10 unverzichtbare Sicherheitsregeln für elektrotechnische Laien

Die Sicherheit in der Elektrotechnik ist ein grundlegender Aspekt, den Sicherheitsbeauftragte und -ingenieure stets im Auge behalten müssen. Die Vermittlung von Sicherheitsregeln an elektrotechnische Laien ist dabei ebenso wichtig wie das Verständnis für deren praktische Anwendung. In diesem Artikel werden zehn grundlegende Sicherheitsregeln für elektrotechnische Laien vorgestellt, ergänzt durch praxisnahe Beispiele, die Ihnen helfen, diese Regeln effektiv in Ihren Sicherheitsprogrammen zu integrieren.

1. Überprüfung Elektrischer Geräte: Regel: Vor jeder Benutzung elektrische Geräte und Anlagen auf sichtbare Mängel überprüfen. Beispiel: Ein Mitarbeiter bemerkt, dass das Kabel einer Bohrmaschine beschädigte Isolierungen aufweist und meldet dies, statt das Gerät zu benutzen.

2. Sachgemäße Nutzung: Regel: Elektrische Geräte und Anlagen entsprechend der Benutzerinformation verwenden. Beispiel: Ein Teammitglied verwendet einen Heizlüfter gemäß der Anleitung und vermeidet es, ihn in unmittelbarer Nähe von entflammbaren Materialien zu positionieren.

3. Vorsicht in Feuchten Bereichen: Regel: Elektrische Geräte in feuchten Bereichen vor Spritzwasser schützen. Beispiel: Ein Angestellter stellt sicher, dass Verlängerungskabel bei Außenarbeiten nicht auf nassem Untergrund liegen.

4. Handeln bei Störungen: Regel: Bei Störungen sofort den Stecker ziehen oder die Spannung abschalten. Beispiel: Ein Mitarbeiter zieht den Stecker einer defekten Kaffeemaschine ab, statt zu versuchen, sie weiter zu benutzen oder zu reparieren.

5. Melden von Schäden: Regel: Schäden oder Veränderungen sofort melden. Beispiel: Ein Teammitglied bemerkt eine lockere Steckdose und informiert umgehend die zuständige Fachkraft.

6. Aufgaben einer Elektrofachkraft: Regel: Nur Elektrofachkräfte dürfen elektrische Anlagen und Betriebsmittel errichten, ändern oder instand setzen. Beispiel: Eine Büromitarbeiterin beauftragt einen Elektriker, um eine defekte Lampe zu reparieren, anstatt dies selbst zu tun.

7. Geeignete Geräteauswahl: Regel: Geeignete Geräte für spezifische Umgebungsbedingungen verwenden. Beispiel: In einem Lager wird ein speziell für feuchte Umgebungen konzipierter Staubsauger eingesetzt.

8. Betreten von Betriebsstätten: Regel: Elektrische Betriebsstätten und Schaltanlagen nicht betreten. Beispiel: Ein Angestellter beachtet die Absperrungen um einen Schaltschrank herum und vermeidet es, diesen Bereich zu betreten.

9. Arbeiten in der Nähe Elektrischer Anlagen: Regel: Arbeiten in der Nähe elektrischer Anlagen nur nach Anweisung einer Elektrofachkraft durchführen. Beispiel: Ein Bauarbeiter konsultiert einen Elektriker, bevor er in der Nähe von unterirdischen Stromleitungen gräbt.

10. Sicherheitsmaßnahmen bei Freileitungen: Regel: Bei Arbeiten in der Nähe von Freileitungen oder Kabeln spezielle Sicherheitsmaßnahmen beachten. Beispiel: Ein Bauleiter hält einen Sicherheitsabstand zu Freileitungen ein und setzt Warnzeichen für sein Team.

Diese zehn Sicherheitsregeln, unterstützt durch praktische Beispiele, bieten elektrotechnischen Laien eine klare Orientierung für sicheres Arbeiten. Als Sicherheitsbeauftragter oder -ingenieur ist es Ihre Aufgabe, diese Richtlinien zu verbreiten und ihre Anwendung zu überwachen, um ein Höchstmaß an Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.

Arbeitsschutz bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

Arbeitsschutz bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

Elektrische Anlagen und Betriebsmittel – was verstehen wir darunter?

