HSE und technische Due Diligence

Ein Unternehmen ist ein komplexes Gebilde mit vielen einzelnen Komponenten. Sein Wert bemisst sich unter anderem nach dem Ertragswert, also danach, welchen Gewinn es im Laufe einer definierten Zeit erwirtschaften kann. Hier spielen sehr viele Faktoren hinein. Eine weitere wichtige Rolle neben den möglichen Erträgen spielen die offenen und verdeckten Risiken.

Bei einem Kauf gehen alle Chancen und Risiken, die bis dahin der Vorinhaber hatte, an den Käufer über. Das Ziel des Vorinhabers ist meistens, einen guten Preis zu erzielen. Das Ziel des Käufers ist es meistens, zum einen nahtlos die eigene Arbeit in dem Unternehmen beginnen zu können und zum anderen die kalkulierten Gewinne realisieren zu können.

Erweist sich erst nach dem Kauf, dass ein Risiko tatsächlich eintritt, wirkt sich das nicht nur gewinnschmälernd aus, sondern kann den gesamten Weiterbetrieb aufhalten oder sogar stoppen.

Daher werden Unternehmen vor einem Kauf in aller Regel sehr gründlich geprüft und alle bekannten Details werden genau untersucht. Das Verfahren der gründlichen Untersuchung des Unternehmens nennt sich Due Diligence (übersetzt sinngemäß Sorgfaltspflicht).

Der finanzielle Part wird in der Regel von Steuerberatern oder von Wirtschaftsprüfern übernommen. Es werden die letzten drei Bilanzen geprüft, ein Businessplan für die kommenden Jahre aufgestellt und ganz insbesondere auch die liquiden und illiquiden Mittel unter die Lupe genommen.

Ebenso muss aber auch geprüft werden, wie es im Unternehmen um Gesundheit, Sicherheit und Umwelt, kurz HSE (für Health Safety Environment) oder um den Brandschutz und der technischen Gebäudeausstattung, bestellt ist. Dieser Teil wird im HSE Due Diligence oder im technische Due Diligence, geprüft.

Wer wendet technische Due Diligence – HSE an?

An einem Due Diligence – HSE haben Käufer und Verkäufer gleichermaßen ein großes Interesse. Der Käufer braucht es, um die Risiken und den möglichen Ertragswert kalkulieren zu können, um einen angemessenen Kaufpreis zu ermitteln, aber vor allem, um seine Kaufentscheidung fundiert festigen zu können. Der Verkäufer braucht es, um für sich mit seinem Unternehmen tatsächlich abschließen zu können, um einen Nachweis zu haben, dass mit dem Unternehmen am Verkaufstag wirklich alles in Ordnung war, aber vor allem, um nicht nach dem Verkauf noch in Haftung wegen verdeckter Mängel genommen werden zu können.

Wenn zum Beispiel mit dem Unternehmen auch das Grundstück verkauft wird, auf dem es steht, auf diesem in einer Bodentiefe von 2,5 m versickertes Altöl den Boden belastet, so muss der Vorbesitzer das weder gewusst, noch verschleiert haben. Für den Käufer kann es unter Umständen aber den sofortigen Betriebsstopp bedeuten, den Abriss des Gebäudes und die Pflicht zur Sanierung des betroffenen Bodenreiches. Die Folge können Jahre andauernde Rechtstreitigkeiten sein, wer was wann gewusst hat, hätte wissen können oder hätte wissen müssen.
Kommt bei einem technischen Due Diligence – HSE vor einem geplanten Verkauf zu Tage, dass das Bodenreich verseucht ist und das Unternehmen dadurch keinen Wert hat, so wird das Unternehmen wahrscheinlich keinen Käufer mehr finden. Aber nachträgliche, zeitaufwändige Gerichtsprozesse entfallen und die Schäden können umgehend beseitigt werden, bevor der Käufer noch aufwendig in Modernisierungen investiert. Im Bereich Brandschutz und Gebäude wird geprüft, ob die Baugenehmigung noch gilt und ob die technische Ausstattung und die Brandschutzmaßnahmen noch dem genehmigten Stand entsprechen und ob diese ausreichen, für die zukünftige verwendung.

