In der Arbeitssicherheit stehen Fachkräfte täglich vor der Herausforderung, Entscheidungen in Situationen zu treffen, deren Ausgang ungewiss ist. Solche Entscheidungen können durch eine Vielzahl psychologischer Verzerrungen beeinflusst werden, die die Risikowahrnehmung und das Verhalten in unsicheren Kontexten negativ beeinträchtigen können. Im Folgenden werden zentrale psychologische Konzepte erläutert, die Fachkräfte in ihrem beruflichen Alltag berücksichtigen sollten, um Sicherheitsrisiken effektiv zu managen.
Gelernte Sorglosigkeit: Die psychologischen Grundlagen und ihre Bedeutung für die Arbeitssicherheit
Gelernte Sorglosigkeit beschreibt ein psychologisches Phänomen, das besonders in der Arbeitssicherheit von großer Bedeutung ist. Es entsteht, wenn Personen durch wiederholte, problemfreie Erfahrungen in bestimmten Situationen ein trügerisches Sicherheitsgefühl entwickeln. Beispielsweise mag ein Mitarbeiter, der häufig ohne die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung arbeitet und nie einen Unfall erleidet, irrtümlich glauben, dass keine Gefahr vorliegt. Diese fehlgeleitete Wahrnehmung kann zu einem Nachlassen der gebotenen Vorsicht führen und birgt das Risiko schwerwiegender Unfälle.
Die Psychologie hinter diesem Phänomen lässt sich durch die Theorie der kognitiven Dissonanz erklären, bei der das Verhalten eines Individuums, das wiederholt ohne negative Konsequenzen bleibt, dessen Wahrnehmung von Risiken verändert. Menschen tendieren dazu, Informationen, die ihrer Erfahrung widersprechen, zu ignorieren oder abzuwerten. In der Praxis bedeutet das, dass ein Mitarbeiter, der keine direkten negativen Erfahrungen mit unsicherem Verhalten macht, möglicherweise glaubt, dass die Einhaltung von Sicherheitsprotokollen unnötig ist.
Für Sicherheitsingenieure ist es entscheidend, solche Muster zu erkennen und proaktiv zu adressieren. Regelmäßige Schulungen und die kontinuierliche Kommunikation über die realen Risiken und die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen sind unerlässlich, um die gelernte Sorglosigkeit zu überwinden. Das Ziel ist es, eine dauerhafte Sicherheitskultur zu etablieren, in der die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften zur Selbstverständlichkeit wird und nicht als optionale Zusatzmaßnahme angesehen wird.
Risikohomöostase: Das Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Risikowahrnehmung
Die Theorie der Risikohomöostase erklärt, wie Menschen ein persönlich akzeptables Niveau an Risiko beibehalten, unabhängig von äußeren Sicherheitsmaßnahmen. Diese Theorie besagt, dass individuelle Sicherheitsverbesserungen durch Technologie, wie beispielsweise das Antiblockiersystem in Autos, paradoxerweise zu riskanterem Verhalten führen können. Dies geschieht, weil Personen ihr subjektives Risikoempfinden den neuen Bedingungen anpassen; sie fühlen sich sicherer und neigen daher zu riskanteren Aktionen. Als der 3-Punkt Autogurt verpflichtend eingeführt worden, gab es mehr Unfälle, auf Kosten der Radfahrer und Spaziergänger.
Für Sicherheitsingenieure folgt daraus, dass technologische Fortschritte allein nicht ausreichen, um die Sicherheit effektiv zu erhöhen. Es ist ebenso wichtig, das Bewusstsein und die Risikowahrnehmung der Menschen aktiv zu gestalten. Dies erfordert eine Kombination aus technischen Maßnahmen und psychologischen Strategien, um sicherzustellen, dass Verbesserungen in der Sicherheitstechnik nicht zu einer falschen Selbstsicherheit und damit zu einem Anstieg der Risikobereitschaft führen. Durch regelmäßige Aufklärung und Training können Sicherheitsfachkräfte helfen, das Gleichgewicht zwischen objektiver Sicherheit und subjektiver Risikoeinschätzung zu wahren und somit das Gesamtrisiko zu minimieren.
Der Framing-Effekt: Einfluss von Formulierungen auf Entscheidungsfindungen
Der Framing-Effekt verdeutlicht, wie die Darstellung von Informationen die Entscheidungsfindung beeinflussen kann. Die Art, wie Optionen präsentiert werden, spielt eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung der Entscheidungsprozesse. Beispielsweise reagieren Menschen unterschiedlich auf die Formulierung von Wahrscheinlichkeiten in Bezug auf Gewinne im Vergleich zu Verlusten. Dieser Effekt kann in Risikosituationen besonders ausgeprägt sein, wo die positive oder negative Formulierung von Informationen zu signifikant unterschiedlichen Verhaltensweisen führen kann.
