8 Tipps, um ein erfolgreicher Ingenieur zu werden

Ingenieure sind die Baumeister der modernen Welt. Sie entwickeln Technologien, entwerfen Gebäude, optimieren Produktionsprozesse und treiben Innovationen in zahlreichen Branchen voran. Doch um in diesem anspruchsvollen Berufsfeld erfolgreich zu sein, reicht technisches Wissen allein nicht aus. Vielmehr erfordert es eine Kombination aus Fachkompetenz, Soft Skills und der Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung. 

In diesem Artikel stellen wir acht wertvolle Tipps vor, die angehenden und bereits tätigen Ingenieuren helfen, ihre Karriere voranzutreiben und langfristig erfolgreich zu sein.

1. Solide mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse aufbauen

Mathematik und Naturwissenschaften bilden das Fundament jedes Ingenieurberufs. Wer in diesem Bereich tätig sein möchte, muss sicher mit Formeln, Berechnungen und physikalischen Prinzipien umgehen können. Ein tiefes Verständnis dieser Disziplinen hilft nicht nur bei der Lösung komplexer technischer Probleme, sondern auch bei der Entwicklung innovativer Lösungen.

Es reicht jedoch nicht aus, nur theoretisches Wissen zu besitzen. Erfolgreiche Ingenieure wenden ihr Wissen regelmäßig in der Praxis an und vertiefen es durch kontinuierliches Lernen. Dies kann durch den Besuch von Weiterbildungen, Online-Kursen oder den Austausch mit erfahrenen Kollegen geschehen.

2. Kommunikationsfähigkeiten verbessern

Ein weit verbreitetes Klischee besagt, dass Ingenieure lieber mit Zahlen als mit Menschen arbeiten. Doch in der Realität spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle im Berufsalltag. Ingenieure müssen ihre Ideen klar vermitteln, sei es in Berichten, Präsentationen oder Besprechungen mit Kollegen, Kunden oder Vorgesetzten.

Besonders wichtig ist die Fähigkeit, technische Sachverhalte für Laien verständlich aufzubereiten. Die Zusammenarbeit mit Fachfremden erfordert eine klare und präzise Ausdrucksweise, um Missverständnisse zu vermeiden und Projekte effizient umzusetzen.

3. Teamarbeit beherrschen

Ingenieurprojekte sind selten Einzelleistungen. Vielmehr erfordern sie eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen. Daher ist es essenziell, gut im Team zu arbeiten, verschiedene Perspektiven zu verstehen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.

Dabei sind auch soziale Kompetenzen gefragt: Respektvoller Umgang, aktives Zuhören und die Fähigkeit, konstruktive Kritik anzunehmen und zu geben, tragen zu einem positiven Arbeitsumfeld bei. Wer sich in ein Team gut einfügt, erhöht nicht nur seine beruflichen Chancen, sondern profitiert auch von neuen Ideen und Erfahrungen.

4. Auf dem neuesten Stand der Technik bleiben

Technologien entwickeln sich rasant weiter, und Ingenieure müssen stets auf dem Laufenden bleiben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Regelmäßiges Lesen von Fachzeitschriften, Blogs und wissenschaftlichen Publikationen hilft dabei, aktuelle Trends und Innovationen frühzeitig zu erkennen.

Besonders wertvoll ist es, auch internationale Entwicklungen im Blick zu behalten. Wenn bestimmte spezialisierte Quellen regional beschränkt sind, kann die Verwendung eines VPN wie Surfshark eine nützliche Lösung für den Zugriff auf relevante Inhalte aus anderen Ländern sein. Dies erweitert den Horizont und ermöglicht es, von globalem Wissen zu profitieren.

5. Kreativität fördern

Ingenieurwissenschaften sind nicht nur eine exakte, sondern auch eine kreative Disziplin. Oftmals müssen Ingenieure unkonventionelle Lösungen finden, um technische Herausforderungen zu bewältigen. Dabei hilft es, sich mit neuen Methoden, innovativen Denkansätzen und interdisziplinären Themen zu beschäftigen.

Kreativität kann durch verschiedene Ansätze gefördert werden: Brainstorming mit Kollegen, das Studium erfolgreicher Projekte oder auch der Austausch mit Fachleuten aus anderen Branchen. Wer offen für neue Ideen bleibt, kann bessere und effizientere Lösungen entwickeln.

6. Praktische Erfahrung sammeln

Theoretisches Wissen allein reicht nicht aus – praktische Erfahrung ist unerlässlich. Studenten sollten daher frühzeitig Praktika absolvieren oder an praxisnahen Projekten teilnehmen. Auch Nebenjobs oder Werkstudententätigkeiten in Ingenieurunternehmen können wertvolle Einblicke vermitteln.

