Was ist QHSE?

QHSE steht für Qualität (Quality), Gesundheit (Health), Sicherheit (Safety) und Umweltschutz (Environment). Dieses Kürzel repräsentiert ein integriertes Managementkonzept, das darauf abzielt, in Organisationen und Unternehmen hohe Standards in diesen vier Schlüsselbereichen zu gewährleisten. Obwohl QHSE selbst keine rechtliche Verbindlichkeit hat, basieren die Prinzipien und Praktiken, die es umfasst, oft auf gesetzlichen Vorgaben und international anerkannten Standards. Das Konzept unterstützt Organisationen dabei, Risiken zu minimieren, die Leistungsfähigkeit zu verbessern, die Einhaltung relevanter Gesetze und Vorschriften zu sichern und ein nachhaltiges Wachstum zu fördern. Im Kern geht es darum, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden priorisiert, die Umweltauswirkungen minimiert und gleichzeitig die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen sicherstellt.

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Im “Neu-Deutsch” verstehe ich darunter eine qualifizierte Person, die folgende Grundfähigkeiten mitbringt:

Neben den grundlegenden Fähigkeiten, die auf seinem Studium basieren, bringt er auch spezifisches Fachwissen mit. In meinem Fall umfasst dies:

  • Chemie, einschließlich Chemikaliengesetz (ChemG), Gefahrstoffverordnung, REACH-Verordnung, Medizinprodukte, Brandschutz, Analyseverfahren und Umweltrecht.
  • Biologie, einschließlich der Biostoffverordnung (BioStoffV), Schimmelpilzproblematik, Mikrobiologie, pharmazeutische Produkte und Umweltschutz.
  • Brandschutz, wobei er als Fachplaner und Fachbauleiter für Brandschutz qualifiziert ist.
Was ist QHSE, HSE oder EHS?

Der QHSE-Beauftragte arbeitet nicht alleine. Er bietet Beratung und Unterstützung vor Ort und fungiert als Verbindungsglied zwischen allen relevanten Abteilungen.

Gibt es eine QHSE-Abteilung, so ist er für die Erstellung und Pflege der Dokumentation des QHSE-Managements vor Ort verantwortlich. Das QHSE-Management befasst sich mit der Planung, Umsetzung, Kontrolle und Optimierung von betrieblichen Prozessen in den Bereichen Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltmanagement.

Darüber hinaus verfolgt er das Ziel, Mensch, Natur und Umwelt zu schützen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sowie der DGUV-Bestimmungen sicherzustellen.

Die neue Ampelkoalition und der Arbeitsschutz, 10-Punkteprogramm

Die neue Ampelkoalition hat sich nun auf ein gemeinsames Regierungsprogramm geeinigt, in das weitere Aspekte zur Arbeitssicherheit inkludiert wurden:

Grundsätzlich wurden Arbeitssicherheitsthemen unter Berücksichtigung verschiedenster Aspekte und Umsetzungsmöglichkeiten in die verschiedenen Parteiprogramme zur Bundestagswahl aufgenommen.

Das neue Ampelbündnis (SPD, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen) hat sich jetzt auf ein Regierungsprogramm geeinigt, in dem man besonderen Fokus auf Arbeits- und Gesundheitsfragen legen möchte. Nachfolgend eine Übersicht der zehn wichtigsten Arbeitssicherheitspunkte, die künftig umgesetzt werden sollen.

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Überblick des geplanten Zehnpunkteprogramms von A bis Z:

Erweiterter Arbeitsschutz im Rahmen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz in der Landwirtschaft

1. Die künftige Beschäftigung von Arbeitnehmern nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) wird durch das Übereinkommen der 184 Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) um den Arbeitsschutz in der Landwirtschaft ergänzt.

Bekämpfung von psychischer Belastung

2. Ein besonderer Schwerpunkt des zukünftigen Arbeitsschutzes wird auf die Bekämpfung psychischer Belastungen in der Arbeitswelt und die Förderung der Prävention in kleinen und mittleren Unternehmen sein.

