Einleitung und Themenheranführung

Mit der Absicht, Schäden an Gegenständen, an Vermögen oder an Menschen zu vermeiden oder möglichst gering zu halten, kommt es zur Installation von BMA in Gebäuden. Damit soll es gelingen, einen Brand so früh wie möglich zu erkennen. Mithilfe der Brandmeldezentrale (BMZ) tritt im Brandfall eine Ereigniskette in Gang. So wird die Feuerwehr (FW) informiert oder der Alarm geht an eine Leitstelle, die permanent erreichbar ist. Auch eine interne Alarmierung ist möglich, ebenso wie eine Alarmierung zum Räumen des Gebäudes oder der Gebäudeteile. Genauso kann es zur Ansteuerung unterschiedlicher Steuerungen kommen.

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Wird eine BMA geplant, so gilt es, diverse gesetzliche Rahmenbedingungen zu beachten.

Problemstellung, Zielsetzung und Forschungsfrage

Bei der Konzeption von BMAs liegt die Herausforderung darin, dass jede BMA anders ist, daher gibt es keine allgemeingültige Anleitung. Jedes einzelne Gebäude muss geplant und eigens konzeptioniert werden. Dabei muss des Weiteren ein Augenmerk auf die jeweils gültigen gesetzlichen Regelungen im Bundesland gelegt werden.
Im Rahmen dieser Arbeit soll es gelingen, dass der Themenkomplex anhand des Sonderbaus Krankenhaus beleuchtet wird. So soll ein Einblick ins Thema ermöglicht werden. Die Relevanz von BMAs gilt es aufzuzeigen, des Weiteren Herausforderungen, die während der Planung auftreten.

Den Abschluss dieser Arbeit sollte ein Überblick bilden, wie es funktioniert, den Themenblock ordnungsgemäß in die Praxis umzusetzen, was dabei beachtet werden muss und wie sich potenzielle Herausforderungen lösen lassen.

Vorgehensweise

Der erste Abschnitt dient dazu, die Grundlagen von BMAs darzulegen sowie die rechtlichen Grundlagen abzubilden.
In einem weiteren Schritt wird auf den Sonderbau des Krankenhauses eingegangen. Das bedeutet, dass die Spezifika dieser Gebäude sowie die Sonderbauvorschrift, die im Bundesland Nordrhein-Westfalen gültig ist, beleuchtet werden.
Im Anschluss sollen diese beiden Themen miteinander verschränkt werden. Daraus folgen die Planung und die Konzeption einer BMA. Beispielgebend ist die Klinik Siloah in Hannover.
Den letzten Part bildet eine Conclusio dessen, wie eine fachgerechte Umsetzung aussehen könnte. Dabei werden etwaige Besonderheiten berücksichtigt und passende Lösungsansätze präsentiert.

Brandmeldeanlagen

Dieses Kapitel dient dazu, BMA, ihre Notwendigkeit, ihren Aufbau sowie ihre Funktionen zu definieren. Im Zuge dessen wird auf relevante rechtliche Rahmenbedingungen eingegangen, was mit Auszügen unterfüttert wird.

Notwendigkeit einer Brandmeldeanlage

Bereits im Mittelalter war es notwendig, Bränden präventiv beizukommen, sie frühzeitig zu erkennen und zu löschen. Die damaligen Stadtgeschichten erzählen von vernichtenden Brandkatastrophen, die mangels eines Brandschutzes bzw. aufgrund eines inadäquaten Schutzes zustande kamen und in der Lage waren, ganze Stadtviertel zu eliminieren.
Brandschutz befasst sich im Wesentlichen mit drei Aspekten. Zum einen geht es um die Erkenntnis, dass ein Brand in Gange ist. Der nächste Punkt behandelt die Begrenzung des Schadens und nicht zuletzt geht es um ein Löschen des ausgebrochenen Brandes. Früher waren Nachtwächter in den Städten angestellt oder eine Person bewachte das Lagerfeuer. Auch Kirchenglocken fungierten als Brandschutzvorrichtung. Heute fasst die BMA all diese Aspekte zusammen.
Mit der Absicht, der Gefahr von Personen, Sach- sowie Versicherungsschäden entgegenzuwirken, kommt es zur Verbauung einer BMA in Objekten, die ein Risiko bergen. In privaten Räumlichkeiten kann eine eigenständige Rauchwarnmeldeanalage dem Zweck dienlich sein. Zeit ist der wesentliche Faktor, auf den es beim Brandschutz ankommt. Nur wenn die Ursache des Brandes, die Temperaturkurve (in Abbildung 1 ersichtlich) sowie die Phasen des Brandes beobachtet werden, können sich in Gefahr befindliche Personen gerettet und kann der Schaden verkleinert werden (siehe Abbildung 2). Mithilfe einer BMA kann der Brand in Sekunden ausfindig gemacht und gemeldet werden. Gleichzeitig kann eine Rettungskette in Gang gesetzt werden.