Für bereits tätige Ingenieure lohnt es sich, immer wieder neue Herausforderungen zu suchen und praktische Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dies kann durch die Arbeit an interdisziplinären Projekten, den Einsatz neuer Technologien oder den Wechsel in verschiedene Abteilungen geschehen.

7. Problemlösungskompetenz entwickeln

Ingenieure sind vor allem Problemlöser. Jedes Projekt bringt Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Erfolgreiche Ingenieure zeichnen sich dadurch aus, dass sie systematisch an die Analyse und Lösung von Problemen herangehen.

Eine strukturierte Herangehensweise, kritisches Denken und eine gute Fehlertoleranz sind dabei entscheidend. Anstatt sich von Rückschlägen entmutigen zu lassen, sollten Ingenieure aus Fehlern lernen und ihre Lösungsstrategien kontinuierlich verbessern.

8. Ein starkes berufliches Netzwerk aufbauen

Ein gut gepflegtes Netzwerk kann den beruflichen Werdegang erheblich erleichtern. Kontakte zu Kollegen, Professoren und Branchenexperten eröffnen neue Möglichkeiten und erleichtern den Zugang zu wertvollen Informationen und Ressourcen.

Netzwerken kann sowohl online als auch offline erfolgen. Fachmessen, Konferenzen und Branchenveranstaltungen bieten hervorragende Gelegenheiten, um sich mit anderen Fachleuten auszutauschen. Plattformen wie LinkedIn oder Xing helfen dabei, langfristige Verbindungen aufzubauen und sich über aktuelle Entwicklungen in der Branche zu informieren.

Ablaufdatum von Trenn- und Schleifscheiben – ein oft unterschätztes Sicherheitsrisiko

Ablaufdatum von Trenn- und Schleifscheiben – ein unterschätztes Risiko in der Arbeitssicherheit

Trenn- und Schleifscheiben gehören zu den am häufigsten genutzten Werkzeugen im Handwerk und in der Industrie. Ob beim Trennen von Metall, Beton oder Keramik – die leistungsstarken Scheiben sorgen für präzise und effiziente Schnitte. Doch viele Anwender übersehen eine entscheidende Sicherheitsvorgabe: das Ablaufdatum der Scheiben. Dieses Datum ist nicht nur eine Herstellerempfehlung, sondern eine sicherheitsrelevante Kennzeichnung gemäß DIN EN 12413 (kunstharzgebundene Schleifwerkzeuge) und DIN EN 13236 (Diamant-Trennscheiben).

In diesem Artikel betrachten wir detailliert, warum Trenn- und Schleifscheiben altern, welche Gefahren mit ihrer Nutzung nach Ablauf des Verfallsdatums verbunden sind und welche Maßnahmen Fachkräfte für Arbeitssicherheit in Betrieben implementieren sollten.

Warum haben Trenn- und Schleifscheiben ein Ablaufdatum?

Während die meisten Werkzeugkomponenten aus Metall bestehen und dadurch sehr lange haltbar sind, besteht der Schleifkörper einer Trennscheibe hauptsächlich aus abrasiven Schleifkörnern (z. B. Aluminiumoxid, Siliziumcarbid oder Diamant) sowie einem Bindemittel, das diese Körner zusammenhält. Bei klassischen Trennscheiben für Winkelschleifer ist dieses Bindemittel meist ein Kunstharz, verstärkt durch Glasfasergewebe.

Das Problem: Kunstharze unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess. Durch Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen oder unsachgemäße Lagerung kann die chemische Struktur des Harzes spröde werden. Das führt zu einem Verlust der mechanischen Festigkeit, wodurch die Scheibe bei hoher Drehzahl leichter brechen kann.

Daher geben Hersteller eine maximale Nutzungsdauer an, die bei kunstharzgebundenen Trenn- und Schleifscheiben meist drei Jahre ab Produktionsdatum beträgt. Bei Diamant-Trennscheiben kann die Haltbarkeit länger sein, doch auch hier gibt es je nach Bindung und Anwendung klare Vorgaben zur Lebensdauer.

Das Ablaufdatum ist stets auf der Scheibe zu finden – meist auf dem Innenring aus Metall, in der Form MM/JJ oder MM.JJJJ. Beispielsweise bedeutet eine Markierung „07/2023“, dass die Scheibe bis Ende Juli 2023 sicher nutzbar war.

Praxisproblem: Viele Anwender ignorieren dieses Datum oder wissen nicht, dass es existiert. Dabei ist die Gefahr real: Abgelaufene Scheiben können bei der Nutzung zerbersten und schwere Verletzungen verursachen.