Für Sicherheitsfachkräfte ist das Verständnis des Framing-Effekts essentiell. Sie müssen lernen, wie sie Informationen so kommunizieren, dass die subjektive Wahrnehmung von Risiken realistisch bleibt und eine unnötige Risikobereitschaft vermieden wird. Dies erfordert nicht nur die sachliche Information über Risiken und Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch die geschickte Formulierung dieser Informationen, um sicherzustellen, dass Sicherheitsprotokolle ernst genommen und befolgt werden. Ein bewusster Umgang mit dem Framing-Effekt kann dabei helfen, eine Kultur der Sicherheit zu fördern, in der objektive und subjektive Sicherheit Hand in Hand gehen.
PodCast Sicheres Arbeitsverhalten: psychologische Tipps und Tricks – Der sichere Umgang mit Gefahrstoffen in der Pflege: https://www.bgw-online.de/podcast94
Zero-risk Bias: Die Suche nach absoluter Sicherheit
Der Zero-risk Bias beschreibt die menschliche Neigung, in Situationen großer Unsicherheit Lösungen zu bevorzugen, die jegliches Risiko zu eliminieren versprechen. Dies geschieht oft unabhängig davon, ob diese Lösungen objektiv die besten sind. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Überbewertung von Maßnahmen, die vollkommene Sicherheit suggerieren, gegenüber solchen, die ein geringes Restrisiko belassen, aber möglicherweise effizienter oder kostengünstiger sind.
Für Sicherheitsfachkräfte stellt diese Verzerrung eine besondere Herausforderung dar. Es ist wichtig, dass sie Strategien entwickeln, um den Zero-risk Bias zu erkennen und zu kompensieren. Dazu gehört die Förderung einer realistischen Risikowahrnehmung bei allen Beteiligten. Sicherheitsingenieure sollten darauf abzielen, eine ausgewogene Risikokommunikation zu etablieren, die sowohl die Grenzen der erreichbaren Sicherheit als auch die Bedeutung von angemessenen, risikobewussten Entscheidungen betont. Dadurch kann vermieden werden, dass unrealistische Sicherheitserwartungen die Wahl suboptimaler oder unnötig teurer Lösungen begünstigen.
Psychologische Distanz und ihre Rolle in der Risikowahrnehmung
Die psychologische Distanz beschreibt, wie entfernt oder nah ein Ereignis von uns wahrgenommen wird, und hat einen signifikanten Einfluss darauf, ob wir Risiken als konkret oder abstrakt einstufen. Ereignisse, die in unserer Wahrnehmung weit in der Zukunft liegen oder räumlich, sozial sowie hypothetisch entfernt sind, neigen wir oft dazu zu unterschätzen. Im Gegensatz dazu werden nahende, also zeitlich oder räumlich nahe Ereignisse häufig in ihrem Risiko überbewertet.
Für Sicherheitsfachkräfte ist das Verständnis und das Management dieser psychologischen Distanzen von großer Bedeutung. Indem sie lernen, wie sich die Wahrnehmung von Nähe und Ferne auf die Risikoeinschätzung auswirkt, können sie effektivere Strategien zur Risikokommunikation entwickeln. Dies umfasst das Anpassen der Informationsdarbietung, um sicherzustellen, dass sowohl entfernte als auch nahe Risiken angemessen bewertet werden. Dadurch können realistischere und ausgewogenere sicherheitsrelevante Entscheidungen gefördert werden, die letztlich zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit beitragen.
Gruppenentscheidungen und ihre Dynamiken: Das Phänomen der Gruppenpolarisierung
Die Entscheidungsfindung innerhalb von Gruppen kann signifikante Auswirkungen auf die Risikobewertung haben. Durch das Phänomen der Gruppenpolarisierung neigen Gruppen dazu, zu extremeren Entscheidungen zu gelangen, als die Mitglieder es individuell tun würden. Dies kann bedeuten, dass eine Gruppe insgesamt risikofreudiger oder vorsichtiger agiert, je nachdem wie die anfänglichen Meinungen tendieren und sich durch Gruppendynamiken verstärken.
Für Sicherheitsfachkräfte ist es entscheidend, diese Dynamiken zu verstehen und entsprechend zu managen. Effektive Leitung von Gruppendiskussionen und das Bewusstsein für Mechanismen wie Bestätigungsfehler, bei denen Gruppenmitglieder Informationen favorisieren, die ihre vorherige Meinung stützen, sind essenziell. Durch gezielte Moderationstechniken und das Einbringen diverser Perspektiven können Sicherheitsfachkräfte helfen, kollektive Fehleinschätzungen zu minimieren und zu ausgewogeneren, sicherheitsbewussten Entscheidungen zu gelangen.
Fazit
Für Fachkräfte der Arbeitssicherheit ist es essentiell, die psychologischen Faktoren zu verstehen, die ihre Risikobewertungen beeinflussen. Durch fortlaufende Bildung und kritische Reflexion können sie ihre Entscheidungsprozesse verbessern und so zu einer sichereren Arbeitsumgebung beitragen. Regelmäßige Trainings und eine klare Kommunikation über die realen Risiken sind dabei unerlässlich. Diese sollten darauf abzielen, die Risikokompetenz zu erhöhen und sowohl individuelle als auch teambasierte Entscheidungsstrategien zu schärfen.