Aufbau einer Brandmeldeanlage

In einer BMA sind zentrale sowie dezentrale Bestandteile verbaut. Die BMZ kann als Gehirn der BMA betrachtet werden. Sie erhält sämtliche Daten und reagiert auf deren Grundlage.3 handelt es sich um größere Objekte, so können auch mehrere Zentralen verbaut sein, dies hängt von den Herstellern sowie von den Rahmenbedingungen ab. Eine davon ist immer die Hauptzentrale.4
Auch für die Feuerwehr bildet die BZW die hauptsächliche Anlaufstelle. Daneben ist jener Ort wichtig für die Feuerwehr, an dem das Feuerwehrinformationszentrum (FIZ) verbaut ist. Dieses setzt sich zusammen aus dem Feuerwehranzeigetableau (FAT), dem Feuerwehrbedienfeld (FBF) sowie den Feuerwehr-Laufkarten.
Die Anordnung der Brandmelder erfolgt ringförmig. Dies soll es ermöglichen, im Falle eines Ausfalls weiterhin sicherzustellen, dass eine Überwachung erfolgt. Kommt es zu einer Störung in einer Ringleitung, so hat eine Brandwache den entsprechenden Bereich zu überprüfen.
Des Weiteren ist es notwendig, dass die BMA über eine Stromversorgung verfügt, die stets läuft und daher als unterbrechungsfrei zu bezeichnen ist (USV). So soll auch kein Netzausfall die Funktionstüchtigkeit der BMA gefährden. Üblicherweise erfolgt dies mithilfe von Akkumulatoren.

„Wenn die Anlage auf Störungen überwacht wird und die Instandsetzung innerhalb von 24 Stunden erfolgt, genügt eine Überbrückungszeit von 30 Stunden. Ist dies nicht gewährleistet, muss die Überbrückungszeit der Sicherheitsstromversorgung auf 72 Stunden erhöht werden.“5

Funktionen einer Brandmeldeanlage

Eine Brandmeldeanlage hat im Wesentlichen die folgenden sechs Funktionen auszuüben: Sie hat dafür zu sorgen, dass ein Brand so rasch wie möglich registriert wird, dann muss sie Hilfe rufen, gefährdete Personen informieren, Brandschutzeinrichtungen ansteuern, der Feuerwehr den schnellstmöglichen Zugang gewähren und ihr die besten Informationen zur Lokalisation des Brandes und zu seinem Angriffsweg liefern.

Frühzeitige Branderkennung

Bei einem automatischen Brandmelder handelt es sich um einen Brandmelder, die keiner händischen Auslösung durch den Menschen bedürfen. Es hängt vom jeweiligen Sensortypen und von der Wirkungsweise ab, inwieweit dieser Brände aus sich selbst heraus registrieren kann und in Folge weitere Alarmierungsschritte einleiten kann. Abhängig von Gefährdungsweise bzw. je nachdem, wie der Anwendungsbereich gestaltet ist, gilt es, Melder einzubauen, die über eine adäquate Sensorik verfügen. So soll verhindert werden, dass Fehlalarme ausgelöst werden und das Schutzziel wird verfolgt.
Folgende automatische Brandmelder lassen sich voneinander unterscheiden:

optische Melder
thermische Melder
optisch-thermische Multisensor-Melder
optisch-thermische Gas-Multisensormelder
Ionisationsrauchmelder
Flammenmelder
Sondermelder

Bei den nicht-automatischen Brandmelder handelt es sich vorwiegend um händische Feuermelder. Sie verfügen über eine rote Schutzhülle. Indem eine Taste gedrückt wird, kommt es zu einer Alarmierung. Eine Glasscheibe verdeckt den Schalter, damit keine missbräuchliche Verwendung stattfindet und um den Melder vor Witterung sowie zufälligen Berührungen zu schützen. Es gibt auch gelbe Handmelder, die Feuerlöschanlagen starten. Des Weiteren existieren orangene Handfeuermelder, die dazu dienen, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) zu initiieren.

Alarmierung der Hilfe leistenden Stelle

Eine Übertragungseinrichtung (ÜE) sorgt dafür, dass Hilfe geholt wird. Das heißt, im Normalfall wird die Feuerwehr informiert. Eine Aufschaltung geht meist mit zwischengeschalteten Konzessionären vonstatten.7 Die Verbindung der ÜE kommt auf zwei Wegen zustande. Zum einen geht es um die Redundanz, falls der erst gewählte Weg nicht möglich ist. ÜEs, die mit dem integrierten Sprach- und Datennetz (ISDN) verknüpft sind, werden der Reihe nach in Deutschland ersetzt. Grund dafür ist, dass die ISDN-Versorgung mit dem Jahr 2018 aufgehoben wurde.

Alarmierung von gefährdeten Personen

Die potenziell gefährdeten Personen werden über akustische Signale verständigt. Diese können in die Brandmelder eingebaut sein. Es hängt vom Brandschutzkonzept (BSK) ab, ob noch eine weitere Sprachalarmierungsanlage (SAA) notwendig ist. Der Alarmschall-Pegel sollte über 65 dB (A) liegen, dabei sollte darauf geachtet werden, dass er 10 dB (A) des Umgebungsschallpegels übersteigt. Zudem muss die SAA sprachverständlich sein – dies wird messtechnisch überprüft.8 Es ist auch möglich, eine visuelle Alarmierung via Blitzleuchten zu realisieren.

