Schutz vor Zecken: Risiken, Schutzmaßnahmen und richtiges Verhalten für Arbeit und Freizeit

0. Schutz vor Zecken: Warum Aufmerksamkeit so wichtig ist

Zecken sind nicht einfach nur lästig, sondern bergen ernsthafte Gesundheitsrisiken. Gerade die beiden Krankheiten FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose stehen im Fokus, da sie durch Zeckenstiche übertragen werden und teils schwere Folgen haben können. FSME ist eine virale Infektion, die in schweren Fällen zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute führen kann – bleibende Schäden oder sogar lebensgefährliche Komplikationen sind möglich. Borreliose dagegen ist eine bakterielle Erkrankung, die unerkannt und unbehandelt zu langfristigen Gelenk- und Nervenschäden führen kann.

Diese Thematik ist besonders für Fachkräfte für Arbeitssicherheit (SiFa) und Sicherheitsbeauftragte (SiBe) relevant. In Berufen mit viel Außenarbeit, wie Grünpflege, Forst- und Landwirtschaft oder Jagd, sind Mitarbeiter regelmäßig einem hohen Risiko durch Zeckenstiche ausgesetzt. Arbeitgeber müssen deshalb unbedingt präventive Maßnahmen ergreifen und ihre Beschäftigten umfassend über Gefahren und Schutzmöglichkeiten aufklären.

Doch nicht nur im beruflichen Kontext, auch im privaten Bereich ist das Thema wichtig: Eltern, die mit ihren Kindern im Garten, im Park oder beim Wandern unterwegs sind, sollten ebenfalls aufmerksam sein und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, denn gerade Kinder gehören zur Risikogruppe.

Die frühzeitige Sensibilisierung und Information aller Beteiligten – ob beruflich oder privat – ist deshalb entscheidend, um langfristig gesund zu bleiben und ernsthafte Erkrankungen durch Zeckenstiche effektiv zu verhindern.

1 Hintergrundwissen über Zecken: Kleine Tiere mit großer Gefahr

Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind winzige Parasiten, die sich vom Blut ihrer Wirte ernähren. In Deutschland sind vor allem zwei Arten verbreitet: Der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Beide Arten durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien – von Larven über Nymphen bis hin zum erwachsenen Tier. Besonders gefährlich dabei: Bereits junge Nymphen, die gerade einmal stecknadelkopfgroß sind, können Krankheiten übertragen, da sie oft unbemerkt bleiben.

Zecken leben überwiegend in bodennaher Vegetation wie hohem Gras, Gebüsch, an Waldrändern, feuchten Bachufern, Parks und Gärten. Entgegen einem weit verbreiteten Mythos fallen Zecken nicht von Bäumen herab, sondern sitzen auf niedrigen Pflanzen und werden beim Vorbeistreifen abgestreift. Die Zeckensaison erstreckt sich typischerweise von März bis Oktober. Doch durch zunehmend milde Winter sind Zecken mittlerweile oft ganzjährig aktiv, sobald die Temperaturen über 7 Grad Celsius liegen.

Gerade für Menschen, die sich beruflich oder privat viel im Grünen aufhalten, ist deshalb Vorsicht geboten: Ob auf Baustellen mit Grünanlagen, im Forstbetrieb, beim Spaziergang im Park oder beim Spielen mit Kindern im Garten – die kleinen Blutsauger lauern fast überall, wo Gras und Sträucher zu finden sind. Aufmerksamkeit und die richtigen Schutzmaßnahmen sind daher entscheidend, um das Risiko einer Zeckeninfektion so gering wie möglich zu halten.

2. Die wichtigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten

Borreliose – unterschätzte Gefahr durch Zecken

Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Sie wird durch Bakterien der Gattung Borrelia burgdorferi verursacht, welche bei einem Zeckenstich vom Parasiten auf den Menschen übertragen werden können. Das Infektionsrisiko ist weit verbreitet, denn Borrelien kommen flächendeckend in ganz Deutschland vor. Je länger eine Zecke am Körper verbleibt, desto größer ist die Gefahr einer Übertragung, wobei die Ansteckung meist erst etwa zwölf Stunden nach Beginn des Blutsaugens erfolgt.

Die Erkrankung verläuft typischerweise in drei Stadien:

  • Frühes Stadium: Charakteristisch ist eine ringförmige Hautrötung rund um die Einstichstelle, die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans). Diese tritt meist einige Tage bis Wochen nach dem Stich auf und breitet sich langsam kreisförmig aus. Zusätzlich können grippeähnliche Symptome wie Müdigkeit, Fieber oder Gelenkschmerzen auftreten.
  • Mittleres Stadium: Wochen bis Monate später kann es ohne rechtzeitige Behandlung zu Entzündungen der Gelenke, Muskelschmerzen, Herzrhythmusstörungen und neurologischen Beschwerden kommen. Typisch sind beispielsweise Nervenschmerzen, Taubheitsgefühle oder sogar Gesichtslähmungen.
  • Spätes Stadium: Bleibt die Borreliose unbehandelt, können chronische Entzündungen und dauerhafte Schäden an Gelenken und dem Nervensystem auftreten. Diese chronischen Beschwerden entwickeln sich oft erst Monate oder Jahre nach dem Zeckenstich.