Die traurige Realität des tödlichen Unfalls in der Eisengießerei Torgelow vor anderthalb Jahren hat uns vor Augen geführt, wie entscheidend die Rolle der Arbeitssicherheit in der industriellen Fertigung ist. Dieses Ereignis bietet nicht nur Anlass zur Trauer, sondern auch zur Reflexion über die Bedeutung der Sicherheitskultur innerhalb von Unternehmen.
Donato Muro
Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.
Die Bedeutung der Führung im Sicherheitsmanagement
Im Zentrum dieser Diskussion steht die Rolle der Unternehmensleitung. Es ist unbestritten, dass die Führungsebene eine tragende Säule in der Schaffung und Aufrechterhaltung einer starken Sicherheitskultur ist. Ein effektives Sicherheitsmanagement beginnt an der Spitze. Die Unternehmensführung muss den Wert von Sicherheit nicht nur anerkennen, sondern auch aktiv fördern. Dies umfasst die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen für Sicherheitsmaßnahmen und die Schaffung einer Umgebung, in der Sicherheitsbedenken offen angesprochen und ernst genommen werden.
Rechtliche Aspekte und die Verantwortung der Unternehmensleitung
Die rechtlichen Konsequenzen, die sich aus dem Unfall ergeben, sollten ein Weckruf für alle Unternehmen sein. Die laufenden Ermittlungen gegen einen der Geschäftsführer wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung unterstreichen, dass die Nichteinhaltung von Sicherheitsvorschriften weitreichende rechtliche Implikationen haben kann. Die Einhaltung von Sicherheitsstandards ist daher nicht nur eine Frage der moralischen Verantwortung, sondern auch des rechtlichen Selbstschutzes.
Die Rolle der Sicherheitsbeauftragten
In diesem Kontext spielt der Sicherheitsbeauftragte eine entscheidende Rolle. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem Sicherheit als gemeinsame Verantwortung aller angesehen wird. Durch regelmäßige Schulungen, die Etablierung effektiver Kommunikationskanäle für Sicherheitsbedenken und die enge Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung können Sicherheitsbeauftragte einen wesentlichen Beitrag zur Verhütung von Arbeitsunfällen leisten.
Schlussfolgerung
Der Unfall in Torgelow
ist eine Mahnung, dass in der Industrie Sicherheit immer an erster Stelle stehen muss. Es zeigt auf, wie wichtig es ist, dass jedes Glied in der Kette – von der Geschäftsführung bis hin zum einzelnen Mitarbeiter – an einem Strang zieht, um eine Kultur der Sicherheit zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Als Sicherheitsbeauftragte stehen Sie an vorderster Front dieses Bemühens. Ihre Rolle ist es, nicht nur auf bestehende Risiken hinzuweisen, sondern auch aktiv an der Entwicklung und Implementierung von Strategien zur Verbesserung der Arbeitssicherheit mitzuwirken.
Das Engagement für Sicherheit ist eine fortlaufende Aufgabe, die ständige Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert. Die Tragödie in Torgelow sollte als ein ständiger Erinnerer und Motivator dienen, um in jedem Unternehmen eine Kultur der Sicherheit zu schaffen und zu erhalten, in der das Wohl jedes Mitarbeiters an oberster Stelle steht.
Expertenmeinungen:
René Bußkamp, Safety Spot (https://safetyspot.de/): Arbeitsunfälle können für Unternehmen und Mitarbeiter schwerwiegende Folgen haben. Dies zeigte leider auch der Unfall in der Eisengießerei Torgelow, mit zwei toten Arbeitern und einen schwerverletzten. Neben den unmittelbaren physischen und psychischen Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeiter können Arbeitsunfälle auch hohe Kosten für das Unternehmen verursachen. Ein guter Arbeitsschutz kann dazu beitragen, Arbeitsunfälle zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Dabei geht es nicht nur um die Verwendung von Schutzausrüstung oder die Einhaltung von Sicherheitsstandards, sondern auch um die Gestaltung von Arbeitsabläufen und Arbeitsbedingungen, um potenzielle Gefahrenquellen zu eliminieren. Ein guter Arbeitsschutz hat aber nicht nur positive Auswirkungen auf die Sicherheit der Mitarbeiter, sondern auch auf die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter. Mitarbeiter, die sich sicher fühlen und wissen, dass ihr Arbeitgeber sich um ihre Sicherheit und Gesundheit kümmert, sind in der Regel motivierter und engagierter. Das kann sich positiv auf die Leistung des Unternehmens auswirken und zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit führen.
In einem wegweisenden Urteil hat das Bundessozialgericht entschieden, dass die Harnblasenkrebserkrankung eines Schweißers, der früher Raucher war, als Berufskrankheit anerkannt werden kann. Dieser Beschluss, gefällt am 27.09.2023 unter dem Aktenzeichen B 2 U 8/21 R, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Rechtsprechung zur Anerkennung berufsbedingter Krankheiten.
