Arbeitgebers zur Vorlage einer Gefährdungsbeurteilung nicht erfüllt wurde.
Abschnitt 4: Gefährdungsbeurteilung für Arbeiten in kontaminierten Bereichen In diesem umfangreichen Abschnitt werden die spezifischen Kriterien und Anforderungen definiert, die bei der Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung zu beachten sind.
Abschnitt 5: Schutzmaßnahmen Um die notwendigen Schutzmaßnahmen festzulegen, wird auf die TRGS 500 sowie auf Anlage 7 der TRGS 524 verwiesen. Die Maßnahmen umfassen nicht nur Verhaltensmaßregeln für die Beschäftigten und den Arbeitgeber – festgelegt wird auch, in welchen Fällen und in welchem Umfang die Installation bestimmter technischer Vorrichtungen erforderlich ist, um den Anforderungen des Arbeitsschutzes gerecht zu werden.
Abschnitt 6: Arbeits- und Sicherheitsplan Die Form, in welcher die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung und die getroffenen Maßnahmen dokumentiert werden müssen, wird in diesem Abschnitt festgelegt. Ebenso wird gefordert, dass die Gründe getroffener Maßnahmen nachvollziehbar gemacht werden müssen.
Abschnitt 7: Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten Die Mitarbeiter eines Unternehmens müssen über die wesentlichen Erkenntnisse aus der Gefährdungsbeurteilung in Kenntnis gesetzt werden. Weiterhin sind ihnen die getroffenen Schutzmaßnahmen und deren Umsetzung zu erklären. Eine solche Unterweisung ist vom Arbeitgeber verpflichtend durchzuführen und regelmäßig zu wiederholen.
Abschnitt 8: Arbeitsmedizinische Prävention Der Arbeitgeber steht in der Pflicht, die Mitarbeiter über arbeitsmedizinische Präventionsmaßnahmen aufzuklären, wenn diese mit Gefahrstoffen umgehen. Abschnitt 8 bezieht dabei die Beteiligung des Betriebsarztes ein, verwendet in diesem Zusammenhang jedoch das Wort “sollte“. Daraus ergibt sich, dass die Hinzuziehung des Betriebsarztes nicht zwingend erforderlich ist, wodurch dem Umstand Rechnung getragen wird, dass vor allem kleinere Unternehmen über keinen eigenen Betriebsarzt verfügen. Der Abschnitt umfasst weiterhin Vorschriften über arbeitsmedizinische Beratungs- und Vorsorgeleistungen durch den Arbeitgeber sowie Hinweise zur ersten Hilfe im Unglücksfall.
Warum die Teilnahme an einem Onlinekurs zu den TRGS gut investierte Zeit ist
Die oben stehende Auflistung der Inhalte der TRGS 524 ist äußerst knapp und bietet nur einen sehr groben Überblick über dieses wichtige Themenfeld. Zu bedenken ist, dass Verordnungen wie die TRGS 524 inhaltlich umfangreich sind und vor allem junge Führungskräfte oder Firmengründer schnell die Übersicht über die diversen Regularien verlieren können. Dennoch ist die Einhaltung der Vorschriften zwingend erforderlich, da andernfalls gravierende nachteilige Konsequenzen für die jeweiligen Betriebe und die verantwortlichen Personen entstehen können. Häufig werden Arbeitsschutzmaßnahmen nicht aus Vorsatz oder Ignoranz gegenüber den Mitarbeitern missachtet, sondern aus Unwissenheit über die entsprechenden Vorschriften. Deshalb ist es grundsätzlich ratsam, dass sich (angehende) Führungskräfte im wichtigen Bereich des Arbeitsschutzes schulen lassen.
In unserem Onlinekurs werden die Inhalte dieser Vorschriften deshalb verständlich aufbereitet und anschaulich erklärt.
Behavior Based Safety – präventive und kontinuierliche Sicherheit
Früher oder später werden Unternehmer mit dem Thema Arbeits- und Brandschutz konfrontiert. Deshalb sollte sich bereits im Vorfeld um die Sicherheit gekümmert werden. Sicherheitsexperten und Sicherheitsberater wie Donato Muro vertreten die Meinung, dass ein Konzept wichtig ist, da die Ausführung von Arbeit nicht vom Zufall abhängen sind.