Besonders problematisch ist, dass gegen Borreliose keine Schutzimpfung verfügbar ist. Deshalb spielt Prävention – also das Vermeiden von Zeckenstichen – eine entscheidende Rolle. Falls doch einmal ein Zeckenstich passiert, ist die schnelle und fachgerechte Entfernung der Zecke extrem wichtig, um das Infektionsrisiko deutlich zu senken. Bei Verdacht auf eine Infektion, insbesondere beim Auftreten einer Wanderröte oder grippeähnlicher Symptome nach einem Zeckenstich, sollte schnellstmöglich ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn früh erkannt und behandelt, lässt sich Borreliose gut mit Antibiotika behandeln, wodurch langfristige Folgeschäden verhindert werden können.

3. Gefährdete Personengruppen: Wer besonders auf Zecken achten sollte

Zecken stellen insbesondere für Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen, ein erhöhtes Risiko dar. Berufsgruppen wie Beschäftigte in der Grünpflege, der Forst- und Landwirtschaft, im Obst- und Weinbau, in der Jagd oder bei Baumpflegearbeiten sind hier besonders gefährdet. Sie kommen regelmäßig mit bodennaher Vegetation, Gebüschen und Gräsern in Kontakt – genau den Lebensräumen, in denen Zecken bevorzugt lauern. Mitarbeiter in diesen Bereichen sollten daher unbedingt spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen und regelmäßig geschult werden, um Zeckenstiche zu verhindern und mögliche Symptome rechtzeitig zu erkennen.

Doch nicht nur beruflich aktive Menschen sind gefährdet, sondern auch Familien mit Kindern, die ihre Freizeit gerne draußen verbringen. Beim Wandern, Camping oder Spielen im Garten, in Parks oder Wäldern besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, von Zecken gestochen zu werden. Besonders bei Kindern wird ein Zeckenstich oft erst spät entdeckt, was die Gefahr einer Infektion erhöht. Eltern sollten deshalb nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper ihrer Kinder gründlich nach Zecken absuchen und ihnen altersgerechte Verhaltensweisen im Umgang mit Zecken vermitteln. Denn gerade für Familien gilt: Vorbeugung und Aufmerksamkeit bieten den besten Schutz, um Krankheiten wie Borreliose oder FSME zu vermeiden.

4. Effektive Schutzmaßnahmen: Zeckenstiche gezielt verhindern

Der beste Schutz vor Zeckenkrankheiten ist die konsequente Vermeidung von Zeckenstichen. Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme ist dabei das Tragen geeigneter Kleidung. Optimal sind helle, dicht gewebte und lange Kleidungsstücke, die möglichst viel Hautfläche bedecken. Helle Farben erleichtern zudem das schnelle Erkennen von Zecken, bevor diese überhaupt die Möglichkeit haben, auf die Haut zu gelangen.

Zusätzlich können sogenannte Repellentien, also insektenabwehrende Mittel, verwendet werden. Diese Mittel werden direkt auf die Haut oder auf die Kleidung aufgetragen und sollen Zecken fernhalten. Produkte mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin haben sich dabei als besonders wirksam erwiesen. Wichtig ist es jedoch, die Herstellerangaben zur Wirkungsdauer und Anwendung genau zu beachten, da der Schutz meist zeitlich begrenzt ist. Wenig sinnvoll oder sogar gefährlich sind hingegen vermeintliche Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder Terpentin – sie bieten keinen zuverlässigen Schutz und erhöhen sogar das Risiko, dass die Zecke Erreger überträgt.

Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen bleibt die regelmäßige Kontrolle des Körpers und der Kleidung nach Aufenthalten im Freien unverzichtbar. Insbesondere Kniekehlen, Achselhöhlen, Leistengegend, Haaransatz und hinter den Ohren sollten gründlich abgesucht werden, da Zecken diese Stellen bevorzugen. Je schneller eine Zecke entdeckt und entfernt wird, desto geringer ist das Risiko einer gefährlichen Infektion. Diese konsequente Nachkontrolle ist nicht nur für Erwachsene, sondern vor allem auch bei Kindern besonders wichtig.

5. Richtig handeln nach einem Zeckenstich: Erste Hilfe in wenigen Schritten

Ein Zeckenstich ist keine Seltenheit, doch richtiges Verhalten im Ernstfall minimiert das Risiko einer Infektion entscheidend. Nach dem Entdecken einer Zecke sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden, um das Übertragungsrisiko von Krankheitserregern deutlich zu reduzieren. Ideal für das Entfernen sind spezielle Hilfsmittel wie eine spitze Pinzette, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenschlinge.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur sicheren Entfernung:

  1. Die Zecke möglichst hautnah mit dem Hilfsmittel erfassen, ohne dabei den Körper zu quetschen.
  2. Langsam und gleichmäßig gerade herausziehen – keinesfalls ruckartig oder drehend, um ein Abreißen des Kopfes zu vermeiden.
  3. Prüfen, ob die Zecke vollständig entfernt wurde. Falls Teile in der Haut zurückbleiben, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auf vermeintliche Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder Terpentin sollte unbedingt verzichtet werden. Diese Stoffe führen dazu, dass die Zecke erstickt und im Todeskampf möglicherweise mehr Erreger in die Wunde abgibt – das Infektionsrisiko steigt dadurch sogar erheblich.

Nach dem Entfernen der Zecke sollte die Einstichstelle gründlich mit einem Hautdesinfektionsmittel gereinigt werden, um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren. Anschließend empfiehlt es sich, die Stichstelle mit einem wasserfesten Stift zu markieren oder zu fotografieren. Diese Markierung hilft, Veränderungen wie eine Rötung oder Schwellung rechtzeitig zu erkennen, insbesondere falls sich eine Wanderröte entwickelt.

