Die DIN 18357 ist Teil der VOB/C und regelt die Beschlagarbeiten im Bauwesen. Dazu zählen die Montage und Befestigung von Beschlägen wie Türgriffen, Schlössern, Scharnieren oder auch Torbeschlägen. Als Allgemeine Technische Vertragsbedingung (ATV) legt sie die anerkannten Regeln der Technik für dieses Gewerk fest und ist damit ein zentrales Dokument für Auftraggeber und Auftragnehmer im Bauwesen.
Für Bauleiter, SiGeKo und Fachkräfte für Arbeitssicherheit stellt sich jedoch immer wieder die Frage: Welchen Bezug hat die DIN 18357 zum Arbeitsschutz?
Was regelt die DIN 18357 konkret?
Die ATV DIN 18357 legt fest:
- Anforderungen an Beschläge und deren Verarbeitung
- Vorbereitung der Bauteile (z. B. Türen, Fenster, Möbel)
- fachgerechte Ausführung der Montage
- Nebenleistungen wie Abdichtungen oder Justierungen
- Besondere Leistungen, z. B. Sonderanfertigungen
- Grundlagen für die Abrechnung
Damit sichert die Norm die technische Qualität und Einheitlichkeit von Beschlagarbeiten.
Arbeitsschutz: keine Exklusivregelung in der DIN 18357
Wichtig zu wissen: Die DIN 18357 enthält keine eigenen Arbeitsschutzvorgaben.
Wie alle ATV der VOB/C ist sie auf technische Standards fokussiert, nicht auf Sicherheit und Gesundheitsschutz.
Die Verantwortung für den Arbeitsschutz bleibt an anderer Stelle geregelt:
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- DGUV-Vorschriften und Regeln
- Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR)
Das bedeutet: Wer auf einer Baustelle Beschlagarbeiten durchführt, muss die technischen Vorgaben der DIN 18357 und gleichzeitig die Arbeitsschutzpflichten nach Gesetz und DGUV einhalten.
Praxisbezug für SiGeKo, SiFa und Bauleiter
In der Baupraxis zeigt sich oft ein Spannungsfeld:
- Die DIN 18357 regelt, wie Beschlagarbeiten fachlich korrekt auszuführen sind.
- Der Arbeitsschutz regelt, wie die Arbeiten sicher durchzuführen sind.
Für Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren (SiGeKo), Fachkräfte für Arbeitssicherheit (SiFa) und Bauleiter bedeutet das:
- Technische Normen allein reichen nicht aus.
- Eine Gefährdungsbeurteilung ist Pflicht.
- Sicherheitsmaßnahmen – etwa PSA, ergonomische Arbeitsmethoden oder sichere Arbeitsplätze – müssen ergänzend organisiert werden.
- Nur durch die Verknüpfung beider Ebenen (Technik & Arbeitsschutz) ist ein rechtssicherer und sicherer Baustellenbetrieb gewährleistet.
Warum das für Bauherren und Unternehmen wichtig ist
Viele Bauherren und Unternehmer verlassen sich ausschließlich auf die Einhaltung der VOB/C. Dabei wird oft übersehen: Arbeitsschutzpflichten lassen sich nicht durch die VOB ersetzen.
Das bedeutet konkret:
- Unfälle auf der Baustelle können trotz DIN-konformer Ausführung entstehen.
- Die Haftung bleibt immer beim Arbeitgeber bzw. beim Unternehmer.
- Nur eine klare Verzahnung von Normen und Arbeitsschutzmanagement schützt zuverlässig vor rechtlichen und gesundheitlichen Risiken.
Sicherheitsingenieur.NRW – Unterstützung in der Praxis
Gerade im Bereich Baustellensicherheit ist es entscheidend, beide Ebenen sauber zu trennen und trotzdem zusammenzuführen. Hier setzt Sicherheitsingenieur.NRW an:
- Fachgerechte Beratung zu VOB/C und DIN-Normen
- Unterstützung bei der Umsetzung von Arbeitsschutzpflichten
- Praxisnahe Schulungen für SiGeKo, Bauleiter und Fachkräfte für Arbeitssicherheit
Unter Leitung von Donato Muro, Sicherheitsingenieur und Jurist, wird dabei sichergestellt, dass Technik, Recht und Arbeitsschutz praxisnah und rechtssicher ineinandergreifen.
Fazit
Die DIN 18357 ist eine wichtige technische Norm für Beschlagarbeiten – aber keine Arbeitsschutznorm.
Arbeitsschutzpflichten ergeben sich ausschließlich aus Gesetzen, Verordnungen und DGUV-Regeln.
Für SiGeKo, SiFa und Bauleiter heißt das:
- Technische Normen im Blick behalten
- Arbeitsschutzmaßnahmen ergänzen
- Gefährdungen aktiv bewerten und minimieren
So entsteht ein Zusammenspiel, das sichere Arbeitsbedingungen auf Baustellen gewährleistet – und genau hier unterstützt Sicherheitsingenieur.NRW mit Erfahrung, Fachwissen und praxisnaher Beratung.