Mechanische und physikalische Risiken abgelaufener Schleifscheiben

1. Verlust der Bindefestigkeit
Das Kunstharz-Bindemittel härtet mit der Zeit aus, verliert seine Elastizität und wird spröde. Dadurch verringert sich die Haftung der Schleifkörner an der Scheibe. Die Folge: Die Struktur der Scheibe wird instabil, was zum unkontrollierten Bruch führen kann – vor allem unter der enormen Fliehkraft eines laufenden Winkelschleifers.

2. Risse und Abplatzungen
Bei älteren Scheiben können durch Materialermüdung Mikrorisse entstehen. Diese sind oft mit bloßem Auge nicht sichtbar, können aber unter der hohen Belastung beim Trennen schnell wachsen und zu einem plötzlichen Bruch der Scheibe führen. Besonders problematisch sind hier ungleichmäßige Belastungen oder Verkanten beim Schnitt.

3. Unwucht und Vibrationsrisiken
Durch Lagerungsfehler oder Materialermüdung kann sich eine Trennscheibe minimal verformen. Diese Verformung führt zu einer Unwucht, wodurch der Winkelschleifer stärker vibriert. Eine solche Unwucht:

  • Belastet die Spindellager der Maschine, was langfristig zu Schäden führt
  • Erhöht das Risiko eines Kontrollverlusts über das Werkzeug, vor allem bei Einhandwinkelschleifern
  • Führt zu ungenauen Schnitten, was die Arbeit erschwert und gefährlich macht

4. Gefahr des Scheibenbruchs durch zu hohe Umfangsgeschwindigkeit
Jede Schleifscheibe ist für eine bestimmte maximale Drehzahl ausgelegt. Diese ist auf der Scheibe angegeben (z. B. 80 m/s oder 12.250 U/min für eine 125-mm-Trennscheibe). Ist die Scheibe jedoch überaltert und dadurch geschwächt, kann sie diese Geschwindigkeit nicht mehr sicher aushalten. Die Fliehkräfte bei diesen Drehzahlen sind enorm – wenn die Scheibe bricht, werden Splitter mit hoher Geschwindigkeit weggeschleudert, was zu schwersten Verletzungen führen kann.

Rechtliche und normgerechte Anforderungen für Fachkräfte für Arbeitssicherheit

1. Einhaltung von DIN- und EN-Normen
In Deutschland und Europa gelten für Trenn- und Schleifscheiben die DIN EN 12413 (kunstharzgebundene Schleifkörper), die DIN EN 13236 (Diamant-Trennscheiben) sowie die ISO 525 (Kennzeichnung von Schleifkörpern). Diese Normen schreiben unter anderem vor:
✔️ Angabe der maximal zulässigen Drehzahl und Umfangsgeschwindigkeit
✔️ Kennzeichnung des Ablaufdatums
✔️ Fertigung nach definierten Sicherheitsanforderungen

2. BetrSichV und DGUV-Regelwerke
Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) schreibt vor, dass Arbeitsmittel nur genutzt werden dürfen, wenn sie sich in einem sicheren Zustand befinden. Die DGUV Regel 100-500 beschreibt in mehreren Kapiteln die sicheren Anforderungen für den Umgang mit Schleifmaschinen und Schleifkörpern. Das bedeutet:

  • Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass nur intakte und zulässige Schleifscheiben verwendet werden
  • Die regelmäßige Sichtprüfung und das Aussortieren abgelaufener oder beschädigter Scheiben sind Pflicht
  • Mitarbeiter müssen über die Gefahr von überalterten Schleifscheiben geschult werden

Empfohlene Sicherheitsmaßnahmen für Betriebe

1️⃣ Ablaufdatum regelmäßig kontrollieren:
📌 Alle Schleifscheiben im Lager und an Arbeitsplätzen auf das Ablaufdatum prüfen
📌 Abgelaufene Scheiben konsequent aussortieren und entsorgen

2️⃣ Vor jedem Einsatz Sichtkontrolle durchführen:
🔎 Auf Risse, Beschädigungen oder Abplatzungen achten
🔎 Scheiben, die heruntergefallen sind, nicht weiterverwenden

3️⃣ Richtige Lagerung sicherstellen:
🏗️ Trocken und bei moderaten Temperaturen lagern
🏗️ Keine übermäßige Belastung durch Druck oder Feuchtigkeit

4️⃣ Persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen:
🦺 Schutzbrille oder Gesichtsschutz verpflichtend
🦺 Handschuhe und feste Arbeitskleidung tragen

5️⃣ Schulungen und Unterweisungen für Mitarbeiter durchführen:
📢 Regelmäßige Sicherheitsunterweisungen über den sicheren Umgang mit Schleifscheiben
📢 Sichtprüfungen und Handhabung in die Gefährdungsbeurteilung einfließen lassen

Fazit: Kleinste Fehler können fatale Folgen haben

Das Ablaufdatum von Trenn- und Schleifscheiben ist mehr als eine reine Herstellerempfehlung – es ist ein entscheidender Faktor für die Arbeitssicherheit. Wer überalterte oder beschädigte Schleifscheiben verwendet, riskiert nicht nur ineffizientes Arbeiten, sondern setzt sich und andere einer erheblichen Verletzungsgefahr aus.

