Poka Yoke

Poka Yoke ist eine Methode des schlanken Produktionsprozesses, bei der es um die Fehlervermeidung geht. In der japanischen Sprache bedeutet der Begriff Fehler vermeiden. Sobald ein Mangel bis zum Kunden gelangt, wird dieser zum Fehler. Das Ziel ist es, sie zu vermeiden, indem diese Mängel an ihrer Quelle gefunden und korrigiert werden.

Geschichte von Poka Yoke
Die Bezeichnung stammt aus den 1960er-Jahren von Shigeo Shingo, der einer der Hauptverantwortlichen des Toyota-Produktionssystems war. Er hatte bemerkt, dass die Beschäftigten bei einem Arbeitsgang oft die notwendige Feder unter einem Schaltknopf nicht anbrachten.
Er veränderte den Arbeitsablauf so, dass dieser in zwei Schritten erfolgte: Als Erstes wurden die benötigte Feder in einem Platzhalter abgelegt, anschließend wurden sie unter dem Schalter eingebaut. Blieb eine Feder im Platzhalter zurück, wusste der Mitarbeiter, dass er vergessen hatte, sie einzusetzen. So konnte er seinen Fehler direkt beheben.

Die Vorteile von Poka Yoke
Für die Produktionsprozesse bedeutet es in erster Linie eine verbesserte Qualitätskontrolle. Durch die Einbeziehung in den Fertigungsprozess können Fehler vermieden oder schon kurz nach ihrer Entstehung erkannt werden. Dies verhindert, dass fehlerhafte Produkte bis in die Endfertigung gelangen. Das Ergebnis ist eine bessere Qualität der Erzeugnisse.

Poka Yoke setzt an der Ursache der Probleme an und beugt größeren Schäden vor. Die schnelle Beseitigung von Fehlern benötigt deutlich weniger Zeit als die Nachbearbeitung von Waren. Die Anwendung in Unternehmen bietet viele weitere Vorteile, wie die:

a) Reduzierung der Zeit für Schulungen:
Weil die Beschäftigten auf weniger Schwachstellen achten müssen, sind auch weniger Schulungsmaßnahmen nötig.

b) Kultur der stetigen Verbesserung wird unterstützt:
Die Mitarbeiter werden ermutigt, Probleme sofort zu lösen und die Ursachen der Fehler zu beseitigen. So werden sie nicht zu größeren Problemen. Es lässt sich ausgezeichnet in ein umfassendes Lean-Manufacturing-Konzept einbinden.

c) Vermehrte Sicherheit:
Durch Maßnahmen, die verhindern, dass Mitarbeiter in gefährliche Lagen geraten, verbessert die Sicherheit in einem Unternehmen.

d) Verminderung der Ausschussmengen:
Es ist allseits bekannt, dass weniger fehlerhafte Produkte Materialverschwendung zur Folge hat. Gleichzeitig spart man Zeit, da weniger fehlerhafte Produkte nachbearbeitet werden müssen: Die Anzahl der Fehler verringert sich nicht nur, sondern sie lassen sich auch schneller beheben.

e) Bessere Produktivität:
Die Prozesse laufen effizienter ab, da Fehlern vorgebeugt wird. Im Ergebnis führen schnellere, wirksamere Arbeitsabläufe und weniger Ausschuss zu einer erhöhten Gesamtproduktivität.

Die Verwendung von Poka Yoke
Damit können Fehler in der Bearbeitung, Einrichtung, Bedienung, fehlende oder falsche Teile erkannt und vermieden werden. Kontrollen können an jeder Stelle im Herstellungsprozess eingebaut werden, an der Fehler auftreten können. In einigen Situationen ist es besonders wichtig, einen Bearbeitungsprozess fehlerfrei zu halten, dazu zählen:
• Die Übergabe eines Produkts an einen anderen Mitarbeiter im Arbeitsablauf.
• Kleine Fehler am Anfang des Produktionsprozesses können zu größeren Komplikationen führen.
• Sofern die Konsequenzen eines Fehlers finanziell oder sogar gesundheitlich bedrohlich sind.

Nachstehend einige typische Fehler in Produktionsprozessen:
• Fehler in der Verarbeitung
Übersehen eines Arbeitsschrittes oder Nichtbefolgen der vorgeschriebenen Arbeitsanweisungen.
• Einrichtungsfehler
Fehlerhafte Einstellung der Arbeitsmittel oder falsche Werkzeugbestückung.
• Fehlende Bauteile
Nicht alle Teile sind im Montage-, Schweiß- oder anderen Prozessen vorhanden.
• Unpassende Teile/Komponenten
Verwenden der falschen Komponenten in der Fertigung.
• Fehler im Arbeitsablauf
Unsachgemäße Umsetzung eines Arbeitsschrittes oder die falsche Fassung der Arbeitsanweisung.
• Fehler bei Messungen
Ein Messfehler bei einem Arbeitsvorgang, der Maschineneinstellung oder den Maßen eines Bauteils, das vom Zulieferer kommt.

Zum Erkennen und Bestimmen von Fehlern gibt es drei Methoden, die sogenannten Einstellfunktionen:
1) Kontaktmethode
Identifikation von Mängeln durch Überprüfung der materiellen Merkmale des Erzeugnisses wie Form, Farbe oder Größe.
2) Festwertmethode (oder feste Kennzahl)
Sie erfordert, eine bestimmte Menge an Arbeitsschritten auszuführen, und alarmiert den Mitarbeiter, falls dieser Wert unterschritten wird.
3) Bewegungsschritt- oder Sequenzmethode
Sie bestimmt, welche Schritte eines Ablaufs eingehalten wurden.

Diese Verfahren lassen sich bei Kontrollen an unterschiedlichen Punkten eines Fertigungsprozesses durchführen. Einen Prozess kann man so einrichten, dass er einen Fehler durch zwei Arten von Signalen meldet, es sind sogenannte Regelfunktionen. Die Warnfunktionen sind sensorische Signale, die den Mitarbeiter auf Fehler aufmerksam machen. Kontrollfunktionen verhindern, dass der Prozess fortgesetzt wird, bis der Fehler behoben ist.

