Effektiver Sonnenschutz und Insektenschutz am Arbeitsplatz im Freien

Arbeiten im Freien bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich, insbesondere wenn es um den Schutz der Gesundheit geht. Arbeitsschutz ist dabei nicht nur ein rechtliches Muss, sondern auch ein essenzieller Bestandteil der Fürsorgepflicht eines Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitenden. Gerade UV-Strahlung und Insektenstiche stellen ernsthafte Gefahren dar, die zu kurz- und langfristigen gesundheitlichen Problemen führen können.

Bedeutung von Arbeitsschutz im Freien

Mitarbeitende, die viel im Freien arbeiten, wie Bauarbeiter, Gärtner oder Sicherheitskräfte, sind täglich der Witterung ausgesetzt. Dies bedeutet nicht nur wechselnde Temperaturen, sondern auch eine dauerhafte Exposition gegenüber UV-Strahlung. Ohne geeigneten Schutz kann diese Strahlung zu Sonnenbränden, vorzeitiger Hautalterung und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen. Hinzu kommt die Gefahr durch Insektenstiche, die nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein können, insbesondere wenn sie Krankheiten wie Malaria oder Borreliose übertragen.

UV-Strahlung und Insekten als Gefahrenquellen

UV-Strahlung ist eine der häufigsten Gefahren, die von vielen unterschätzt wird. Sie kann nicht nur akute Schäden wie Sonnenbrände verursachen, sondern auch langfristige Schäden wie Hautkrebs. Insekten, besonders Mücken und Zecken, stellen ebenfalls eine ernsthafte Bedrohung dar. Mückenstiche können Juckreiz und allergische Reaktionen auslösen, während Zeckenbisse Krankheiten wie Borreliose übertragen können. Daher ist es unabdingbar, sich sowohl vor UV-Strahlung als auch vor Insekten zu schützen.

Effektive Schutzstrategien und Produkte

In diesem Artikel möchten wir Ihnen effektive Schutzstrategien vorstellen, die Sie und Ihre Mitarbeitenden vor den Gefahren durch UV-Strahlung und Insektenstiche schützen können.

Die Notwendigkeit von Sonnenschutz und Insektenschutz

Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung und Insektenstiche

Die gesundheitlichen Risiken durch UV-Strahlung und Insektenstiche sind erheblich und sollten nicht unterschätzt werden. UV-Strahlung kann sowohl akute als auch chronische Schäden verursachen. Zu den akuten Schäden gehören Sonnenbrände, die durch übermäßige Exposition gegenüber UVB-Strahlen verursacht werden. Diese Verbrennungen können schmerzhaft sein und die Haut langfristig schädigen. Chronische Exposition gegenüber UV-Strahlung kann zu vorzeitiger Hautalterung und einem erhöhten Risiko für Hautkrebs führen. Insbesondere das maligne Melanom, die gefährlichste Form von Hautkrebs, wird häufig mit intensiver UV-Belastung in Verbindung gebracht.

Insektenstiche, insbesondere von Mücken und Zecken, können ebenfalls schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Mückenstiche können nicht nur lästig sein, sondern auch Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und das Zika-Virus übertragen. Zeckenstiche sind besonders gefährlich, da sie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen können, was zu schwerwiegenden neurologischen und systemischen Erkrankungen führen kann.

Statistische Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse

Statistiken zeigen, dass die Inzidenz von Hautkrebs in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen hat. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jedes Jahr etwa 2 bis 3 Millionen Menschen an nicht-melanotischem Hautkrebs und etwa 132.000 an malignem Melanom. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit eines effektiven UV-Schutzes, insbesondere für Personen, die beruflich viel im Freien arbeiten.

Auch die Zahl der durch Insektenstiche übertragenen Krankheiten ist alarmierend. In Europa werden jährlich Tausende von Fällen von Borreliose und FSME gemeldet. In tropischen und subtropischen Regionen ist die Situation noch gravierender, da Krankheiten wie Malaria weiterhin eine bedeutende Bedrohung darstellen. Diese Daten verdeutlichen, dass sowohl UV- als auch Insektenschutzmaßnahmen entscheidend für die Gesundheit der Beschäftigten sind.

Gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen für den Arbeitsschutz

In vielen Ländern gibt es strenge gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen für den Arbeitsschutz, die auch Maßnahmen zum Schutz vor UV-Strahlung und Insektenstichen beinhalten. In Deutschland beispielsweise schreibt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) vor, dass Arbeitgeber verpflichtet sind, geeignete Maßnahmen zum Schutz ihrer Beschäftigten vor gesundheitlichen Gefahren zu ergreifen. Dies umfasst auch den Schutz vor natürlichen Gefahrenquellen wie UV-Strahlung und Insektenstichen.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt spezifische Schutzmaßnahmen, darunter die Bereitstellung von Sonnenschutzmitteln und Insektenschutzsprays. Arbeitgeber sind angehalten, ihre Mitarbeitenden regelmäßig über die Risiken und Schutzmaßnahmen zu informieren und entsprechende Produkte bereitzustellen.