Wichtige Prüfungen vor einem Kauf

Zu den wichtigen Prüfungen im HSE-Bereich zählen:

  • Liegen alle baurechtlichen Genehmigungen vor?
  • Wurden seit der ersten Genehmigung noch Änderungen vorgenommen, für die noch keine Änderungsgenehmigung vorliegt?
  • Erfüllt das Unternehmen alle Brandschutzauflagen?
  • Erfüllt das Unternehmen alle Arbeitsschutzauflagen?
  • Sind Mängel zum Beispiel bei den Flucht- und Rettungswegen ohne Weiteres zu beseitigen?
  • Sind Sicherheitsbeauftragte vorgeschrieben und vorhanden?
  • Sind ausreichend Brandschutzhelfer installiert?
  • Sind Fluchtwege ausreichend ausgeschildert?
  • Gibt es Notpläne?
  • Sind Notfall- und Rettungspläne aktuell?
  • Wann erfolgte die letzte Brandschutzübung?
  • Sind die Unterweisungen der Mitarbeiter sauber dokumentiert?

Diese Prüfungen können Sie von uns, Sicherheitsingenieur.NRW, durchführen lassen.

Technische Due Dilligence − HSE bei Übergabe eines Unternehmens

Am Tag des Eintrags ins Handelsregister oder sonst am Tag des Wirksamwerdens des Kaufvertrages gehen nicht nur alle Geschäfte, alle Chancen und Risiken an den Käufer über, sondern oft ohne jede Übergangsphase auch die volle Verantwortung für alles als Unternehmer.

In dem Moment muss der Käufer sich darauf verlassen können, dass alle rechtlichen Vorgaben voll erfüllt werden, dass alle Schutz- und Sicherungsmaßnahmen etabliert sind und störungsfrei funktionieren, und dass alle Mitarbeiter auf aktuellem Stand unterwiesen sind.

Das Due Diligence – HSE bereitet hier in dem Sinne eine Art Übergabe des Unternehmens vor. Lücken werden aufgedeckt, Mängel können noch vor dem Kauf beseitigt werden und so kann ein reibungsloser Inhaberwechsel erfolgen.

Theoretisch sollte es keinen Unterschied machen, ob die regelmäßige Brandschutzbegehung zwei Tag vor oder einen Tag nach dem Inhaberwechsel erfolgt. Allerdings können sich bei einem Verkauf zusätzlich zu einem Inhaberwechsel auch andere Dinge noch ändern. Der bisherige Inhaber ist bis zum letzten Tag in allen Prozessen noch drinnen, weiß evtl. aus dem Gedächtnis, wann die Feuerlöscher zuletzt geprüft wurden oder ob der vorige Inhaber auf dem Grundstück eine Autowerkstatt hatte.

Auch wenn das Unternehmen immer regelmäßig alle Nachschulungen aller sicherheitsrelevanten Mitarbeiter durchgeführt hat, könnte zum Beispiel die Chefsekretärin mit dem Verkauf in den Ruhestand gehen. Sie könnte die letzte Betriebsangehörige gewesen sein, die wusste, wo die Nachweise hinterlegt sind oder wo der Notschlüssel für den Heizungsraum liegt oder etwas ähnliches.
Ein Due Diligence – HSE bietet also neben dem Effekt, die Gefahren und Risiken bewerten zu können, gleichzeitig auch immer die Chance, alles aufzufrischen, abzustimmen und schon einmal mit aus der Sicht des neuen Inhabers zu betrachten.

Wir unterstützen Sie beim Due Diligence – HSE

Wer kauft schon gerne die Katze im Sack? Wenn Sie einen kleinen Betrieb übernehmen wollen, ein Lager kaufen wollen oder eine große Firma mit viel Fläche erwerben wollen, stecken die Risiken oft im Verborgenen. Für einen vertrauensvollen Käufer kann es schnell schwierig werden, alle vorhandenen Belastungen eines Objektes objektiv zu bewerten.

Auch nicht jeder Verkäufer kennt alle Belastungen und Probleme oder auch Abweichungen von strengen Vorgaben des eigenen Unternehmens permanent vollständig.

Sicherheitsingenieur.NRW unterstützt Sie kompetent beim technischen Due Diligence – HSE. Der Jurist und Ingenieur Donato Muro, LL.M. Compliance and Corporate Security, berät und begleitet Sie bei Ihrem Due-Diligence-Verfahren HSE, wenn Sie bzw. das zu erwerbende Objekt zu einer der folgenden Branchen zählt:

• Architektenbüros
• Bauunternehmen
• Chemische oder Petrochemische Anlagen
• Handwerksbetriebe
• Ingenieurbüros
• Personalvermittler
• Produzierendes Gewerbe
• und ähnliche

Zusammen erstellen wir einen Plan, welche Prüfungen bei Ihrem Wunschobjekt notwendig und welche ratsam sind.

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