Das Freischicht-Modell oder auch Brückentage-Modell stellt eine Möglichkeit dar, Arbeitszeitverkürzungen in Form von freien Tagen umzusetzen. Es wurde im Jahre 1984 durch den sogenannten Leber-Kompromiss in der Metallindustrie als Flexi 3 bekannt. Die tatsächliche Wochenarbeitszeit kann weiterhin 40 Stunden
betragen, und die Arbeitszeitverkürzung durch freie Tage bzw. Freischichten gewährt werden. Das bedeutet aber, dass mit zunehmender Verkürzung der Wochenarbeitszeit die Zahl der Freischichten zunimmt: Bei einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38,5 Stunden entsteht die erste Freischicht nach 36 Arbeitstagen. Insgesamt belaufen sich die Freischichten in einem Jahr auf 9.
Bei einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden, wie es seit dem 1.10.1995 in der Metallindustrie der Fall ist, entsteht die erste Freischicht bereits
nach 8 Arbeitstagen. In der Summe ergeben sich also 30 Freischichten im Jahr; dies entspricht dem Jahresurlaub, der sich somit faktisch verdoppelt. Diese Rechnung zeigt, dass das Freischichten-Modell bei zunehmender Arbeitszeitverkürzung zu erheblichen organisatorischen Schwierigkeiten für das Arbeitszeitmanagement führt und dadurch nahezu untragbar wird. Als Alternative bietet sich an, sogenannte Freizeitkonten zu führen, die den verhältnismäßig geringen Ausgleichszeitraum von einem Jahr erheblich erweitern können.
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