Poka Yoke und die Arbeitssicherheit
Die Grundprinzipien zur Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz in Unternehmen findet man in zahlreichen Branchen. In der medizinischen Industrie ist es zum Beispiel entscheidend, Fehler zu vermeiden. Ein Dialysegerät übernimmt die Funktion der Nieren und wird für einen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung benötigt. Dieses verfügt über einen effizienten Luftblasendetektor, der als Sicherheitsvorrichtung beim Gebrauch der Maschine dient. Der Detektor sorgt dafür, dass keine Luftblase in den Körper des Patienten gelangt. Ein anderer sensibler Bereich ist die Elektronik. Hier passen bestimmte Kabel und Stecker nur in spezielle Steckplätze oder lassen sich lediglich in eine bestimmte Richtung einstecken. So wird verhindert, dass Mitarbeiter Stromstöße erhalten.

Ein weiteres Beispiel sind die unbemannten Flurförderfahrzeuge in einem Lager. Sie halten ihre Fahrspur, können Hindernisse erfassen und so Unfälle vermeiden. Aufzugtüren sind in Unternehmen oft mit einem Sicherheitssensor ausgestattet, der die Anwesenheit einer Person im Türbereich erkennt und verhindert, dass Menschen eingeklemmt werden. Lastenaufzüge mit eingebauter Waage reagieren auf zu viel Gewicht mit einer Fahrsperre.

Die digitalisierte Implementierung von Poka Yoke
Dank der zunehmenden Verfügbarkeit von speziellen Sensoren, Geräte-Integrationen und Produktionssoftware ist es heute einfacher, Produktionsprozesse fehlersicher zu gestalten. Beispiele hierfür sind Pick-to-Light-Systeme zur Beleuchtung des richtigen Bereichs oder Lichtschranken, um festzustellen, ob Mitarbeiter das richtige Bauteil entnommen wurde. Der Einsatz einer Digitalwaage, die erkennt, ob ein Bauteil das richtige Gewicht hat und stoppt die Fertigung, wenn es nicht stimmt. Oder die Integration von Werkzeugen, um Arbeitsschritte nach genauen Vorgaben durchzuführen.

Die neuesten Fortschritte in der Herstellungstechnologie eröffnen eine Reihe von Optionen, um Prozesse in einer Firma gegen Fehler zu schützen. Die Umsetzung von Poka Yoke kann sofortige Vorteile für die Verbesserung der Qualität, Leistungsfähigkeit, Arbeitsproduktivität und Sicherheit der Betriebsabläufe bedeuten und auf Jahre hinaus zur ständigen Verbesserung des Unternehmens beitragen.

Akku­brände: Warum sich Lithium-Ionen-Bat­te­rien ent­zün­den und wie man diese löschen kann

Akku­brände: Warum sich Lithium-Ionen-Bat­te­rien ent­zün­den und wie man diese löschen kann

Sie sind das Herz vieler elektronischer Gerätschaften und man kann sie sich aus unserem Alltag nicht mehr wegdenken. Ob Smartphone, Tablet, E-Scooter, E-Bike oder Saugroboter – fast alles funktioniert mit einem Lithium-Ionen-Akku.
Die Lithium-Batterie-Technologie machte die E-Mobilität und das Verwenden von Mobilgeräten von Anfang an möglich.

Donato Muro von Sicherheitsingenieur.nrw

Donato Muro

Der Inhaber von SicherheitsIngenieur.NRW ist ein aus dem Fernsehen bekannter Experte für Arbeitssicherheit. Er studierte an mehreren deutschen Hochschulen, ist Naturwissenschaftler, Ingenieur, Jurist, Arbeitspsychologe, Toxikologe und MBA.

Lithium-Ionen-Batterien sind wiederaufladbare Batterien, die in der Lage sind, viel Strommenge in kleinem Volumen zu speichern. Wegen ihrer hohen Energiedichte und kompakten Bauweise sind Lithium-Akkus gut geeignet für kleine Geräte wie Smartphones. Die Batterien laden schnell auf und besitzen eine lange Lebensdauer, was sie beliebt macht.

Brandursache und Brandschutz

Brandursache 1: Defekte Batterie

Werden viele Lithium-Ionen-Akkus verwendet, ist die Explosionsgefahr höher. Es gibt viele Gründe, die zu einer Entzündung des Akkus führen können. Sie sind unterschiedlich genug – von unsachgemäßer Lagerung über Hitze bis hin zu offener Flamme.

Die Gefahr eines Brandes wird durch das Ausfallen des Lithium-Ionen-Akku höher. Wenn Ihr Smartphone auf den Boden gefallen ist, sollten Sie das Gerät genau untersuchen:
Gibt es eine Beule? Oder ist der Akku aufgebläht? Auch eine schnell ansteigende Gerätetemperatur beim Laden oder eine plötzliche Entladung des Akkus weisen auf eine Beschädigung hin. Treten diese Symptome auf, sollten Sie sich umgehend an einen Fachhändler wenden und den Akku austauschen lassen.

Defekte Batterien sollten ersetzt und nie wieder verwendet werden. Verformte Lithium-Ionen-Batterien, die Gas und Rauch abgeben, stellen eine akute Brandgefahr dar. Dann muss man den Akku zur Kühlung in ein mit Wasser voll gefülltes Gefäß legen. Aber Sie müssen sehr vorsichtig sein:
Das freigesetzte Gas ist giftig und kann beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Wenn aus einer großen Lithium-Batterie, z. B. einer E-Bike-Batterie, Gas austritt, benachrichtigen Sie die Feuerwehr.

Brandursache 2: Thermische Belastungen

Eine weitere Brandursache kann durch thermische Belastung ausgelöst werden, wenn der Akku unter zu niedriger oder zu hoher Temperatur gelagert oder geladen wird. Jeder Batterietyp hält während der Lagerung einer anderen Temperatur stand.