Ansteuerung von Brandschutzeinrichtungen

Gut ausgestattete BMAs sind in der Lage, sowohl die FW zu informieren und Brände zu registrieren als auch diverse Brandschutzeinrichtungen zum Laufen zu bringen. In großen Objekten werden nicht alle Einrichtungen zugleich benötigt. Es kommt darauf an, wo das Feuer ausbricht, welche Einrichtungen aktiviert werden müssen. Je nach Verlauf des Feuers können die weiteren Brandschutzeinrichtungen nach und nach eingeschalten werden.9 Bei mehrstöckigen Objekten wird so das Risiko verhindert, dass sämtliche Personen auf die Fluchtwege zulaufen. So wird Verletzungen vorgebeugt, die im Zuge der Panik entstehen könnten.

Zu den Brandschutzeinrichtungen zählen:

RWAs
Sprinkler- und Gaslöschanlagen
Feststellanlagen für Rauchschutztüren in Flucht- und Rettungswegen
Brandschutzklappen

Des Weiteren ist es möglich, zusätzliche Ansteuerungen in der Brandfallmatrix einzuspeichern. So können Lüftungsanlagen ausgeschalten oder Lifte geräumt werden.

Informationslieferung und gewaltfreier Zugang für die Feuerwehr

Die FW bekommt via FAT Daten über die Lokalisation des Feuers sowie den Zeitpunkt der Auslösung. Anhand der Feuerwehrlaufkarte der Melder-Gruppe kann sie sich im Objekt zurechtfinden. Das FAT zeigt sowohl die erste als auch die abschließenden Brandmeldung an. Das FBF ermöglicht es der FW, einen akustischen Alarm, die Übertragung zur Hilfe leistenden Stelle sowie die Brandschutzeinrichtungen auszuschalten. Wurde das Feuer besiegt, so kann über das FBF die BMA zurückgestellt werden.

Vom FSD erhält die FW die notwendigen Objektschlüssel. Mit diesen kann überall Zugang erlangt werden. Sollte die FW alarmiert werden, obwohl von der BMA kein Feuer ausgelöst wurde, so bleibt das FSD geschlossen. In diesem Falle dient das Freischaltelement (FSE) der FW zur händischen Auslösung eines Brandalarms. Die FW erhält in Folge Zugang zum FSD.10

Normen und Richtlinien

DIN VDE 0833

In der DIN VDE 0833 sind vier Komponenten integriert:
allgemeine Festlegungen
Festlegungen, die Brandmeldeanlagen betreffen
Festlegungen im Hinblick auf Einbruch- sowie Überfallmeldeanlagen sowie
Festlegungen für Sprachalarmierungsanlagen im Falle eines Brandes.

Bei BMAs sind alle Teile bis auf den dritten relevant. Dies ist dann der Fall, wenn sich eine SAA zusammen mit der BMA in Planung befindet.

Im ersten Teil der VDE 0833 geht es um die Konzeption, Inbetriebnahme, Ergänzung, Modifizierung sowie um den laufenden Betrieb von Gefahrenmeldeanlagen (GMA). Im zweiten Teil wird die gleiche Thematik behandelt, allerdings nur in Bezug auf BMAs.

DIN 14675

Gleich wie in den DIN VDE 0833-1 sowie -2 wird in der DIN 14675 die fachgerechte Installation und der adäquate Betrieb von BMAs formuliert. Eine andere Bezeichnung ist „Feuerwehrnorm“. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in ihr Anforderungen definiert sind, die die Feuerwehr betreffen und die sich auf die automatische Alarm-Weiterleitung, den Einbau des FBFs, des FATs sowie zusätzlicher Feuerwehrperipherien bezieht.

Die technischen Anschlussbedingungen für BMA (TAB) enthalten die jeweiligen technischen Anschlussbedingungen für die lokale FW. Dies ist der Fall, da sich je nach Ort unterschiedliche Gegebenheiten ergeben – in einem Dorf wird womöglich eine grüne Blitzleuchte gefordert und in einem anderen wird eine bernsteinfarbene Farbe gewünscht.

2.4.3 Weitere Normen und Richtlinien

Auch aus der Art des Objektes und aus dem jeweiligen Land ergeben sich zusätzliche Normen, an die man sich halten muss. Einige Beispiele dafür seien im Folgenden genannt:
EN 54-Brandmeldeanlagen
Musterbauordnung (MBO)
DIN 14661 (Norm für das FBF)
VDS 2095 (VDS-Richtlinie für automatische BMA)
MKhBauVO (Muster für die Krankenhausbauverordnung)

Sonderbauten
Unter einem Sonderbau fasst man nach §2 Absatz 4 der MBO ein Bauobjekt, das sich in seiner Art oder in der Nutzung hervorhebt. Sonderbauten sind etwa:
Hochhäuser (sämtliche Gebäude, bei denen zwischen dem Fußboden eines Aufenthaltsraumes und der Geländeoberfläche mindestens 22 Meter liegen)
Bauobjekte, die über 30 Meter hoch sind
Gebäude, die über ein größtes Geschoss mit mehr als 1600 m² Grundfläche verfügen (Wohngebäude und Garagen sind hier ausgenommen)
Verkaufsflächen (Räumlichkeiten, die dem Verkauf sowie dem Laden dienen und die größer als 800m² sind)
Beherbergungsbetriebe (mit mind. zwölf Betten)
Schulen, Hochschulen etc.

Des Weiteren gelten Krankenhäuser sowie Pflegeeinrichtungen als Sonderbauten. In Nordrhein-Westfalen gibt es neben der LBO (Landesbauordnung) noch die Sonderbauverordnung (SBauVO) zu beachten. Diese beiden regeln Betrieb und Errichtung von Sonderbauten.