Unter elektrischen Betriebsmitteln werden alle Gegenstände verstanden, die ganz oder zumindest teilweise elektrische Energie anwenden oder die Informationen verarbeiten, speichern, verteilen oder verbreiten. Das sind also zum Beispiel Fabrikationsgeräte, Messgeräte, Speichergeräte und Verbrauchsgeräte, aber auch Fernmelde- und Informationstechnikgeräte, wie beispielsweise Telefone, Festplatten usw. Hilfs- und Schutzmittel zählen ebenso dazu, wenn diese ebenfalls elektrischen Sicherheitsanforderungen unterliegen, wie zum Beispiel spannungslose Piezoeffekt-Schalter. Werden mehrere dieser elektrischen Betriebsmittel zusammengeschlossen, so ist dies eine elektrische Anlage.

Der Sicherheitsexperte Donato Muro möchte mit zwei weiteren einfachen Beispielen verdeutlichen, dass viele den Begriff „elektrische Anlagen“ rein vom Wort her noch anders zuordnen. So sind ein einfaches Faxgerät und ein einzelner Arbeitsplatzrechner, wenn sich das Faxgerät über den Rechner bedienen lässt, zusammen bereits eine technische Anlage. Gleiches gilt auch für den Türöffner, wenn sich dieser über Ihr Arbeitsplatztelefon betätigen lässt.
Hieran zeigt sich, dass es nicht zwingend um große Elektroschränke, Netzwerkstationen oder Notstromaggregate handeln muss, sondern jeder auch kleine Zusammenschluss bereits eine Anlage darstellt. Dieses Grundverständnis hilft zu erklären, warum eine EuP Ausbildung in Ihrem Betrieb wichtig sein kann, um die es später in diesem Artikel geht.

Unfallverhütung bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

Der Arbeitgeber hat die Pflicht, die Sicherheit für Leben und Gesundheit seiner Mitarbeiter zu gewährleisten. In Bezug auf mögliche Gefahren beim Einsatz und Betreiben von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln bedeutet dies, dass der Arbeitgeber dafür sorgen muss, dass sämtliche Elektrogeräte und Elektroanlagen nur von eigenständigen Elektrofachkräften errichtet, gewartet und geändert werden. Mängel sind unverzüglich zu beseitigen, bei schweren Mängeln muss das betroffene Gerät umgehend aus der Nutzung genommen werden und darf nicht weiter angeschlossen sein. Sämtliche Geräte und Anlagen sind zu überwachen und regelmäßig zu prüfen.

Der erfahrene Sicherheitsexperte Donato Muro kennt hier viele Praxisfälle und kann die besondere Bedeutung dieser Vorgaben für den Arbeitsalltag anhand vieler Beispiele darlegen. PCs beispielsweise werden von einer Fachkraft installiert, geprüft und in Betrieb genommen. Ab dann unterliegen sie der regelmäßigen Kontrolle, aber werden zusätzlich nahezu täglich durch den jeweiligen Nutzer betrachtet, sodass Probleme an der Elektrik auffallen und gemeldet werden können. Bringt jedoch ein Mitarbeiter ein privates Gerät mit und schließt dies selbst an, ist dennoch der Arbeitgeber voll verantwortlich. In der Regel können hier unterschiedliche Regelungen für Arbeitnehmer gelten. So kann ein kurzfristiges Handy-Aufladen noch erlaubt sein, ein eigener Haartrockner oder eine eigene Kaffeemaschine dagegen nicht. Nicht jeder Mitarbeiter hat eine EuP Ausbildung abgeschlossen.

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Gefährdungsbeurteilung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel

Die Beurteilung der möglichen Gefahren ist Teil des allgemeinen Arbeitsschutzes und wird durch den Arbeitgeber vorgenommen anhand allgemeiner und bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln auch elektrospezifischer Kriterien. Der Arbeitgeber bewertet die Gefährdung je Gerät und Einsatzort einzeln und leitet daraus entsprechende Schutzregeln ab. Einige Bewertungen werden sich hier mit denen aus Gründen des Brandschutzes decken. Ein Faxgerät gehört nicht in einen Feuchtraum und ein defektes Druckerkabel kann neben einem Stromschlag auch einen Brand auslösen.