Gerade bei beruflichen Tätigkeiten im Freien (z. B. Forst- und Grünpflege) ist es wichtig, den Zeckenstich im Verbandbuch zu dokumentieren. Notiert werden sollten Datum, Uhrzeit, betroffene Körperstelle und genaue Umstände des Stichs. Diese Dokumentation ist essenziell, um bei einer später auftretenden Erkrankung wie Borreliose oder FSME eine korrekte Anerkennung als Berufskrankheit und Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung zu ermöglichen.

6. Medizinische Nachsorge und Behandlung nach einem Zeckenstich

Ein Zeckenstich sollte ernst genommen werden, auch wenn zunächst keine Symptome auftreten. Die schnelle Erkennung und korrekte Interpretation möglicher Anzeichen einer Infektion ist entscheidend. Typische Symptome, die eine rasche ärztliche Abklärung erforderlich machen, sind beispielsweise eine sich langsam ausbreitende Hautrötung (Wanderröte), grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder geschwollene Gelenke. Diese Anzeichen können Tage oder sogar Wochen nach dem Stich auftreten – bei Verdacht ist daher umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Für medizinisches Fachpersonal ist es zudem wichtig zu wissen, dass bei Zeckenstichen im beruflichen Umfeld – etwa in der Forst- und Landwirtschaft oder Grünpflege – ein Anspruch auf Anerkennung als Berufskrankheit (BK 3102) bestehen kann. In solchen Fällen sollten Arbeitnehmer unbedingt den Zeckenstich im Verbandbuch dokumentieren und den behandelnden Arzt über den beruflichen Kontext informieren, damit eine korrekte Meldung erfolgen und spätere Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung ermöglicht werden können.

Im Gegensatz zur Borreliose gibt es gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) eine wirksame Impfung, die besonders Personen empfohlen wird, die in FSME-Risikogebieten leben, arbeiten oder Urlaub machen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt hierbei drei Teilimpfungen: nach der ersten Impfung folgt nach ein bis drei Monaten die zweite, eine dritte Dosis erfolgt nach weiteren fünf bis zwölf Monaten. Danach besteht für etwa drei bis fünf Jahre Schutz, bevor eine Auffrischungsimpfung notwendig wird. Nebenwirkungen der FSME-Impfung sind meist mild, etwa Schmerzen an der Einstichstelle, leichte Müdigkeit oder kurzfristige Kopfschmerzen. Die Vorteile der Impfung überwiegen klar, da sie vor einer schweren Erkrankung mit möglichen bleibenden Schäden schützt. Wer regelmäßig im Freien arbeitet oder viel Zeit im Grünen verbringt, sollte daher die FSME-Impfung in Absprache mit einem Arzt frühzeitig durchführen lassen.

7. Verantwortung des Arbeitgebers: Zeckenschutz am Arbeitsplatz sicherstellen

Arbeitgeber tragen bei Tätigkeiten im Freien eine klare Verantwortung für den Schutz ihrer Beschäftigten vor Zecken. Gemäß der Biostoffverordnung (BioStoffV) sind Unternehmen verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und gezielte Schutzmaßnahmen festzulegen. Dazu gehört auch die Erstellung und regelmäßige Aktualisierung einer Betriebsanweisung, in der Risiken durch Zecken, geeignete Schutzmaßnahmen und richtiges Verhalten im Falle eines Zeckenstichs detailliert beschrieben sind.

Besonders wichtig ist außerdem die Ausstattung von Erste-Hilfe-Kästen: Diese müssen bei Tätigkeiten mit Zeckenexposition zwingend mit geeigneten Hilfsmitteln wie spitzen Pinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenschlingen sowie Desinfektionsmitteln ergänzt werden. So können Mitarbeiter Zecken schnell und fachgerecht entfernen und die Einstichstelle desinfizieren, um das Infektionsrisiko erheblich zu reduzieren.

Weiterhin haben Arbeitgeber die Pflicht, ihren Beschäftigten arbeitsmedizinische Vorsorge und Beratungen durch Betriebsärzte anzubieten. Betriebsärzte informieren über Infektionsrisiken, geeignete Schutzmaßnahmen, sowie Möglichkeiten der FSME-Impfung. Gerade für Beschäftigte in FSME-Risikogebieten ist ein gezieltes Impfangebot wichtig, um langfristig Gesundheitsrisiken durch Zecken zu minimieren. Diese umfassende Betreuung sorgt nicht nur für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch für eine rechtliche Absicherung des Arbeitgebers.

8. Praktische Checklisten und Musterbetriebsanweisungen für mehr Sicherheit

Um Arbeitgeber und Beschäftigte optimal beim Schutz vor Zecken zu unterstützen, bieten wir praktische Vorlagen und Hilfsmittel zum kostenlosen Download an.

Musterbetriebsanweisung „Zeckenstich“
Eine klar formulierte Betriebsanweisung ist gemäß Biostoffverordnung vorgeschrieben. Unsere Musterbetriebsanweisung enthält wichtige Informationen zu Risiken (FSME und Borreliose), beschreibt detaillierte Schutzmaßnahmen, Verhaltensregeln bei einem Zeckenstich sowie notwendige Schritte zur Dokumentation im Verbandbuch. Sie kann direkt heruntergeladen, individuell angepasst und im Unternehmen genutzt werden.