Fachkräfte für Arbeitssicherheit sollten klare Maßnahmen etablieren, um sicherzustellen, dass in Betrieben nur zugelassene und sichere Schleifkörper eingesetzt werden. Die richtige Lagerung, regelmäßige Sichtprüfungen und gezielte Schulungen sind essenziell, um das Unfallrisiko zu minimieren und eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten.

Denn: Die beste Trennscheibe ist nur so gut, wie ihr Zustand es zulässt. 🚀

Dürfen elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 eigenständig durchführen?

Die regelmäßige Prüfung elektrischer Arbeitsmittel ist essenziell für die Sicherheit im Betrieb und gesetzlich vorgeschrieben. Unternehmen stehen dabei oft vor der Frage, wer solche Prüfungen durchführen darf. Besonders in Betrieben ohne eigene Elektrofachkraft (EFK) gibt es Unsicherheiten darüber, ob eine elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) nach einer Schulung zur befähigten Person eigenständig Prüfungen gemäß DGUV Vorschrift 3 durchführen darf.

In diesem Artikel klären wir umfassend, welche gesetzlichen, normativen und praktischen Anforderungen für die Prüfung elektrischer Betriebsmittel gelten, welche Qualifikationen erforderlich sind und welche Lösungen es für Unternehmen gibt, die Prüfungen rechtssicher durchführen möchten.

Gesetzliche Anforderungen an die Prüfung elektrischer Arbeitsmittel

Die Prüfung elektrischer Betriebsmittel wird durch verschiedene Regelwerke geregelt:

  • DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3): Diese Unfallverhütungsvorschrift schreibt vor, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel durch eine Elektrofachkraft oder unter deren Leitung und Aufsicht geprüft werden müssen.
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV): Sie verlangt, dass Prüfungen nur durch zur Prüfung befähigte Personen durchgeführt werden dürfen.
  • Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1201 & TRBS 1203): Sie konkretisieren die Anforderungen an befähigte Personen und definieren, welche Qualifikationen notwendig sind.
  • VDE-Normen (z. B. DIN VDE 0701-0702, DIN VDE 1000-10): Sie regeln Prüfverfahren für elektrische Betriebsmittel und legen fest, welche Fachkenntnisse erforderlich sind.

Die entscheidende Frage lautet: Kann eine EuP eigenständig Prüfungen durchführen, wenn im Unternehmen keine Elektrofachkraft vorhanden ist?

Unterschied zwischen Elektrofachkraft (EFK) und elektrotechnisch unterwiesener Person (EuP)

Bevor die Prüfungsbefugnis einer EuP bewertet werden kann, muss der Unterschied zur Elektrofachkraft (EFK) klar definiert werden.

  • Elektrofachkraft (EFK): Eine Person mit einer anerkannten elektrotechnischen Berufsausbildung (z. B. Elektroniker für Betriebstechnik, Elektromeister, Techniker oder Ingenieur), die über Fachkenntnisse und Erfahrung verfügt, um Prüfungen durchzuführen.
  • Elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP): Eine Person ohne elektrotechnische Grundausbildung, die von einer Elektrofachkraft in bestimmte Aufgaben eingewiesen wurde und nur unter Aufsicht einer EFK einfache elektrotechnische Tätigkeiten durchführen darf.

Wichtig: Eine EuP besitzt nicht das notwendige Fachwissen, um eigenständig Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 durchzuführen.

Prüfungsbefugnis laut DGUV Vorschrift 3

Laut § 5 Abs. 1 DGUV Vorschrift 3 gilt:

„Die Prüfung hat durch eine Elektrofachkraft oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft zu erfolgen.“

Das bedeutet:

  • Eine EuP darf nicht eigenverantwortlich ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel prüfen.
  • Selbst mit einer zusätzlichen Schulung als „befähigte Person“ bleibt die Eigenverantwortung ausgeschlossen, da ihr die tiefergehende elektrotechnische Fachkenntnis fehlt.
  • Ohne eine EFK im Unternehmen ist eine Prüfverantwortung durch eine EuP rechtlich nicht zulässig.

Was bedeutet “zur Prüfung befähigte Person”?

