Baustromverteiler

Baustromverteiler

Auf einer Baustelle wird ein Baustromverteiler aufgestellt. Er wird vom zuständigen Energieversorger an das örtliche Stromnetz angeschlossen. Für die abschließende Abrechnung verfügt der Stromverteiler über einen eigenen Stromzähler. Um Manipulationen zu vermeiden, verplombt der Energielieferant den Zugang zum Zähler. Er wird abrechnungstechnisch als Endverbraucher geführt.
In dem Anschlussverteiler Schrank befinden sich die Steckdosen mit verschiedenen Anschlusstechniken für die beim Bau tätigen Handwerksbereiche.

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Eigenschaften
Das Gehäuse des Baustromverteilers muss stabil, staub- und spritzwassergeschützt sein. Es besteht aus einem hochwertigen Kunststoff oder Gummi der Schutzart IP44. Dank dieser Voraussetzungen ist eine Verwendung im Außenbereich und damit auch auf der Baustelle unbedenklich.

Der Schrank muss abschließbar sein und über eine Schmelzsicherung NH00 verfügen dem sogenannten Sicherungslasttrennschalter. Zusätzlich beachtet werden müssen die Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung.

Besondere Schutzmaßnahmen gelten hier für das Stromkabel vom Verteiler zur kommunalen Verbindungsstelle. Es darf nicht länger als 30 Meter und an keiner Stelle wackeln oder lose sein. Neben dem Sicherheitsaspekt ist auch die Qualität der Kabel sehr wichtig. Sie müssen sich für eine permanente Verwendung in Außenbereichen eignen.

Der Stroverteilerschrank bietet eine direkte Anschlusstechnik
In bestimmten Bauphasen sind mehrere Gewerke auf einer Baustelle zu finden. Aus diesem Grund brauchen sie zu etwa derselben Zeit Strom für ihre Maschinen. Deshalb befinden sich dafür in einem Stromverteiler ausreichend Steckdosen. Häufig in der Kombination CEE- und Schutzkontaktsteckdosen. Alle arbeitenden Betriebe können so ihre eigenen Stromverbindungen zu den Maschinen und Werkzeugen herstellen.

Baustromverteiler brauchen spezielle Schutzmechanismen
Manche Maschinen, die beim Hausbau zum Einsatz kommen, haben Frequenzumrichter. Sie laufen mit CEE Drehstrom. Wenn solche Maschinen bei bestimmten Bauvorhaben gebraucht werden, muss das bei der Aufstellung oder Anmietung Berücksichtigung finden. In solchen Fällen benötigen die Stromverteiler zusätzliche Fehlerstrom-Schutzschalter, die FI- Schalter (Neubezeichnung RDC).

Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B werden benötigt, wenn “Frequenzgesteuerte Betriebsmittel” auf Baustellen zum Einsatz kommen. Das sind zum Beispiel Krane und leistungsgeregelte Antriebe, wie Steinsägen, Seilsägen, Pumpen, Lüfter, Sandsiebe, Verdichter, Rüttler usw.

Frequenzgesteuerte Betriebsmittel dürfen nicht hinter herkömmlichen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A betrieben werden. Aus diesem Grund müssen zum Betrieb frequenzgesteuerter Betriebsmittel die “alten” Baustromverteiler, in denen Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A eingebaut sind, auf Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B umgebaut werden oder neue Baustromverteiler mit eingebauten Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B beschafft werden. Es ist auch möglich, Schutzverteiler mit RCDs vom Typ B+Mi zu verwenden.

In einem Baustromverteiler ist viel Elektrizität vorhanden. Deshalb sind alle möglichen witterungsabhängigen Einflüsse bei der Auswahl zu beachten. Dazu gehören Schäden durch eindringendes Wasser genauso wie ein entsprechend sicherer Untergrund zum Aufstellen des Gerätes. Hinter Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ B können alle Arten von Arbeitsmitteln betrieben werden.

Der Verteilerschrank sollte erhöht stehen und sehr robust sein. Wasser ist beispielsweise ein guter Stromleiter. Es könnte bei einem Kontakt mit defekten Leitungen deshalb zu einem Kurzschluss kommen. Der kann bei den vorhandenen hohen Spannungen leicht die arbeitenden Personen gefährden.

Ein perfekter Stromverteiler für eine Baustelle kann variieren. Es gibt aber einige Eigenschaften, die er haben sollte. Natürlich muss er robust und wetterbeständig sein und zusätzlich diese Ausstattungsmerkmale haben:
• für die permanente Verwendung im Freien ein ölbeständiges RN-Kabel,
• um die Sicherheit des Verteilers zu gewährleisten einen FI-Schutz (RCD),
• eine genügende Anzahl an belastbaren Schutzkontakt-Steckdosen von 16 A & 32 A und
• IP44 Gehäuse.