Der Fall betrifft einen 1956 geborenen Schweißer, der von 1998 bis 2013 tätig war. Während seiner Arbeit verwendete er azofarbstoffhaltige Sprays, die o-Toluidin, ein bekanntes kanzerogenes aromatisches Amin, enthielten. Im Jahr 2014 wurde bei ihm Harnblasenkrebs diagnostiziert. Die Berufsgenossenschaft lehnte jedoch die Anerkennung der Krankheit als Berufskrankheit ab, da sie den langjährigen Nikotinkonsum des Klägers als Hauptursache sah.
Das Sozialgericht und das Landessozialgericht waren in ihren Entscheidungen geteilt. Das Landessozialgericht lehnte die Anerkennung ab und argumentierte, dass die Einwirkungsdosis von o-Toluidin nicht annähernd den Werten der Technischen Richtkonzentration (TRK-Wert) entsprach. Dieser Ansatz wurde jedoch vom Bundessozialgericht verworfen. Das Bundessozialgericht stellte fest, dass für die Berufskrankheit Nummer 1301 keine Mindestexpositionsdosis vorausgesetzt wird und dass außerberufliche Ursachen für die Krebserkrankung des Klägers ausgeschlossen wurden. Insbesondere wurde betont, dass das Rauchen des Klägers, das er im Jahr 2000 aufgegeben hatte, nicht mehr als wahrscheinliche Ursache der Erkrankung angesehen werden kann.
Diese Entscheidung des Bundessozialgerichts zeigt, dass bei der Bewertung berufsbedingter Krankheiten nicht nur die Exposition gegenüber gefährlichen Stoffen, sondern auch andere Faktoren wie außerberufliche Aktivitäten und Gewohnheiten berücksichtigt werden müssen. Das Gericht wies darauf hin, dass bei der Beurteilung der Kausalität alle möglichen Faktoren in Betracht gezogen werden müssen, und dass die Annahme unspezifischer “guter Gründe” für eine andere Verursachung methodisch und rechtlich unzulässig ist.
Dieses Urteil ist ein wichtiger Schritt für Arbeitnehmer, die möglicherweise berufsbedingte Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Es unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen und individuellen Bewertung jedes Falles unter Berücksichtigung aller relevanten Umstände. Für ehemalige Raucher, die in gefährlichen Berufen gearbeitet haben, bietet dieses Urteil eine neue Hoffnung und Anerkennung für die Komplexität ihrer Gesundheitsrisiken.
Einleitung: Die Bedeutung von Resilienz im Arbeitsleben
In der Welt des Arbeitsschutzes sind Herausforderungen und unerwartete Situationen alltäglich. Die Fähigkeit, diesen erfolgreich und mit einer positiven Grundeinstellung zu begegnen, wird als Resilienz bezeichnet. Dieser Artikel zielt darauf ab, Fachleuten im Bereich Arbeitsschutz praktische Tipps und tiefgreifende Einblicke in die Welt der Resilienz zu bieten.
Was ist Resilienz?
Resilienz ist ein dynamischer Prozess, der die Fähigkeit eines Individuums beschreibt, mit Belastungen umzugehen und dabei psychisch gesund zu bleiben. Im Arbeitskontext bedeutet dies, Herausforderungen wie Stress, Druck und Veränderungen effektiv zu bewältigen.
Warum ist Resilienz im Arbeitsschutz wichtig?
In einer Branche, die sich ständig wandelt und in der Sicherheitsrisiken allgegenwärtig sind, ist Resilienz unerlässlich. Sie ermöglicht es Fachkräften, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, Stress zu bewältigen und somit zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz beizutragen.
Die sieben Säulen der Resilienz im Arbeitsschutz
Optimismus: Eine positive Einstellung in schwierigen Situationen beibehalten. Im Arbeitsschutz bedeutet das, auch in Krisen nach vorne zu schauen und Lösungen zu finden.
Akzeptanz: Die Realität von Arbeitsrisiken anerkennen und konstruktiv darauf reagieren.
Lösungsorientierung: Konkrete, realistische Sicherheitsziele setzen und diese verfolgen.
Verlassen der Opferrolle: Aktiv Verantwortung für die eigene Sicherheit und die der Kollegen übernehmen.
Verantwortungsübernahme: Eigeninitiative im Umgang mit Sicherheitsproblemen zeigen.
Enge Bindungen: Ein starkes Netzwerk am Arbeitsplatz aufbauen, das Unterstützung in schwierigen Zeiten bietet.
Positive Zukunftsplanung: Sich aktiv für die Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit einsetzen.
Tipps und Tricks zur Stärkung der Resilienz im Arbeitsschutz
Regelmäßige Fortbildung: Bleiben Sie durch Schulungen und Workshops über die neuesten Sicherheitsstandards informiert.
Stressmanagement-Techniken: Erlernen Sie Techniken wie tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung, um im Arbeitsalltag Stress abzubauen.
Erfahrungsaustausch: Nutzen Sie Meetings und Teamgespräche, um Erfahrungen und Best Practices im Bereich Sicherheit zu teilen.
Gesundheitsförderung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um körperlich und geistig fit zu bleiben.
