Psychische Gefährdungsbeurteilung

Was ist eine psychische Gefährdungsbeurteilung?

In Deutschland müssen Arbeitgeber eine regelmäßige psychische Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Dabei erheben Unternehmen die psychischen Belastungsfaktoren ihrer Mitarbeiter. Kernpunkt dieser psych. Gefährdungsbeurteilung ist die Überprüfung von Arbeitsbedingungen, die eine psychische Belastung bedeuten können.

Für die Gefährdungsbeurteilung werden verschiedene Komponenten untersucht. Dazu gehören in erster Linie:

  • die Intensität der Arbeit
  • die Arbeitsorganisation
  • die Arbeitszeiten und die dazugehörigen Pausen
  • Umgebungsfaktoren wie Lärm, Staub oder Raumklima
  • das allgemeine Betriebsklima

Wie läuft eine psychische Gefährdungsbeurteilung ab?

Eine psychische Gefährdungsbeurteilung ist eine recht umfangreiche Angelegenheit. An der Erhebung des Gefahrenpotenzials sind mehrere Akteure beteiligt. Dazu gehören Mitglieder der Geschäftsführung, Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie der Betriebsrat. Für die Gefährdungsbeurteilung schreibt der Gesetzgeber bestimmte Vorgehensweisen vor. Wir unterstützten Sie mithilfe unserer Psychologen bei der psych. Gefährdungsbeurteilung und unsere Psychologen führen dafür auch entsprechende Schulungen durch.

Die einzelnen Schritte bei der Gefährdungsbeurteilung

Im Prinzip erfolgt die psychische Gefährdungsbeurteilung im Rahmen mehrerer Schritte.

  1. Bestimmung der Tätigkeitsbereiche für welche die Gefährdungsbeurteilung gilt
  2. Erhebung der psychischen Belastung bei der Arbeit
  3. Festlegung des Belastungsgrads
  4. Finden und umsetzen von geeigneten Maßnahmen zur Belastungsreduktion
  5. Kontrolle der Maßnahmen
  6. Aktualisierung des Gefährdungspotenzials
  7. Ausführliche Dokumentation

Für die Gefährdungsbeurteilung stehen Ihnen unsere Psychologen mit Rat und Tat zur Seite.

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Tätigkeitsbereiche und psychische Belastungen

Um eine Gefährdungsbeurteilung zu ermöglichen, werden einzelne Tätigkeiten im Betrieb zu verschiedenen Tätigkeitsarten zusammengefasst. Die Arbeiten, welche Mitarbeiter ausführen, sind sehr unterschiedlich und bringen deshalb auch verschiedene Arten von Belastungen mit sich.

Die psychischen Belastungen zeigen sich in Fehltagen, in der Anzahl der Krankenstände sowie in der Mitarbeiterfluktuation. Darüber hinaus werden zur Erhebung bestimmte Fragebögen eingesetzt. Auch hierbei unterstützen wir Sie mit unseren Psychologen. Aus den gewonnenen Daten lässt sich ableiten, welche psychischen Belastungen wo anfallen und welche Maßnahmen man zu deren Vermeidung ergreifen kann.

Wie werden psychische Belastungen beurteilt?

Es existieren keine Grenzwerte, um eine psychische Belastung als solche zu erkennen. Meist zeigen sich diese Gefahrenpotenziale im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen. Alternativ dazu kann man auch bekannte Werte aus der Branche heranziehen, die andere Unternehmen ermittelt haben. Die Verwendung von vorgefertigten Frageformularen ist für eine Mitarbeiterbefragung jedoch weniger geeignet, da diese nicht auf die Situationen in verschiedenen Branchen abgestimmt sind.

Die Maßnahmenentwicklung und deren Umsetzung

Zuletzt werden bestimmte Maßnahmen entwickelt, um psychische Belastungen möglichst in Grenzen zu halten. Dabei geht man strategisch vor und nimmt jene Maßnahmen zuerst in Angriff, die als dringend notwendig erachtet werden. Das sind jene Maßnahmen, die sofort greifen oder Maßnahmen, welche einzelne Abteilungen im Unternehmen betreffen. Ein Beispiel dafür ist das Betriebsklima. Herrschen hier negative Spannungen vor, müssen diese zuerst beseitigt werden. Natürlich können auch die Mitarbeiter selbst in diesen Prozess eingebunden werden.

Manche initiierten Maßnahmen greifen relativ rasch. Wenn Lärm ein Problem darstellt, können entsprechende Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden. Ein negatives Betriebsklima kann durch regelmäßige Gespräche und Sitzungen entschärft werden. Hier spielt vor allem die Kommunikation innerhalb des Betriebs eine wichtige Rolle.

Wirkungskontrolle und Dokumentation

Nicht zuletzt werden die eingeleiteten Maßnahmen auch auf ihren Erfolg hin kontrolliert. Diese Erfolgskontrolle schreibt auch der Gesetzgeber vor. Die einzelnen Methoden, die im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eingesetzt werden, sind zudem schriftlich zu dokumentieren. Aus dieser Dokumentation muss klar hervorgehen, welche Maßnahmen getroffen wurden und ob diese zielführend waren.

Eine psychische Gefährdungsbeurteilung ist jedenfalls eine umfangreiche Aufgabe. Mithilfe von Psychologen gelingt es, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und zielführend umzusetzen. Unsere Psychologen beraten Sie auch gerne vor Ort und führen entsprechende Schulungen durch.

Eine psychologische Gefährdungsbeurteilung ist Pflicht

Auf jeden Fall ist eine Gefährdungsbeurteilung für jeden Betrieb in Deutschland verpflichtend. Wird sie nicht durchgeführt, kann die Landesbehörde für Arbeitssicherheit diesen Schritt verlangen. Eine Missachtung dieser Pflicht stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro geahndet werden.

Eine Gefährdungsbeurteilung bringt für Unternehmen jedoch auch zahlreiche Vorteile mit sich. Durch bessere Arbeitsbedingungen und ein gutes Betriebsklima erhöht sich auch die Motivation und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Aus diesem Grund sollte man eine Gefährdungsbeurteilung nicht nur als lästige Pflicht betrachten, sondern auch als Chance für die Weiterentwicklung des Unternehmens.

Unser Angebot

Bei Fragen zur psychologischen Gefährdungsbeurteilung wenden Sie sich am besten an uns. Gerne unterstützen wir Sie.

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