Elektrobrand durch Steckerleiste

Risikofaktoren beim Betrieb

Verschmutzungen im Baustromverteiler
Auf jeder Baustelle gibt es Faktoren wie Staub und Schmutz, die die Funktion eines Verteilerkastens für Strom beeinträchtigen können. Im Sommer ist die Gefahr des Eindringens feiner Staubteile in das Innere größer als in der kalten Jahreszeit. Durch Verunreinigungen kann die Stromzufuhr den Ausfall der angeschlossenen Maschinen bedeuten. Dann können die Arbeiten zeitweise nicht mehr gemacht werden. Im schlimmsten Fall sind die Werkzeuge defekt und müssen durch andere ersetzt werden. Was für den Betrieb außerdem Reparaturkosten mit sich bringt.

Wenn ein solcher Fall eintreten sollte, ist das Arbeitsgerät sofort abzuschalten und von der Stromversorgung zu trennen. Dadurch verhindert man die Gefährdung der Mitarbeiter und weitere Schäden an Materialien. Bei diesem Abschaltvorgang sollten vorsichtshalber speziell isolierte Arbeitshandschuhe und auch Werkzeuge benutzt werden.

Ein ebener Standort für einen Verteilerschrank
Es ist besonders wichtig, dass ein Baustromverteiler auf einem flachen und massiven Untergrund steht. Dadurch wird von vornherein verhindert, dass die Vorrichtung umkippt, abrutscht oder einsinkt. Je nachdem, welche Arbeiten anfallen, müssen die passenden Varianten ausgewählt werden.

Die Anforderungen müssen vor dem Aufstellen genau ermittelt werden. Dabei sind auch Toleranzgrenzen zu beachten, um Schwankungen nach oben ausgleichen zu können. Das sind wichtige Auswahlkriterien.

Sind die verwendeten Verteiler zu leistungsschwach, können sie ihren Einsatzzweck nicht erfüllen. Es kann zu Schäden durch Überhitzungen und Kurzschlüssen kommen. Das betrifft dann nicht nur den Schalterkasten selbst, sondern auch die daran angeschlossenen Maschinen.

Prüfungsintervalle für Baustromverteiler
Die Verteiler werden je nach Bauart in ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Baustellenanlagen eingeteilt. Fest sind beispielsweise Anschluss- und Gruppenverteiler, bewegliche Steckdosenverteiler.
Diesbezügliche Verordnungen stehen in der DGUV-I 203-006 (BGI-GUV-I 608) (Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen), Punkt 4.3 und 5.3.

Fest installierte elektrische Anlagen / Betriebsmittel
Eine ausgebildete Elektrofachkraft prüft regelmäßig mindestens einmal jährlich, ob ein Verteiler den ordnungsgemäßen Vorgaben entspricht. Prüfkriterien sind die Sicht-, Funktions- und Isolationsprüfung, Schraubverbindungen, Kennzeichnung und die Schutzmaßnahmen.

Wenn entsprechende Prüfgeräte da sind, kann die Prüfung auch ein eingewiesener Mitarbeiter aus dem Bereich Elektrotechnik durchführen. Das passiert unter Leitung und Beaufsichtigung ausgebildeter Fachleute. Täglich muss eine Benutzerprüfung des FI-Schalters (RCD Schalter) durch das Drücken einer Prüftaste erfolgen. Damit wird geprüft ob er fehlerfrei funktioniert.

Bewegliche Baustromverteiler
Die Kontrolle findet durch geschulte Fachkräfte oder unter deren Leitung durch unterwiesene Mitarbeiter statt. Eine regelmäßige Prüfung auf die Funktionsfähigkeit soll alle drei Monaten vorgenommen werden. Die Prüfkriterien sind dieselben wie bei den ortsfesten Verteilern.

Gemäß DGUV Vorschrift 3 ist eine allgemeine Vorgabe der Prüfungsfristen nicht vorhanden. Es hängt ab von der Inanspruchnahme einer elektrischen Anlage, wann und wie oft Prüfungen stattfinden. Deshalb sind hier die Prüffristen in variablen Abständen zu wählen.

Für die Festlegung der Prüfabstände ist der durchführende Unternehmer des Bauvorhabens verantwortlich. Besondere Verantwortung hat der jeweilige Benutzer. Er muss den Baustromverteiler vor der Benutzung genau auf äußerlich sichtbare Mängel und Beschädigungen untersuchen. Wenn es die Umstände erfordern, auch die entsprechenden Maßnahmen einleiten.

Der RCD wird einmal im Monat durch Fachleute geprüft.

Dokumentationspflicht der Prüfnachweise
Alle Prüfungen müssen dokumentiert werden. Geprüfte Stromverteiler sind erkennbar an Prüfplaketten oder Banderolen. Die einzelnen Geräte unterzieht schon der Hersteller einer Funktionsprüfung. Der Baustromverteiler muss nach dem Aufstellen durch den Betreiber auf Schäden und Mängel überprüft werden.

Achtung, Download:

Alles weitere ist in der DGUV Information 203-032 Auswahl und Betrieb von Stromerzeugern auf Bau- und Montagestellen zu lesen.

DGUV Information 203-006 (BGI 608): Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen

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