Sie sind klein, unscheinbar und doch tragen sie oft tonnenschwere Verantwortung: Ringschrauben, Ringmuttern und Schäkel.
Diese Verbindungselemente halten Lasten, sichern Anschlagmittel und sind in fast jedem Industrie-, Bau- oder Logistikbetrieb im Einsatz.
Und genau deshalb gehören sie zu den unsichtbaren Helden der Betriebssicherheit – aber auch zu den häufigsten Schwachstellen, wenn Wartung und Prüfung vernachlässigt werden.
Unsichtbare Risiken – bis es zu spät ist
Ein verbogener Schäkel, eine korrodierte Ringschraube oder ein kleiner Riss im Gewinde – scheinbar harmlose Details, die im Ernstfall katastrophale Folgen haben können.
Wenn ein Anschlagpunkt versagt, fällt nicht nur die Last, sondern im schlimmsten Fall Menschenleben in Gefahr.
Viele dieser Unfälle sind keine Folge von Materialversagen, sondern von mangelhafter Prüfung oder falscher Anwendung.
Dabei schreiben die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS 1203) klar vor, dass Anschlagmittel und ihre Verbindungselemente regelmäßig geprüft werden müssen – von einer befähigten Person.
Ringschraube ist nicht gleich Ringschraube
Was nach Standard aussieht, ist in der Praxis hochkomplex:
Ob DIN 580, DIN 582 oder DIN EN 13889 – jede Norm definiert Maße, Tragfähigkeiten, Werkstoffe und Prüfverfahren.
Doch selbst genormte Bauteile unterliegen Belastungen, die ihre Struktur verändern.
Schrägzug, Überlast, Korrosion oder falsche Montage führen mit der Zeit zu Schäden, die nur ein geschultes Auge erkennt.
Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einer bloßen Sichtprüfung und einer fachgerechten Inspektion:
Erfahrene Prüfer messen, vergleichen, dokumentieren und erkennen frühzeitig, wann eine Komponente ihre Grenzen erreicht.
Vom Flugrost bis zum Bruch – was Prüfer wirklich sehen müssen
Ein klassisches Schadensbild ist Korrosion – sie schwächt den Werkstoff und zerstört die Oberfläche.
Ebenso kritisch sind Risse an der Schaftübergangsstelle oder im Gewindegrund, die meist auf Überlastung oder falsches Drehmoment zurückzuführen sind.
Bei Schäkeln zeigen sich häufig Verformungen, die auf Querzug oder falsche Anschlagwinkel hindeuten.
Und nicht selten fällt bei der Prüfung auf:
Die Kennzeichnung – etwa die WLL-Angabe (Working Load Limit) – ist unlesbar oder überlackiert. Ohne Identifikation darf ein Bauteil nicht weiterverwendet werden.
All das macht die Arbeit der Prüfer so anspruchsvoll: Sie müssen zwischen zulässiger Gebrauchsspur und kritischem Defekt unterscheiden können – und im Zweifel die richtige Entscheidung treffen.
Warum eine „befähigte Person“ mehr können muss
Die TRBS 1203 legt klar fest: Nur wer über eine geeignete technische Ausbildung, Erfahrung im Umgang mit Anschlagmitteln und Kenntnisse der einschlägigen Regelwerke verfügt, darf Prüfungen durchführen.
Doch hier endet die Ausbildung vieler Prüfer – denn Ringschrauben und Schäkel sind Sonderbauteile mit eigenem Prüfcharakter.
Deshalb wurde der Online-Aufbaukurs „Prüfung von Ringschrauben und Schäkeln“ entwickelt.
Er vermittelt genau das Fachwissen, das in der Praxis benötigt wird:
Wie erkennt man Ablegekriterien? Wie werden zerstörungsfreie Prüfverfahren (z. B. Rot-Weiß-Prüfung) eingesetzt? Und wie dokumentiert man Befunde rechtssicher?
Vom Handgriff zur Verantwortung
Eine Ringschraube ist schnell eingeschraubt – aber nur eine fachgerecht geprüfte und korrekt montierte hält auch, was sie verspricht.
Im Alltag hängt daran weit mehr als nur ein Bauteil: Es hängt die Sicherheit ganzer Arbeitsprozesse davon ab.
Jede Prüfung schützt nicht nur Menschen und Maschinen, sondern auch den Prüfer selbst vor Haftungsrisiken.
Denn wer dokumentiert, prüft nicht nur für heute, sondern schafft Nachweisbarkeit für morgen.
Fazit: Kleine Schraube, große Verantwortung
Die Prüfung von Ringschrauben und Schäkeln ist keine Nebensache – sie ist ein zentraler Baustein der Arbeitssicherheit.
Sie erfordert Fachwissen, Erfahrung und die Fähigkeit, technische Details richtig zu bewerten.
Nur so lassen sich Ausfälle, Unfälle und Produktionsstillstände vermeiden.
Mit dem richtigen Know-how werden Prüfer nicht zu Kontrolleuren, sondern zu Sicherheitsgaranten im Betrieb.
Weiterführender Kurs für Fachleute
Du bist bereits befähigte Person für Anschlag- oder Lastaufnahmemittel und möchtest deine Kompetenz gezielt erweitern?
Dann ist der Aufbaukurs genau richtig für dich:
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Der Kurs richtet sich an Fachkräfte, Sicherheitsingenieure und Prüfer, die ihre Qualifikation um den Bereich Ringschrauben und Schäkel erweitern möchten.
Mit Videos, Lehrtexten, Checklisten und Prüfprotokollen lernst du, worauf es wirklich ankommt – praxisnah, normgerecht und rechtssicher.





