Die US-amerikanischen Umweltbehörde EPA hat 1998 einen Entwurf für die Methodik zur Ableitung von akuten Referenzwerten vorgelegt. Primäres Ziel ist hierbei die Ableitung einer Konzentration oder Dosis ohne nachteilige Effekte. Anhand der vorgeschlagenen Methodik ist aber auch eine Abstufung von Effekt-Konzentrationen mit unterschiedlichem Schweregrad möglich. Diese werden als „Adverse Effect Level“ (AEL1 und AEL2) und „Franc effect level“ (FEL) bezeichnet. Die Kriterien dieser Werte stimmen nicht direkt mit denen der entsprechenden AEGL-Werte überein. So wird etwa die Frage der „Fähigkeit zur Flucht“ im AEL2 nicht berücksichtigt. Der FEL hingegen dürfte oftmals niedriger sein als die Schwelle zu lebensbedrohlichen oder tödlichen Effekten. Die vorgeschlagene ARE-Methodik wendet moderne mathematische Extrapolationstechniken (z.B. „Benchmark-Methode“ und „Kategorische Regression“) an, was jedoch eine gute Datenlage erfordert, die bei vielen Stoffen nicht gegeben ist. Ebenso wie in der AEGL-Methodik und unter gleichen Annahmen ist die Ableitung für verschiedene Zeiträume vorgesehen. ARE-Werte wurden bislang nur für einige wenige Beispielsstoffe berechnet. Die EPA ist im AEGL-Komitee vertreten.