Arten von Sonderbauten

Bei den Sonderbauten wird unterschieden nach geregelten sowie ungeregelten Sonderbauten. Das Krankenhaus fällt in die Kategorie „ungeregelter Sonderbau“. Des Weiteren existieren besondere Bauten. Hierbei handelt es sich um Garagen oder um Holzgebäude, die in Bezug auf die Brandgefahr riskant sind. So gibt es bei diesen Bauten spezielle Verordnungen bzw. Richtlinien – bei Garagen gilt es beispielsweise die Garagenverordnung zu beachten.

Geregelte Sonderbauten

Hierbei handelt es sich um Sonderbauten, die auf Sonderbauverordnungen verweisen können. Neben den der MBO entnommenen Anforderungen an den Brandschutz gilt es zusätzliche Brandschutzanforderungen zu beachten, die die SBauVO enthält. Es gibt auch Erleichterungen, wenn Anforderungen der MBO nicht erforderlich sind, da das Sondergebäude über eine spezifische Art sowie Nutzung von Räumen oder baulichen Anlagen verfügt.11
Unter geregelte Sonderbauten fallen:
Hochhäuser
Versammlungsstätten
Verkaufsflächen über 2000 m² samt Ladenstraßen
Beherbergungsbetriebe, die mehr als zwölf Betten haben
Schulen, Hochschulen etc.

Ungeregelte Sonderbauten

Die jeweiligen Anforderungen oder Erleichterungen für Sonderbauten, die sich auf keine Sonderbauvorschriften nach §51 MBO berufen, sind im BSK oder Brandschutznachweis niedergeschrieben. Es kann notwendig sein, dass eine gesonderte Risikobetrachtung vorgenommen werden muss, etwa im Hinblick auf potenzielle Entzündungsherde, Brandlasten sowie Gefahren für Nutzer und Personengruppen. Unter die ungeregelten Sonderbauten fallen die folgenden Gebäude:
Bauten mit über 30 Metern Höhe
Gebäude mit einem größten Geschoss mit mind. 1600 m² Grundfläche (ohne Wohngebäude oder Garagen)
Verkaufsflächen sowie Ladenstraßen, die auf über 800 m² Fläche kommen
Krankenhäuser im Bundesland Nordrhein-Westfalen

Ab dem 1. Januar 2010 gilt die nordrhein-westfälische Kranhenhausbauverordnung (KhBauVO) nicht mehr.12 Daher fallen Krankenhäuser, Heime sowie weitere Einrichtung, die der Unterbringung und Pflege von Personen dienen, nunmehr in die Kategorie der ungeregelten Sonderbauten.

Brandschutz im Krankenhaus

Bei einem Krankenhaus stellt sich die Evakuierung im Brandfall als spezielle Schwierigkeit dar. Es gilt diverse Parameter zu beachten, etwa sich im Gange befindliche Operationen. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, unnötige Evakuierungen von Schwerkranken zu verhindern. Es sollte sichergestellt werden, dass lebenserhaltende Maßnahmen fortgesetzt werden. Die BMA muss mit anderen Systemen verknüpft sein, damit die bestmögliche Informationsweiterleitung funktioniert. Im Schwesternzimmer sollten die Daten zum Brandort visualisiert werden, damit eine adäquate Reaktion erfolgen kann. Bei den Durchsagen und Warnmeldungen sollte ein Augenmerk daraufgelegt werden, dass diese in mehreren Sprachen stattfinden.

Die drei Säulen des Brandschutzes

In obiger Abbildung werden die drei Säulen ersichtlich, auf denen der Brandschutz beruht: Zum einen geht es um den baulichen Brandschutz. Dieser trägt das größte Gewicht, es geht um die Errichtung von Brandabschnitten, um einen Rettungswegeplan, um eine externe Gebäude-Erschließung mit Löschwasser sowie um zusätzliche Maßnahmen, die dem Brandschutz dienen und die baulich umgesetzt werden können. Zu beachten gilt es folgende Parameter: das Brandverhalten von Baustoffen, den Feuerwiderstand der Bauteile und die Konzeption und Fertigstellung adäquater Fluchtwege für Mensch und Tier.

Sämtliche technischen Einrichtungen, die für die Vermeidung, Registrierung, Eliminierung von Bränden sowie zur Rauchfreihaltung installiert wurden und die der FW behilflich sind, zählen zum anlagentechnischen Brandschutz. Wesentlich ist die BMA.

Neben den baulichen und anlagentechnischen Brandschutzerfordernissen ist auch der organisatorische Brandschutz Aufgabe des Betreibers. Das bedeutet, dass darauf geachtet werden muss, dass die Brandschutzordnung erstellt und beachtet wird. Des Weiteren müssen Löschgeräte regelmäßig gewartet werden und der richtige Umgang mit ihnen muss vertraut sein. Zudem sind Rettungs- und Fluchtwege kenntlich zu machen. Nicht zu vergessen ist die stete Einweisung des Personals und der Nutzer, damit diese sich über ihre Aufgaben im Klaren sind.

Konzeption und Planung einer BMA im Krankenhaus
Folgende Abbildung zeigt den Grundrissplan des Erdgeschosses der Klinik Siloah in Hannover. Sie soll dazu dienen, ein Exempel für die BMA-Planung abzugeben.

