Die PSA im Brandschutz – Welche Art von Ausrüstung gibt es und was gibt es zu beachten? Der Brandschutz ist ein wichtiges Berufsfeld, bei dem Spezialisten sich für die Sicherheit von Personen und Objekten einsetzen und im Fall eines Brandes schnellstmögliche Schadensbegrenzung unternehmen. Dabei ist der Kampf gegen die Flammen alles andere als einfach. Die Brandbekämpfer riskieren ihr Leben in den unterschiedlichsten Situationen. Darum ist das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung, kurz PSA, im Brandschutz auch absolute Pflicht.
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Die spezielle Ausrüstung von Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen muss bestimmte Kriterien erfüllen und darf nur nach festgelegten Vorgaben verwendet werden. Aber was ist bei der persönlichen Schutzausrüstung im Brandschutz zu beachten? Welche Regelungen zur Wartung und Erneuerungen gibt es? Und worauf ist im Umgang mit der PSA unbedingt zu achten?
Das STOP-Prinzip – Der Schlüssel der persönlichen Schutzausrüstung
Das STOP-Prinzip legt genau die Hierarchie fest, in der Schutzmaßnahmen im einem Einsatzbereich angewendet und zusammengefasst werden. Anders als im Straßenverkehr hat “STOP” allerdings nichts mit Anhalten oder Pausieren zu tun. Es handelt sich dabei um eine Wortverschmelzung, die sich aus den folgenden vier Bereichen zusammensetzt:
Substitution:
Substitution bedeutet so viel wie Austausch oder Ersatz von Materialien, Werksstoffen und ähnlichem. Im Bereich des Brandschutzes und der persönlichen Schutzausrüstung gilt es immer zu überprüfen, ob die aktuell angewendeten Mittel noch aktuell sind oder ob es bereits Alternativen gibt, die beispielsweise eine höhere Effizienz haben oder die weniger Risiken bei der Anwendung bergen.
Ein Beispiel für die Substitution sind Löschmaßnahmen im Fall eines Brandes. Im 19. Jahrhundert wurde die erste Form von Löschschaum hergestellt. Weil die Produktion allerdings sehr aufwendig war und nur geringe Mengen am Stück produziert werden konnten, suchte man nach neuen Lösungen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann das sogenannte Luftschaumverfahren entwickelt, welches den vorherigen Löschschaum ersetzte und noch heute nahezu unverändert von der Feuerwehr eingesetzt wird.
Die Substitution von Schutzmaßnahmen hat aber nicht nur mit der Weiterentwicklung bekannter Verfahren zu tun. Sie bezieht sich auch auf den Ersatz von Ausrüstungsgegenständen, die bei einem Einsatz zum Beispiel beschädigt oder verbraucht wurden. Wenn bei einem Einsatz zur Brandbekämpfung ein Löschkanister benutzt worden ist, dann muss das enthaltene Löschmittel vor dem nächsten Einsatz wieder aufgefüllt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Kanister nicht die volle Funktionsfähigkeit behalten kann.
Ähnliches gilt im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung. Wenn Arbeitsmaterialien wie Handschuhe, ein Helm oder eine Maske im Einsatz beschädigt werden, verlieren sie ihre Schutzfunktion. Das Tragen beschädigter Ausrüstung bei einem nächsten Einsatz könnte lebensgefährlich sein. Darum muss beschädigte Ausrüstung umgehend ausgetauscht und erneuert werden, um die Sicherheit im Brandschutz gewährleisten zu können.
Technische Maßnahmen:
Bei diesem Bereich geht es um die Frage, welche technische Maßnahmen im Bereich der Brandbekämpfung zum Einsatz kommen können, um die Brandbekämpfer und Zivilisten nach Möglichkeit vor Gefahren zu schützen.
Technische Maßnahmen sind im Brandschutz sehr breit gefächert. Sie beginnen bereits bei dem Einsatz von Systemen wie Rauch- und Feuermeldern, die frühzeitig eine Brandentwicklung feststellen und einen Alarm auslösen, um ein schnelles Eingreifen zu ermöglichen. Auch automatische Löschsysteme wie Wassersprinkleranlagen gehören in diesen Bereich. Sie aktivieren sich im Fall eines Brandes automatisch, um ein Feuer zu löschen oder so lange einzudämmen, bis die Feuerwehr eintreffen kann.
Bei der Brandbekämpfung umfasst das Gebiet der technischen Maßnahmen aber zudem auch die Löschfahrzeuge, Wasserpumpen und Schläuche sowie technisches Equipment, mit denen die Brandbekämpfer in den Gefahrenbereichen vorgehen können. Darunter fallen auch technische Hilfsmittel wie Wärmebildkameras, um in einem schwer einsehbaren Einsatzort auszumachen, wo Hitzequellen verborgen sind. Wenn Feuerwehrleute ein Gebäude betreten müssen, in dem die Sicht aufgrund hoher Rauchentwicklung sehr schlecht ist, dann kann der Einsatz der Wärmebildkameras dabei helfen eventuell eingeschlossene Zivilisten aufzuspüren und zu evakuieren.
Um ihre Funktionalität im Ernstfall gewährleisten zu können, müssen auch die technischen Maßnahmen für den Brandschutz regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ersetzt werden.