Definition von BBS
Das Behavior Based Safety-System ist unter anderem eine Unterstützung von der direkten Kommunikation unter den Mitarbeitenden, indem die Vorgehensweise besprochen und Wege für zukünftig sichere Handlungen gesucht werden. Die verhaltensorientierte Arbeitssicherheit unterstützt bei der Entwicklung von sicheren Arbeitstechniken. Positive Intervention soll das unsichere Verhalten von Mitarbeitenden ändern.
Im Bereich der Arbeitssicherheit gilt BBS für die Änderung des Verhaltens als die erfolgreichste Methode. Der Faktor, dass gemäß Statistiken über 85 Prozent der Arbeitsunfälle anteilig auf das persönliche Verhalten zurückzuführen sind, muss berücksichtigt werden.
Behavior Based Safety soll Mitarbeitende dazu motivieren, das eigene Verhalten zu hinterfragen.
Verhalten als Ursache
Für den Erfolg der Behavior Based Safety-Systeme ist die Auseinandersetzung mit dem Verhalten sowie den Motiven von den Mitarbeitenden, welche zu der Verhaltensweise führen, notwendig.Ein Verhaltensmuster ist die persönliche Abschätzung eines Nutzens, welcher aus den persönlichen Erfahrungen besteht. Das ABC-Modell ist eine Möglichkeit zur Erklärung für den Sachverhalt:
Activator
Menschen haben die Tendenz, mit ihrem Verhalten einen Vorteil zu erwarten. Bestimmende Faktoren für diesen Vorteil sind unter anderem:
Anerkennung
Lob
Zeitgewinn
finanzielle Anreize
Arbeitserleichterung
Ein Lob führt zum Versuch, das positive Verhalten zu wiederholen, um erneutes Lob zu erhalten.
Behavior – sichtbares Verhalten
Consequenz
Konsequenz sind sämtliche Effekte aus dem aktiven Verhalten. Weist der Vorgesetzte kontinuierlich auf Mängel hin, ist die Einhaltung der Arbeitsschutzrichtlinien gegeben. Kontraproduktiv ist die Reaktion lediglich auf Mängel.Es handelt sich um Tadel, begründet durch falsches Verhalten und nicht um Lob für ein richtiges Verhalten. Der daraus entstehende Effekt ist der zukünftige Versuch des Versteckens von diesem Verhalten. Wird die Anerkennung von richtigem Verhalten als Gegenteil nicht gelebt, ist der Effekt wiederkehrend. Die Regeln werden unter Beobachtung eingehalten. Unbeobachtet kommt das alte Verhalten wieder zum Vorschein. Demzufolge ist für eine kontinuierliche und richtige Verhaltensänderung eine Belohnung notwendig. Dazu reicht bereits ein einfaches Lob aus.
Kontinuität
Wird ein unsicheres oder riskantes Verhalten geduldet oder einmal getadelt und dann wieder gelobt, wird es keine Veränderung im Verhalten aufgrund fehlender Glaubwürdigkeit geben.
Zeitliche Zuordnung bei der Verhaltensänderung
Bei einem positiven Verhalten sollte ein Lob zeitnah und nicht nach Tagen ausgesprochen werden. Dies gilt auch für die Rüge nach einem falschen Verhalten.
Grundprinzipien der BBS-Systeme:
Lob bei richtiger Verhaltensweise
Kontinuität als klares Bekenntnis zur Arbeitssicherheit
höhere Effektivität durch zeitnahes Lob
Unbewusste Verhaltenseinflüsse
Passiven Faktoren wie die Suche nach der persönlichen Herausforderung, Unterschätzen der Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Unfall sowie Gewohnheit können nicht ohne Weiteres beeinflusst werden. Diese beeinflussen sowohl das Verhalten im Alltag als auch die Empfindung gegenüber den Maßnahmen für die Sicherheit.
Eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Arbeitssicherheit setzt die eingehende Beschäftigung damit voraus.
Vorgehensweise zur Umsetzung von BBS
Für ein erfolgreiches Behavior Based Safety-System muss auf richtiges und falsches Verhalten konsequent und schnell reagiert werden. Vorgesetzte können dies alleine nicht leisten. Für eine breitere Basis müssen so viele Angestellte wie möglich aktiv mitarbeiten. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für kontinuierliche Beobachtungen und Feedbacks. Jede gemachte Beobachtung dient der persönlichen Sensibilisierung, indem sich der beobachtende Mitarbeiter im Vorfeld Gedanken über die Sicherheit oder Unsicherheit der Handlung machen muss respektive weshalb sie auf diese Art vollzogen werden.