Brandmelde- und Alarmierungskonzept

Das Brandmelde- und Alarmierungskonzept bildet die Basis, um das Projekt zu starten. In ihm ist die Aufgabenstellung der BMA enthalten. Inhalt sind Anforderungen an die BSKs, rechtliche Rahmenbedingungen, Anliegen des Auftraggebers sowie der Versicherungsvertrag. Eine Verfassung des Konzepts findet nach DIN 14675 statt. Es ist wichtig, dass es vor der Planung eine Koordination mit dem Auftraggeber gibt. Des Weiteren kann es nötig sein, zusätzliche Akteure wie den Brandschutzingenieur oder den Versicherer in die Überlegungen mit hin einzuholen. Wichtig ist eine sorgfältige Dokumentation sämtlicher Geschehnisse.
Schutzziele

„Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brand- ausbreitung) vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind. Zur Brandbekämpfung muss eine ausreichende Wassermenge zur Verfügung stehen.“17
Die Schutzziele variieren je nach Nutzung und Art des Gebäudes. Im Falle des Krankenhauses steht der Personenschutz über sämtlichen anderen Schutzzielen. Handelt es sich beispielsweise um ein Rechenzentrum, so wird das primäre Schutzziel sein, die Technik und die Daten zu bewahren.
Man muss differenzieren, ob die BMA dem privaten Schutzbedürfnis eines Betreibers dient, ob sie einer baubehördlichen Auflage entspringt oder ob sie aus einer Klausel des Versicherungsvertrages entstammt. So kann gleichzeitig festgemacht werden, wie umfangreich und auf welche Weise die Kontrolle des Objekts vonstattengehen soll.

Schutzumfang

Von der DIN 14675 werden vier Kontrollinstanzen festgelegt:

Vollschutz
Teilschutz
Schutz der Fluchtwege
Einrichtungsschutz Vollschutz:
Vollschutz meint die Überwachung sämtlicher Bereiche und Räumlichkeiten eines Gebäudes über automatische Brandmelder. Inkludiert sind auch Zwischendecken, -böden, Kanäle, Schächte, Be- sowie Entlüftungsanlagen. Exkludiert sind Räume, die lediglich über eine geringe oder über gar keine Brandlast verfügen. Die Betreiber können sich jedoch freiwillig dazu entschließen, auch in diesen Räumlichkeiten Überwachungseinrichtungen zu installieren. So sind Wasch- und Toilettenanlagen sowie Laderampen im Freien Einrichtungen, die üblicherweise keiner Überwachung bedürfen.

Teilschutz:

Man nimmt hier eine Unterteilung in überwachte und nicht überwachte Bereiche vor. Bei den überwachten Bereichen wird wie im vorherigen Teil beschrieben vorgegangen. Teilschutz wird geleistet, wenn nur spezielle Bereiche eines Gebäudes einer Überwachung bedürfen. Es gilt, den überwachten und den nicht überwachten Bereich mittels feuerbeständiger Wand oder Decke voneinander abzugrenzen.
Schutz der Fluchtwege:

In dieser Kategorie herrscht das niedrigste Sicherheitsniveau und somit sind auch die Anforderungen an diese Art von Überwachung sehr gering. Es werden nur Treppenräume und Flure sowie an Fluchtwege angrenzende Räumlichkeiten (etwa Archive, Lager, Technikräume) überwacht, da hier potenzielle Brände nicht zeitgerecht entdeckt werden können.
Einrichtungsschutz:

Zuletzt gibt es noch den Schutz von hochwertigen Gütern oder technischen Anlagen, die nur selten vorhanden sind. Der Einrichtungsschutz übertrifft somit die grundlegenden Schutzziele des baulichen Brandschutzes.

Brandschutzkonzept

Das BSK besteht aus einzelnen Maßnahmen, die sich mit der baulichen und mit der rechtlichen Lage eines Objektes beschäftigen. Für jedes Gebäudeobjekt wird ein spezielles BSK entworfen. Es ist möglich, dass man sich dabei von baurechtlichen Anforderungen entfernt oder besonders auf die spezifische Nutzung oder Art des Objektes eingeht. In jedem Fall hat das BSK dafür Sorge zu tragen, dass den potenziellen Brandrisiken mithilfe des präventiven und des abwehrenden Brandschutzes entgegengetreten wird. Das gewollte Schutzziel soll so ökonomisch gewährleistet werden.

Es ist notwendig, dass der jeweilige Fachplaner oder Ingenieur, der für die Erstellung des BSKs zuständig ist, eng mit den zuständigen Stellen kooperiert. Nur so können sämtliche Bedürfnisse und Anforderungen der Beteiligten erfüllt werden. Vom Objektbetreiber wird das BSK als Basis verwendet, anhand dessen die Planung und Nutzung des Objekts vorangetrieben wird.