Hierzu weist Donato Muro darauf hin, dass es in vielen Betrieben grundsätzliche Regelungen für die Mitarbeiter gibt, mit deren Einhaltung die Gefährdung bereits minimiert wird. Zum Beispiel reduziert ein Verbot, ein privates, Hitze erzeugendes Gerät im Büro zu betreiben, die Gefahr einer Leitungsüberhitzung deutlich.

Prüfung der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel

Der Unternehmer ist verpflichtet, alle elektrischen Betriebsmittel und elektrischen Anlagen von einer Elektrofachkraft auf den ordnungsgemäßen Zustand prüfen zu lassen, um damit eine mögliche Gefährdung zu minimieren. Diese Prüfungen müssen vor der ersten Inbetriebnahme erfolgen sowie nach jeder Änderung an Anlage oder Betriebsmittel und in regelmäßigen Abständen.
Damit Schäden an den Elektrogeräten frühzeitig entdeckt werden können, sind die regelmäßigen Abstände je nach Betriebsmitteln ausreichend dicht festzulegen. Die Prüfung vor der Erstinbetriebnahme kann entfallen, falls der Hersteller bzw. Errichter bestätigt, dass die Betriebsmittel oder Anlagen so beschaffen sind, dass sie der Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ entsprechen.

Der Experte für Arbeits- und Brandschutz Donato Muro erläutert hier, dass mit jeder Prüfung der Elektrogeräte auch eine erneute Sensibilisierung der Belegschaft zeitgleich erfolgen kann. Als Beispiel aus der täglichen Praxis weist er auf Mehrfachsteckdosen hin. Wenn zum Beispiel ein Berufsanfänger neu an einen Arbeitsplatz kommt und das Ladekabel für sein Diensthandy zu kurz ist, könnte es ihm als eine gute Lösung erscheinen, eine Mehrfachsteckdose an die vorhandene Mehrfachsteckdose anzuschließen. Das Reinigungspersonal schließt an diese dann vielleicht seine Reinigungsmaschine an und überlastet durch die Verwendung der Steckdosenkette die Anlage. Eine der Mehrfachsteckdosen überhitzt, es entsteht zunächst ein Schmorschaden, bis es zu einem Kurzschluss kommt. Auf dieses Verbot der Reihenschaltung von Mehrfachsteckdosen kann nicht oft genug hin sensibilisiert werden.

Elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP)

Zur elektrotechnisch unterwiesenen Person wird ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin des Unternehmens, wenn er oder sie durch eine Elektrofachkraft (EFK) entsprechend geschult wurde. In der Schulung bzw. EuP Ausbildung muss die Person die zu übernehmenden Aufgaben erklärt bekommen, auf die möglichen Gefahren bei unsachgemäßem Verhalten hingewiesen werden, je nach Arbeitsbereich entsprechend angelernt werden und über Schutzeinrichtungen, Schutzmaßnahmen und Schutzausrüstungen unterrichtet sein. Nach dem Sicherheitsexperten Donato Muro übernehmen EuP im Unternehmen sehr wertvolle Aufgaben. Um ein richtig angeschlossenes Telefon oder einen sachgemäß aufgestellten Drucker zu prüfen, ist ein Elektriker sicher ausreichend qualifiziert. Wenn es dagegen um die Prüfung beispielsweise komplexer Produktionsmaschinen geht, sind betriebliche Fachkenntnisse erforderlich, wie sie nur im Unternehmen selbst vorhanden sein können. Wann wird zum Beispiel eine Backstraße wo heiß, wo kommt der Strom dafür her und wo werden die Bänder gesteuert.

EuP Ausbildung

Die EuP Ausbildung ist eine sehr sinnvolle Investition in die Qualifikation der Belegschaft, in die Betriebssicherheit und in die Möglichkeit, Unfälle zu vermeiden und Kosten einzusparen. Elektrotechnisch unterwiesene Personen haben den enormen Vorteil gegenüber externen Fachkräften, dass die Ausbildung zur EuP für Mitarbeiter eine Zusatzqualifikation darstellt. Sie sind also dennoch bei ihren eigentlichen Tätigkeiten permanent vor Ort am Arbeitsplatz, dann aber mit den Augen und den Kenntnissen eines Fachkundigen in der Unfallverhütung. HIER ZUR ONLINE EUP AUSBILDUNG!