Zum Beispiel empfiehlt Apple für seine iPhones, dass die Temperatur der Umgebung nicht unter null und über 35 Grad liegen soll. Die Lagertemperatur des iPhones sollte zwischen 20 und 45 Grad Celsius liegen. Wenn das iPhone außerhalb dieser Temperaturbeträge betrieben oder gelagert wird, kann es kaputt gehen oder es kann sich die Laufzeit der Batterie verkürzen.

Tipp:
Verbraucher können Brände verhindern, indem sie Lithiumbatterien keinen extremen Temperaturen aussetzen.

Brandursache 3: Totale Entleerung

Eine weitere Brandursache ist die sogenannte Tiefenentladung der Batterie. Eine solche Entladung kann die Zellen schädigen und somit auch eine Selbstentzündung verursachen.

Der Akku wird vollständig entladen, wenn Sie Geräte wie Rasenmäher weiter verwenden, obwohl der Akku bereits entladen ist, ist das gefährlich. Allerdings haben viele Geräte eine Programmierung, die eine Tiefentladung ausschliesst. Diese Geräte können nicht mehr benutzt werde.

Besteht die Möglichkeit, dass Lithium-Ionen-Akkus explodieren?

Die Batterien sind kompakt gebaut, aber es gibt trotzdem negative Aspekte. Beschädigung, Überladung oder Überhitzung können zu einer unkontrollierten Freisetzung gespeicherter Energie führen. Bei Verlustwärme werden die Lithium-Ionen-Zellen im Akku heiß. Speicherzellen können extrem heiß werden und sich gegenseitig erhitzen. Dies führt zu einer Kettenreaktion und der Akku explodiert.

Li-Ionen-Akku: Das sollten Verbraucher wissen

  • Weder beim E-Bike noch beim Tablet, zum Laden sollte nur das Original-Ladegerät samt Kabel verwendet werden.
  • Erwärmt sich das Gerät während des Ladevorgangs oder wird der Akku nicht mehr geladen, deutet dies auf einen Fehler hin. Die Batterie muss ausgetauscht werden.
  • Reparatur: Beschädigte Akkus können nur von einem autorisierten Fachhändler repariert werden. Wenn Sie andere Zellen in der Batterie verwenden, wird die Sicherheit nicht mehr geprüft und das Risiko einer Selbstentzündung steigt. Wenn der Lithium-Ionen-Akku beschädigt ist, dürfen Sie ihn auf keinen Fall öffnen, da seine Bestandteile giftig sind. Es besteht eine elektrische Gefahr und die ernsthafte Gefahr eines Brandes.
  • Aufbewahrung: Das Laden der Lithium-Ionen-Akkus sollte gemäß Gebrauchsanweisung geschehen, bevor das Gerät für längere Zeit gelagert wird.
  • Entsorgung: Lithium-Ionen-Batterien dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden und werden nur an ausgewiesenen Sammelstellen in Geschäften oder Wertstoffhöfen abgegeben. Befolgen Sie stets die Gebrauchsanweisung und beachten Sie die Sicherheitshinweise des Herstellers.

Wie löscht man einen Batteriebrand?

Grundsätzlich ist davon abzuraten, einen Batteriebrand selbst zu löschen, da giftige Gase austreten und es zu einer Explosion kommen kann. Opfer sollten sich schnellstens an die Feuerwehr wenden.

Kontrollierbare kleine Brände (z. B. Handys oder Laptops) kann man mit einer grossen Menge Wasser löschen. Das Abkühlen durch das Wassers hilft das Feuer zu kontrollieren.
Achtung: Bei Batteriebränden kann extrem dichter und besonders gesundheitsschädlicher Rauch entstehen! Um Brände von Lithium-Ionen-Batterien zu bekämpfen, werden oft große Mengen Wasser benötigt. Erloschene Löschgeräte müssen dann in einem Becken mit Wasser aufbewahrt werden, bevor sie von einem Fachmann entsorgt werden, um einen Schwelbrand zu verhindern. Das Löschen eines Lithium-Ionen-Batteriebrandes mit Wasser birgt jedoch zusätzliche Risiken:
Wasser reagiert mit Lithium zu Wasserstoff und Lithiumoxid ist sehr explosiv, also halten Sie beim Löschen eines Feuers immer einen Sicherheitsabstand ein.

Brandbekämpfung und Arbeitsschutz

Persönliche Schutzausrüstung – Vorsicht vor eigener Gefahr
Bei der Brandbekämpfung angemessene, geeignete persönliche Schutzausrüstung verwenden, wie z. B. Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, Gesichtsschutz und Atemschutz.
Nähere Informationen zu geeigneter persönlicher Schutzausrüstung finden Sie in den produktspezifischen Informationen des jeweiligen Herstellers von Lithium-Ionen-Batterien.

Es dürfen nur dafür geeignete Feuerlöscher verwendet werden, die Löschmittel mit hoher Kühlleistung enthalten. Besonders geeignet Feuerlöscher mit Wasser und ggf. Löschzusätzen. Außerdem ist es möglich wandmontierte Hydranten mit einem geeigneten Mindestabstand zu verwenden.
Andere solche Löschmittel. ABC- oder BC-Pulver, Metall- oder Kohlendioxid (CO2)-Feuerlöschpulver sind ungeeignet und verboten!
Zusätzliche Warn- und Sicherheitshinweise an entsprechenden Feuerlöschgeräten, insbesondere bei Verwendung an elektrischen Geräten müssen beachtet werde.

Dadurch, dass Batterien auch nach längerer Zeit wieder Feuer fangen können, muss man sie nach dem Brand in Wasserbecken oder anderen geeigneten Behältern sicher lagern.
Es ist sicherzustellen, dass bei erheblicher Rauch- oder Gasentwicklung der Raum
oder Gefahrenbereich sofort verlassen wird. Sorgen Sie umgehend für ausreichende Belüftung.