Der Versuch, möglichst alle Mitarbeitenden mit einzubeziehen, gestaltet sich deshalb schwierig, weil sich diese nicht gegenseitig belasten wollen. Eine offene Fehlerkultur verhindert das unsichere Verhalten. In der Regel ist das BBS-System anonym, damit das Beobachtungsprinzip nicht zur Durchführung von Strafen genutzt wird. Die Förderung des offenen Umgangs mit Fehlern ist Aufgabe des Managements, zusammen mit Sicherheitsexperten, wie beispielsweise Donato Muro.
Auswertung von Beobachtungen
Zur statistischen Auswertung von Beobachtungen sind detaillierte Informationen bezüglich des unsicheren Verhaltens notwendig. Diese Informationen dürfen jedoch nicht für disziplinarische Maßnahmen zur Verwendung kommen. Schriftliche Auswertungen über Beobachtungen dürfen keine Rückschlüsse auf die beobachtete Person, Ort und Zeit, ermöglichen. Die daraus resultierenden Statistiken können zu Schulungszwecken genutzt werden.
Unter Umständen ergibt sich aus den Statistiken die Erkenntnis für ein grundsätzliches Problem. Damit werden wertvolle Information aus der konventionellen Sicherheitsarbeit gewonnen.
Kommunikation bestimmt den Erfolg
Den Mitarbeitenden müssen folgende Informationen zur Verfügung stehen:
Erwartungshaltung
Möglichkeiten
Ausmaß
Zeitplan
Folgen
aktueller Status
Regeln für den offenen Umgang mit Fehlern
Nicht selten scheuen sich Mitarbeitend aus Respekt von negativen Konsequenzen, Fehler offen zuzugeben. Klare Regeln verhindern eine falsche Nutzung. Ungenügende Maßnahmen wirken sich störend auf das Beteiligungssystem aus. Die Erkenntnis der Mitarbeitenden, dass auf Beobachtungen keine Maßnahmen erfolgen, führt zum Verlust des Interesses an der Mitarbeit. Auch wenn keine Maßnahmen zu Tragen kommen, muss dies kommuniziert werden.
Belohnung zur Erhöhung von der Beteiligung
Belohnung müssen sich an der Qualität orientieren. Diese sind die einfachste Möglichkeit, um mehr Beteiligung zu erreichen, beispielsweise die in einem vordefinierten Zeitraum anzahlmässige Beobachtungen.Schwierig dabei ist, dass, um am System für die Belohnung teilzunehmen, möglicherweise minderwertige Beobachtungen aus qualitativer Sicht protokolliert werden.Die bessere Variante ist die Bewertung von der Qualität, beispielsweise über die Schadensmatrix, und entsprechende Belohnung. Darin werden die Schwere des Schadens und die Wahrscheinlichkeit für einen Eintritt eingetragen. Tritt der Schaden oft, jedoch mit geringen Auswirkungen auf, fällt die Matrix entsprechend kleiner aus. Mit der Stärkung von sicheren Verhaltensweisen minimieren sich die Unsicherheiten im Verhalten und in der Folge die Minimierung der Unfallwahrscheinlichkeit.
Motivation zur Verhaltensänderung
In einem ersten Schritt wird das richtige Verhalten definiert. Dies ist Sache des Vorgesetzten mit Erklärungen zu den Motiven zum Thema sicheres und besseres Arbeiten.
Kontrolle als positiver Faktor
Bei dem System geht es nicht um die Überwachung der Angestellten, sondern um Aufmerksamkeit. Diese zeigt einerseits das Interesse am Arbeitsschutz und andererseits die Bereitschaft, Abläufe zu verbessern. Gibt es Hinweise, auf Probleme im Arbeitsablauf, sind diese eine wichtige Erkenntnis zur gemeinsamen Lösungsfindung.
Anwendung von BBS in der Praxis
Behavior Based Safety ist eine Form von systematischer Anerkennung und im Endeffekt kollegiale Wertschätzung. Vertrauen und Feedback sind wichtig. Nur durch Feedback kann gelernt und das Verhalten geändert werden.
Vertrauen in BBS
Vertrauen spiel eine sehr große Rolle. Denn bei Behavior Based Safety geht es um unterstützendes Verhalten. Vorgesetzte sind gefordert, ihre Mitarbeitenden bei der Hinterfragung ihres Verhaltens zu bestärken. Die verhältnismäßig geringe Investition bietet sich für jedes Unternehmen an, unabhängig von der Größe. Die Mitarbeitenden sollten während des Prozesses die Möglichkeit für Freiräume haben, um über das Thema diskutieren zu können.
