Psychische Erste Hilfe

Was ist eigentlich psychische Erste Hilfe und warum ist sie wichtig?

Wenn wir an Erste Hilfe denken, stellen wir uns in der Regel vor, was wir tun, wenn sich jemand in unserer Nähe verletzt und auf die Hilfe eines Arztes warten muss. Psychologische Erste Hilfe ist ein Konzept, mit dem viele Menschen nicht vertraut sind. Jeder von uns kann jedoch einer Person in Not helfen, indem er psychische Erste Hilfe leistet.

Psychologische Erste Hilfe ist notwendig, wenn eine Person nach einem traumatischen, oft lebensbedrohlichen Ereignis psychologische Unterstützung benötigt. Sie umfasst auch praktische Hilfe und Unterstützung für die unmittelbaren, kurzfristigen Bedürfnisse der Person – Unterkunft, Nahrung, Sicherheit (oder ein Gefühl der Sicherheit). Die für psychische Erste Hilfe ausgebildeten Personen sind in der Lage, der bedürftigen Person zuzuhören und sie zu beruhigen und sie mit der Art von Diensten in Verbindung zu bringen, die sie zum Überleben und zum Gefühl der Sicherheit benötigt.

Psychologische Erste Hilfe wird nicht von professionellen Therapeuten geleistet, sondern meist von geschulten Freiwilligen. Das können ganz normale Menschen sein, Lehrer, Feuerwehrleute usw. Wir bilden Menschen mit entsprechenden Berufen aus, die nach Abschluss der Ausbildung hervorragend ausgebildet sind, um Menschen in Not Psychische Erste Hilfe zu leisten.

Wann ist psychische Erste Hilfe erforderlich?

Nach traumatischen Ereignissen, die sich in einer Gemeinschaft ereignen, ist psychologische Erste Hilfe erforderlich und wird zunehmend geleistet. Das kann eine Naturkatastrophe, ein Terroranschlag oder etwas anderes sein, das Menschen von ihrer Gemeinschaft trennt. Es kann sich auch um einen Raubüberfall, einen sexuellen Übergriff oder einen lebensbedrohlichen Unfall handeln. Psychologische Erste Hilfe ist immer dann erforderlich, wenn die Möglichkeit eines erheblichen psychologischen oder emotionalen Traumas besteht.

Dies ist die Art von Unterstützung, die Menschen nach einem traumatischen Ereignis selten erhalten – psychologische und emotionale Unterstützung. Sie kann das Gefühl der Kontrolle verstärken, das normalerweise nach einem Ereignis verloren geht, bei dem man sich nicht in der Lage fühlt, es zu verhindern oder zu ändern.

Algorithmus für psychologische Erste Hilfe

Wenn Sie psychologische Erste Hilfe leisten, sollten Sie sich an einige Grundregeln halten:

  • Stellen Sie Ihr eigenes emotionales Gleichgewicht wieder her. Beherrschen Sie Ihre Emotionen – eine Fähigkeit, die Sie in die Lage versetzt, Menschen in jeder Notsituation zu helfen.
  • Achten Sie auf Ihre persönliche Sicherheit und die Sicherheit der Person, der Sie helfen wollen. Suchen Sie sich nach Möglichkeit einen möglichst ruhigen Ort.
  • Stellen Sie sich vor und sagen Sie der Person, dass Sie ihr helfen wollen. Lenken Sie ihre Aufmerksamkeit auf Sie, indem Sie fragen: “Können Sie mich sehen?”, “Können Sie mich hören?”, “Können Sie mich verstehen?”.
    Unter starkem Stress zeigt eine Person den so genannten “Tunnelblick-Effekt”. In diesem Moment sieht die Person nur das beängstigende Bild oder die schrecklichen Details davon. Versuchen Sie sofort, seine Polyvision zu erweitern.
  • Sprechen Sie langsam, ruhig und deutlich, mit einfachen Worten und in einfachen Sätzen. Dieser Ansatz wird der Person helfen, ihren Zustand zu stabilisieren. Die Welt dieser Person ist gerade vor ihren Augen zusammengebrochen, und sie fühlt sich nicht unterstützt.
  • Schaffen Sie einen Dialog. Fragen Sie die Person nach ihrem Namen. Korrigieren Sie dann die Situation: “Wollte er irgendwohin?”/”Wo war er vor dem Vorfall/der Explosion/dem Unfall?
    Die stressige Situation teilt das Leben dieser Person in zwei Teile – das “Vorher” und das “Nachher”. Der kontinuierliche Fluss des Lebens ist gestört, also müssen wir die Bedingungen für seine Wiederherstellung schaffen. Fragen Sie die Person:
    “Wo können Sie jetzt hingehen?”
    “Können Sie jemanden anrufen?”
  • Keine Emotionen und Gefühle einbeziehen
    Verwenden Sie keine Wörter und Ausdrücke wie: Katastrophe, Tragödie, Panik, Terror. Verwenden Sie keine Klischees wie: “Alles wird gut”, “Mach dir keine Sorgen”, “Entspann dich” oder “Alles geht vorbei”. Nach solchen Äußerungen wird sich die Person unverstanden und einsam fühlen. In diesem Moment wird er sofort denken: “Keiner versteht, wie schlecht es mir geht”, und er wird Ihnen ganz sicher nicht vertrauen.
  • Wiederholen Sie seine Antworten
    “Ich verstehe Sie! Du kommst von der Arbeit nach Hause und…”. Diese Wiederholungen helfen der Person zu erkennen, dass sie gehört wird, dass sie in dieser schwierigen und harten Situation nicht allein ist.
  • Suchen Sie nach einer Möglichkeit, der Person dabei zu helfen, ein Gefühl der Kontrolle über ihr eigenes Leben, ein Gefühl der persönlichen Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Bitten Sie die Person, etwas zu tun – beschreiben Sie den Ort, beschreiben/zählen Sie die Gebäude oder Menschen in der Umgebung, lesen Sie einige Texte von Schildern oder Plakaten vor oder beziehen Sie sie in den Prozess der Rettung anderer Opfer (falls vorhanden) ein.
  • Erklären Sie der Person, dass ihre Reaktionen in einer solchen Situation normal sind: “Jetzt fühlen Sie Angst/ Schmerz/ Schrecken/ Verwirrung/ Verzweiflung/ Besorgnis… Das ist in dieser Situation völlig normal.”

Unser Angebot

Wir freuen uns auf Ihre  weiteren Fragen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Suche nach den passenden Ausbildungen. Schicken Sie unsere Anfrage:

betriebliches Gesundheitsmanagement
× Schreiben Sie uns auf WhatsApp