Fazit – Brand der Lithium-Ionen-Batterie

Die Lithium-Ionen-Technologie ist aus dem beruflichen und privaten Alltag nicht mehr wegzudenken und entwickelt sich rasant weiter. Ob für Smartphones, Laptops, E-Bikes, E-Autos, Photovoltaikanlagen oder industrielle Speichersysteme, Li-Ionen-Akkus werden aufgrund ihrer technischen Möglichkeiten unterschiedlich genutzt. Gleichzeitig stellen sie eine ständige Brandgefahr dar.

Gerade in Büros wird die Brandgefahr von Lithium-Ionen-Akkus oft unterschätzt. Dies liegt insbesondere daran, dass in Produktions- oder Lagerbereichen deutlich höhere Schadenshöhen auftreten können und umfassendere Brandschutzkonzepte umgesetzt werden. Aber unabhängig von der Art der Batterie oder des Akkus besteht ein großes Problem darin, dass der innere Zustand nicht überprüft, gemessen oder durch Sichtkontrolle angezeigt wurde – Batteriemanagementsysteme werden versuchen, hier einigermaßen Abhilfe zu schaffen Bühne.

Sollte ein Lithium-Ionen-Akku anfangen zu brennen, brennt er heftig und brennt so lange, wie die restliche Energie in den Zellen verbleibt. Aus diesem Grund sollte bei Batterien mit hoher Gefahrenklasse immer ausreichend Löschmittel zur Verfügung stehen. Um der Brandgefahr von Lithium-Ionen-Batterien gerecht zu werden, müssen bauliche, technische und organisatorische Brandschutzmaßnahmen getroffen werden.

Schon gewusst: Bei uns können Sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit bekommen. Weitere Informationen finden Sie hier: SiFa

Was ist BBS: Behavior Based Safety

Behavior Based Safety – präventive und kontinuierliche Sicherheit

Früher oder später werden Unternehmer mit dem Thema Arbeits- und Brandschutz konfrontiert. Deshalb sollte sich bereits im Vorfeld um die Sicherheit gekümmert werden. Sicherheitsexperten und Sicherheitsberater wie Donato Muro vertreten die Meinung, dass ein Konzept wichtig ist, da die Ausführung von Arbeit nicht vom Zufall abhängen sind.

Definition von BBS

Das Behavior Based Safety-System ist unter anderem eine Unterstützung von der direkten Kommunikation unter den Mitarbeitenden, indem die Vorgehensweise besprochen und Wege für zukünftig sichere Handlungen gesucht werden. Die verhaltensorientierte Arbeitssicherheit unterstützt bei der Entwicklung von sicheren Arbeitstechniken. Positive Intervention soll das unsichere Verhalten von Mitarbeitenden ändern.

Im Bereich der Arbeitssicherheit gilt BBS für die Änderung des Verhaltens als die erfolgreichste Methode. Der Faktor, dass gemäß Statistiken über 85 Prozent der Arbeitsunfälle anteilig auf das persönliche Verhalten zurückzuführen sind, muss berücksichtigt werden.

Behavior Based Safety soll Mitarbeitende dazu motivieren, das eigene Verhalten zu hinterfragen.

Verhalten als Ursache

Für den Erfolg der Behavior Based Safety-Systeme ist die Auseinandersetzung mit dem Verhalten sowie den Motiven von den Mitarbeitenden, welche zu der Verhaltensweise führen, notwendig.Ein Verhaltensmuster ist die persönliche Abschätzung eines Nutzens, welcher aus den persönlichen Erfahrungen besteht. Das ABC-Modell ist eine Möglichkeit zur Erklärung für den Sachverhalt:

Activator

Menschen haben die Tendenz, mit ihrem Verhalten einen Vorteil zu erwarten. Bestimmende Faktoren für diesen Vorteil sind unter anderem:

  • Anerkennung
  • Lob
  • Zeitgewinn
  • finanzielle Anreize
  • Arbeitserleichterung

Ein Lob führt zum Versuch, das positive Verhalten zu wiederholen, um erneutes Lob zu erhalten.

Behavior – sichtbares Verhalten

Consequenz

Konsequenz sind sämtliche Effekte aus dem aktiven Verhalten. Weist der Vorgesetzte kontinuierlich auf Mängel hin, ist die Einhaltung der Arbeitsschutzrichtlinien gegeben. Kontraproduktiv ist die Reaktion lediglich auf Mängel.Es handelt sich um Tadel, begründet durch falsches Verhalten und nicht um Lob für ein richtiges Verhalten. Der daraus entstehende Effekt ist der zukünftige Versuch des Versteckens von diesem Verhalten. Wird die Anerkennung von richtigem Verhalten als Gegenteil nicht gelebt, ist der Effekt wiederkehrend. Die Regeln werden unter Beobachtung eingehalten. Unbeobachtet kommt das alte Verhalten wieder zum Vorschein. Demzufolge ist für eine kontinuierliche und richtige Verhaltensänderung eine Belohnung notwendig. Dazu reicht bereits ein einfaches Lob aus.

Kontinuität

Wird ein unsicheres oder riskantes Verhalten geduldet oder einmal getadelt und dann wieder gelobt, wird es keine Veränderung im Verhalten aufgrund fehlender Glaubwürdigkeit geben.

Zeitliche Zuordnung bei der Verhaltensänderung

Bei einem positiven Verhalten sollte ein Lob zeitnah und nicht nach Tagen ausgesprochen werden. Dies gilt auch für die Rüge nach einem falschen Verhalten.

Grundprinzipien der BBS-Systeme:

  • Lob bei richtiger Verhaltensweise
  • Kontinuität als klares Bekenntnis zur Arbeitssicherheit
  • höhere Effektivität durch zeitnahes Lob

Unbewusste Verhaltenseinflüsse

Passiven Faktoren wie die Suche nach der persönlichen Herausforderung, Unterschätzen der Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Unfall sowie Gewohnheit können nicht ohne Weiteres beeinflusst werden. Diese beeinflussen sowohl das Verhalten im Alltag als auch die Empfindung gegenüber den Maßnahmen für die Sicherheit.

Eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Arbeitssicherheit setzt die eingehende Beschäftigung damit voraus.

Vorgehensweise zur Umsetzung von BBS

Für ein erfolgreiches Behavior Based Safety-System muss auf richtiges und falsches Verhalten konsequent und schnell reagiert werden. Vorgesetzte können dies alleine nicht leisten. Für eine breitere Basis müssen so viele Angestellte wie möglich aktiv mitarbeiten. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für kontinuierliche Beobachtungen und Feedbacks. Jede gemachte Beobachtung dient der persönlichen Sensibilisierung, indem sich der beobachtende Mitarbeiter im Vorfeld Gedanken über die Sicherheit oder Unsicherheit der Handlung machen muss respektive weshalb sie auf diese Art vollzogen werden.

Der Versuch, möglichst alle Mitarbeitenden mit einzubeziehen, gestaltet sich deshalb schwierig, weil sich diese nicht gegenseitig belasten wollen. Eine offene Fehlerkultur verhindert das unsichere Verhalten. In der Regel ist das BBS-System anonym, damit das Beobachtungsprinzip nicht zur Durchführung von Strafen genutzt wird. Die Förderung des offenen Umgangs mit Fehlern ist Aufgabe des Managements, zusammen mit Sicherheitsexperten, wie beispielsweise Donato Muro.

Auswertung von Beobachtungen

Zur statistischen Auswertung von Beobachtungen sind detaillierte Informationen bezüglich des unsicheren Verhaltens notwendig. Diese Informationen dürfen jedoch nicht für disziplinarische Maßnahmen zur Verwendung kommen. Schriftliche Auswertungen über Beobachtungen dürfen keine Rückschlüsse auf die beobachtete Person, Ort und Zeit, ermöglichen. Die daraus resultierenden Statistiken können zu Schulungszwecken genutzt werden.

Unter Umständen ergibt sich aus den Statistiken die Erkenntnis für ein grundsätzliches Problem. Damit werden wertvolle Information aus der konventionellen Sicherheitsarbeit gewonnen.

Kommunikation bestimmt den Erfolg

Den Mitarbeitenden müssen folgende Informationen zur Verfügung stehen:

  • Erwartungshaltung
  • Möglichkeiten
  • Ausmaß
  • Zeitplan
  • Folgen
  • aktueller Status

Regeln für den offenen Umgang mit Fehlern

Nicht selten scheuen sich Mitarbeitend aus Respekt von negativen Konsequenzen, Fehler offen zuzugeben. Klare Regeln verhindern eine falsche Nutzung. Ungenügende Maßnahmen wirken sich störend auf das Beteiligungssystem aus. Die Erkenntnis der Mitarbeitenden, dass auf Beobachtungen keine Maßnahmen erfolgen, führt zum Verlust des Interesses an der Mitarbeit. Auch wenn keine Maßnahmen zu Tragen kommen, muss dies kommuniziert werden.

Belohnung zur Erhöhung von der Beteiligung

Belohnung müssen sich an der Qualität orientieren. Diese sind die einfachste Möglichkeit, um mehr Beteiligung zu erreichen, beispielsweise die in einem vordefinierten Zeitraum anzahlmässige Beobachtungen.Schwierig dabei ist, dass, um am System für die Belohnung teilzunehmen, möglicherweise minderwertige Beobachtungen aus qualitativer Sicht protokolliert werden.Die bessere Variante ist die Bewertung von der Qualität, beispielsweise über die Schadensmatrix, und entsprechende Belohnung. Darin werden die Schwere des Schadens und die Wahrscheinlichkeit für einen Eintritt eingetragen. Tritt der Schaden oft, jedoch mit geringen Auswirkungen auf, fällt die Matrix entsprechend kleiner aus. Mit der Stärkung von sicheren Verhaltensweisen minimieren sich die Unsicherheiten im Verhalten und in der Folge die Minimierung der Unfallwahrscheinlichkeit.

Motivation zur Verhaltensänderung

In einem ersten Schritt wird das richtige Verhalten definiert. Dies ist Sache des Vorgesetzten mit Erklärungen zu den Motiven zum Thema sicheres und besseres Arbeiten.

Kontrolle als positiver Faktor

Bei dem System geht es nicht um die Überwachung der Angestellten, sondern um Aufmerksamkeit. Diese zeigt einerseits das Interesse am Arbeitsschutz und andererseits die Bereitschaft, Abläufe zu verbessern. Gibt es Hinweise, auf Probleme im Arbeitsablauf, sind diese eine wichtige Erkenntnis zur gemeinsamen Lösungsfindung.

Anwendung von BBS in der Praxis

Behavior Based Safety ist eine Form von systematischer Anerkennung und im Endeffekt kollegiale Wertschätzung. Vertrauen und Feedback sind wichtig. Nur durch Feedback kann gelernt und das Verhalten geändert werden.

Vertrauen in BBS

Vertrauen spiel eine sehr große Rolle. Denn bei Behavior Based Safety geht es um unterstützendes Verhalten. Vorgesetzte sind gefordert, ihre Mitarbeitenden bei der Hinterfragung ihres Verhaltens zu bestärken. Die verhältnismäßig geringe Investition bietet sich für jedes Unternehmen an, unabhängig von der Größe. Die Mitarbeitenden sollten während des Prozesses die Möglichkeit für Freiräume haben, um über das Thema diskutieren zu können.

Vorteile des Vorgehens

Damit wird das Know-how der Mitarbeitenden genutzt und gleichzeitig die Akzeptanz für die Verhaltensdefinitionen erhöht. Ein Vertrauensvorschuss der Vorgesetzten in die Mitarbeitenden spiegelt sich oft in der Motivation der Angestellten wider.