Vorteile des Vorgehens
Damit wird das Know-how der Mitarbeitenden genutzt und gleichzeitig die Akzeptanz für die Verhaltensdefinitionen erhöht. Ein Vertrauensvorschuss der Vorgesetzten in die Mitarbeitenden spiegelt sich oft in der Motivation der Angestellten wider.
Schrittweise Einführung von BBS
Nachdem der Definition des Verhaltens erfolgt die Zielsetzung, welche so konkret wie möglich sein sollte, da Veränderungen im Verhalten manchmal sehr langsam vorankommen. Bei der Feststellung, dass beispielsweise nur fünfzig Prozent der Fälle in einem bestimmten Zeitfenster umgesetzt werden, sollte das Ziel neu definiert werden. Neue Zielsetzungen sind eine zusätzliche Motivation für Veränderungen. Es geht nicht nur darum, besser zu werden, sondern die definierten Ziele zu erreichen.
Erfassung der Daten
Die Daten werden regelmäßig erfasst und ausgewertet, beispielsweise mit gemeinsam definierten Beobachtungskarten, begleitet von ebenfalls regelmäßigem Feedback.
Die Sicherheit setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen ✓ Arbeitskleidung und Unterweisungen sind sinnvoll ✓ Immer die Übersicht behalten ✓
Sicherheit auf Baustellen – das sollten Sie wissen
Baustellen zählen zu den gefährlichsten Arbeitsorten. Moderne Maschinen, digitale Technik und weitere Maßnahmen zur Unfallprävention haben die Sicherheit zwar verbessert, Unfälle können jedoch nicht komplett verhindert werden. Das liegt daran, dass sich die Arbeitsumgebung ständig verändert, die Witterungseinflüsse unberechenbar sind und die körperliche Beanspruchung enorm hoch ist. Zudem trägt ein großer Termin- und Zeitdruck zur Unfallhäufigkeit im Baubereich bei. Daher ist die Arbeitssicherheit auf einer Baustelle von großer Bedeutung. Wir erklären Ihnen im Folgenden, worauf Sie dabei achten sollten.
Baustellen sind häufig unübersichtlich. Viele Gewerke und Mitarbeiter verschiedene Firmen sind gleichzeitig auf der Baustelle zugange. Das macht die Arbeit noch gefährlicher. Wird beispielsweise am Dach gearbeitet, dann sind alle Personen, die sich darunter befinden, Gefahren ausgesetzt. Jedes Unternehmen muss dabei die individuelle Arbeitsschutz- und Verkehrssicherungspflicht erfüllen, die Hauptverantwortung liegt jedoch beim Bauherrn.
Um auf einer Baustelle die Übersicht zu behalten, empfiehlt sich eine Baustellen-Webcam, die den Überblick über das Projekt jederzeit gewährleistet. Weitere Informationen dazu finden Sie unter https://www.netco.de/baustellen-webcam/. Die Bauherren sind dazu verpflichtet, gewerkeübergreifende und baustellenspezifische Arbeitsschutz- und Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Werden die Arbeiten von unterschiedlichen Firmen durchgeführt, dann muss durch den Bauherren ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator bestellt werden, der die sichere Ausführung aller Arbeiten bereits ab der vorausgehenden Planung sicherstellt.
Welche Gefahren gibt es?
Auf der Baustelle können verschiedene Gefährdungen auftreten. Vor allem beim Arbeiten in großer Höhe oder in Gruben, im direkten Umfeld von Geräten und Maschinen sowie durch Lärm, Staub und Vibrationen entstehen Gefahren. Ebenso gefährden die in Baustoffen enthaltenen Gefahrstoffe, sowie die Witterungseinflüsse. Auch das Missachten des Arbeitsschutzes ist eine große Gefahrenquelle. Gerade die Vielzahl an Gefährdungen macht die Baustelle so gefährlich. Daher sollten Sie sich frühzeitig um erforderliche Maßnahmen für die Sicherheit und Gesundheit kümmern.
Unfallherde gilt es zu identifizieren und anschließend geeignete Maßnahmen einzurichten, um diese Risiken zu minimieren. Wer alle Gefahren kennt und zu verhindern versucht, erhöht damit die Sicherheit auf einer Baustelle. Essentiell ist, dass alle Mitarbeiter die Regeln kennen und wirklich umsetzen. Dazu gilt es, jedes an der Baustelle beteiligte Unternehmen zu unterweisen.