Effektiver Sonnenschutz

Warum UV-Schutz notwendig ist

UV-Strahlung ist eine der häufigsten Umweltgefahren, denen Beschäftigte im Freien ausgesetzt sind. UV-Strahlen, insbesondere UVB-Strahlen, können die DNA in Hautzellen schädigen, was zu Mutationen und letztendlich zu Hautkrebs führen kann. Langfristige UV-Exposition beschleunigt außerdem die Hautalterung, was zu vorzeitigen Falten und Altersflecken führt. Ein wirksamer UV-Schutz ist daher nicht nur entscheidend, um akute Schäden wie Sonnenbrände zu vermeiden, sondern auch, um das Risiko langfristiger Hautschäden und Hautkrebs zu minimieren.

Anwendung von Sonnenschutzmitteln: Häufigkeit und Menge

Um einen effektiven UV-Schutz zu gewährleisten, ist die richtige Anwendung von Sonnenschutzmitteln entscheidend. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:

  • Menge: Tragen Sie großzügig Sonnenschutzmittel auf alle exponierten Hautstellen auf. Eine Faustregel ist, etwa 30 ml (entspricht einer Golfballgröße) für den gesamten Körper zu verwenden.
  • Häufigkeit: Sonnenschutz sollte mindestens alle zwei Stunden erneuert werden, insbesondere nach dem Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen mit einem Handtuch.
  • Vorbereitung: Sonnenschutzmittel sollten etwa 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien aufgetragen werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Effektiver Insektenschutz

Gefahren durch Mücken und Zecken

Insekten wie Mücken und Zecken stellen ernsthafte Gefahren für die Gesundheit dar, insbesondere für Personen, die im Freien arbeiten. Mückenstiche können nicht nur zu starkem Juckreiz und allergischen Reaktionen führen, sondern auch gefährliche Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber und das Zika-Virus übertragen. Zeckenbisse sind besonders besorgniserregend, da sie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen können. Beide Krankheiten können schwerwiegende langfristige gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich neurologischer Schäden und chronischer Schmerzen.

Wirksame Inhaltsstoffe: DEET und Icaridin

Zwei der wirksamsten Inhaltsstoffe in Insektenschutzmitteln sind DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) und Icaridin (Hydroxyethylisobutylpiperidin).

  • DEET ist seit Jahrzehnten der Goldstandard im Insektenschutz und wird weltweit wegen seiner hohen Wirksamkeit gegen eine Vielzahl von Insekten, einschließlich Mücken und Zecken, verwendet. Allerdings kann DEET Kunststoffe angreifen und bei empfindlichen Personen Hautreizungen verursachen.
  • Icaridin ist eine modernere Alternative zu DEET, die ähnlich effektiv ist, aber weniger Hautreizungen verursacht und keine Kunststoffe angreift. Es ist besonders gut verträglich und wird häufig für Personen mit empfindlicher Haut empfohlen.

Anwendung von Insektenschutzmitteln: Tipps und Hinweise

Um einen effektiven Schutz vor Insekten zu gewährleisten, ist es wichtig, Insektenschutzmittel korrekt anzuwenden:

  • Tragen Sie das Insektenschutzmittel gleichmäßig auf alle unbedeckten Hautstellen auf.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen, Mund und offenen Wunden.
  • Wiederholen Sie die Anwendung je nach Produktanweisung, insbesondere nach dem Schwitzen oder Schwimmen.
  • Insektenschutzmittel sollten nicht unter Kleidung aufgetragen werden, es sei denn, das Produkt ist speziell dafür vorgesehen.