Schrittweise Einführung von BBS

Nachdem der Definition des Verhaltens erfolgt die Zielsetzung, welche so konkret wie möglich sein sollte, da Veränderungen im Verhalten manchmal sehr langsam vorankommen. Bei der Feststellung, dass beispielsweise nur fünfzig Prozent der Fälle in einem bestimmten Zeitfenster umgesetzt werden, sollte das Ziel neu definiert werden. Neue Zielsetzungen sind eine zusätzliche Motivation für Veränderungen. Es geht nicht nur darum, besser zu werden, sondern die definierten Ziele zu erreichen.

Erfassung der Daten

Die Daten werden regelmäßig erfasst und ausgewertet, beispielsweise mit gemeinsam definierten Beobachtungskarten, begleitet von ebenfalls regelmäßigem Feedback.

BUCH EMPFEHLUNG

Verhaltensorientierte Arbeitssicherheit – Behavior Based Safety (BBS) Taschenbuch – 7. März 2022 – Prof. Dr. Christoph Bördlein

DAS BBS Buch vom Bördlein.

BBS auf Bausstellen.pdf (c) Dohmen Consulting UG herunterladen.

SCC: Ein Zertifikat mit unterschiedlichen Varianten

Wer ein Unternehmen leitet, muss zahlreiche gesetzliche Bestimmungen beachten. Diverse Zertifikate erleichtern das Einhalten der unterschiedlichen Regeln. Doch oftmals sind die Vorschriften zur Wahrung der Sicherheit nicht genug, womit diese in einem Betrieb noch optimiert werden sollte. In diesem Artikel erfahren Sie alles wichtige über das SCC-Zertifikat. Mit diesem Dokument weist ein Unternehmen nach, dass im Betrieb alles sicher abläuft – für die Beschäftigten und für Gesundheit und Umwelt.

Was bedeutet SCC-zertifiziert?

Die Bezeichnung SCC ist die Abkürzung für Safety Certificate Contractors. Dabei steht das dritte Wort für technische Dienstleister. Damit sind Subunternehmer gemeint, die für unterschiedliche Auftraggeber bestimmte Tätigkeiten erfüllen.

In der Industrie, nicht nur auf Kraftwerksgeländen und in der (petro-)chemischen Industrie, werden regelmäßig Fremdfirmen, sogenannte Kontraktoren oder Subunternehmen, eingesetzt. Um einen einheitlichen, international anerkannten Sicherheitsstandard zu gewährleisten, fordern die Industriebetriebe von den Kontraktoren Nachweise über die Kenntnisse zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Daher wird im deutschsprachigen Raum auch oft von einer SGU-Prüfung gesprochen.

Mit einer SCC-Zertifizierung weisen Sie nach, dass Sie diesen Sicherheitsstandard gewährleisten.

SCC, SCCP und SCP – Welche Unterschiede gibt es?

SCC richtet sich an technische Betriebe (Baugewerbe, Metallbau, Anlagenbauer, Ingenieurbüros). Für Unternehmen der Petro-Chemie gibt es das spezielle SCCP-Zertifikat. Als dritte Variante gibt es das SCP. Dieses Dokument ist für Subunternehmer gedacht, die einem anderen Betrieb ihre Mittel durch Leasing anvertrauen. Bei allen drei Varianten steht der Arbeitsschutz im Vordergrund. Insgesamt bestehen in der Durchführung der Kontrollen allerdings keine großen Unterschiede. Die Schritte auf dem Weg zur Erhaltung des Zertifikats sind sehr ähnlich.

Die Bedeutung des SCC-Zertifkats

Mit dem Einsatz von Subunternehmern in Betrieben genießen Industriebetriebe zahlreiche Vorteile. Gleichzeitig ist es wichtig, eine Konformitätsbewertung durchzuführen. Diese läuft nach ISO/ETC 17024 und in Verbindung mit weiteren Standards ab.

Ein Sicherheitsnachweis hilft dabei, die Organisierung des Arbeiterschutzes zu meistern. Die Kontrolle besitzt eine internationale Gültigkeit, wurde jedoch erstmals in den Niederlanden entwickelt. Der Beleg dazu erfolgt mithilfe eines Zertifikats. Gesundheit, Umweltschutz und Sicherheit stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Werden Schadstoffe freigesetzt, können Mitarbeiter davon krank werden. Noch wichtiger ist das Aufdecken von Sicherheitsmängeln. Deshalb ist ein wichtiger Aspekt im Bezug auf das SCC-Regelwerk die Frage, auf welche Weise Risiken minimiert werden können.

Muss sich jeder technische Betrieb SCC-zertifizieren lassen?

Die Teilnahme ist freiwillig. Kein Unternehmen ist verpflichtet, das Verfahren durchzuführen. Es hilft jedoch dabei, Herausforderungen in der Firma deutlich einfacher zu bewältigen. Daher ist es von Vorteil, wenn Sie für Ihr Unternehmen den Fragebogen ausfüllen. Viele Kunden verlangen von Unternehmen nämlich SCC-Zertifikate. Damit können diese sicher sein, dass Ihr Betrieb seriös und sicher arbeitet. Eine Firma weist mit Sicherheitsnachweisen auf die Bedeutung der Gefahrenvermeidung in ihrem Betrieb hin.

Wichtige Schritte zum Erhalt des SCC-Zertifikats

Die Leiter eines Unternehmens müssen die Sicherheit der Arbeitnehmer gewährleisten. SCC hat zum Ziel, eine allgemeine und einheitliche Einstufung des Betriebs in Sicherheitsfragen zu gewährleisten. Folgende Aspekte müssen bei einer Prüfung untersucht werden, um das Zertifikat zu erhalten:

  • Unfallstatistik: Der Betrieb muss vorlegen, wie viele Unfälle in den letzten Monaten verzeichnet wurden. Dies ist ein wichtiger Bestandteil bei der Aufgabe, Sicherheitslücken zu entdecken und zu schließen.
  • Ausbildung: Die Zertifizierungsgesellschaft überprüft die Qualität der Lehrgänge.
  • Krankheit: Traten bei Mitarbeitern Krankheiten auf, die auf den Beruf zurückzuführen waren? Dies senkt die Chancen auf den Erhalt des Sicherheitszertifikats.
  • Umweltschutz: Dieser beinhaltet auch politische Fragestellungen. So ist es wichtig zu untersuchen, ob in Anlagen bestimmte Filter eingebaut wurden.