Welche Regeln gelten für den Arbeitsschutz?
Um die Sicherheit auf der Baustelle zu steigern, gibt es Vorschriften, die zu erfüllen sind. Wichtig dafür sind die Arbeitsschutzverordnung, die Arbeitsstättenverordnung, die Betriebssicherheitsverordnung und die Baustellenverordnung. Zudem hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin verschiedene Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen veröffentlicht. Um Verletzungen durch Unwissenheit zu reduzieren und Gefahren zu vermeiden, sollten alle am Bauvorhaben beteiligten Personen im Vorfeld über Risiken und Sicherheitsvorkehrungen aufgeklärt werden.
Ebenso weisen Schilder und Sicherheitshinweise auf vorhandene Gefährdungen hin. Zu den Schutzmaßnahmen zählen zudem die richtige Arbeitskleidung. Sicherheitsschuhe, Schutzhelme, Gehörschutz, Schutzbrillen und vieles mehr sorgen für umfangreiche Sicherheit. Ebenso sind Vorkehrungen zu treffen, damit keine unbefugten Personen Zugang zur Baustelle haben.
Wie lassen sich Unfälle vermeiden?
Die meisten Unfälle im Baubereich entstehen durch Unaufmerksamkeit. Menschen rutschen aus, stürzen oder fallen. Rutschfeste Arbeitsschuhe und Sicherheitshinweise legen eine gute Grundlage. Gerade in Bereichen, in denen Menschen besonderen Gefahren ausgesetzt sind, sollten individuelle Sicherheitsmaßnahmen entwickelt werden. Dazu gehört ebenso die sachgerechte und sichere Lagerung der Baustoffe.
Gewerblich genutzte Fahrzeuge unterliegen generell einer regelmäßigen Prüfpflicht. Prüfumfang und sämtliche Prüfpflichten sind Bestandteil der DGUV Vorschrift 70.
Wie definieren sich gewerblich genutzte Fahrzeuge?
Ein gewerblich genutztes Fahrzeug ist ein Arbeitsmittel, das vom Arbeitgeber seinen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wird, siehe §1 Absatz 2, Nr.12, DGUV V 70. Arbeitgeber sind für die Sicherheit dieser Arbeitsmittel verantwortlich und müssen deren Arbeits- und Verkehrssicherheit nachweisen. Dienstlich oder geschäftlich genutzte Privatfahrzeuge sind von dieser Verordnung ausgenommen. In den Bereich der DGUV V70 Vorschrift fallen alle maschinell angetriebenen, nicht an Schienen gebundenen Landfahrzeuge und deren Anhängerfahrzeuge. Das gilt auch für fahrzeugtechnische Teile von Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen, wenn diese selbstfahrend sind.
Was beinhaltet die DGUV V70 und warum ist sie so wichtig?
Die DGUV Vorschrift 70 ist am 1.Oktober 1990 in Kraft getreten. Ab 1.Mai 2014 wurde diese Vorschrift durch einige Änderungen ergänzt. Danach wurde die DGUV V70 in vier neue Kategorien eingeteilt: die DGUV Regeln, die DGUV Vorschriften, die DGUV Grundsätze und schließlich die DGUV Informationen. Die DGUV ist rechtlich bindend. In ihr sind die UVV (Unfallverhütungsvorschriften) festgehalten. Sie sind Bestandteil des Vorschriften-und Regelwerkes des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit. Bereits 1884 trat das erste Unfallversicherungsgesetz in Kraft. Es ermächtigte die damaligen Berufsgenossenschaften schon, verbindliche Unfallverhütungsvorschriften zu erlassen.
Die Berufsgenossenschaft hat den Inhalt der UVV vorgeschrieben. Sie kann die Zahlung einer Versicherungsleistung verweigern, wenn die Einhaltung der UVV missachtet worden ist. Dieser Fall kann nach einem Unfall mit einem nicht ordnungsgemäß geprüften Dienstwagen eintreten. Da die Berufsgenossenschaften Träger der gesetzlichen Unfallversicherung sind, (§14 SGB VII), haben sie den gesetzlichen Auftrag, mit allen geeigneten Mitteln für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitgefahren zu sorgen.
UVV müssen für jeden Betriebsangehörigen immer zugänglich und sichtbar sein, z.B. durch einen Aushang im Betrieb. Kann das nicht gewährleistet werden, droht ein Bußgeld. Arbeitgeber dürfen nur Fahrzeuge zur Verfügung stellen, die sich in einem einwandfreien technischen Zustand befinden; das bedeudet, sie müssen betriebssicher sein. Auch bei den Arbeitsplätzen im Fahrzeug muss die Sicherheit gewährleistet sein.