Planung
Die Planung wird anhand detaillierter Ausführungsunterlagen vorgenommen. Sie fußen auf einem Brandmeldesystem, das DIN EN 54-13-konform ist. Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden:
Schutzumfang und -ziel
Melder-Auswahl; es muss gewährleistet sein, dass ein Brand in jedem Fall registriert und an die BMZ weitergeleitet wird. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass Falschalarme möglichst vermieden werden.
Standorte von automatischen und Handmeldern
Alarmierung gefährdeter Personen
Kontrolle von Zwischendecken und -böden (bei Erfüllung mehrerer Bedingungen ist die Überwachung obsolet)
Kontrolle der Treppenhäuser
Steuerungen, die es im Falle eines Brandes zu tätigen gilt
Örtlichkeiten von BMZ und der FW-Peripherie
Energieversorgung der BMA und ihrer weiteren Bestandteile (so braucht der Sondermelder-Koppler der Firma Esser eine externe Spannungsversorgung)
Festlegung der Meldebereiche und -gruppen

Schutzumfang und Schutzziel

In einem Krankenhaus muss vorwiegend darauf geachtet werden, dass der Personenschutz gewährleistet ist. Es ist davon auszugehen, dass die Patienten physisch oder / und psychisch labil sowie hilfebedürftig sind.

Im Falle des Krankenhauses Siloah in Hannover sollte ein Vollschutz gewählt werden, da vorwiegend die sich im Gebäude befindlichen Personen geschützt werden müssen. Vor allem jene Menschen, die nicht uneingeschränkt gehen können, müssen speziell geschützt werden. Kommt es zu einem Brand, so gilt es, diesen so rasch wir möglich zu registrieren und weiterzuleiten. So können sämtliche gefährdeten Personen das Gebäude sicher verlassen.

Auswahl der Melder

Sämtliche BMA-Melder sind in einer Ringleitung verlegt. So ist sichergestellt, dass im Falle einer Unterbrechung des Ringes die Kontrolle aufrecht bleibt.
Physiotherapie

In den Räumen, in denen die Physiotherapie angeboten wird, sind O²T-Multisensormelder angebracht. Dies ist dann der Fall, wenn in diesen Räumlichkeiten keine spezielle Nutzung stattfindet oder wenn sich keine spezifischen technischen Geräte darin befinden. Diese O²T-Multisensormelder können nur einen Raum bewachen, der kleiner als 80 m² ist. Die Decke darf eine Höhe von zwölf Metern nicht überschreiten, somit scheiden Büroräumlichkeiten und Behandlungszimmer aus.
Im großen Physioraum, in dem sich die Sportgeräte befinden, findet die Überwachung über mehrere O²T-Multisensormelder statt.
Speisenversorgung

In dem Bereich der Küche, der der Versorgung der Patienten mit Speisen dient, kommen Thermodifferentialmelder über den Spülmaschinen, Öfen und Wärmebehältern zur Anwendung. Dort, wo tagtäglich Speisen zubereitet werden, kommen Wärmestabmelder zum Einsatz. So kann verhindert werden, dass verschmutzte Thermodifferentialmelder des Öfteren gewechselt werden müssen.
Bei Tiefkühllagern kann in Abstimmung mit dem BSK eine Ausnahme von der Überwachung gemacht werden, da eine solche sowohl ökonomisch als auch technisch schwierig gestaltet ist. Die punktförmigen Rauchmelder, die im Alltag häufig Verwendung finden, kommen mit den tiefen Temperaturen nicht zurecht. Deswegen müsste man auf spezielle Melder bzw. auf ein RAS zurückgreifen. Bei speziellen Meldern gilt zu beachten, dass eine Zweimelder-Abhängigkeit installiert wird, und zwar aus dem Grund, dass es aufgrund von Nebel in den Tiefkühllagern zu Fehlalarmen kommen kann. Dem Betreiber obliegt die Entscheidung diesbezüglich.

Areale, die nicht speziell genutzt werden, werden mittels O²T-Multisensormeldern kontrolliert. Im großen Mensabereich, in den auch das Sitzareal inkludiert ist, kommen Linearrauchmelder (LRM) zum Einsatz. Dies rührt daher, dass die breite Installation von O²T-Multisensormeldern mit hohen ökonomischen Kosten einhergeht.

Funktionsdiagnostik

In der Funktionsdiagnostik sind vor allem Behandlungsräume sowie Wartebereiche zu finden. Die Überwachung findet mittels O²T-Multisensormeldern statt.
Radiologie

Behandlungsräume, in denen sich große radiologische Geräte befinden, bedürfen einer außergewöhnlich starken Überwachung. Kommt es zu einem Brand in diesen Räumlichkeiten, können daraus hohe Sachschäden resultieren. Des Weiteren können die Geräte selber die Ursache für weiterführende Schäden sein, da radiologische Geräte des Öfteren bereits älter sind und daher die Gefahr für eine Fehlfunktion groß ist.18

Als Folge des baulichen Brandschutzes kann mit brandhemmenden oder -verzögernden Baustoffen die Verbreitung eines internen Brandes bzw. auch das Eindringen eines externen Brandes hinausgeschoben werden.
Shops

Auch Verkaufsflächen werden mit O²T-Multisensormeldern versehen. Zusätzlich kommt es zur Installation von Handmeldern, die sich an den Ein- und an den Ausgängen des Shops befinden.