Muster-Gefährdungsbeurteilung „Zecken“ nach BioStoffV
Eine Gefährdungsbeurteilung nach BioStoffV ist verpflichtend, wenn Beschäftigte Tätigkeiten ausüben, bei denen sie einem erhöhten Risiko von Zeckenstichen ausgesetzt sind. Mit unserer Muster-Gefährdungsbeurteilung „Zecken“ erhalten Sie ein vorgefertigtes, anpassbares Word-Dokument, das alle relevanten Gefährdungen (FSME, Borreliose), Schutzmaßnahmen und organisatorischen Anforderungen übersichtlich zusammenfasst. Laden Sie die Vorlage herunter und passen Sie sie individuell auf Ihre betrieblichen Bedingungen an, um den gesetzlichen Anforderungen sicher und unkompliziert gerecht zu werden.

Checkliste „Vorbeugung und richtiges Verhalten bei Zeckenstichen“
Diese übersichtliche Checkliste fasst alle wichtigen Schutzmaßnahmen und Verhaltenstipps kompakt zusammen – von geeigneter Schutzkleidung, der richtigen Anwendung von Repellentien, über regelmäßige Körperkontrollen bis hin zur korrekten Entfernung von Zecken im Ernstfall. Besonders praktisch für Mitarbeiter, Familien oder für unterwegs.

Die Dokumente helfen, Zeckenstiche zu vermeiden und im Ernstfall souverän zu handeln. So sind alle optimal vorbereitet – ob beruflich oder privat.

  • Musterbetriebsanweisung „Zeckenstich“ (Word, 2-seitig)
  • Checkliste „Vorbeugung und Verhalten bei Zeckenstichen“ (Word, 2-seitig)
  • Muster-Gefährdungsbeurteilung Zecken nach BioStoffV (Word)

KOSTENLOSER DOWNLOAD

Im Tausch mit Ihrer Mailadresse erhalten Sie unser KOSTENLOSES Paket mit Checkliste, Muster-Gefährdungsbeurteilung und Muster-Betriebsanweisung für die Arbeit im Außenbereich.

Damit Sie und Ihre Beschäftigten sicher durch die Zeckensaison kommen!

9. Fazit: Zeckenschutz ernst nehmen – vorbeugen, erkennen, handeln

Zecken können erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich bringen, besonders durch Krankheiten wie Borreliose und FSME. Daher sind konsequente Schutz- und Vorsorgemaßnahmen unverzichtbar:

Tragen Sie bei Aufenthalten im Grünen geschlossene, helle Kleidung, verwenden Sie geeignete Repellentien, und kontrollieren Sie regelmäßig Haut und Kleidung auf Zeckenbefall. Bei einem Zeckenstich gilt: schnelle und fachgerechte Entfernung der Zecke, gründliche Desinfektion und sorgfältige Beobachtung der Stichstelle. Dokumentieren Sie berufliche Zeckenstiche unbedingt im Verbandbuch, um Ansprüche bei späteren Erkrankungen abzusichern.

Arbeitgeber haben eine besondere Verantwortung: Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung und Betriebsanweisung sollten sie Erste-Hilfe-Ausrüstung bereitstellen und arbeitsmedizinische Vorsorge ermöglichen.

Letztlich entscheidet die kontinuierliche Sensibilisierung und Aufklärung im beruflichen wie privaten Umfeld maßgeblich darüber, ob Gesundheitsrisiken durch Zecken frühzeitig erkannt und wirksam verhindert werden können. Je besser informiert Beschäftigte, Eltern und Familien sind, desto sicherer lässt sich der Aufenthalt in der Natur genießen – beruflich und privat.

10. Weiterführende Links & Downloads

Aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete (Robert Koch-Institut)
www.rki.de/fsme

SVLFG-Flyer „Zecken – der richtige Schutz“ (PDF)
www.svlfg.de/f28

DGUV-Broschüre „Vorsicht Zecken!“ (PDF)
www.dguv.de/publikationen

Geplante Änderungen der Gefahrstoffverordnung – Was Sicherheitsverantwortliche und Unternehmen wissen müssen

Datum: 10.10.2024

Ende August 2024 hat das Bundeskabinett einen Entwurf zur Änderung der Gefahrstoffverordnung vorgelegt, der erhebliche Neuerungen im Arbeitsschutz mit sich bringt. Im Fokus steht die Prävention arbeitsbedingter Krebserkrankungen und der Schutz der Beschäftigten vor gefährlichen Stoffen – insbesondere Asbest und krebserzeugenden Substanzen. Für Sicherheitsfachkräfte (SIFAs), Sicherheitsbeauftragte (SIBEs) und Geschäftsführer bedeutet dies, dass sie sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen einstellen müssen, um ihre Unternehmen rechtlich abzusichern und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen.

Was wird geändert?

Die geplante Änderung der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) zielt darauf ab, das risikobezogene Maßnahmenkonzept bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen der Kategorien 1A und 1B zu stärken. Dieses Konzept, das bereits seit 2008 existiert, koppelt die Anforderungen an Schutzmaßnahmen an das statistische Risiko, das mit der jeweiligen Tätigkeit verbunden ist. Neu ist die verbindliche Einführung von Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen. Diese Grenzwerte helfen dabei, die Exposition der Beschäftigten gegenüber krebserzeugenden Stoffen besser einzuordnen und die richtigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Zusätzlich wird eine Regelung eingeführt, die von Arbeitgebern verlangt, ein Expositionsverzeichnis für reproduktionstoxische Stoffe der Kategorien 1A und 1B zu führen. Dies dient nicht nur der besseren Dokumentation, sondern auch dem Schutz der Mitarbeiter im Fall späterer Erkrankungen.