Eine befähigte Person nach TRBS 1203 muss folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. Abgeschlossene elektrotechnische Ausbildung (z. B. Elektriker, Techniker, Meister, Ingenieur).
  2. Mindestens ein Jahr Berufserfahrung im relevanten elektrotechnischen Bereich.
  3. Kenntnisse über Prüfverfahren und Normen, die regelmäßig aktualisiert werden.

Da eine EuP keine elektrotechnische Ausbildung hat, kann sie diese Kriterien nicht erfüllen. Eine Schulung allein macht aus einer EuP also keine befähigte Person im rechtlichen Sinne.

Warum reicht eine Schulung zur „befähigten Person“ nicht aus?

Viele Schulungsanbieter bieten Kurse zur befähigten Person für die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel an. Diese vermitteln wichtiges Fachwissen, aber:

  • Eine EuP bleibt eine EuP – sie kann durch eine Schulung nicht die fehlende elektrotechnische Ausbildung ersetzen.
  • Die Eigenverantwortung für Prüfungen setzt elektrotechnische Fachkenntnisse voraus, die eine EuP nicht besitzt.
  • Die DGUV und TRBS setzen eine EFK oder eine befähigte Person mit Elektroausbildung voraus, um die Sicherheit bei der Prüfung zu gewährleisten.

Kurz gesagt: Eine EuP mit einer Schulung zur befähigten Person darf nicht eigenständig nach DGUV Vorschrift 3 prüfen, wenn keine Elektrofachkraft im Unternehmen ist.

Lösungen für Unternehmen ohne Elektrofachkraft

Wenn ein Unternehmen keine interne Elektrofachkraft hat, gibt es mehrere Möglichkeiten, die Prüfpflicht nach DGUV Vorschrift 3 rechtssicher zu erfüllen:

1. Externe Elektrofachkraft oder Prüfdienst beauftragen

  • Der einfachste Weg, die Vorschriften zu erfüllen.
  • Externe Dienstleister stellen sicher, dass Prüfungen normgerecht und rechtskonform erfolgen.

2. Prüfteam mit Aufsicht einer externen EFK bilden

  • Eine externe EFK kann als verantwortliche Person die Prüfungen leiten und überwachen.
  • Geschulte EuPs können Messungen durchführen, während die EFK die Ergebnisse auswertet.

3. Mitarbeiter weiterqualifizieren

  • Wenn interne Prüfkapazitäten aufgebaut werden sollen, kann eine Weiterbildung zur Elektrofachkraft sinnvoll sein.
  • Möglich wäre eine Umschulung oder eine Qualifikation zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT).

4. Verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK) extern benennen

  • Eine externe EFK kann als VEFK für das Unternehmen tätig sein.
  • Diese übernimmt die fachliche Leitung und sichert die Prüfungen ab.

Warum ist es wichtig, Prüfungen nur durch qualifiziertes Personal durchzuführen?

Die Sicherheit elektrischer Betriebsmittel ist essenziell für den Schutz der Mitarbeiter und des Unternehmens. Fehlerhafte Prüfungen können schwerwiegende Folgen haben:

  • Erhöhte Unfallgefahr durch mangelhafte Prüfung und unsichere Geräte.
  • Rechtliche Konsequenzen: Bei einem Arbeitsunfall durch ein ungeprüftes oder fehlerhaft geprüftes Gerät können Unternehmensleitung und Verantwortliche haftbar gemacht werden.
  • Probleme bei der Versicherung: Versicherungen können Leistungen verweigern, wenn Prüfungen nicht fachgerecht durchgeführt wurden.

Ein Unternehmen sollte daher sicherstellen, dass nur qualifizierte Elektrofachkräfte oder befähigte Personen mit Elektroausbildung Prüfungen nach DGUV Vorschrift 3 durchführen.

Fazit: Kann eine EuP eigenständig nach DGUV Vorschrift 3 prüfen?

Nein. Eine elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP) ist nicht berechtigt, eigenständig Prüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach DGUV Vorschrift 3 durchzuführen, wenn keine Elektrofachkraft im Unternehmen vorhanden ist.

  • Die DGUV Vorschrift 3 und VDE-Normen setzen eine EFK oder eine befähigte Person mit elektrotechnischer Ausbildung voraus.
  • Eine Schulung zur befähigten Person allein reicht nicht aus, wenn keine Elektrofachkraft-Ausbildung vorliegt.
  • Unternehmen ohne eigene Elektrofachkraft sollten entweder externe Prüfdienstleister beauftragen oder eine interne Fachkraft weiterqualifizieren.

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Elektrotechnisch unterwiesene Person (EuP)
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Elektrofachkraft (EFK)
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Wie wählt man eine geeignete Elektrofachkraft (EFK) aus?