Reihenfolge der Anwendung

Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zur Reihenfolge von Sonnenschutz und Insektenschutz

Die Reihenfolge, in der Sonnenschutz und Insektenschutz aufgetragen werden, spielt eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit beider Produkte. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass das richtige Timing und die Reihenfolge der Anwendung den Schutz maximieren und das Risiko von Wechselwirkungen minimieren können.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur richtigen Anwendung

  1. Sonnenschutz zuerst auftragen: Tragen Sie den Sonnenschutz etwa 30 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien auf. Diese Zeit ermöglicht es den UV-Filtern, in die Haut einzudringen und ihre Schutzwirkung voll zu entfalten. Achten Sie darauf, den Sonnenschutz gleichmäßig und großzügig auf alle exponierten Hautstellen aufzutragen. Verwenden Sie eine ausreichende Menge, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten.
  2. Warten Sie 15-20 Minuten: Geben Sie dem Sonnenschutz Zeit, vollständig in die Haut einzuziehen. Diese Wartezeit ist wichtig, damit die UV-Filter optimal wirken können und der Insektenschutz später nicht die Wirksamkeit des Sonnenschutzes beeinträchtigt.
  3. Insektenschutz auftragen: Nach der Wartezeit von 15-20 Minuten tragen Sie den Insektenschutz auf. Sprühen oder tragen Sie das Insektenschutzmittel gleichmäßig auf alle unbedeckten Hautstellen auf. Achten Sie darauf, dass der Insektenschutz nicht in die Augen, den Mund oder auf offene Wunden gelangt. Der Insektenschutz wirkt sofort nach dem Auftragen, indem er einen Duftmantel bildet, der Insekten fernhält.

Wichtige Hinweise zur Vermeidung von Wechselwirkungen

  • Kombiprodukte vermeiden: Obwohl es praktisch erscheinen mag, Kombiprodukte zu verwenden, die sowohl UV- als auch Insektenschutz bieten, sind diese oft weniger wirksam. Die Schutzwirkung beider Komponenten kann beeinträchtigt werden, wenn sie zusammen in einem Produkt kombiniert werden.
  • Häufigkeit der Anwendung: Beachten Sie, dass Sonnenschutzmittel alle zwei Stunden und nach dem Schwitzen oder Schwimmen erneuert werden müssen. Insektenschutzmittel sollten je nach Produktanweisung erneuert werden, in der Regel alle zwei bis fünf Stunden.
  • Achten Sie auf Hautreaktionen: Bei empfindlicher Haut oder allergischen Reaktionen auf einen der Inhaltsstoffe sollten Sie die Anwendung sofort stoppen und einen Arzt aufsuchen. Verwenden Sie Produkte, die speziell für empfindliche Haut formuliert sind.

Durch die Einhaltung dieser Anwendungsschritte und die Nutzung hochwertiger Produkte können Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden im Freien wirksam schützen.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

In diesem Artikel haben wir die Notwendigkeit eines effektiven UV- und Insektenschutzes für Mitarbeitende im Freien erläutert. Wir haben die Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung und Insektenstiche aufgezeigt und erklärt, warum der richtige Schutz entscheidend ist. Durch die wissenschaftlich fundierten Empfehlungen zur Reihenfolge der Anwendung und spezifische Anwendungshinweise konnten wir einen klaren Leitfaden bieten.

Die Wichtigkeit von Prävention und Schutzmaßnahmen

Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung von gesundheitlichen Schäden durch UV-Strahlung und Insektenstiche. Regelmäßiger und korrekter Einsatz von Sonnenschutz- und Insektenschutzmitteln kann das Risiko erheblich reduzieren und die Gesundheit der Mitarbeitenden langfristig schützen. Es ist essenziell, dass Unternehmen diese Schutzmaßnahmen ernst nehmen und ihre Mitarbeitenden entsprechend ausstatten und schulen.

Kontakt und weiterführende Informationen

Die Firma Sicherheitsingenieur.NRW mit Sitz in Düsseldorf ist Ihr optimaler Berater rund um den Arbeitsschutz, insbesondere im Bereich UV-Schutz und Insektenmittel. Unsere Experten stehen Ihnen mit fundiertem Wissen und qualitativ hochwertigen Produkten zur Seite, um die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Für weitere Informationen und Beratung kontaktieren Sie uns bitte:

    Durch unsere Expertise und unser umfassendes Produktsortiment sind wir Ihr zuverlässiger Partner für alle Belange des Arbeitsschutzes. Vertrauen Sie auf Sicherheitsingenieur.NRW und sichern Sie sich und Ihre Mitarbeitenden optimal ab.

    TRGS 400: Ein kurzer Leitfaden für Sicherheitsbeauftragte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit

    1. Einleitung

    Gefahrstoffmanagement ist ein entscheidender Aspekt im Arbeitsschutz, insbesondere bei Tätigkeiten, die den Umgang mit gefährlichen Stoffen beinhalten. Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) bieten hierbei eine umfassende Richtlinie, um sicherzustellen, dass solche Tätigkeiten sicher durchgeführt werden. Die TRGS 400 spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie Vorgehensweisen zur Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung gemäß § 6 GefStoffV beschreibt.

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    2. Was ist die TRGS 400?