Fokus auf Asbest: Mehr Schutz bei Arbeiten an älteren Gebäuden

Ein zentrales Element der neuen Verordnung ist der Umgang mit Asbest. Trotz des seit 1993 bestehenden Verbots asbesthaltiger Materialien treten bei Renovierungs- und Abbrucharbeiten in älteren Gebäuden weiterhin asbestbedingte Gesundheitsgefahren auf. Die Unfallversicherungsträger verzeichnen nach wie vor eine hohe Zahl von asbestbedingten Berufskrankheiten und Todesfällen. In den letzten zehn Jahren wurden mehr als 30.000 Fälle von asbestbedingten Berufskrankheiten anerkannt, mit über 16.000 Todesfällen.

Die geplanten Änderungen schreiben vor, dass Bauherren und Auftraggeber künftig genau angeben müssen, wann ihr Gebäude errichtet wurde. Für Gebäude, die vor dem 31. Oktober 1993 gebaut wurden, besteht eine erhöhte Asbestrisiko-Wahrscheinlichkeit. Diese Information muss den ausführenden Firmen vor Beginn der Arbeiten schriftlich oder elektronisch vorgelegt werden. Liegen diese Daten nicht vor, muss der Bauherr sie mit vertretbarem Aufwand, beispielsweise beim zuständigen Bauamt, beschaffen.

Für Unternehmen bedeutet dies: Wer Bau- oder Sanierungsarbeiten durchführt, muss diese Informationen vor dem Arbeitsbeginn unbedingt einholen. Das Versäumnis könnte nicht nur zu Gefahren für die Mitarbeiter führen, sondern auch zu rechtlichen Konsequenzen.

Risikobasierte Gefährdungsbeurteilung: Was ändert sich?

Ein wichtiger Teil der geplanten Änderungen betrifft die Gefährdungsbeurteilung nach § 5 des Arbeitsschutzgesetzes. Arbeitgeber müssen künftig neben den klassischen Arbeitsplatzgrenzwerten auch die neuen Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen in ihre Beurteilung einfließen lassen. Diese Konzentrationswerte bestimmen, ob eine Exposition als akzeptabel, mittleres Risiko oder hohes Risiko eingestuft wird. Die Toleranzkonzentration markiert die Grenze, ab der das Risiko als nicht mehr tolerierbar gilt.

Unternehmen, die mit Gefahrstoffen arbeiten, müssen daher sicherstellen, dass ihre Gefährdungsbeurteilungen stets auf dem neuesten Stand sind und die neuen Anforderungen berücksichtigen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren und regelmäßig zu aktualisieren – insbesondere bei Tätigkeiten im Bereich „mittleres“ oder „hohes“ Risiko.

Praktische Tipps für Sicherheitsverantwortliche und Geschäftsführer

Die Anpassung der Gefahrstoffverordnung bringt neue Verpflichtungen, aber auch klare Leitlinien für den betrieblichen Arbeitsschutz. Hier sind einige Schritte, die du als Sicherheitsfachkraft, Sicherheitsbeauftragter oder Geschäftsführer in deinem Unternehmen berücksichtigen solltest:

  1. Überprüfung der aktuellen Gefährdungsbeurteilung: Gehe sicher, dass deine Gefährdungsbeurteilungen bereits die risikobasierten Maßnahmen beinhalten und überprüfe, ob Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen korrekt einbezogen wurden.
  2. Schulungen und Weiterbildungen: Es wird notwendig sein, deine Mitarbeiter und Kollegen im Umgang mit der neuen Gefahrstoffverordnung zu schulen. Besonders in der Bau- und Instandhaltungsbranche sollten regelmäßig Schulungen zur sicheren Asbesthandhabung durchgeführt werden.
  3. Dokumentation und Expositionsverzeichnisse führen: Unternehmen müssen ein Expositionsverzeichnis führen, in dem die Tätigkeiten sowie die Höhe und Dauer der Expositionen von Mitarbeitern festgehalten werden. Dieses Verzeichnis ist für mindestens 40 Jahre aufzubewahren.
  4. Anforderungen an persönliche Schutzausrüstung (PSA): Überprüfe, ob die eingesetzten Schutzausrüstungen den aktuellen europäischen Anforderungen entsprechen. Neue Regelungen zur PSA-Benutzungsverordnung werden diesbezüglich eingeführt.
  5. Kooperation mit Bauherren: Vor jeder Arbeit an einem älteren Gebäude sollte der Bauherr dir die relevanten Informationen über das Baujahr und potenziell vorhandene Gefahrstoffe zur Verfügung stellen. Achte darauf, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt sind, bevor die Arbeit beginnt.
  6. Vorausschauende Planung: Da viele dieser Änderungen an die EU-Rechtsvorgaben gekoppelt sind, könnte es in den kommenden Jahren zu weiteren Anpassungen kommen. Es ist sinnvoll, vorausschauend zu planen und schon heute Systeme zur Dokumentation und Kontrolle von Gefahrstoffen zu implementieren, um zukünftige Anforderungen problemlos erfüllen zu können.

Rechtliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung

Die Nichtbeachtung der neuen Vorschriften kann erhebliche Folgen haben. Unternehmen, die keine angemessenen Schutzmaßnahmen treffen oder die Expositionsverzeichnisse nicht führen, laufen Gefahr, bei Unfällen oder Erkrankungen rechtlich zur Verantwortung gezogen zu werden. Verstöße gegen die Gefahrstoffverordnung können mit hohen Bußgeldern geahndet werden, und es besteht das Risiko von Haftungsansprüchen seitens der Mitarbeiter.

Wie geht es weiter?

Der Entwurf zur Änderung der Gefahrstoffverordnung befindet sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren. Der Bundesrat wird sich in den kommenden Monaten mit den Vorschlägen befassen. Es bleibt abzuwarten, wann die neuen Regelungen endgültig verabschiedet werden, doch Unternehmen sollten sich bereits jetzt auf die bevorstehenden Änderungen vorbereiten.

Sicherheitsfachkräfte, Sicherheitsbeauftragte und Geschäftsführer sind gut beraten, die Entwicklungen genau im Auge zu behalten und frühzeitig Maßnahmen zur Anpassung an die neuen Anforderungen zu ergreifen.

Kohlenmonoxid beim Shisha-Rauchen: Risiken, Erkennung und Schutz

1. Einleitung

Shisha-Rauchen hat in den letzten Jahrzehnten weltweit an Popularität gewonnen. Ursprünglich aus dem Nahen Osten stammend, hat sich diese Form des Tabakkonsums als gesellige Freizeitaktivität in Cafés und Lounges auf der ganzen Welt etabliert. Viele Menschen betrachten das Shisha-Rauchen als weniger schädlich als das Rauchen von Zigaretten. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrglaube. Tatsächlich birgt das Shisha-Rauchen eine Reihe von gesundheitlichen Risiken, von denen die CO-Vergiftung (Kohlenmonoxidvergiftung) eine der gefährlichsten ist.

Kohlenmonoxid entsteht beim Verbrennen der Kohle, die zur Erhitzung des Shisha-Tabaks verwendet wird. Da die Verbrennung oft unvollständig ist, wird eine erhebliche Menge dieses gefährlichen Gases freigesetzt. Obwohl CO farb- und geruchlos ist, kann es in großen Mengen tödlich sein. In vielen Ländern haben die Notaufnahmen einen Anstieg von Fällen von CO-Vergiftungen in Verbindung mit dem Shisha-Rauchen verzeichnet. Die Dunkelziffer könnte sogar höher sein, da viele Menschen die Symptome einer leichten Vergiftung möglicherweise nicht erkennen und sie nicht in Verbindung mit dem Rauchen bringen.

Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Gefahr zu schärfen und sicherzustellen, dass Shisha-Raucher über die Risiken und Symptome einer CO-Vergiftung informiert sind.

Brand- & Arbeitsschutz in einer Shisha-Bar?

2. Geschichtlicher Hintergrund

Die Shisha, auch bekannt als Hookah, Nargile oder Wasserpfeife, hat eine jahrhundertealte Tradition. Sie hat ihren Ursprung in Indien und Persien im 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich dazu verwendet, Opium und Haschisch zu rauchen. Mit der Zeit wurde der Gebrauch von Shishas auch in anderen Ländern des Nahen Ostens, Nordafrikas und Teilen Asiens verbreitet. In diesen Regionen wurde die Shisha nicht nur als Mittel zum Rauchen von Tabak gesehen, sondern auch als soziales Ritual und Zeichen von Gastfreundschaft.

Im Laufe der Jahre hat sich die Shisha-Kultur weiterentwickelt und angepasst. In den letzten Jahrzehnten hat sie in westlichen Ländern, besonders unter jungen Menschen, an Popularität gewonnen. Sie wird oft als weniger schädliche Alternative zum Zigarettenrauchen wahrgenommen, auch wegen des aromatisierten Tabaks und des sozialen Ambientes, in dem sie konsumiert wird.

Die Gefahren des Shisha-Rauchens, insbesondere in Bezug auf CO-Vergiftungen, wurden jedoch erst in den letzten Jahren verstärkt wahrgenommen. Die ersten dokumentierten Fälle von CO-Vergiftungen durch Shisha tauchten in medizinischen Journalen Anfang des 21. Jahrhunderts auf. Ärzte stellten fest, dass Patienten, die Symptome einer CO-Vergiftung zeigten, kürzlich Shisha geraucht hatten. Viele dieser Fälle traten in geschlossenen Räumen oder schlecht belüfteten Bereichen auf, wo die Konzentration von Kohlenmonoxid schnell ansteigen kann.

3. Warum ist Shisha-Rauchen so gefährlich?

Bestandteile des Shisha-Rauches:
Shisha-Tabak enthält neben Tabakblättern auch Melasse, Glycerin und verschiedene Aromen. Beim Erhitzen dieses Gemischs entstehen neben dem erwünschten Dampf auch zahlreiche schädliche Substanzen. Dazu gehören Teer, Kohlenmonoxid (CO), Schwermetalle und krebserregende Chemikalien. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass das Wasser in der Shisha diese schädlichen Substanzen herausfiltert. In Wirklichkeit absorbiert das Wasser nur einen Bruchteil der schädlichen Partikel.