Die Auswahl einer Elektrofachkraft (EFK) ist ein entscheidender Schritt, um den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel im Unternehmen zu gewährleisten. Neben der gesetzlich geforderten Qualifikation sollten Unternehmen gezielt prüfen, ob eine Person über die notwendigen Kenntnisse und praktischen Erfahrungen verfügt. Die folgende Übersicht hilft dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

1. Grundvoraussetzungen für eine Elektrofachkraft (EFK)

Eine EFK muss eine anerkannte elektrotechnische Berufsausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation besitzen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Abgeschlossene Ausbildung als Elektroniker, Mechatroniker oder eine vergleichbare Fachrichtung
  • Weiterbildungen wie staatlich geprüfter Techniker Elektrotechnik oder Elektromeister
  • Ein abgeschlossenes Ingenieurstudium der Elektrotechnik (Bachelor/Master)

Falls eine Person bereits eine dieser Qualifikationen besitzt, kann sie mit einer passenden Weiterbildung zur Elektrofachkraft ernannt werden.

2. Fachliche Kompetenz bewerten

Neben der Ausbildung ist es wichtig zu prüfen, ob der Mitarbeiter die elektrotechnischen Arbeiten sicher und fachgerecht ausführen kann. Dabei sollten insbesondere folgende Fragen berücksichtigt werden:

✔ Kennt der Mitarbeiter die geltenden Vorschriften und Normen (z. B. DGUV Vorschrift 3, DIN VDE 1000-10)?
✔ Kann er Gefahren und Risiken einschätzen und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen?
✔ Ist er in der Lage, Verantwortung für elektrotechnisch unterwiesene Personen (EuP) zu übernehmen und diese anzuleiten?
✔ Verfügt er über praktische Erfahrung in der Prüfung elektrischer Betriebsmittel?

Falls in einem dieser Bereiche Lücken bestehen, sollte gezielt eine Schulung oder Weiterbildung angeboten werden.

3. Weiterbildungsmöglichkeiten zur Elektrofachkraft (EFK)

Falls ein Unternehmen über Mitarbeiter mit einer technischen Ausbildung (z. B. Mechatroniker, Elektroniker) verfügt, aber keine vollwertige Elektrofachkraft im Haus hat, ist eine Weiterbildung zur EFK ein MUSS: https://kurse.sicherheitsingenieur.nrw/s/sicherheitsingenieur-nrw/efk-kurs-09ad8590

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Ab 2027 Pflicht: Fernablesbare Wärmezähler müssen nachgerüstet werden

Ab 2027 steht eine große Veränderung an, die besonders Vermieter betrifft: Die Nachrüstung fernablesbarer Messtechnik, wie z.B. Wärmezähler, wird verpflichtend. Es geht nicht nur um ein paar neue Geräte an der Wand, sondern um eine Modernisierung, die den Umgang mit Energie revolutionieren soll. 

Das Ziel: Verbrauch transparenter machen, Kosten gerechter verteilen und die Umwelt entlasten. Doch wie genau funktioniert das und was muss dabei beachtet werden? Ein Blick hinter die Kulissen dieser Gesetzesänderung.

Welche Immobilien und Zählerarten sind betroffen?

Die neue Pflicht richtet sich an alle Gebäude, die zentral mit Heizwärme und Warmwasser versorgt werden. Das heißt, besonders Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen stehen im Fokus. Einzelne Einfamilienhäuser? Nicht betroffen. Hier bleibt alles beim Alten.

Betroffen sind alle Geräte, die Wärme und Wasser messen: Wärmezähler, Heizkostenverteiler und Warmwasserzähler. Diese müssen künftig „fernablesbar“ sein – also Daten senden, ohne dass jemand in die Wohnung muss. Mehr Informationen zu den betroffenen Zählern und Systemen bietet ista, ein führender Anbieter für Mess- und Abrechnungslösungen im Bereich Energie- und Immobilienmanagement.

Die wichtigsten Fristen und Übergangsregelungen

Bis Ende 2026 müssen alle betroffenen Zähler ausgetauscht oder umgerüstet sein – ein fester Termin, der nicht verschiebbar ist. Für neu installierte Geräte gilt die Pflicht bereits seit 2021. Frühzeitiges Handeln ist also ratsam, denn gerade in den letzten Monaten vor der Deadline könnte es bei Fachbetrieben und Lieferanten eng werden.

Technische Anforderungen: Was bedeutet „fernablesbar“?

Fernablesbar klingt modern, aber was steckt dahinter? Es geht darum, Verbrauchsdaten ohne physische Ablesung zu erfassen. Stattdessen senden die Geräte die Daten per Funk an eine zentrale Einheit. Das funktioniert über Techniken wie Walk-by oder Drive-by, bei denen die Daten im Vorbeigehen oder Vorbeifahren abgegriffen werden können.

