Diese Dinge sollten Sie für den Notfall stets zuhause haben Lange Jahre dachte man in Mitteleuropa, dass hier so etwas nicht passieren kann wie in anderen Teilen der Welt: dass die Infrastruktur zusammenbricht und man sich nicht mehr versorgen kann bzw. versorgt wird. Letzteres mit Strom und fließendem Wasser, ersteres mit Nahrungsmitteln und allem Weiteren, was man zum Überleben benötigt. Doch die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit, zwischen Corona-Pandemie und tödlicher Hochwasserflutwelle, haben gezeigt, dass es auch in diesen Breiten einmal zum schlimmsten Fall kommen kann. Deshalb sollte man die Hinweise der offiziellen Stellen ernst nehmen, dass jeder Haushalt ein Mindestmaß an Vorräten besitzen sollte, um einige Tage ohne Versorgung von außen überleben zu können. Doch was benötigt man genau, welche Lebensmittel konkret und in welchem Umfang?
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Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat schon vor langer Zeit eine Liste zusammengestellt und veröffentlicht, die alles Elementare für einen solchen Fall enthält. Hier folgt nun eine Auflistung all dessen, was man im Fall einer zusammengebrochenen Versorgung benötigt. Dabei muss gar nicht davon ausgegangen werden, dass man von der Außenwelt abgeschnitten ist. Schon der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hatte gezeigt, dass Hamsterkäufe sehr schnell auch hierzulande dazu führen können, dass bestimmte Lebensmittel oder Haushaltsprodukte rasch ausverkauft sind. Besser also, man ist ausgestattet mit jenen Dingen, die man längere Zeit lagern kann.
Konkrete Empfehlung vom Bundesamt
Den Zeitraum, den man ohne eine solche Versorgung von außen überstehen können sollte, bemisst diese Behörde auf zehn Tage. In den allermeisten Fällen dürfte ein Ausfall der Versorgung diesen Zeitraum nicht über-, sondern deutlich unterschreiten. Dennoch sollte man sich also auf die Versorgung alle im Haushalt lebenden Personen für zehn Tage einrichten.
Der durchschnittliche Kalorienverbrauch eines Erwachsenen wird dabei auf 2.200 Kalorien pro Tag festgesetzt. Wobei dieser Wert in der Realität je nach Körpergröße, Geschlecht und vor allem je nach körperlicher und auch geistiger Aktivität natürlich stark variieren kann.
Für eine Person sind somit die folgenden Vorräte empfohlen, welche diese für zehn Tage komplett ohne jeglichen Mangel oder Hunger ernähren können. Individuelle Vorlieben oder auch Bedürfnisse an bestimmten Nahrungsmitteln können dabei natürlich abweichend berücksichtigt werden. Das Folgende gilt als Orientierung und als Standard.
3,5 Kilogramm Getreideprodukte, Brot und Kartoffeln
Dies sollte in Bezug auf die Getreideprodukte konkret aus 714 Gramm Vollkornbrot, 286 Gramm Zwieback und 714 Gramm Knäckebrot bestehen. Dazu werden 357 Gramm rohe Nudeln als Vorrat empfohlen sowie 179 Gramm roher Reis. Außerdem sollten 536 Gramm Haferflocken als Vorrat vorhanden sein, um die gewünschten zehn Tage ohne neuerlichen Einkauf überstehen zu können. Als letztes Lebensmittel in dieser ersten Kategorie werden 714 Gramm Kartoffeln empfohlen.
4 Kilogramm Gemüse oder Pilze
Natürlich liegt auch hier die Zusammenstellung letztlich an den persönlichen Geschmackspräferenzen. Als Orientierung wird aber folgende Auswahl empfohlen:
- 571 Gramm Grüne Bohnen
- 643 Gramm Erbsen und Möhren
- 500 Gramm Rotkohl
- 500 Gramm Sauerkraut
- 286 Gramm Spargel
- 286 Gramm Mais
- 286 Gramm Pilze
- 286 Gramm Saure Gurken
- 286 Gramm Rote Bete
- 357 Gramm Zwiebeln
Aus dieser Liste sollten einzig die Zwiebeln frisch sein. Alle anderen Lebensmittel sollte man als in Form von Konserven vorrätig halten.
2,5 Kilogramm Obst
500 Gramm Kirschen im Glas werden empfehlen. Dazu kommen 179 Gramm Birnen, ebenso viele Gramm Aprikosen, 250 Gramm Mandarinen und 250 Gramm Ananas. Sofern man sie mag, sollten auch 143 Gramm Rosinen vorhanden sein wie auch 143 Gramm an Haselnusskernen. An Trockenpflaumen werden wiederum 179 Gramm empfohlen, dazu 714 Gramm an Frischobst, welches möglichst zuerst konsumiert werden sollte.
Mindestens 20 Liter Wasser und weitere Getränke
Pro Erwachsenem rechnet man einen Bedarf von 2 Litern Wasser pro Tag. Hinzu kommt allerdings auch jenes Wasser, das man zum Kochen benötigt. Wasser zum Waschen ist hierbei nicht eingerechnet, da es in dieser Aufstellung nur um die Ernährung im Katastrophenfalle geht.
2,5 Kilogramm Milch und Milchprodukte
Hier setzt das Bundesamt 2 Liter Milch für die gesamten zehn Tage an. Hinzu kommen 500 Gramm Hartkäse. Die Milch sollte natürlich H-Milch sein.
Fleischersatzprodukte und Eier
Hier empfiehlt das Bundesamt diese Zusammenstellung:
- 107 Gramm Thunfisch
- 71 Gramm Ölsardinen
- 71 Gramm Heringsfilet in Soße
- 179 Gramm Corned Beef
- 214 Gramm Kalbsleberwurst
- 257 Gramm Dauerwurst (z. B. Salami)
- 214 Gramm Bockwürstchen
- 8 Eier
357 Gramm Öl und Fette
Butter und Margarine sind darin nicht vorgesehen. Stattdessen sollte man etwa 179 Gramm Streichfett sowie 214 Gramm Speiseöl vorrätig halten.
Auch eine Hausapotheke ist ein Muss
Über eine gut ausgerüstete, aktuell gehaltene Hausapotheke sollte jeder Haushalt auch unabhängig von einem Katastrophenfall verfügen. Kommt es jedoch zu einem Engpass bei der Versorgung, wird deren Existenz umso wichtiger. Wiederum das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, dass folgende Medikamente und Utensilien in einer solchen Hausapotheke enthalten sein sollten:
- Verbandskasten (DIN-Norm)
- alle vom Arzt verschriebene Medikamente
- Schmerzmittel
- Desinfektionsmittel für die Haut
- Desinfektionsmittel für Wunden
- Erkältungsmittel
- Fieberthermometer
- Mittel gegen Durchfall
- Salben gegen Sonnenbrand und Insektenstiche
- eine Pinzette
Mit einer solchen Zusammenstellung seiner Hausapotheke kann man zumindest die Folgen minder schwerer Erkrankungen oder Verletzungen überstehen oder versorgen. Praktischerweise kann man derartige Hausapotheken an vielen Stellen komplett kaufen und muss nicht all ihre Bestandteile mühsam einzeln zusammensuchen. Wichtig bleibt aber, dass die Inhalte der Hausapotheke regelmäßig überprüft werden, insbesondere die Medikamente auf ihre Haltbarkeit.