Die US-amerikanische Arbeitsschutzbehörde (OSHA) und das Arbeitsschutzinstitut (NIOSH) entwickelten Mitte der siebziger Jahre ein Konzept von Störfallreferenzwerten. Hierbei soll auch bei Ausfall des Atemschutzgerätes eine Flucht möglich sein und Schadstoffbelastungen von bis zu 30 Minuten sollen nicht zu lebensbedrohlichen oder sonstigen schweren Gesundheitseffekten führen. Entsprechenden IDLH-Werte wurden ursprünglich für 336 Stoffe berechnet. Unter Berücksichtigung externer Kritik wurden die Werte überarbeitet, woraus 1994 eine korrigierte Liste mit 85 IDLH-Werten resultierte.
Problembereiche sind u.a., dass die Definition des Schutzziels nur ungenaue Kennzeichnungen des Schweregrads von tolerierten Effekten umfasst. Dies führt dazu, dass manche IDLH-Werte mit AEGL-2 vergleichbar sind, während andere eher AEGL-3-Werten entsprächen. Zudem ist das Vorgehen bei der Zeitextrapolation auf 30 Minuten vergleichsweise schematisch. Als dritter Punkt ist zu beachten, dass eine Auswertung der Daten nur auf der Ebene von Sekundärliteratur erfolgt und die Begründungen der Werte entsprechend ungenau sind.