Resilienz-Selbsttest für Arbeitsschutzexperten
Bewerten Sie verschiedene Aspekte Ihrer Arbeit und Ihres Umgangs mit Herausforderungen auf einer Skala von 0 bis 10, um Ihre Resilienz zu bestimmen.
Schlussfolgerung: Resilienz als Schlüsselkompetenz im Arbeitsschutz
Resilienz ist eine unverzichtbare Fähigkeit im Arbeitsschutz. Sie hilft nicht nur dabei, den täglichen Herausforderungen zu begegnen, sondern trägt auch wesentlich zu einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung bei.
Effektive Strategien zur Steigerung der Mitarbeiterleistung und Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds
In einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt stehen Arbeitgeber, Sicherheitsfachkräfte (SIFA) und das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) vor der Herausforderung, die Mitarbeiterleistung zu optimieren und gleichzeitig ein unterstützendes, gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Dies erfordert ein tiefgehendes Verständnis für die Faktoren, die zu Leistungsrückgängen führen, und den Einsatz gezielter Maßnahmen.
Umgang mit Burnout am Arbeitsplatz Die Anerkennung von Burnout als offizielle Erkrankung im Jahr 2022 unterstreicht die Notwendigkeit, Arbeitsstress ernst zu nehmen. SIFA und BGM sind hier gefordert, effektive Stressmanagement-Programme zu entwickeln. Dies kann von der Einrichtung von Ruhezonen bis hin zu Workshops über Entspannungstechniken reichen. Eine Schlüsselstrategie ist die Implementierung flexibler Arbeitszeiten, die dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben zu verbessern.
Berücksichtigung privater Belastungen Die Leistung am Arbeitsplatz kann durch private Herausforderungen beeinträchtigt werden. Ein empathischer Führungsstil, gepaart mit unterstützenden Maßnahmen wie psychosozialer Beratung und flexiblen Arbeitsregelungen, kann hier Abhilfe schaffen. SIFA und BGM können in diesem Kontext eine entscheidende Rolle spielen, indem sie ein Umfeld des Vertrauens und der Offenheit fördern.
Wertschätzung als Leistungstreiber Mangelnde Anerkennung ist oft ein Hauptgrund für nachlassende Arbeitsmotivation. Regelmäßiges Feedback und das Feiern gemeinsamer Erfolge können die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit erheblich steigern. Transparenz und Fairness in der Kommunikation sind weitere wichtige Elemente, um ein positives Arbeitsklima zu schaffen.
Konstruktiver Umgang mit toxischen Arbeitsumgebungen Ein negatives Arbeitsklima wirkt sich nicht nur auf die Mitarbeiterleistung, sondern auch auf das Unternehmensimage aus. Fortbildungen zu Themen wie Konfliktmanagement und emotionaler Intelligenz können helfen, eine Kultur des Respekts und der Offenheit zu etablieren. SIFA und BGM können hierbei effektive Strategien zur Konfliktbewältigung entwickeln und implementieren.
Innere Kündigung als Herausforderung Die innere Kündigung, bei der sich Mitarbeiter emotional vom Unternehmen zurückziehen, erfordert eine gezielte Herangehensweise. Regelmäßige Mitarbeiterumfragen und ein offener Dialog können dabei helfen, die Ursachen zu identifizieren und entsprechend zu handeln. Personalentwicklungspläne und ein vertrauensvolles Beschwerdemanagement sind effektive Werkzeuge, um diesem Phänomen entgegenzuwirken.
Fairness als Grundpfeiler des Arbeitsumfelds Eine faire Behandlung am Arbeitsplatz ist essentiell für die Mitarbeitermotivation. Gleichbehandlung und Chancengleichheit sind dabei zentrale Aspekte. Regelmäßige Überprüfungen der Arbeitsbedingungen und Gehaltsstrukturen sind wichtige Maßnahmen, um Fairness zu gewährleisten.
Quiet Quitting – eine stille Herausforderung Das Phänomen des Quiet Quitting, bei dem Mitarbeiter nur noch das Nötigste tun, erfordert eine fokussierte Herangehensweise. Die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse, flexible Arbeitsmodelle und regelmäßige Gespräche über Karriereentwicklung sind wichtige Strategien, um dem Quiet Quitting entgegenzuwirken.
Fazit Die Steigerung der Mitarbeiterleistung und die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds sind zentrale Ziele im modernen Arbeitsleben. SIFA, BGM und Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle. Durch den Einsatz gezielter Maßnahmen und Programme können sie nicht nur die Leistung der Mitarbeiter steigern, sondern auch eine positive und unterstützende Arbeitsatmosphäre fördern.