    • Definition und Zweck der TRGS 400:
      Die TRGS 400 ist eine technische Regel, die den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und Arbeitshygiene sowie andere gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen beschreibt. Sie konkretisiert im Rahmen ihres Anwendungsbereichs die Anforderungen der Gefahrstoffverordnung. Die TRGS 400 bindet die Vorgaben der GefStoffV in den durch das Arbeitsschutzgesetz (§§ 5 und 6 ArbSchG) vorgegebenen Rahmen ein.
    • Historischer Kontext und Aktualisierungen:
      Die aktuelle Fassung der TRGS 400 wurde am 08.09.2017 veröffentlicht. Sie wurde vom Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) ermittelt bzw. angepasst und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Gemeinsamen Ministerialblatt bekannt gegeben.

    Tabelle: Überblick über die TRGS 400

    AbschnittBeschreibung
    AnwendungsbereichBeschreibt Vorgehensweisen zur Informationsermittlung und Gefährdungsbeurteilung nach § 6 GefStoffV.
    Verantwortung und OrganisationBeschreibt die Verantwortung und Organisation bei der Gefährdungsbeurteilung.
    Gefahrstoffspezifische AspekteErgänzt durch andere TRGS wie TRGS 401 und TRGS 402.
    Tabelle: Überblick über die TRGS 400

    3. Verantwortlichkeiten des Arbeitgebers

    • Pflichten des Arbeitgebers im Umgang mit Gefahrstoffen:
      Der Arbeitgeber ist grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesundheit der Beschäftigten, die mit Gefahrstoffen arbeiten, zu schützen. Dies beinhaltet die Unterweisung der Beschäftigten zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen und die Ableitung passender Sicherheitsmaßnahmen. Darüber hinaus muss der Arbeitgeber sicherstellen, dass die Technischen Regeln eingehalten werden, um die Anforderungen der GefStoffV zu erfüllen.
    • Schwerpunkt der TRGS 400 und die Bedeutung der Gefährdungsbeurteilung:
      Der zentrale Fokus der TRGS 400 liegt auf der Gefährdungsbeurteilung. Sie stellt das Fundament für alle weiteren Schritte im Umgang mit Gefahrstoffen dar und ist somit unverzichtbar. In der Gefährdungsbeurteilung müssen die eingesetzten Schadstoffe, deren Gefahrenpotentiale sowie erforderliche Maßnahmen dokumentiert werden.

    4. Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung nach TRGS 400

    • Wann ist eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich?
      Eine Gefährdungsbeurteilung für Gefahrstoffe muss immer dann durchgeführt werden, wenn am Arbeitsplatz Schadstoffe vorhanden sind. Dies beinhaltet die Identifizierung von Tätigkeiten, bei denen Gefahrstoffe entstehen oder verwendet werden.
    • Arbeitsprozesse und Gefahrenquellen:
      Zu beurteilen sind alle Arbeitsprozesse, bei denen Gefährdungen durch das Einatmen oder Verschlucken, den Hautkontakt oder durch Brand- und Explosionsgefahr der Schadstoffe bestehen. Dies schließt auch Verfahren und Arbeitsbedingungen ein, die potenzielle Gefahrenquellen darstellen.
    • Informationsquellen für die Gefährdungsbeurteilung:
      Die primäre Informationsquelle für die Gefährdungsbeurteilung sind die Sicherheitsdatenblätter von Stoffen und Gemischen. Zusätzlich liefern gesetzliche Vorschriften, Regeln der Unfallversicherungsträger, Kennzeichnungsetiketten, technische Merkblätter, Gefahrstoffinformationssysteme der Berufsgenossenschaften und Datenbanken der Unfallversicherungsträger oder Bundesländer wertvolle Informationen.

    Tabelle: Informationsquellen für die Gefährdungsbeurteilung

    InformationsquelleBeschreibung
    SicherheitsdatenblätterPrimäre Quelle für Informationen zu Stoffen und Gemischen.
    Gesetzliche VorschriftenRechtliche Grundlagen für den Umgang mit Gefahrstoffen.
    Technische MerkblätterDetaillierte Informationen zu spezifischen Stoffen oder Verfahren.
    Datenbanken der UnfallversicherungsträgerDatenbanken, die spezifische Informationen zu Gefahrstoffen bieten.
    Tabelle: Informationsquellen für die Gefährdungsbeurteilung