Ein eintretender Unfall kann eben nicht nur eine Person schädigen, die dann auf nicht kalkulierbare Zeit dem Unternehmen fehlen könnte, sondern ein Unfall kann auch für einige Zeit die Produktion zum Erliegen bringen.
Die EuP Ausbildung kann bei Donato Muro vor Ort oder auch als Online-Schulung absolviert werden.

Die Ausbildung vermittelt unter anderem Inhalte zu den Themen

– Elektrotechnische Grundkenntnisse
– Schutzmaßnahmen für elektrische Anlagen und Betriebsmittel
– Erste Hilfe bei Unfällen mit Strom
– Schutzmaßnahmen für Berührungen mit unter Strom stehenden Elementen
– künftige Aufgaben als EuP

Haftung für elektrische Anlagen und Betriebsmittel

Mit einer EuP Ausbildung werden Mitarbeitende in die Lage versetzt, im Unternehmen zu Schutzzwecken elektrische Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig gemäß den Vorgaben der Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ auf einwandfreien Zustand und fehlerfreie Funktion hin zu prüfen (im Prüfteam unter Aufsicht einer EFK).

Verantwortlich für die Geräte und für den Mitarbeiterschutz ist und bleibt aber der Unternehmer selbst. Kommt es trotz aller ergriffenen Maßnahmen zu einem Unfall oder Personenschaden, muss er einerseits nachweisen können, dass er seine Pflichten stets erfüllt hat, und andererseits muss er nach einem Schaden die Gefährdungslage neu bewerten und ggf. die Maßnahmen anpassen.

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Arbeitsschutz-Dokumentation

Donato Muro geht in seinen EuP Ausbildungen besonders auf Zweck und Nutzen der Prüfungsdokumentation bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln und auf die Vorteile digitaler Dokumentationen ein.
Jede Prüfung wird mit einer Prüfungsdokumentation abgeschlossen, die dem Unternehmer dazu dient, nachzuweisen zu können, dass er seine Pflichten jederzeit richtig und ordnungsgemäß erfüllt hat. In dem Sinne haftet der Unternehmer nicht für jeden auftretenden Schaden, sondern vielmehr für eine mögliche Pflichtverletzung mit dadurch entstandenem Schaden.

Für diesen Zweck und als Basis der nächsten Prüfung muss die Dokumentation alle wichtigen Prüfungsergebnisse und ergriffenen Maßnahmen enthalten, beispielsweise Angaben zum Gerät bzw. zur Anlage, Datum, Umfang, Anlass, Ergebnis, Frist der Prüfung, verwendete Prüf- und Messgeräte, Prüfperson mit Unterschrift. Stilllegung, Mängelbeseitigung, Nachrüstung oder zusätzliche Schutzmaßnahmen müssen ebenso aus der Dokumentation hervorgehen.

Baustromverteiler

Baustromverteiler

Auf einer Baustelle wird ein Baustromverteiler aufgestellt. Er wird vom zuständigen Energieversorger an das örtliche Stromnetz angeschlossen. Für die abschließende Abrechnung verfügt der Stromverteiler über einen eigenen Stromzähler. Um Manipulationen zu vermeiden, verplombt der Energielieferant den Zugang zum Zähler. Er wird abrechnungstechnisch als Endverbraucher geführt.
In dem Anschlussverteiler Schrank befinden sich die Steckdosen mit verschiedenen Anschlusstechniken für die beim Bau tätigen Handwerksbereiche.

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Eigenschaften
Das Gehäuse des Baustromverteilers muss stabil, staub- und spritzwassergeschützt sein. Es besteht aus einem hochwertigen Kunststoff oder Gummi der Schutzart IP44. Dank dieser Voraussetzungen ist eine Verwendung im Außenbereich und damit auch auf der Baustelle unbedenklich.

Der Schrank muss abschließbar sein und über eine Schmelzsicherung NH00 verfügen dem sogenannten Sicherungslasttrennschalter. Zusätzlich beachtet werden müssen die Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung.

Besondere Schutzmaßnahmen gelten hier für das Stromkabel vom Verteiler zur kommunalen Verbindungsstelle. Es darf nicht länger als 30 Meter und an keiner Stelle wackeln oder lose sein. Neben dem Sicherheitsaspekt ist auch die Qualität der Kabel sehr wichtig. Sie müssen sich für eine permanente Verwendung in Außenbereichen eignen.