In der modernen Arbeitswelt ist das Phänomen des Präsentismus – das Erscheinen am Arbeitsplatz trotz Krankheit – ein wachsendes Problem mit weitreichenden Auswirkungen. Dieses Verhalten kann, obwohl es oft aus einem Gefühl der Verpflichtung oder aus wirtschaftlichen Gründen resultiert, sowohl für den betroffenen Mitarbeiter als auch für das gesamte Unternehmen negative Folgen haben. Insbesondere im Kontext des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und der Rolle von Sicherheitsfachkräften (SiFa) stellt sich die Frage, wie man mit dieser Thematik umgeht und welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden können, um die Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeiter zu gewährleisten. In dieser Ausarbeitung werden wir uns eingehend mit dem Präsentismus beschäftigen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Herausforderungen und Lösungsansätzen im Zusammenhang mit BGM und SiFa liegt.
2. Definition und Hintergrund:
Was ist Präsentismus? Präsentismus bezeichnet das Verhalten von Arbeitnehmern, trotz bestehender Krankheit oder gesundheitlicher Einschränkungen an den Arbeitsplatz zu kommen und ihre Arbeit fortzusetzen. Es handelt sich um das Gegenteil des Absentismus, bei dem Mitarbeiter aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen abwesend sind. Präsentismus kann aus verschiedenen Motiven resultieren, darunter Angst vor Arbeitsplatzverlust, wirtschaftliche Notwendigkeiten, fehlende Vertretungsmöglichkeiten oder das Gefühl, dem Team nicht zur Last fallen zu wollen.
Aktuelle Daten und Tendenzen: Laut einer kürzlich durchgeführten Datenanalyse der Techniker Krankenkasse zeigen sich steigende Tendenzen von Präsentismus, insbesondere bei Mitarbeitern, die vermehrt im Homeoffice tätig sind. Hier gaben 46 Prozent der Befragten an, im heimischen Büro zu arbeiten, obwohl sie sich krank fühlten. Dieses Phänomen ist jedoch nicht nur im Homeoffice zu beobachten. Auch in Präsenzbüros und auf Baustellen ist es keine Seltenheit, dass Mitarbeiter trotz Krankheit an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass auch Freiberufler, die oft auf Projektbasis arbeiten, aus Angst vor Einkommensverlust krank zur Arbeit kommen und damit potenziell die Gesundheit des gesamten Teams gefährden können. Es ist wichtig zu betonen, dass Präsentismus nicht nur die Produktivität beeinträchtigt, sondern auch das Risiko von Arbeitsunfällen und die Ausbreitung von Krankheiten im Team erhöht.
3. Besondere Herausforderungen durch Freiberufler:
Warum Freiberufler trotz Krankheit arbeiten gehen: Freiberufler stehen oft vor besonderen wirtschaftlichen Herausforderungen, da sie in der Regel nicht denselben sozialen Schutz genießen wie festangestellte Mitarbeiter. Dazu zählen beispielsweise keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder fehlende Urlaubstage. Daher kann das Aussetzen eines Arbeitstages oder gar mehrerer Tage wegen Krankheit erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Außerdem kann die Furcht, einen Kunden oder ein Projekt zu verlieren, weil man nicht verfügbar ist, zu dem Druck beitragen, auch krank arbeiten zu gehen.
Das Dilemma: Einkommensverlust vs. Gesundheitsrisiko für alle Mitarbeiter: Für Freiberufler stellt sich oft die schwierige Entscheidung, ob sie das Risiko eines Einkommensverlustes in Kauf nehmen oder das gesundheitliche Risiko für sich selbst und andere in einem gemeinsamen Arbeitsumfeld eingehen. Es ist ein Balanceakt zwischen dem eigenen wirtschaftlichen Wohl und der Verantwortung gegenüber anderen. Diese Situation wird noch komplizierter, wenn ein Projekt zeitkritisch ist oder wenn es keine adäquaten Ersatzmöglichkeiten für den Freiberufler gibt. Es bedarf daher spezieller Sensibilität und Richtlinien seitens der Auftraggeber und Arbeitgeber, um sicherzustellen, dass Freiberufler sich bei Krankheit erholen können, ohne ihre Existenz zu gefährden.
4. Folgen von Präsentismus in Projekten:
Sicherheitsrisiken in Projekten durch kranke Mitarbeiter: Wenn kranke Mitarbeiter an einem Projekt teilnehmen, kann dies zu erhöhten Sicherheitsrisiken führen. Ihre körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit kann beeinträchtigt sein, wodurch Fehler, Unaufmerksamkeiten oder Unfälle wahrscheinlicher werden. Besonders in sicherheitskritischen Bereichen oder bei Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern, können diese Risiken gravierende Auswirkungen haben.
Auswirkungen auf die Produktivität und Effizienz des Projekts: Präsentismus kann zu einer Abnahme der Arbeitsqualität und -geschwindigkeit führen. Kranke Mitarbeiter sind möglicherweise nicht in der Lage, auf ihrem üblichen Niveau zu arbeiten, was zu Verzögerungen, Fehlern oder einer geringeren Arbeitsausgabe führt. Zudem kann dies auch die Moral und Motivation des gesamten Teams beeinträchtigen, da die zusätzliche Arbeitsbelastung oft auf andere Teammitglieder verteilt wird.
