Arbeitspsychologie
Einleitung: Die Bedeutung von Resilienz im Arbeitsleben
In der Welt des Arbeitsschutzes sind Herausforderungen und unerwartete Situationen alltäglich. Die Fähigkeit, diesen erfolgreich und mit einer positiven Grundeinstellung zu begegnen, wird als Resilienz bezeichnet. Dieser Artikel zielt darauf ab, Fachleuten im Bereich Arbeitsschutz praktische Tipps und tiefgreifende Einblicke in die Welt der Resilienz zu bieten.
Was ist Resilienz?
Resilienz ist ein dynamischer Prozess, der die Fähigkeit eines Individuums beschreibt, mit Belastungen umzugehen und dabei psychisch gesund zu bleiben. Im Arbeitskontext bedeutet dies, Herausforderungen wie Stress, Druck und Veränderungen effektiv zu bewältigen.
Warum ist Resilienz im Arbeitsschutz wichtig?
In einer Branche, die sich ständig wandelt und in der Sicherheitsrisiken allgegenwärtig sind, ist Resilienz unerlässlich. Sie ermöglicht es Fachkräften, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, Stress zu bewältigen und somit zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz beizutragen.
Die sieben Säulen der Resilienz im Arbeitsschutz
- Optimismus: Eine positive Einstellung in schwierigen Situationen beibehalten. Im Arbeitsschutz bedeutet das, auch in Krisen nach vorne zu schauen und Lösungen zu finden.
- Akzeptanz: Die Realität von Arbeitsrisiken anerkennen und konstruktiv darauf reagieren.
- Lösungsorientierung: Konkrete, realistische Sicherheitsziele setzen und diese verfolgen.
- Verlassen der Opferrolle: Aktiv Verantwortung für die eigene Sicherheit und die der Kollegen übernehmen.
- Verantwortungsübernahme: Eigeninitiative im Umgang mit Sicherheitsproblemen zeigen.
- Enge Bindungen: Ein starkes Netzwerk am Arbeitsplatz aufbauen, das Unterstützung in schwierigen Zeiten bietet.
- Positive Zukunftsplanung: Sich aktiv für die Verbesserung der Arbeitsplatzsicherheit einsetzen.
Tipps und Tricks zur Stärkung der Resilienz im Arbeitsschutz
- Regelmäßige Fortbildung: Bleiben Sie durch Schulungen und Workshops über die neuesten Sicherheitsstandards informiert.
- Stressmanagement-Techniken: Erlernen Sie Techniken wie tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung, um im Arbeitsalltag Stress abzubauen.
- Erfahrungsaustausch: Nutzen Sie Meetings und Teamgespräche, um Erfahrungen und Best Practices im Bereich Sicherheit zu teilen.
- Gesundheitsförderung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um körperlich und geistig fit zu bleiben.
Resilienz-Selbsttest für Arbeitsschutzexperten
Bewerten Sie verschiedene Aspekte Ihrer Arbeit und Ihres Umgangs mit Herausforderungen auf einer Skala von 0 bis 10, um Ihre Resilienz zu bestimmen.
Schlussfolgerung: Resilienz als Schlüsselkompetenz im Arbeitsschutz
Resilienz ist eine unverzichtbare Fähigkeit im Arbeitsschutz. Sie hilft nicht nur dabei, den täglichen Herausforderungen zu begegnen, sondern trägt auch wesentlich zu einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung bei.
Arbeitsschutz, Betriebssanitäter / Baustellensanitäter
Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz – die 5 besten Tipps vom Arbeitspsychologen (spe) Donato Muro
Immer mehr Arbeitnehmer leiden unter mentalen Problemen wie Depressionen, Burnout und chronischer Müdigkeit. Die Zahlen sind alarmierend. Dabei nimmt auch die Dauer der Erkrankungen immer mehr zu. Darunter leidet natürlich nicht nur die Karriere des Angestellten, sondern auch das Unternehmen wird mit Milliardenverlusten konfrontiert. Doch wie kann man seine mentale Gesundheit schützen und verhindern, dass die eigene Leistungsfähigkeit auf ihrem Höhepunkt auf einmal ein abruptes Ende nimmt?
Wie kann man seine Resilienz verstärken und nicht nur im Beruf, sondern auch im privaten Alltag stabiler für die zunehmenden Anforderungen werden? Nachfolgend habe ich Ihnen die besten Ratschläge von mir zusammengestellt:
1.) Symptome frühzeitig erkennen
Woran erkennt man eigentlich, dass man gefährdet ist, an einer psychischen Symptomatik zu erkranken? Warnzeichen sind besonders, ein steigender Druck von Zeit und Leistung. Außerdem sollten soziale Konflikte im Team oder mit der Führungskraft idealerweise sofort angesprochen werden, sodass gar nicht erst ein großer Stein ins Rollen gerät. Natürlich empfiehlt es sich auch, immer mal wieder innezuhalten und über seine eigene Motivation und Leistungskraft zu reflektieren. Oft stößt man darauf auf falsche Gedankenmuster wie zum Beispiel, dass die eigene Tätigkeit bedeutungslos ist.