Der Stroverteilerschrank bietet eine direkte Anschlusstechnik
In bestimmten Bauphasen sind mehrere Gewerke auf einer Baustelle zu finden. Aus diesem Grund brauchen sie zu etwa derselben Zeit Strom für ihre Maschinen. Deshalb befinden sich dafür in einem Stromverteiler ausreichend Steckdosen. Häufig in der Kombination CEE- und Schutzkontaktsteckdosen. Alle arbeitenden Betriebe können so ihre eigenen Stromverbindungen zu den Maschinen und Werkzeugen herstellen.

Baustromverteiler brauchen spezielle Schutzmechanismen
Manche Maschinen, die beim Hausbau zum Einsatz kommen, haben Frequenzumrichter. Sie laufen mit CEE Drehstrom. Wenn solche Maschinen bei bestimmten Bauvorhaben gebraucht werden, muss das bei der Aufstellung oder Anmietung Berücksichtigung finden. In solchen Fällen benötigen die Stromverteiler zusätzliche Fehlerstrom-Schutzschalter, die FI- Schalter (Neubezeichnung RDC).

Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B werden benötigt, wenn “Frequenzgesteuerte Betriebsmittel” auf Baustellen zum Einsatz kommen. Das sind zum Beispiel Krane und leistungsgeregelte Antriebe, wie Steinsägen, Seilsägen, Pumpen, Lüfter, Sandsiebe, Verdichter, Rüttler usw.

Frequenzgesteuerte Betriebsmittel dürfen nicht hinter herkömmlichen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A betrieben werden. Aus diesem Grund müssen zum Betrieb frequenzgesteuerter Betriebsmittel die “alten” Baustromverteiler, in denen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A eingebaut sind, auf Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B umgebaut werden oder neue Baustromverteiler mit eingebauten Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B beschafft werden. Es ist auch möglich, Schutzverteiler mit RCDs vom Typ B+Mi zu verwenden.

In einem Baustromverteiler ist viel Elektrizität vorhanden. Deshalb sind alle möglichen witterungsabhängigen Einflüsse bei der Auswahl zu beachten. Dazu gehören Schäden durch eindringendes Wasser genauso wie ein entsprechend sicherer Untergrund zum Aufstellen des Gerätes. Hinter Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B können alle Arten von Arbeitsmitteln betrieben werden.

Der Verteilerschrank sollte erhöht stehen und sehr robust sein. Wasser ist beispielsweise ein guter Stromleiter. Es könnte bei einem Kontakt mit defekten Leitungen deshalb zu einem Kurzschluss kommen. Der kann bei den vorhandenen hohen Spannungen leicht die arbeitenden Personen gefährden.

Ein perfekter Stromverteiler für eine Baustelle kann variieren. Es gibt aber einige Eigenschaften, die er haben sollte. Natürlich muss er robust und wetterbeständig sein und zusätzlich diese Ausstattungsmerkmale haben:
• für die permanente Verwendung im Freien ein ölbeständiges RN-Kabel,
• um die Sicherheit des Verteilers zu gewährleisten einen FI-Schutz (RCD),
• eine genügende Anzahl an belastbaren Schutzkontakt-Steckdosen von 16 A & 32 A und
• IP44 Gehäuse.

Elektrobrand durch Steckerleiste

Risikofaktoren beim Betrieb

Verschmutzungen im Baustromverteiler
Auf jeder Baustelle gibt es Faktoren wie Staub und Schmutz, die die Funktion eines Verteilerkastens für Strom beeinträchtigen können. Im Sommer ist die Gefahr des Eindringens feiner Staubteile in das Innere größer als in der kalten Jahreszeit. Durch Verunreinigungen kann die Stromzufuhr den Ausfall der angeschlossenen Maschinen bedeuten. Dann können die Arbeiten zeitweise nicht mehr gemacht werden. Im schlimmsten Fall sind die Werkzeuge defekt und müssen durch andere ersetzt werden. Was für den Betrieb außerdem Reparaturkosten mit sich bringt.