Mögliche langfristige Folgen für das Projekt und die beteiligten Mitarbeiter: Abgesehen von den unmittelbaren Auswirkungen kann Präsentismus auch langfristige Folgen haben. Ein einmaliger Vorfall kann zu anhaltenden gesundheitlichen Problemen für den betroffenen Mitarbeiter führen, was wiederum langfristige Auswirkungen auf seine Produktivität und Verfügbarkeit hat. Für das Projekt kann dies bedeuten, dass wichtige Fristen nicht eingehalten werden, das Budget überschritten wird oder die Qualität des Endprodukts leidet. Für die Mitarbeiter kann dies zu erhöhtem Stress, Burnout und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Es kann auch das Arbeitsklima und die Teamdynamik negativ beeinflussen, wenn das Problem des Präsentismus nicht angegangen wird.
5. BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) und SiFa (Sicherheitsfachkraft): Rolle und Verantwortung:
Präventive Maßnahmen gegen Präsentismus: BGM und SiFa spielen eine entscheidende Rolle bei der Implementierung präventiver Maßnahmen. Dies kann die Einführung flexibler Arbeitsmodelle, Krankheitsmanagementprogramme oder auch Beratungsangebote für Mitarbeiter umfassen. Ein effektives Krankheitsmanagement kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Krankheiten auf das Arbeitsumfeld zu minimieren und die Erholung der Mitarbeiter zu unterstützen.
Gesundheitsmanagement und -überwachung in Projekten: BGM kann spezielle Gesundheitsüberwachungsprogramme in Projekten implementieren, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter regelmäßig zu überprüfen. Dies kann helfen, potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. SiFa kann spezifische Sicherheitsprotokolle und -richtlinien für Projekte erstellen und überwachen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter in einem sicheren Arbeitsumfeld arbeiten.
Schulung und Sensibilisierung von Projektteams über die Risiken des Präsentismus: Ein zentraler Aspekt der Rolle von BGM und SiFa besteht darin, das Bewusstsein für die Risiken und Folgen des Präsentismus zu schärfen. Durch Schulungen, Workshops oder Informationsveranstaltungen können Mitarbeiter über die Gefahren des Arbeitens trotz Krankheit aufgeklärt werden. Dies kann dazu beitragen, eine Kultur der Fürsorge und Unterstützung im Unternehmen zu fördern, in der Mitarbeiter ermutigt werden, sich bei Krankheit auszuruhen und sich zu erholen, anstatt das Risiko einzugehen, ihre Kollegen oder das Projekt in Gefahr zu bringen.
6. Lösungsstrategien für den Umgang mit Präsentismus:
Anreize für Freiberufler, sich bei Krankheit abzumelden: Unternehmen könnten finanzielle oder andere Anreize für Freiberufler schaffen, die es ihnen erleichtern, sich bei Krankheit abzumelden, ohne Einkommensverluste zu befürchten. Dies könnte durch eine Art Krankentagegeld, eine Versicherungsoption oder durch Vertragsklauseln, die Krankheitstage berücksichtigen, umgesetzt werden.
Einführung flexibler Arbeitsmodelle: Flexible Arbeitszeiten, Telearbeit oder Gleitzeitregelungen können es den Mitarbeitern erleichtern, ihre Arbeitszeiten an ihre gesundheitlichen Bedürfnisse anzupassen. Dadurch könnten Mitarbeiter bei ersten Anzeichen einer Krankheit von zu Hause aus arbeiten und so das Risiko einer Ansteckung für andere minimieren, während sie gleichzeitig ihre Aufgaben erfüllen können.
Schaffung von Vertretungsmöglichkeiten in kritischen Projektphasen: Für Projekte mit straffen Zeitplänen oder in kritischen Phasen könnte die Einführung von Vertretungsmöglichkeiten hilfreich sein. Hierbei könnten Backup-Pläne entwickelt werden, bei denen bestimmte Schlüsselpersonen vorab identifiziert werden, die bei Bedarf einspringen können. Dies würde den Druck auf Einzelpersonen verringern, sich trotz Krankheit zur Arbeit zu begeben, da sie wüssten, dass ihre Aufgaben von jemand anderem übernommen werden könnten. Es ist auch wichtig, diese Vertretungen regelmäßig in den Projektfortschritt einzubeziehen, damit sie bei Bedarf nahtlos einspringen können.
7. Checkliste/Gefährdungsbeurteilung für den Umgang mit Präsentismus (für SiFa)
Erkennung von Präsentismus:
Gibt es auffällig häufige Fälle von Mitarbeitern, die trotz Krankheitssymptomen arbeiten?
Zeigen Mitarbeiter Anzeichen von Erschöpfung oder vermindertem Wohlbefinden?
Gibt es Mitarbeiter, die trotz wiederholter Krankheit keine Fehltage haben?
Ursachenanalyse:
Existieren finanzielle oder karrieretechnische Anreize, die Mitarbeiter trotz Krankheit zur Arbeit veranlassen könnten?
Gibt es unzureichende Vertretungsregelungen, die den Druck auf die Mitarbeiter erhöhen könnten?
Sind die Arbeitsbelastungen und -anforderungen, insbesondere für Freiberufler, angemessen?