Arbeitszeitregelung und Flexibilisierung

3. Regelungen zur Arbeitszeit und deren Flexibilisierung sollen künftig von den Sozialpartnern im Rahmen von Tarifverträgen getroffen werden. Die durch das Arbeitszeitgesetz (ArZG) geschaffenen Rahmenbedingungen bleiben nach wie vor bestehen. Die Regelungen werden nach 2022 erneut überprüft.

Bundesprogramm zur Barrierefreiheit

4. Ein „Bundesprogramm zur Barrierefreiheit“, das darauf abzielt, das Konzept der Barrierefreiheit in allen Bereichen der Gesellschaft weiter zu fördern. Die öffentlichen Gebäude des Bundes haben höchste Priorität.

REACH

5. Auf europäischer Ebene wird die Chemikalienpolitik durch die EU-Chemikalienverordnung REACH bestimmt. Neben dem Aspekt der Arbeitssicherheit soll ebenfalls die entsprechende Forschung, auch der Produktionsstandort Deutschland berücksichtigt werden.

Fachkräfte

6. Fachkräfte sind Mangelware: Sie müssen durch gezielte Arbeitsschutzmaßnahmen auch die Arbeitsprofile erweitern können. Neben der fachlichen Qualifikation wird auch auf gesundes Arbeiten Wert gelegt.

Homeoffice

7. Homeoffice soll aus dem Geltungsbereich der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) herausgenommen werden. Gemeinsam mit den Stakeholdern müssen neue Lösungen entwickelt werden.

Lärm

8. Lärmbelästigung ist gesundheitsschädlich. Neben dem Verkehrslärm werden künftig alle Lärmbelastungen der Gesellschaft kontrolliert.

9. Der Gedanke der „Vorruhestandsprävention“ ist im Hinblick auf Punkt 6 weiterzuentwickeln.

Psychotherapeutische Versorgung

10. Auf europäischer Ebene sollte psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen vorgebeugt werden. Die psychotherapeutische Versorgung muss in Bereichen mit strukturellen Schwächen verbessert werden.

Planüberprüfung 10 Punkte, aber wie?

Im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist das Regierungsprogramm weitgehend von der Kontinuität zur Vorgängerregierung geprägt. Dies betrifft vorwiegend die Themenbereiche „Barrierefreiheit“ und „Psychische Belastungen in der Arbeitswelt“.

Neue Projekte, wie z.B. flexible Arbeitszeiten, wurden geprüft und unter Prüfvorbehalt gestellt um im Zweifel neue Entscheidungen darüber  treffen zu können.

Gemessen an den prognostizierten Veränderungen durch Klimaschutz und Kohleausstieg halten sich die Anpassungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz in moderaten Grenzen, ohne kleine und mittlere Unternehmen zu überfordern.

Die Streichung des Homeoffice aus dem Geltungsbereich der ArbStättV hat Auswirkungen auf die Technischen Regeln für den Arbeitsplatz (ASR „A“) auf Grundlage der ArbStättV, die nicht weiter gelten.

Aufmerksam zu beobachten ist hier, wie sich der Gesetzgeber die oben erwähnten neue Regelungen im immer wichtiger werdenden Bereich des Homeoffice vorstellt.

Eine weitere, noch offene Frage wird sein, wie sich die Cannabis-Legalisierung auf den Arbeitsschutz auswirken wird.

Gibt es einen Unterschied zwischen Fachkunde und Sachkunde nach GefStoffV?

Fachkunde und Sachkunde – zwei Begriffe eine Bedeutung. So denkt zumindest die Mehrheit, welche die beiden Fachtermini hört. Liegen diejenigen, die so denken richtig? Leider nicht. Obwohl die beiden Substantive im täglichen Sprachgebrauch den Status “Synonym” genießen, trifft das nicht zu.

Donato Muro von Sicherheitsingenieur.nrw

Donato Muro

Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.