Tagesklinik

Da in der Tagesklinik der Bedarf nach speziellen Brandmeldern nicht gegeben ist, wird auf O²T-Multisensormelder zurückgegriffen.
Schulung

Aufgrund der Tatsache, dass sich in den Schulungsräumlichkeiten auch Technikräume befinden, wird hier eine großflächige Überwachung empfohlen. Grund dafür ist, dass von den vielen elektrischen Geräten eine hohe Brandgefahr ausgeht.
„Elektrizität ist mit 31 % nach wie vor generell die Brandursache Nummer eins, ge- folgt von menschlichem Fehlverhalten (21 %, Quelle: IFS-Ursachenstatistik Brand- schäden 2017).“

Aufnahme- und Untersuchungszentrum

Da im Aufnahme- und Untersuchungszentrum keine speziellen Brandmelder erforderlich sind, werden O²T-Multisensormelder verwendet.
Notaufnahme

In den Räumlichkeiten der Notaufnahme ist je ein OTG-Multisensormelder vorgesehen. Dieser kann sowohl Rauch, Wärme als auch Gas wahrnehmen. Dadurch wird sichergestellt, dass schwache Patienten nicht von Kohlenmonoxid erwischt werden.
Aufnahmestation

In der Aufnahmestation kommen O²T-Multisensormelder zum Einsatz, da es hier keine spezifische Brandgefährdung gibt.
Flure

Die Flure werden ebenso mit O²T-Multisensormeldern überwacht. Am Ende eines jeden Flurs befinden sich Handmelder.
Empfangshalle

In der großen Empfangshalle, die über verglaste Fronten verfügt, kommen LRMs zum Einsatz. Tritt der Brandfall ein, so werden Rauch und Wärme über die RWAs in die Glasfronten abgeleitet.
Treppenhäuser

Im Falle, dass das kleinste lichte Öffnungsmaß im Treppenraum über einen halben Meter groß ist und die Höhe zwölf Meter nicht überschreitet, können die handelsüblichen O²T-Multisensormelder eingesetzt werden. Ist die Öffnung keinen halben Meter groß, so gilt es, jeden einzelnen Treppenabsatz mit einem O²T-Multisensormelder auszustatten. Im Treppenhaus kann ein RWA angebracht sein mit dem Zweck, im Brandfall Rauch und Wärme abzuleiten. Auch eine Rauchschutzdruckanlage (RDA) ist im Treppenraum denkbar. Dabei wird im Brandfall ein Überdruck erzeugt, der dafür Sorge trägt, dass bei einer Türöffnung kein Rauch ins Treppenhaus gelangt.

Sanitäre Einrichtungen

In den sanitären Anlagen ist kein Brandschutz erforderlich. Wünscht dies jedoch der Betreiber, so können auch hier entsprechende Melder eingesetzt werden. Mittels akustischer Signale werden die Personen im Brandfall alarmiert.
Zwischendecken und -böden

Bei den Zwischendecken (ZWD) und -böden (bzw. Doppelböden = DB) werden bei einer Brandlast über 25 𝑀𝐽/m² O²T-Multisensormelder verwendet. Diese kommen auch zum Einsatz, wenn ihre Größe 20 Zentimeter übersteigt. Auf Betreiberwunsch hin können natürlich sämtliche ZWDs und DBs mit einem Brandschutz ausgestattet werden. Die FW hat in diesem Fall keinen Einblick in diese Melder, daher sind sie entsprechend zu kennzeichnen. Dafür werden Melder-Parallelanzeigen (MPA) hergenommen. Sie senden im Falle eines Brandes ein optisches Signal. Des Weiteren befinden sich Brandmelder-Schilder an den Decken- und Bodenplatten, die mit einem Melder ausgestattet sind.

Anordnung der automatischen Melder und der Handmelder

An sämtlichen Flucht- und Rettungswegen sind Handmelder angebracht. Auch vor und hinter dem Treppenraum-Zugang befinden sich Handmelder. Da auf ältere oder schwächere Personen Rücksicht genommen wird, gibt es auch vor den Treppenräumen manuelle Brandmelde-Möglichkeiten, damit das Hindernis der schweren Tür zu den Treppenräumen einer Meldung nicht im Wege steht.

Wie die automatischen Melder angeordnet sind, hängt mit dem Raum zusammen, in dem sie sich befinden. Ist die Deckenhöhe größer, so sollten die Abstände zwischen den Meldern größer sein.

Alarmierung der gefährdeten Personen

In jedem Raum, der für Personen zugänglich ist, gibt es einen Melder, der akustische Warnsignale von sich geben kann. Je nachdem, wo es zum Brand kommt, wird der Melder aktiviert und liefert den gefährdeten Personen einen zusätzlichen Alarm. Sowohl in den Treppenräumen als auch in den größeren Bereichen wie Shops, der Mensa und der Empfangshalle kommen akustische Signalgeber zum Einsatz. So ist es möglich, auch große Areale mit einem Alarm zu versorgen.

Damit Operationen nicht gestört werden, kommen hier optische Signalgeber zum Einsatz. Die Aufenthaltsräumlichkeiten der Pflegekräfte sind mit abgesetzten Bedienteilen versehen. Sie geben dem Personal Hinweise zur Lokalisation des Brandes. So sind diese in der Lage, sofort zu handeln.
Auch außerhalb des Objektes setzt man auf optische Signalgeber. Der Grund dafür liegt darin, keine Personen dazu zu verleiten, das gefährdete Objekt zu betreten.
Der Alarm soll in Sektoren erfolgen. Damit soll verhindert werde, dass sämtliche Sirenen gleichzeitig losgehen. So können die einzelnen Sektoren adäquat evakuiert werden. Zuerst kommen die akut gefährdeten Personen an die Reihe, es folgen die anderen nach und nach. Das Krankenhaus ist in jedem einzelnen Geschoss in vier Sektoren unterteilt. Sie üben einen Einfluss auf die Brandfallsteuerung aus.