Einmal jährlich müssen gewerblich genutzte Fahrzeuge durch einen Sachkundigen, bzw. eine Befähigte Person geprüft werden.
Wer kann die Fahrzeugprüfung nach UVV durchführen?
Dazu ist es notwendig, die Frage zu beantworten: Was ist der Unterschied zwischen einem Sachkundigen und einer Befähigten Person?
Aus der Betriebssicherheitsverordnung geht das nicht klar hervor. Der Sachkundige wird dort nicht definiert. Es werden nur fachkundige und befähigte Personen aufgeführt.
Als Sachkundiger gilt nach Kapitel 2 DGUV-Grundsatz314-003, wer aufgrund seiner Berufserfahrung und fachlichen Ausbildung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik besitzt und mit den vorgegebenen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften und allgemeinen anerkannten Regeln der Technik, ausreichend vertraut ist.
Ein Sachverständiger muss genauestens den betriebssicheren Zustand von Fahrzeugen beurteilen können. Nowendig sind präzise Kenntnisse der VDE-Bestimmungen, der DIN-Normen und der BG-Regeln. Auch die technischen Regeln anderer Mitgliedsstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den europäischen Wirtschaftsraum soll ein Sachverständiger kennen.
Als Befähigte Person gilt laut Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV, wer aufgrund seiner Berufsausbildung- und erfahrung, sowie zeitnaher beruflicher Tätigkeit, über die erforderlichen Kenntnisse verfügt, um Arbeitmittel fachkundig prüfen und beurteilen zu können. Die Befähigte Person muss durch den Arbeitgeber schriftlich benannt werden.
Vereinfacht gesagt: Ein Sachkundiger ist immer eine Befähigte Person.
Die jährliche UVV-Prüfung für ein Fahrzeug umfasst:
lichttechnische Einrichtungen,
Scheibenwischer mit Waschanlage,
Überprüfung der Verglasung auf Beschädigung und freie Sicht,
Spiegel im Innen-und Außenbereich,
Hupe/Signalhorn,
Lenkung einschließlich Hydraulikanlage,
Bremsen/Handbremse, Bremsleitungen,
Reifenprüfung auf Luftdruck, Verschleiß, Profiltiefe und Allgemeinzustand,
Betriebsanleitungen vom Hersteller müssen vorhanden sein.
DGUV 70 Prüfung Kosten
Kosten einer UVV für Fahrzeuge betragen zwischen 15 und 110 Euro. Diese Prüfung ersetzt jedoch nicht die HU. Jedes Unternehmen kann die UVV-Prüfung selbstständig durchführen, kann aber auch externe Dienstleister damit beauftragen. Wir helfen Ihnen gerne dabei. KONTAKT
Muss jedes gewerblich genutzte Fahrzeug einer Fahrzeugprüfung nach DGUV V70 unterzogen werden?
Nein, hier gibt es folgende Ausnahmen:
maschinell angetriebene Fahrzeuge, die durch ihre Bauart bedingt, lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 8km/h erreichen und deren Anhängerfahrzeuge,
Planiergeräte, Bagger, Erdbaumaschinen, Lader, Planiergeräte und Schürfgeräte
Straßenwalzen und Bodenverdichter,
Flurfahrzeuge mit Anhänger,
die Bodengeräte der Luftfahrt,
land-und fortwirtschaftliche Fahrzeuge,
Pistenraupen,
Fahrzeuge, die dazu bestimmt sind, dem Publikum zum Selbstfahren zur Verfügung gestellt zu werden (Schaustellergewerbe),
Versuchsfahrzeuge und deren Erprobung,
Fahrzeuge, die bisher noch nicht in den Verkehr gebracht worden sind,
Fahrzeuge, die zur Verwendung außerhalb der BRD bestimmt sind,
dienstlich genutzte Privatfahrzeuge und
Krankenfahrstühle.
Was passiert, wenn die UVV nicht pünktlich durchgeführt werden?
Wird der Termin für die UVV nicht eingehalten, gilt das als Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld geahndet. Das Bußgeld kann zwischen 2500 und 10 000 Euro liegen. Die Zahlungspflicht obliegt dem Unternehmer. Hat er jedoch eine Pflichtendelegation an den Fuhrparkleiter veranlasst, muss dieser mit einem Bußgeld rechnen.
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