Der wenig bekannte Unterschied zwischen Fachkunde und Sachkunde

Was ist Sachkunde? Diese scheinbar banale Frage beantworten lediglich die Behörden. Fachkunde wiederum tangiert einen weitaus größeren Personenkreis als Sachkunde. In die Kategorie Fachkundige fallen Menschen, die eine naturwissenschaftliche oder technische Bildung genossen haben. Sie kennen sich zudem bestens mit Gefahrenstoffen aus. Demzufolge zählt eine Fachkraft für Arbeitssicherheit im Hinblick auf gefährliche Stoffe als fachkundig.

So weit, so gut. Und woraus resultieren die Voraussetzungen, die eine Person mitbringt, um sich als fachkundig bezeichnen zu dürfen? – Aus seiner technischen Ausbildung. Darüber hinaus dient ebenso ein ingenieurwissenschaftliches Studium als Bedingung dafür, dass eine Person, sich fachkundig nennen darf, sofern sie einer beruflichen Tätigkeit in der Arbeitssicherheit nachgeht.

Asbest ist ein bekannter Gefahrstoff. Auch wenn ein Experte auf diesem Gebiet fachkundig ist, reicht das nicht aus, um sich als sachkundig zu bezeichnen. Warum? Weil Sachkunde einen speziellen Lehrgang samt Prüfung erfordert. Noch etwas? Ja. Der Lehrgang ist idealerweise von der Behörde anerkannt.

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Sachkunde und Fachkunde an einem Praxisbeispiel einfach erklärt

Auch wenn eine Fachkraft für Arbeitssicherheit als Fachkundiger für Gefahrenstoffe gilt, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Person sich als Experte für Gefahrenstoffe bezeichnen darf. Denn eine Fachkraft kennt nicht die genauen Bezeichnungen der Gefahrenstoffe – zumindest nicht die genaue chemische Zusammensetzung. Der Trick besteht darin, die richtigen Fragen zu stellen. Das ist die Aufgabe eines Fachkundigen. Die nachfolgenden Fragen sollte eine Fachkraft stellen:

  • Welche Eigenschaften zeichnen diesen Stoff aus?
  • Entstehen durch die Nutzung gefährliche Dämpfe?
  • Kann dieser Gefahrenstoff eine Explosion verursachen?
  • Reagiert der Stoff mit anderen Stoffen?
  • Befinden sich die Stoffe in Ihrem Besitz?
  • Benötigen Sie diese tatsächlich in der jeweiligen Menge?

Deshalb gehören Gasflaschen, die gefährliche Gase enthalten, in einen Schrank. Zudem sollten sie sich keineswegs in Heizungsnähe befinden. Um mögliche Unklarheiten zu beseitigen, tritt die Sachkunde auf die Bühne: Sie vermittelt ein ausführliches Wissen über die einzelnen Gefahrstoffe. In diesem Fall weiß der Sachkundige, wie die Stoffe heißen. Zudem ist er darüber informiert, wie der jeweilige Stoff mit Wasser reagiert. Sind Handschuhe erforderlich? Auch diese Frage beantwortet ein Sachkundiger im Nu.

Fazit

Eine Person, die auf einem auserwählten Gebiet ein bestimmtes Wissen vorweisen kann, fällt in die Kategorie fachkundig. Des Weiteren genießt der Begriff Fachkunde keinen Schutz. Sachkundig hingegen dürfen sich nur Personen bezeichnen, die zusätzliches Wissen erworben haben. Ein anerkannter Lehrgang erfüllt diesen Zweck. Daneben absolviert ein Sachkundiger eine Prüfung, die er selbstverständlich besteht. Als Beweis für sein sachkundiges Wissen erhält er ein Zertifikat.


Sie möchten selbst fachkundig oder sachkundig werden? Sicherheitsingenieur.NRW bietet erprobte und günstige Seminare, Fortbildungen und Kurse an. Online oder vor Ort – im Selbststudium oder in der Gruppe. Weitere Informationen finden Sie bei:

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Der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) wird vom Bauherrn für Baustellen bestellt, sofern Beschäftigte mehrerer Unternehmer (Gewerke) auf der Baustelle tätig werden.

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