Der Prozess der CO-Entstehung beim Shisha-Rauchen:
Das Kohlenmonoxid entsteht hauptsächlich durch die unvollständige Verbrennung der Kohle, die verwendet wird, um den Shisha-Tabak zu erhitzen. Traditionell werden dafür Naturkohlen aus Kokosnussschalen oder Holz verwendet. Bei unzureichender Sauerstoffzufuhr brennt die Kohle nicht vollständig ab und es entsteht eine höhere Menge an CO. Da die Shisha in der Regel über einen längeren Zeitraum geraucht wird (oft über eine Stunde), können sich die CO-Werte im Körper stark erhöhen. In geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen wird das Risiko noch verstärkt, da sich hier das CO ansammelt und die Raumluft verdrängt.

Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass Shisha-Raucher dazu neigen, tiefer und länger an der Pfeife zu ziehen als Zigarettenraucher. Dadurch gelangt eine größere Menge CO in die Lungen und somit in den Blutkreislauf, wo es den Sauerstofftransport im Körper behindert.

4. Physiologische Grundlagen

Wie wird CO im Körper aufgenommen?
Kohlenmonoxid (CO) wird primär durch das Einatmen in den Körper gelangen. Es wird in die Alveolen der Lungen aufgenommen und bindet dort an das Hämoglobin, ein Protein in den roten Blutkörperchen, das für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. Dies führt zur Bildung von Carboxyhämoglobin (COHb). Das Problem dabei ist, dass CO eine etwa 200-mal stärkere Affinität zu Hämoglobin hat als Sauerstoff. Dies bedeutet, dass CO den Sauerstoff verdrängt und sich stattdessen an das Hämoglobin bindet.

Warum ist CO für den menschlichen Körper gefährlich?
Durch die Bildung von Carboxyhämoglobin wird die Kapazität des Blutes, Sauerstoff zu den Zellen und Geweben des Körpers zu transportieren, erheblich eingeschränkt. Da jede Zelle im Körper auf eine konstante Sauerstoffzufuhr angewiesen ist, kann eine verminderte Sauerstoffversorgung zu einer Vielzahl von Problemen führen. Dies reicht von Kopfschmerzen und Müdigkeit bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzerkrankungen, Hirnschäden und im schlimmsten Fall zum Tod. Darüber hinaus beeinflusst eine hohe CO-Konzentration im Blut die Zellatmung und kann das zentrale Nervensystem beeinträchtigen, was zu Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit und anderen neurologischen Symptomen führen kann.

5. Grenzwerte und gesundheitliche Risiken

Offizielle Grenzwerte für CO-Konzentrationen im Blut:
Es gibt verschiedene Richtlinien und Empfehlungen für Grenzwerte von CO-Konzentrationen im Blut, abhängig vom Land und der jeweiligen Institution. Generell gilt jedoch, dass eine Carboxyhämoglobin-Konzentration (COHb) von mehr als 3% bei Nichtrauchern und 10% bei Rauchern als erhöht betrachtet wird. Werte über 25% können zu Symptomen einer leichten Vergiftung führen, während Werte über 50% lebensbedrohlich sein können.

Langfristige Risiken:
Chronische CO-Exposition, auch bei niedrigen Konzentrationen, kann zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Kopfschmerzen und eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten. Bei Schwangeren kann eine erhöhte CO-Exposition auch das ungeborene Kind gefährden und zu Frühgeburten oder anderen Entwicklungsproblemen führen.

Kurzfristige Risiken:
Eine akute CO-Vergiftung kann innerhalb kurzer Zeit nach der Exposition auftreten und Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Brustschmerzen und Verwirrtheit hervorrufen. Bei höheren CO-Konzentrationen können Atemnot, Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod eintreten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Symptome einer CO-Vergiftung oft unspezifisch sind und leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können.

6. Symptome einer CO-Vergiftung beim Shisha-Rauchen

Eigene Symptome: Woran erkenne ich bei mir eine CO-Vergiftung?

  • Kopfschmerzen: Eines der häufigsten Anzeichen, die nach kurzer Zeit auftreten können.
  • Schwindel und Benommenheit: Ein Gefühl der Desorientierung oder Schwäche.
  • Übelkeit und Erbrechen: Der Körper reagiert negativ auf den erhöhten CO-Gehalt im Blut.
  • Atembeschwerden: Ein Gefühl von Enge oder Kurzatmigkeit.
  • Verwirrtheit oder Desorientierung: Schwierigkeiten beim Denken oder Konzentrieren.
  • Seh- oder Hörstörungen: Alles kann verschwommen oder gedämpft erscheinen.
  • Brustschmerz oder Herzklopfen: Anzeichen einer Belastung des Herzens.

Fremdwahrnehmung: Woran erkennen andere eine CO-Vergiftung bei mir?

  • Blasse oder gerötete Haut: Eine veränderte Hautfarbe kann auf eine unzureichende Sauerstoffzufuhr hinweisen.
  • Verändertes Verhalten: Übermäßige Müdigkeit, Desorientierung oder Aggression können Anzeichen sein.
  • Schnelle Atmung oder Keuchen: Als Reaktion auf den Sauerstoffmangel.
  • Bewusstlosigkeit: Bei schweren Vergiftungen kann die betroffene Person das Bewusstsein verlieren.
  • Krämpfe oder Zittern: Motorische Reaktionen aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn.

7. Erste Hilfe bei CO-Vergiftungen durch Shisha

Sofortmaßnahmen: Was ist unmittelbar zu tun?