Zusätzlich müssen die Zähler interoperabel sein. Das bedeutet: Sie dürfen nicht auf einen Hersteller beschränkt sein, sondern müssen mit verschiedenen Systemen kompatibel sein. Und noch ein Extra: Die Geräte sollten langfristig mit einem Smart-Meter-Gateway verbunden werden können, um den Einstieg in die digitale Energieverwaltung zu erleichtern.

Kosten und mögliche Umlage auf Mieter

Wie sieht es mit den Kosten aus? Für Vermieter bedeutet die Nachrüstung zunächst eine Investition. Die genauen Beträge hängen von der Anzahl der Zähler und dem Anbieter ab, aber die gute Nachricht: Die laufenden Kosten für Wartung und Ablesung können in der Regel auf die Mieter umgelegt werden.

Wichtig ist eine transparente Kommunikation. Mieter sollten frühzeitig erfahren, warum die Umrüstung nötig ist und welche Vorteile sie bringt. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und Akzeptanz schaffen.

Vorteile für Vermieter und Mieter

Die Vorteile sind klar. Für Vermieter wird die jährliche Ablesung zum Kinderspiel. Kein Organisieren von Terminen mehr, kein Betreten der Wohnungen – alles läuft digital. Für Mieter bedeutet das bessere Transparenz. Wer jeden Monat sehen kann, wie hoch der Verbrauch ist, hat die Chance, bewusster mit Energie umzugehen und Geld zu sparen.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung

Wer die Frist verstreichen lässt, riskiert Ärger. Mieter dürfen ihre Heizkosten um 3 % kürzen, wenn keine fernablesbaren Zähler eingebaut sind. Für Vermieter kann das nicht nur finanziell, sondern auch rechtlich unangenehm werden.

Fazit: Eine Modernisierung mit Mehrwert

Die Pflicht zur Nachrüstung mag anfangs wie eine Hürde wirken, bringt aber langfristig viele Vorteile. Weniger Aufwand, mehr Transparenz und eine bessere Energieeffizienz – ein echter Gewinn für alle Beteiligten. Wer frühzeitig handelt, spart sich Stress und profitiert am meisten von der neuen Technologie.

Bildquelle: unsplash

Aktueller Stand des PFAS-Beschränkungsverfahrens

Aktueller Stand des PFAS-Beschränkungsverfahrens

Im Januar 2023 haben Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Norwegen und Schweden ein REACH-Dossier bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) eingereicht, um eine Beschränkung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) zu erwirken. Am 20. November 2024 haben die ECHA und die Einreichenden einen Statusbericht zum Verfahren veröffentlicht.

Warum PFAS problematisch sind

PFAS sind eine Gruppe vorwiegend künstlicher Stoffe, die in der EU in zahlreichen Anwendungen verwendet werden. Ihre extrem lange Persistenz in der Umwelt, Bioakkumulation, Mobilität sowie ihr Potenzial für Ferntransport und (öko-)toxikologische Auswirkungen machen sie zu besonders problematischen Chemikalien. Hinzu kommen ihr Treibhauspotenzial und die Fähigkeit, sich in Pflanzen anzureichern.

Das Ziel des Beschränkungsverfahrens ist, PFAS zu ersetzen, wo Alternativen bereits vorhanden oder in absehbarer Zeit verfügbar sind. In Ausnahmefällen soll eine weitere Verwendung unter strengen Bedingungen möglich sein, um Emissionen auf ein Minimum zu begrenzen.

Der aktuelle Stand der Bewertung

Die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA, der Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) und der Ausschuss für sozioökonomische Analyse (SEAC), bewerten derzeit das Dossier. Aufgrund der Vielzahl an betroffenen Stoffen – über 10.000 in mehr als 14 Sektoren – erfolgt die Bewertung sektorspezifisch. Bereits vorläufig bewertet wurden die Sektoren:

  • Verbrauchergemische und -erzeugnisse
  • Kosmetika
  • Skiwachse
  • Metallbeschichtung und Metallprodukte
  • Erdöl und Bergbau

Diese vorläufigen Ergebnisse sind Grundlage für weitere Analysen.

Beteiligung von Stakeholdern

Während der sechsmonatigen Konsultation im Jahr 2023 gingen über 5.600 Kommentare ein. Diese enthalten Informationen zu Gefahren und Risiken von PFAS, deren Verwendungen, Alternativen und den sozioökonomischen Auswirkungen der vorgeschlagenen Beschränkungen. Die Einreichenden nutzen diese Rückmeldungen, um das Beschränkungsdossier zu verbessern und bisher unberücksichtigte Verwendungszwecke zu identifizieren. Beispiele sind technische Textilien, Hochleistungsmembranen und drucktechnische Anwendungen.