Bei der SGU (SGU steht für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz) -Durchführung werden hohe Standards angesetzt. Stellen Sie vor der Untersuchung sicher, dass alle Maschinen und Ausrüstungsgegenstände funktionsfähig und in ausreichender Stückzahl vorhanden sind.

Die Größe des Betriebs spielt bei den Zertifizierungen eine wichtige Rolle

Es gibt sowohl uneingeschränkte als auch eingeschränkte SCC-Zertifikate. Bei beiden Varianten müssen müssen Pflichtfragen beantwortet werden. Zusätzlich existieren eine Reihe optionaler Ergänzungsfragen.

Generell gilt: Beschäftigt das Unternehmen weniger als 35 Mitarbeiter, eignet sich das eingeschränkte Zertifikat. In diesem Dokument wird die Situation in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umwelt am Arbeitsplatz übersichtlich dargestellt.

Ihr Unternehmen ist etwas größer, zählt mehr als 35 Mitarbeiter oder setzt Subunternehmer ein? Lassen Sie sich von uns das uneingeschränkte Safety Certificate ausstellen. Dafür sind die Hürden etwas höher und der Fragenkatalog gestaltet sich umfangreicher. Das eingeschränkte Zerifikat beinhaltet 27 Pflichtfragen, während beim uneingeschränkten Zertifikat die Hälfte der 40 Fragen ein positives Resultat liefern muss. Das Managementsystem wird hierbei ebenfalls unter die Lupe genommen. Beachten Sie, dass auch Lehrlinge, Praktikanten und Leiharbeiter zu den Mitarbeitern in Ihrem Betrieb zählen.

Eine Zertifizierung mit zahlreichen Vorteilen

Wer sich für SCC entscheidet, trifft die richtige Entscheidung. Viele Betriebspartner erwarten eine Zertifizierung der Sicherheit – unabhängig davon, ob eine eingeschränkte oder eine uneingeschränkte Prüfung durchgeführt wurde. Eine mehrfache Auditierung ist zur Einhaltung des Safety Certificates nicht mehr notwendig. Den Mitarbeitern wird bei der Prüfung klarer, weshalb die Sicherheit im Betrieb wichtig ist. Sie begreifen nun, warum der Umweltschutz auch für sie eine herausragende Bedeutung besitzt. Dies führt automatisch zu mehr Sicherheit in der Firma. Damit werden gleichzeitig die Kosten gesenkt – sowohl für Betriebe als auch für Versicherungen.

Mit dem Sicherheitszertifikat wird ein Unternehmen konkurrenzfähiger, da es die Qualität offiziell bestätigen ließ. SCC lässt sich bequem in alle Branchen der Industrie eingliedern. Es ist eine regelmäßige SGU-Überprüfung möglich.

Wie können Sie sich auf die SCC-Prüfung vorbereiten?

Das SCC ist ein lohnendes Zertifikat mit vielen positiven Auswirkungen für Unternehmen. Mit Nachweisen zur Sicherheit des Unternehmens verbessert sich dessen Ansehen.

Sicherheitsingenieur.NRW unterstützt Sie dabei auf mehrer Arten: in der Prüfungsvorbereitung und in Schulungen.

Online-Schulung

Beratung und Schulung

Ziel ist es, Kenntnisse über sicherheitsgerechtes Verhalten zu vertiefen und den Teilnehmern die Anwendung und Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen im Bereich der Arbeitssicherheit zu vermitteln.

Die Mitarbeiterschulung sowie eine Unternehmenszertifizierung nach dem SCC Regelwerk geben Ihnen die Möglichkeit, bei Ausschreibungen die Kriterien als A-Kunde zu erfüllen, um entsprechend an der Auftragsvergabe erfolgreich teilzunehmen. Gleichzeitig hat der Auftraggeber die Garantie, dass Sie auf seinem Betriebsgelände den Standard bezüglich Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz einhalten.

Vorteile:

  • in mehreren Fremdsprachen möglich
  • DAkkS akkreditiert

Wir kümmern uns um das Audit für Ihren Betrieb und bieten Personenprüfungen an. Sowohl die neuen als auch die alten besitzen eine Gültigkeit von fünf Jahren.

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Ist BGM rechtlich verbindlich für den Arbeitgeber wie Arbeitsschutz?

Das Fundament eines funktionierenden Beschäftigungssystems ist die Einhaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen. Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, Bestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes einzuhalten. Arbeitnehmern muss durch einen umfassenden Arbeitsschutz Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit gewährleistet werden. Das BGM, betriebliches Gesundheitsmanagement, verfolgt Strategien, die Gesundheit der Mitarbeiter in einem Unternehmen zu erhalten. Der folgende Beitrag erläutert, inwiefern das BGM für Unternehmen rechtlich verbindlich ist.

Inhalt:
1. BGM Allgemein
2. Prinzipien der Umsetzung des BGM
3. Rechtliche Verpflichtungen durch das BGM

Vortrag Live von der Arbeitsschutz Aktuelle 2022, Stuttgart

BGM Allgemein:
Das BGM bezeichnet die systematische Entwicklung, Planung und Umsetzung gesundheitsfördernder und -erhaltender Maßnahmen und Prozesse in Betrieben. Zu den beiden Gesundheitsmanagementstrategien gehört die Verhältnis- und Verhaltensprävention. Die Verhältnisprävention beinhaltet gesundheitsfördernde Änderungen für die Arbeits- und Organisationsgestaltung. Die Verhaltensprävention ist eine Strategie, Arbeitnehmer zu befähigen, sich gesundheitsförderlich am Arbeitsplatz zu verhalten. Als Grundlage der Maßnahmen des BGM gilt die durch das Arbeitsschutzgesetz und betriebliche Eingliederungsmanagement (§ 167 Absatz 2 SGB IX) festgeschriebenen Regelungen. Zusätzlich, als freiwillige Leistungen des BGM, zählen Prozesse zur betrieblichen Förderung der Gesundheit. Eine Auslegung auf Prävention ist erforderlich, um das BGM in betriebliche Abläufe zu integrieren. Dies gilt für die Bereiche Unternehmenskultur und -philosophie, Organisationsentwicklung und Personalmanagement und -entwicklung.