Standort der BMZ und der FW-Peripherie

BMZ samt der dazugehörigen FW-Peripherie (FBF, FAT, FSE sowie FSD) sollten sich in Eingangsnähe befinden. So kann die FW im Brandfall gleich relevante Daten erheben.
Dafür bietet sich eine Räumlichkeit an, die sich in der Empfangshalle befindet. Bei den Eingängen zur Notaufnahme besteht die Gefahr, sich gegenseitig zu blockieren.

Brandfallsteuerung

Dadurch, dass die Unterteilung des Krankenhauses in vier Sektoren erfolgt ist, ist es möglich, die RWAs, Lüftungsanlage, Musikabschaltungen etc. lokal automatisch zu steuern.
Im Falle einer statischen Brandfallsteuerung kommt es zur Festsetzung einer Brandfallhaltestelle im Aufzug. Dadurch hält der Aufzug im Brandfall stets an dieser Haltestelle an. Aufgrund der dynamischen Brandfallsteuerung der sich im Brandsektor befindlichen Lifte wird verhindert, dass die Aufzüge sich in ein Geschoss bewegen, das mit Rauch gefüllt ist und dort halten. Automatische Melder in jedem Geschoss ermöglichen es, der BMA weiterzuleiten, wo kein Rauch zu bemerken ist. Man sollte die Brandfallsteuerung der Lifte in Kooperation mit der FW sowie mit dem Betreiber im BSK definieren. Im Krankenhaus muss nämlich auf immobile Personen Rücksicht genommen werden. Man könnte in Betracht ziehen, die Lifte und die dazugehörigen Schächte optimaler zu schützen, damit sie auch im Brandfall funktionieren und dazu dienen, bei den Flucht- und Rettungswegen behilflich zu sein.

Zur Aktivierung der sich in der Empfangshalle befindlichen RWAs kommt es entweder durch die händische Auslösung via Handmelder oder automatisch über einen Melder in der Nähe der Empfangshalle.

Energieversorgung

Die BMA funktioniert mit 230 V. Abhängig vom Hersteller und vom Anlagentyp kommt es zu einer Hinunterregelung auf die Betriebsspannung innerhalb der BMZ. Bereits in Abschnitt 2.2 dieser Arbeit wurde erwähnt, dass eine USV notwendig ist, die im Falle eines Stromausfalls mehr als 30 Stunden lang die BMA samt ihrer Bestandteile betreiben kann. Akkumulatoren innerhalb der BMZ sorgen dafür, dass dies klappt.

Definierung von Meldebereichen und Meldergruppen

Meldebereich

Beim Meldebereich handelt es sich um einen Teil des kontrollierten Sicherungsareals. Bei einem Sicherungsbereich über 1600 m² arbeiten verschiedene Meldebereiche. Es gibt diverse Melder-Gruppen, die sich innerhalb eines Meldebereichs befinden.
Meldergruppen

Die untenstehende Abbildung zeigt eine beispielhafte Programmierung. Sie ist in der Software Tools8000 für die Esser-BMA erstellt worden. Hier sind die Handmelder eine eigene Melder-Gruppe. In Abbildung 6 sind sie als Druckknopfmelder (DKM) festgelegt. Die LRM im Mensa-Areal sind an Koppler angeknüpft. Sie bilden ihre eigene Meldegruppe, ebenso wie der Koppler. Melder der ZWD und jene im DB sollten ebenso eine eigene Melder-Gruppe bilden.
Eine jede Melder-Gruppe erhält eine Laufkarte, vorausgesetzt, die Gruppen bestehen aus Meldern (Koppler allein genügen hier nicht, außer der Betreiber bzw. Instandhalter der BMA hat andere Vorstellungen). Anhand dieser Laufkarten kann die FW die Lokalisation der Melder innerhalb der Melder-Gruppe sehen.

Fazit
In der Projektarbeit wurde ersichtlich, dass eine BMA-Konzeption, die sich lediglich auf rechtliche Grundlagen und den Grundriss eines Gebäudes stützt, eine Herausforderung darstellt. Um planen zu können, muss es ein BSK geben, an dem sämtlichen Beteiligten partizipiert haben. Vor allem im Hinblick auf den ungeregelten Sonderbau Krankenhaus gilt es, auf einen geschulten und erfahrenen Fachplaner zu setzen, der mit sämtlichen Spezifika und Risiken vertraut ist, die mit einem Krankenhaus einhergehen.

6 Kritische Diskussion

Bei der Planung und Konzeption einer BMA sollte darauf geachtet werden, die Aufgaben auf mehrere Personen zu verteilen. So sollte auch die Meinung eines Instandhalters gehört werden, da sie es sind, die bei Fertigstellung des Projekts mit Problemen bei den Meldern zu kämpfen haben werden.

7 Ausblick und weiterer Untersuchungsbedarf

Es konnte in dieser Arbeit nicht geklärt werden, wie mit Intensivpatienten oder mit immobilen Patienten umgegangen werden soll. Sie müssen im Brandfall samt ihren Betten aus dem Krankenhaus evakuiert werden, doch der bestmögliche Weg dafür und auf welche Art und Weise, das muss noch untersucht werden.

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