Beschränkungsoptionen im Fokus

Das Dossier enthält zwei zentrale Beschränkungsoptionen:

  1. Vollständiges Verbot: Ein radikaler Ansatz, der jedoch potenziell hohe sozioökonomische Auswirkungen haben könnte.
  2. Verbot mit Ausnahmen: Hierbei sind zeitlich begrenzte Ausnahmen vorgesehen, wenn Alternativen fehlen. Dies soll einen geordneten Substitutionsprozess ermöglichen.

Die zusätzlichen Informationen aus der Konsultation helfen bei der Prüfung weiterer Optionen, etwa sektorspezifische Regelungen oder Auflagen anstelle eines pauschalen Verbots.

Der weitere Verlauf

Im Jahr 2025 werden die Ausschüsse RAC und SEAC ihre Bewertungen fortsetzen und eine konsolidierte Stellungnahme verfassen. Anschließend wird eine weitere öffentliche Konsultation stattfinden, um zusätzliche Informationen zu sozioökonomischen Aspekten einzuholen. Die finalen Stellungnahmen werden der Europäischen Kommission übermittelt, die in Abstimmung mit den Mitgliedstaaten über die Beschränkungen entscheidet.

Das Ziel bleibt klar: PFAS-Emissionen während ihres gesamten Lebenszyklus signifikant zu reduzieren und Mensch und Umwelt nachhaltig zu schützen.

Neue Regeln zur Genehmigungspflicht von Elektrolyseuren – Änderungen der 4. BImSchV

Neue Regeln zur Genehmigungspflicht von Elektrolyseuren – Änderungen der 4. BImSchV

Am 15. November 2024 wurden wichtige Änderungen zur Genehmigungspflicht von Elektrolyseuren in die Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV) aufgenommen und traten einen Tag später in Kraft. Diese Anpassungen dienen der Umsetzung europäischer Vorgaben aus der Industrieemissionsrichtlinie (IED).

Hintergrund: Warum die Regelung überarbeitet wurde

Bis zur Überarbeitung der IED waren Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion nicht explizit geregelt. Sie fielen unter die allgemeine Kategorie von Anlagen zur Herstellung anorganischer Gase im industriellen Umfang, wie Ammoniak oder Wasserstoff. Für solche Anlagen war bisher ein umfangreiches Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben.

Die wachsende Bedeutung der Elektrolyse für Wasserstoff – insbesondere in der Energiespeicherung und -umwandlung – machte eine präzisere Regelung notwendig. Die überarbeitete IED hat daher Elektrolyseure mit einer Produktionskapazität von über 50 Tonnen Wasserstoff pro Tag in einen neuen Abschnitt aufgenommen und spezifische Schwellenwerte definiert.

Änderungen in der 4. BImSchV

Mit den Anpassungen der 4. BImSchV wurden Elektrolyseure nun eigenständig geregelt. Hier die wichtigsten Neuerungen:

  1. Neue Kategorisierung:
    Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion wurden aus der Hauptgruppe 4 (Anlagen zur chemischen Industrie) herausgenommen und in der Hauptgruppe 10 („Sonstige Anlagen“) als neue Nummer 10.26 aufgeführt.
  2. Genehmigungsverfahren je nach Kapazität:
  • Produktion ab 50 Tonnen Wasserstoff pro Tag: Ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung ist erforderlich (§ 10 BImSchG). Dies schließt auch die bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoffproduktion mit ein.
  • Produktion unter 50 Tonnen pro Tag, aber mit elektrischer Nennleistung ab 5 Megawatt: Hier reicht ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung (§ 19 BImSchG).
  • Produktion mit weniger als 5 Megawatt Nennleistung: Keine Genehmigungspflicht.
  1. Klarstellungen zur Nutzung:
    Die Genehmigungspflicht gilt auch, wenn der erzeugte Wasserstoff lediglich als Zwischenprodukt verwendet wird, etwa in Power-to-Power-Anlagen.

Bedeutung für die Praxis

Die neuen Regelungen schaffen Klarheit für Betreiber und Behörden und tragen zur Beschleunigung des Genehmigungsprozesses bei. Insbesondere das vereinfachte Verfahren für kleinere Elektrolyseure soll den Markthochlauf der Wasserstofftechnologie unterstützen, ohne unnötige Hindernisse zu schaffen.

Ausblick

Um die neuen Regelungen reibungslos umzusetzen, planen Bund und Länder kurzfristig begleitende Vollzugshinweise. Diese sollen insbesondere für kleinere Anlagen klären, welche Typen und Leistungsmerkmale unter die vereinfachten Verfahren fallen. Ziel ist es, den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur effizient und rechtssicher voranzutreiben.

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