Kommunikation und Sensibilisierung:
Werden regelmäßig Schulungen und Informationsveranstaltungen zum Thema Präsentismus und dessen Risiken durchgeführt?
Gibt es klare Kommunikationskanäle für Mitarbeiter, um Bedenken hinsichtlich Präsentismus zu äußern?
Prävention und Gesundheitsmanagement:
Werden regelmäßige Gesundheitschecks für Mitarbeiter angeboten?
Existieren Angebote wie z.B. Betriebsarztbesuche, Beratungsangebote oder psychosoziale Unterstützung?
Arbeitsgestaltung und -organisation:
Gibt es Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung, z.B. Homeoffice?
Werden regelmäßige Pausen und Erholungsphasen gewährleistet?
Existieren Regelungen zur Vertretung bei Krankheitsausfall?
Risikobewertung:
Welche kritischen Arbeitsbereiche oder -prozesse könnten durch Präsentismus besonders beeinträchtigt werden?
Wie hoch ist das potenzielle Sicherheitsrisiko durch kranke Mitarbeiter in diesen Bereichen?
Welche langfristigen Auswirkungen könnten sich für das Projekt und die beteiligten Mitarbeiter ergeben?
Maßnahmenplanung und -umsetzung:
Welche präventiven Maßnahmen könnten das Auftreten von Präsentismus reduzieren?
Wie können bestehende Risiken minimiert oder eliminiert werden?
Gibt es Möglichkeiten zur kontinuierlichen Überwachung und Anpassung der Maßnahmen?
Feedback und Überwachung:
Wird das Auftreten von Präsentismus regelmäßig überwacht und bewertet?
Gibt es Feedback-Mechanismen, um die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zu beurteilen?
Werden Anpassungen und Verbesserungen kontinuierlich vorgenommen?
Nr.
Arbeitsschritt/ -bereich
Gefährdung
Maßnahme zur Gefährdungsverminderung
Verantwortlich
Überprüfungstermin
1
Allgemeine Tätigkeit
Mitarbeiter kommen trotz Krankheitssymptomen zur Arbeit
Schulung und Aufklärung über Risiken des Präsentismus
SiFa
01.12.2023
2
Allgemeine Tätigkeit
Anzeichen von Erschöpfung oder vermindertem Wohlbefinden
Regelmäßige Gesundheitschecks anbieten
BGM
15.12.2023
3
Allgemeine Tätigkeit
Mitarbeiter melden sich trotz Krankheit nicht ab
Klare Kommunikationskanäle und Richtlinien für Krankmeldungen schaffen
HR/Personalabteilung
10.12.2023
4
Arbeitsgestaltung
Unzureichende Vertretungsregelungen
Einführung von Vertretungsregelungen in kritischen Bereichen
Projektmanager
05.12.2023
5
Arbeitsorganisation
Zu hohe Arbeitsbelastungen
Überprüfung und ggf. Anpassung der Arbeitsbelastung
Teamleiter
20.12.2023
6
Arbeitsgestaltung
Fehlende Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung
Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen, z.B. Homeoffice
HR/Personalabteilung
25.12.2023
7
Gesundheitsmanagement
Fehlende präventive Maßnahmen
Angebote wie z.B. Betriebsarztbesuche, Beratungsangebote bereitstellen
BGM
30.12.2023
8
Risikobewertung
Kritische Arbeitsbereiche durch Präsentismus beeinträchtigt
Regelmäßige Risikobewertungen durchführen und Maßnahmen anpassen
SiFa
15.01.2024
Muster GBU
8. Fazit:
Die Problematik des Präsentismus, insbesondere im Kontext von Freiberuflern in Projekten, stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Das Bewusstsein dafür, dass Mitarbeiter trotz Krankheit zur Arbeit kommen – oft aus Angst vor Einkommensverlusten – bringt sowohl Sicherheitsrisiken als auch potenzielle Produktivitätsverluste mit sich. Dies kann insbesondere in Projekten, in denen Effizienz und Teamgesundheit von entscheidender Bedeutung sind, schwerwiegende Folgen haben.
Die vorgestellten Lösungsansätze, von finanziellen Anreizen für Freiberufler über flexible Arbeitsmodelle bis hin zu Vertretungsmöglichkeiten, bieten Unternehmen praktische Wege, um auf diese Herausforderung zu reagieren. Sie spiegeln die Notwendigkeit wider, das traditionelle Arbeitsmodell neu zu überdenken und Anpassungen vorzunehmen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Vordergrund stellen.
Abschließend appellieren wir an BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) und SiFa (Sicherheitsfachkräfte), das Thema Präsentismus proaktiv in Angriff zu nehmen. Es ist unerlässlich, dieses Thema als wesentlichen Bestandteil des Gesundheitsmanagements in Projekten zu erkennen und zu etablieren. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl präventive Maßnahmen als auch gezielte Interventionsstrategien umfasst, können Unternehmen eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung gewährleisten und gleichzeitig die Effizienz und Produktivität ihrer Projekte sicherstellen.
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