Wenn ein solcher Fall eintreten sollte, ist das Arbeitsgerät sofort abzuschalten und von der Stromversorgung zu trennen. Dadurch verhindert man die Gefährdung der Mitarbeiter und weitere Schäden an Materialien. Bei diesem Abschaltvorgang sollten vorsichtshalber speziell isolierte Arbeitshandschuhe und auch Werkzeuge benutzt werden.

Ein ebener Standort für einen Verteilerschrank
Es ist besonders wichtig, dass ein Baustromverteiler auf einem flachen und massiven Untergrund steht. Dadurch wird von vornherein verhindert, dass die Vorrichtung umkippt, abrutscht oder einsinkt. Je nachdem, welche Arbeiten anfallen, müssen die passenden Varianten ausgewählt werden.

Die Anforderungen müssen vor dem Aufstellen genau ermittelt werden. Dabei sind auch Toleranzgrenzen zu beachten, um Schwankungen nach oben ausgleichen zu können. Das sind wichtige Auswahlkriterien.

Sind die verwendeten Verteiler zu leistungsschwach, können sie ihren Einsatzzweck nicht erfüllen. Es kann zu Schäden durch Überhitzungen und Kurzschlüssen kommen. Das betrifft dann nicht nur den Schalterkasten selbst, sondern auch die daran angeschlossenen Maschinen.

Prüfungsintervalle für Baustromverteiler
Die Verteiler werden je nach Bauart in ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Baustellenanlagen eingeteilt. Fest sind beispielsweise Anschluss- und Gruppenverteiler, bewegliche Steckdosenverteiler.
Diesbezügliche Verordnungen stehen in der DGUV-I 203-006 (BGI-GUV-I 608) (Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen), Punkt 4.3 und 5.3.

Fest installierte elektrische Anlagen / Betriebsmittel
Eine ausgebildete Elektrofachkraft prüft regelmäßig mindestens einmal jährlich, ob ein Verteiler den ordnungsgemäßen Vorgaben entspricht. Prüfkriterien sind die Sicht-, Funktions- und Isolationsprüfung, Schraubverbindungen, Kennzeichnung und die Schutzmaßnahmen.

Wenn entsprechende Prüfgeräte da sind, kann die Prüfung auch ein eingewiesener Mitarbeiter aus dem Bereich Elektrotechnik durchführen. Das passiert unter Leitung und Beaufsichtigung ausgebildeter Fachleute. Täglich muss eine Benutzerprüfung des FI-Schalters (RCD Schalter) durch das Drücken einer Prüftaste erfolgen. Damit wird geprüft ob er fehlerfrei funktioniert.

Bewegliche Baustromverteiler
Die Kontrolle findet durch geschulte Fachkräfte oder unter deren Leitung durch unterwiesene Mitarbeiter statt. Eine regelmäßige Prüfung auf die Funktionsfähigkeit soll alle drei Monaten vorgenommen werden. Die Prüfkriterien sind dieselben wie bei den ortsfesten Verteilern.

Gemäß DGUV Vorschrift 3 ist eine allgemeine Vorgabe der Prüfungsfristen nicht vorhanden. Es hängt ab von der Inanspruchnahme einer elektrischen Anlage, wann und wie oft Prüfungen stattfinden. Deshalb sind hier die Prüffristen in variablen Abständen zu wählen.

Für die Festlegung der Prüfabstände ist der durchführende Unternehmer des Bauvorhabens verantwortlich. Besondere Verantwortung hat der jeweilige Benutzer. Er muss den Baustromverteiler vor der Benutzung genau auf äußerlich sichtbare Mängel und Beschädigungen untersuchen. Wenn es die Umstände erfordern, auch die entsprechenden Maßnahmen einleiten.

Der RCD wird einmal im Monat durch Fachleute geprüft.

Dokumentationspflicht der Prüfnachweise
Alle Prüfungen müssen dokumentiert werden. Geprüfte Stromverteiler sind erkennbar an Prüfplaketten oder Banderolen. Die einzelnen Geräte unterzieht schon der Hersteller einer Funktionsprüfung. Der Baustromverteiler muss nach dem Aufstellen durch den Betreiber auf Schäden und Mängel überprüft werden.

Achtung, Download:

Alles weitere ist in der DGUV Information 203-032 Auswahl und Betrieb von Stromerzeugern auf Bau- und Montagestellen zu lesen.

DGUV Information 203-006 (BGI 608): Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen

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