    5. Durchführung der Gefährdungsbeurteilung

    • Schritte und Vorgehensweise bei der Gefährdungsbeurteilung:
      Die TRGS 400 gibt einen Vorschlag für die Vorgehensweise bei der Gefährdungsbeurteilung, um alle Aufgaben systematisch angehen zu können. Die empfohlenen Schritte sind:
      1. Festlegen der mit der Gefährdungsbeurteilung beauftragten Personen.
      2. Erfassen der Tätigkeiten, bei denen Gefahrstoffe entstehen, verwendet oder freigesetzt werden.
      3. Informationsermittlung zu den Gefahrstoffen und Tätigkeiten.
      4. Ermitteln der Gefährdungen am Arbeitsplatz, Beurteilen der Risiken und Prüfen der Substitutionsmöglichkeiten.
      5. Festlegen der erforderlichen Maßnahmen.
      6. Durchführen der Schutzmaßnahmen.
      7. Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung.
      8. Wirksamkeitsprüfung und Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung.
    • Dokumentation und Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung:
      Die Gefährdungsbeurteilung muss gemäß § 6 GefStoffV dokumentiert werden. Dabei ist die Form der Dokumentation dem Arbeitgeber freigestellt. Es ist jedoch wichtig, die Gefährdungsbeurteilung regelmäßig zu überprüfen und bei bestimmten Anlässen, wie z.B. bei der Einführung eines neuen Gefahrstoffs, zu aktualisieren.

    6. Das Gefahrstoffverzeichnis nach TRGS 400

    • Was sollte das Gefahrstoffverzeichnis beinhalten?
      Das Gefahrstoffverzeichnis sollte alle in der Gefährdungsbeurteilung ermittelten Gefahrstoffe in einem Kataster erfassen. Mindestens sollten folgende Angaben beinhaltet sein:
      • Bezeichnung des Gefahrstoffs.
      • Einstufung des Gefahrstoffs nach der CLP-Verordnung oder nach Eigenschaften.
      • Mengenbereiche, die verwendet werden.
      • Bezeichnung der Arbeitsbereiche mit Gefahrstoffen.
      • Verweis auf Sicherheitsdatenblätter.

    Tabelle: Inhalte des Gefahrstoffverzeichnisses

    Inhalte des VerzeichnissesBeschreibung
    Bezeichnung des GefahrstoffsName oder Identifikation des Gefahrstoffs.
    Einstufung des GefahrstoffsNach der CLP-Verordnung oder nach spezifischen Eigenschaften.
    MengenbereicheMengen, die im Unternehmen verwendet werden.
    ArbeitsbereicheBereiche, in denen der Gefahrstoff verwendet wird.
    SicherheitsdatenblätterVerweis auf das jeweilige Sicherheitsdatenblatt des Gefahrstoffs.
    Tabelle: Inhalte des Gefahrstoffverzeichnisses

    7. Geringe Gefährdung gemäß TRGS 400

    • Definition und Kriterien für eine geringe Gefährdung:
      Laut der TRGS 400 sind Tätigkeiten immer dann mit einer geringen Gefährdung verbunden, wenn einzelne Maßnahmen nach § 8 GefStoffV genügen, um die Mitarbeitenden zu schützen. Diese Einschätzung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Eigenschaften des Gefahrstoffs, der verwendeten Stoffmenge, dem Freisetzungsvermögen und den damit verbundenen Arbeitsbedingungen.
    • Ausnahmen und Vereinfachungen bei geringer Gefährdung:
      Bei geringer Gefährdung können Unternehmen auf eine detaillierte Dokumentation im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung verzichten. Zudem sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich, und eine Betriebsanweisung ist nicht notwendig.

    9. Fazit

    Die TRGS 400 bietet einen umfassenden Leitfaden für Unternehmen, um die Gefährdungsbeurteilung für Gefahrstoffe korrekt durchzuführen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitgeber ihre Verantwortung im Umgang mit Gefahrstoffen ernst nehmen und die notwendigen Schritte zur Gewährleistung der Sicherheit ihrer Mitarbeiter befolgen. Sicherheitsbeauftragte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit sollten sich regelmäßig über Aktualisierungen und Best Practices informieren und sicherstellen, dass die Vorgaben der TRGS 400 in ihrem Unternehmen umgesetzt werden.

    10. Weiterführende Informationen


    Tabelle: Kriterien für geringe Gefährdung

    KriteriumBeschreibung
    Eigenschaften des GefahrstoffsDie spezifischen Gefahren, die von einem Stoff ausgehen.
    Verwendete StoffmengeDie Menge des Gefahrstoffs, die im Unternehmen verwendet wird.
    FreisetzungsvermögenWie leicht der Stoff freigesetzt werden kann.
    ArbeitsbedingungenDie Bedingungen, unter denen mit dem Stoff gearbeitet wird.
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