Negative Kritik: So reagiert ihr richtig.
Negative Kritik ist etwas, was uns unweigerlich im Alltag und in der Berufswelt begleitet. Vielen fällt es schwer, entsprechend darauf zu reagieren, denn niemand mag es, für seine Arbeit kritisiert zu werden. Jedoch gibt es hier viele Nuancen zu beachten, die dabei helfen können, Kritik zu differenzieren und auf die Situation abzustimmen. Wie geht man am besten mit negativen Kommentaren um? Und was steckt wirklich dahinter?
1. Was ist negative Kritik?
Das Wort Kritik beinhaltet für viele direkt eine negative Konnotation. Aber das ist nicht zwingend immer die Definition, die es in Wörterbüchern gibt. Auch der Duden zeigt, dass es unterschiedliche Verwendungsarten für das Wort gibt, diese auch nicht immer negativ sein müssen. Unter Kritik fällt im Allgemeinen eine Beurteilung. Dies kann sich auf die Arbeit beziehen, aber auch auf künstlerische Werke.
Negative Kritik sind dementsprechend Beurteilungen, die bewusst abwertend gewählt werden. Aber auch hier muss zwischen gut gemeinter negativer Kritik und einfachen Beleidigungen unterschieden werden. Wenn die Kommentare passiv-aggressiv wirken, dann handelt es sich um die schlechte Art von Kritik. Weiter unten wird zwar noch genauer darauf eingegangen, aber Kritik jeglicher Art sollte man sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen, vor allem nicht, wenn keine Hilfestellungen als Ausgleich gegeben werden.
2. Welche Kritik ist wünschenswert?
Vielerorts wird immer von konstruktiver Kritik gesprochen. Das bezieht sich auf Beurteilungen, die bewusst gewählt sind, um den Empfänger einerseits nicht zu kränken, ihm aber andererseits hilfreiche Tipps mitzuteilen. Dabei handelt es sich um die beste Art von Kritik, denn nur so kann man sich auch weiterentwickeln. Kritik ohne weitere Hinweise, die nur die Arbeit selbst schlecht redet, hilft in den meisten Fällen nicht weiter. Sie senkt vielmehr die Arbeitsmoral und setzt die Person nur unnötig unter Druck.
3. Wie wird Kritik aufgenommen?
Kritik ist immer mit Vorsicht zu genießen, ob man sie erhält oder gibt. Es kommt hierbei sehr auf den Charakter an, dieser kann darüber entscheiden, wie Kritik formuliert wird und auch, wie sie aufgenommen wird. Selbstbewusste und offene Menschen haben oftmals weniger Probleme damit, Kritik anzunehmen. Wenn man mit der eigenen Arbeit vertraut ist und sich selbst kritisch damit auseinandersetzt, kann man Kritik auch entsprechend aufnehmen. Vielleicht war einem der eigene Fehler schon bewusst, aber es von einer anderen Person zu hören ist noch einmal etwas anderes.
Schüchterne und unsichere Menschen haben oft Probleme damit, Kritik richtig einzuordnen und anzunehmen. Ihr eigenes Selbstwertgefühl ist vorher schon gekränkt, weshalb negative Kritik eine andere Wirkung auf sie haben kann. Sie fühlen sich womöglich unter Druck gesetzt, reagieren emotional oder werden trotzig. Das ist alles normal, denn Kritik ist nicht einfach zu verarbeiten. Hierbei hilft vor allem die konstruktive Kritik. Man sollte sich langsam und mit einem entsprechend ruhigen Ton an diese Menschen herantasten, dabei Lösungswege und Hilfestellungen geben. Denn selbst wenn jemand einen Fehler begangen hat, Kritik ohne Hinweise zu geben, bringt auch nichts.
4. Wie kann ich mich selbst verbessern?
Es sei gesagt, dass man sich nicht jede Kritik immer zu Herzen nehmen muss. In einigen Momenten ist es sicher wichtig, die Ideen und Hinweise anderer Personen zu berücksichtigen. Aber manchmal sollte man auch auf sich selbst hören, denn man kann selbst am besten seine eigene Arbeit beurteilen. Dabei ist Selbstreflexion am wichtigsten. Die eigene Arbeit selbst konstruktiv bewerten und kritisieren zu können ist lehrreich und kann einen vor Kommentaren von außen wappnen. Wenn man sich selbst seiner Fehler bewusst ist, so kann man auch einfacher auf Kritik anderer eingehen. Dazu gehört auch ein Stück weit Eigenverantwortung, was vor allem in freischaffenden Berufen und in künstlerischen Bereichen wichtig ist.
Erfahrung ist ebenfalls etwas, was helfen kann. Ein Neuling in einer Firma hat es natürlich schwerer als jemand, der schon jahrelang dabei ist. Erst mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für die Kritik anderer, aber man kann diese auch um Rat fragen und versuchen, ihnen wirklich konstruktive Kritik zu entlocken. Es ist immer gut, lernwillig und offen an Konversationen heranzutreten und dem Gegenüber zu zeigen, dass man auch Kritik hören möchte und kann. Andererseits muss diese auch entsprechend formuliert sein, dass sie zu einem Lernprozess beiträgt.
Wenn einem negative Kritik unterkommt, dann ist es auch wichtig, sich selbst beherrschen zu können. Es bringt wenig, der Person auf eine ebenso negative Weise entgegenzukommen. Lieber die Kritik schlucken und sich seinen Teil dazu denken oder die eigene Unzufriedenheit mit Kritik äußern und genauer nachfragen. Manchmal hilft es auch, die Kritik erst einmal anzunehmen und darüber zu reflektieren und dann später noch einmal auf die entsprechende Person einzugehen. Größere Konflikte helfen keinem weiter.
Gehe immer mit gutem Beispiel voran. Die eigene Kritik sollte so formuliert sein, wie man sie auch selbst erhalten möchte. Wenn man den Menschen negativ entgegenkommt, so kann man auch keine positive Reaktion erwarten. Man sollte nur dann kritisieren, wenn man auch konstruktive Hinweise hinzugeben kann. Nur auf der Arbeit von jemand anderem herumzureiten, ohne Verbesserungsvorschläge, hilft dem anderen Menschen auch nicht weiter.
5. Fazit
Kritik in der Arbeitswelt ist manchmal schwer zu verkraften. Dabei ist es wichtig, selbst entscheiden zu können, welche Kritik angenommen wird und welche man für unnötig hält. Konstruktive Kritik mit entsprechenden Verbesserungsvorschlägen ist in allen Fällen die beste Option, aber auch hier muss man selbst lernen zu differenzieren. Am Ende liegt die Verantwortung bei einem selbst und man kann selbst am besten einschätzen, wie eine bestimmte Arbeit zu verrichten ist.