Auch Ängste vor dem eigenen Versagen oder externe Belastungen durch übermäßigen Lärm, zu wenig Licht oder schlechte Luft in den Räumlichkeiten können zu Stresssymptomen führen. Dazu gehören unter anderem ein Nachlassen der Konzentration, Probleme mit der Verdauung, Kopfschmerzen sowie Müdigkeit. Ein Fehler wäre es, sein Leid für sich zu behalten und zu verdrängen. Es kann eine große Erleichterung sein, mit einem neutralen Experten wie einem Psychotherapeuten über seine Sorgen und die Belastung zu sprechen. Im Gespräch können neue Lösungsansätze gefunden werden und gleichzeitig kann man dadurch zum Beispiel auch sein Selbstvertrauen verbessern oder lernen, die eigenen Bedürfnisse wieder ernster zu nehmen. Schon kleine Achtsamkeits- und Entspannungsübungen können eine wahre Bereicherung sein.
2.) Erschaffen Sie sich ein angenehmes Betriebsklima
Eine hohe Arbeitslast und eine unzureichende Work-Life-Balance schaffen die besten Voraussetzungen für psychische Beschwerden. Durch den Stress nehmen Erschöpfungszustände zu und wir fühlen uns unwohl. Um einen Burn-Out vorzubeugen,
sollten Sie typische Belastungsquellen ermitteln. Das ist natürlich auch Teil der Aufgabe des Unternehmens, denn je gesünder und zufriedener die Mitarbeiter sind, desto seltener kommt es zu krankheitsbedingten Ausfällen. Einen wertvollen Beitrag dazu leisten zum Beispiel ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze sowie genügen Freiraum und Privatsphäre im Büro.
3.) Mehr soziale Kontakte statt nur E-Mail und Co.
In der heutigen Zeit laufen die meisten Kommunikationsvorgänge im Gegensatz zu früher digital ab. Dabei gerät oft in Vergessenheit, wie wichtig soziale Kontakt eigentlich für unser Wohlbefinden sind. So kann es zum Beispiel ein enormer Antrieb sein, sich selbst aktiv in das Geschehen einzubringen, indem man etwa die Rolle eines Projektleiters ein nimmt, sein Know-How zum Besten gibt oder einen anderen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Teams beisteuert. Auch das Ausdrücken von Lob und Wertschätzung kann eine wahre Bereicherung für beide Seiten sein, denn im Austausch mit unseren Mitmenschen stillen wir ein fundamentales Bedürfnis.
Doch wie setzt man dies im Alltag um? Ein gutes Beispiel hierfür wäre es zum Beispiel, auf unnötigen Schriftverkehr per E-Mail zu verzichten. Falls möglich, können Sie auch einfach kurz aufstehen und den Kollegen Angesicht zu Angesicht ansprechen. Durch den Ton der Stimme lassen sich auch schriftliche Missverständnisse vermeiden und es kann ein tieferes Verständnis der angesprochenen Situation entstehen. Gleichzeitig bewegen Sie sich dadurch, entspannen die Augen und können den Gesichtsausdruck Ihres Gegenübers wahrnehmen.
Zudem kann das Verfassen von E-Mails sehr zeitaufwendig sein und uns gerade bei einem sehr vollen Postfach enorm unter Druck setzen. Nutzen Sie doch mal die nächste Kaffeepause für einen kleinen Plausch und erkundigen Sie sich bei Ihrem Kollegen, wie es ihm geht oder wie das Wochenende verlaufen ist. Hören Sie wirklich zu und schenken Sie einen Teil Ihrer Aufmerksamkeit.
4.) Methoden zum Stressabbau in den Alltag integrieren
Wer grundsätzlich eher ein ängstlicher Typ oder anfällig für Stress ist, da er sich vielleicht selbst unterschätzt oder keine Grenzen setzen kann, findet es oft schwer, diese alten Verhaltensmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Wie oben bereits erwähnt wurde, kann es deshalb sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Doch auch kleine Schritte zur Verbesserung kann jeder täglich in sein Arbeitsleben einbauen. Dazu gehört es zum Beispiel, da Auto wenn möglich stehen zu lassen und stattdessen mehr Fußwege oder Fahrradwege zurückzulegen. Durch die körperliche Betätigung kann sehr viel Stress abgebaut werden, sodass man entspannter bei der Arbeit erscheint. Die Fahrt mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln wird hingegen von vielen Arbeitnehmern als sehr viel belastender empfunden.
5.) Umdenken in Sachen psychische Gesundheit
Nicht zuletzt sollte die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz grundsätzlich sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen und entstigmatisiert werden. Dazu gehört es, auch unter den Kollegen die Wahrnehmung für die Bedürfnisse des anderen zu schulen und sich empathischer und wertschätzender zu verhalten. Ein Lob oder ein freundliches Feedback kostet nichts, kann aber eine große Motivierung sein.
Auch positive Gespräche über die seelische Gesundheit können sehr förderlich für das Betriebsklima sein und die allgemeine Produktivität in die Höhe treiben. Immer mehr Unternehmen setzen auf bewährte Trainingsmethoden und fordern ihre Mitarbeiter sogar zu einer kleinen Meditationsrunde auf. Hier gibt es natürlich verschiedene Ansätze, aber es sollte von allen Mitarbeitern verstanden werden, dass mentale Probleme kein Tabu sind und keinesfalls ins Lächerliche gezogen werden. Sie müssen ernstgenommen werden und es kann gut tun, in einem geschützten Rahmen darüber zu sprechen. Niemand sollte sich schlecht fühlen, weil er an einer Depression erkrankt ist oder sich gar aus Scham davor verstecken. Auch ein Flyer, der im Betrieb ausliegt und die Problematik von psychischen Belastungen thematisiert kann sehr hilfreich sein und den Mitarbeitern eine erste Anlaufstelle vermitteln.