  • Frische Luft: Die betroffene Person sollte sofort aus der belasteten Umgebung entfernt und an einen Ort mit frischer Luft gebracht werden.
  • Person beruhigen: Panik kann die Symptome verschlimmern. Es ist wichtig, dass die betroffene Person sich hinsetzt und versucht, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
  • Bewusstseinskontrolle: Wenn die Person das Bewusstsein verliert, sollte sie in die stabile Seitenlage gebracht werden.
  • Sauerstoffzufuhr: Falls in der Nähe verfügbar, kann Sauerstoff verabreicht werden, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen.

Medizinische Versorgung und Notruf:

  • Notruf absetzen: Wählen Sie sofort den Notruf (in Deutschland die 112). Geben Sie an, dass Sie den Verdacht auf eine CO-Vergiftung haben, damit das medizinische Personal entsprechend vorbereitet ist.
  • Informationen bereithalten: Geben Sie dem medizinischen Personal so viele Informationen wie möglich, z.B. wie lange die Person Shisha geraucht hat, welche Symptome sie zeigt und ob sie bereits bewusstlos war.
  • Keine Selbstmedikation: Versuchen Sie nicht, der Person Medikamente oder andere Substanzen zu verabreichen, es sei denn, Sie wurden von medizinischem Personal dazu angewiesen.

8. Präventive Tipps

Optimale Lüftung und Raumdurchlüftung:

  • Regelmäßiges Lüften: Achten Sie darauf, den Raum, in dem Sie Shisha rauchen, regelmäßig zu lüften. Das Fenster sollte mindestens alle 30 Minuten für ein paar Minuten geöffnet werden, um frische Luft hereinzulassen.
  • Vermeidung von geschlossenen Räumen: Ideal ist es, in einem gut belüfteten Raum oder im Freien zu rauchen.

Auswahl von Kohlen und Tabak:

  • Natürliche Kohlen: Verwenden Sie natürliche Kokosnusskohlen anstelle von Schnellzündkohlen, da diese weniger schädliche Chemikalien abgeben.
  • Qualität des Tabaks: Investieren Sie in qualitativ hochwertigen Tabak, der frei von schädlichen Zusatzstoffen ist.

Pausen und Rauchdauer:

  • Nicht zu lange rauchen: Es ist ratsam, die Shisha-Sessions auf ein vernünftiges Maß zu beschränken, z.B. nicht länger als eine Stunde.
  • Pausen einlegen: Wenn Sie sich während des Rauchens unwohl fühlen, legen Sie eine Pause ein und sorgen Sie für Frischluftzufuhr.

Anzeichen für eine schlechte Raumluftqualität:

  • Brennende Augen oder gereizter Hals: Diese können Anzeichen dafür sein, dass die Raumluft mit Schadstoffen belastet ist.
  • Kopfschmerzen oder Schwindel: Wenn diese Symptome während des Shisha-Rauchens auftreten, kann dies auf eine schlechte Luftqualität oder den Beginn einer CO-Vergiftung hinweisen. In diesem Fall sollte das Rauchen sofort beendet und der Raum gelüftet werden.

9. Abschließendes Beispiel

Eine wahre Geschichte: Ein Fall von CO-Vergiftung beim Shisha-Rauchen und die Folgen

Im Winter 2019 berichteten mehrere Medien über einen Vorfall in Deutschland, bei dem vier Jugendliche nach einer langen Shisha-Rauch-Session in einer geschlossenen Wohnung ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.

Die Gruppe hatte den Abend zusammen verbracht und Shisha geraucht, ohne für ausreichende Belüftung zu sorgen. Im Laufe der Nacht klagten einige von ihnen über Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen, ohne die Symptome richtig einordnen zu können. In den frühen Morgenstunden verlor einer der Jugendlichen das Bewusstsein.

Zum Glück wurde einer der Freunde misstrauisch und alarmierte den Notruf. Die herbeigerufenen Rettungskräfte maßen extrem hohe CO-Konzentrationen in der Wohnung und erkannten schnell die Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung bei den Jugendlichen.

Im Krankenhaus wurden sie umgehend mit Sauerstoff versorgt. Die Ärzte erklärten später, dass sie nur knapp einer lebensbedrohlichen Situation entkommen seien. Dieser Vorfall diente als Weckruf für viele junge Menschen und unterstrich die Wichtigkeit, die Gefahren des Shisha-Rauchens in geschlossenen Räumen ernst zu nehmen.

10. Fazit

Shisha-Rauchen ist weltweit eine beliebte Freizeitaktivität, die jedoch nicht ohne Risiken ist. Die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung ist real und kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, selbst wenn sie nicht sofort tödlich ist. Die Anerkennung und das Verständnis der Symptome einer CO-Vergiftung, sowohl für sich selbst als auch für andere, sind entscheidend für die rechtzeitige Erkennung und Intervention.

Trotz der kulturellen Beliebtheit und der entspannenden Atmosphäre, die das Shisha-Rauchen oft begleitet, ist es von größter Bedeutung, sich der Risiken bewusst zu sein und präventive Maßnahmen zu ergreifen, wie eine ausreichende Belüftung und Pausen zwischen den Rauchsessions.

Letztendlich sollte die Sicherheit immer an erster Stelle stehen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich und seine Lieben zu schützen, indem man sich informiert und sicherstellt, dass das Shisha-Rauchen in einer sicheren Umgebung stattfindet.

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