Prinzipien der Umsetzung des BGM:
Für eine erfolgreiche Umsetzung des BGM im Unternehmen sollten folgende Prinzipien integriert werden. Hierzu zählen die Partizipation, Qualifizierung, Information und Kommunikation, Dokumentation, Netzwerke, Diversität und das Marketing. Ein erfolgreiches Vorgehen setzt die Beteiligung von Mitarbeitern, Personalvertretungen und Managern voraus. Beteiligte Akteure, die Prozesse zur Gesundheitsförderung in die Arbeitsabläufe der Firmen integrieren, benötigen eine ausreichende Qualifizierung. Das Verfahren zur Umsetzung des BGM sollte ausreichend kommuniziert und darüber im Unternehmen informiert werden. Eine vollständige Dokumentation und ein überbetrieblicher Austausch ermöglichen, mit kombiniertem Wissen Synergien zu schaffen. Mit Diversität und Gleichstellung der Beteiligten werden Bedürfnisse aller Zielgruppen berücksichtigt. Marketingmaßnahmen fördern ein gutes Image und den Wiedererkennungswert der Mitarbeiter in den Werten der Firma.

Rechtliche Verpflichtungen durch das BGM:
Die Maßnahmen zur Umsetzung des BGM umfassen eine systematische und nachhaltige Prozessgestaltung. Die Aspekte der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter stehen an oberster Stelle. Das BGM koordiniert alle gesundheitlichen Themen und geht über die vorgeschriebenen Regelungen im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) hinaus. Die Sicherheit und Gesundheit auf der Arbeitsstätte, festgelegt durch das Arbeitsschutzgesetz, sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement und die Gesundheitsförderung sind Teil des BGM. Der Arbeitsschutz und Wiedereingliederungsmaßnahmen sind verpflichtend und deren Umsetzung für Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben. Maßgebliche Verpflichtungen des BGM sind Verordnungen des Arbeitsschutzes, der arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) und Vorgaben aus den Sozialgesetzbüchern. Das Arbeitssicherheitsgesetz legt alle Bestimmungen zur Unterstützung des Unternehmens in Sachen Arbeitssicherheit durch Beratung von Betriebsärzten und Fachkräfte für Arbeitssicherheit fest. Als rechtliche Grundlage für die arbeitsmedizinische Vorsorge gilt die dafür festgelegte Verordnung. Die arbeitsmedizinische Vorsorge hat den Zweck, die Wechselwirkung von der Arbeit auf die psychische und körperliche Gesundheit der Arbeitnehmer zu beurteilen (§ 2 Absatz 1 Nummer 2 ArbMedVV). Die Vorsorge besteht unter anderem aus einem ärztlichen Beratungsgespräch mit Arbeitsanamnese (§ 2 Absatz 1 Nummer 3 ArbMedVV), hier fließen alle Arbeitsbedingungen und daraus resultierende Gefährdungen mit ein (§ 6 Absatz 3 Satz 3 ArbMedVV). Anschließend wird in der arbeitsmedizinischen Vorsorge anhand der gewonnenen Erkenntnisse in den Beratungsgesprächen eine Gefährdungsbeurteilung durch den Arzt erstellt (§ 2 Absatz 1 Nummer 4 ArbMedVV). Daraufhin kann der Betriebsarzt Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsschutzmaßnahmen vorbringen (§ 6 Absatz 4 ArbMedVV). Das Unternehmen muss die Gefährdungsbeurteilung prüfen und erforderliche Maßnahmen für den Arbeitsschutz beschließen (§ 8 Absatz 1 Satz 1 ArbMedVV). Weiterhin ist der Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, dem Betriebsarzt und den unterstützenden Fachkräften alle erforderlichen Auskünfte zum Arbeitsplatzverhältnis der Arbeitnehmer zu geben und eine Begehung des Arbeitsplatzes gewähren (§ 3 Absatz 2 Satz 3 ArbMedVV). Der Arzt muss sich zunächst einen Überblick über die Arbeitsplatzverhältnisse verschaffen, um die erforderlichen Kenntnisse für die Vorsorge zu sammeln (§ 6 Absatz 1 Satz 2 ArbMedVV).

Arbeitnehmern steht gesetzlich eine regelmäßige arbeitsmedizinische Beratung und Untersuchung zu, abhängig von den Gefahren für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (§ 11 ArbSchG, § 5a ArbMedVV). Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hilft als Unterstützung bei Wiedereingliederung nach längerer Erkrankung des Beschäftigten. Bei einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als 6 Wochen oder 42 Tagen in einem Jahr ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein BEM anzubieten. Die Teilnahme an einer betrieblichen Eingliederung ist für den Angestellten freiwillig. Die betriebliche Gesundheitsförderung ergänzt die vorgeschriebenen Maßnahmen des Arbeitsschutzgesetzes und des BEM auf freiwilliger Basis. Laut § 20b des SGB V können unterstützende Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung durch Krankenkassen ermöglicht werden. Die Krankenkassen gehen Verträge mit Betriebsärzten ein für die Ausführung von Impfungen (§ 132e SGB V). Weiterhin kann ergänzend eine vertragsärztliche Untersuchung zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention von gesundheitlichen Problemen und Vorsorgeleistungen abgeschlossen werden (§ 132f SGB V). Folgende Rechtsvorschriften haben Bezug zum betrieblichen Gesundheitsmanagement: das Arbeitsschutzgesetz, die Arbeitsschutzverordnungen, das Arbeitssicherheitsgesetz, das Betriebsverfassungsgesetz, die Arbeitsstättenverordnung und die Sozialgesetzbücher.

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