Organisatorische Maßnahmen:
Die organisatorischen Maßnahmen im Brandschutz beschäftigen sich mit den Abläufen, um den Schaden durch einen Brand einzudämmen und gefährdete Personen zu retten. Dabei teilen sich organisatorische Maßnahmen auf zwei Gebiete auf. Auf der einen Seite stehen die Maßnahmen, die die einzelnen Unternehmen selber anwenden sollen, um im Ernstfall schnell zu reagieren. Unter anderem sind Betriebe dazu verpflichtet Sicherheitsmaßnahmen wie einen Feueralarm zu installieren, den die Mitarbeiter im Notfall auslösen können, um eine schnelle Räumung des Gefahrenbereichs zu veranlassen. Ebenso müssen Betriebe Evakuierungspläne aushängen, damit jeder Mitarbeiter den schnellstmöglichen Weg aus dem Gebäude finden kann, wenn es zu einem Brand kommen sollte.
Es ist auch vorgesehen, dass Firmen und Betriebe in regelmäßigen Abständen Übungen für das Verhalten im Falle eines Brandes durchführen, um die anschließende Arbeit der Brandbekämpfer zu erleichtern.
Auf der anderen Seite der organisatorischen Maßnahmen stehen die Abläufe, die Brandbekämpfer einsetzen. Das geht bereits bei der Annahme eines Anrufes bei einem Brand los. Die zuständigen Mitarbeiter müssen genau wissen, welche Fragen sie stellen müssen und welche Anweisung sie an die Anrufer geben können, damit diese sich auch im Ernstfall möglich ruhig und besonnen verhalten.
Vom Auslösen des Alarms bei der Feuerwehr bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte sind eine Reihe von Abläufen notwendig, die regelmäßig trainiert werden müssen. Jede Sekunde ist wertvoll. Darum trainieren Feuerwehrleute auch regelmäßig das Anlegen ihrer PSA, das Ausrücken mit den Einsatzfahrzeugen und das Eintreffen am Brandort sowie den Aufbau der Löschgeräte.
Weil die Feuerwehrleute nie absolut sicher wissen, was sie an ihrem Einsatzort erwarten kann, trainieren sie außerdem die Kommandostrukturen, nach denen sie bei einem Einsatz vorgehen müssen. Auch das ist ein Teil der organisatorischen Maßnahmen, um einen geordneten Ablauf bei der Brandbekämpfung gewährleisten zu können.
Persönliche Schutzmaßnahmen:
Die persönlichen Schutzmaßnahmen umfassen alles, was eine Einzelperson unternehmen kann und sollte, wenn sie sich in der Nähe eines Brandes oder entzündlicher Materialien befindet. Darunter fällt unter anderem die Handhabung von Hitzequellen wie einem Fön, einem Ofen, Schweißgeräten oder ähnlichen in Gegenwart von entzündlichen Materialien. Das Tragen von Schutzkleidung ist je nach Betriebsfeld geregelt. In manchen Bereichen ist lediglich das Tragen von feuerfesten Handschuhen und einem entsprechenden Gesichtsschutz vorgesehen. Andere Arbeitsgruppen wie Schweißer müssen spezielle Arbeitskleidung tragen, die nicht so leicht entzündlich ist. Die Verwendung dieser Arbeitskleidung ist sehr wichtig, da fliegende Funken oder abplatzende Materialien herkömmliche Stoffkleidung beispielsweise aus Polyester oder Baumwolle sehr leicht in Brand setzen können.
Für Mitglieder der Feuerwehr ist eine individuelle persönliche Schutzausrüstung absolute Pflicht, wenn sie sich in den Einsatz begeben. Dabei ist genau vorgeschrieben, welche Art von Kleidungsstücken getragen werden müssen, welche Vorgaben diese Kleidung zu erfüllen hat und was beim Anlegen dringend beachtet werden sollte.
Persönliche Schutzmaßnahmen gehen aber über den Bereich des Tragens von Schutzkleidung noch hinaus. Es geht auch darum, wie sich ein Feuerwehrmann beziehungsweise eine Feuerwehrfrau in verschiedenen Situationen zu verhalten hat. Es geht unter anderem darum, wie der Ort eines Brandes betreten werden muss oder wie die Feuerwehrleute sich zu verhalten haben, um ihre eigene Gesundheit nicht unnötig zu gefährden.
Neben der Eindämmung und Bekämpfung eines Brandes sowie die Rettung von Zivilisten steht auch die eigene Sicherheit im Einsatz sehr weit oben.
Zusammengefasst basiert das STOP-Prinzip darauf, dass Equipment für den Brandschutz immer aktuell und funktionsfähig ist. Bei Mängeln oder Schäden muss nachgebessert werden. Das gleiche gilt auch die Handhabung von technischen Hilfsmitteln. Organisatorische Maßnahmen sollen den Ablauf der Brandbekämpfung vereinfachen und die Gefährdung von Personen und Objekten verringern. Außerdem müssen persönliche Schutzmaßnahmen wie das Tragen von individueller Ausrüstung beachtet werden.
Welche rechtlichen Grundlagen gibt es für die PSA?
Für die persönliche Schutzausrüstung gibt es Vorgaben, die sich unter anderem mit der Fertigung, mit den Anforderungen und dem Tragen der jeweiligen Ausrüstungsgegenstände beschäftigt. Bis zum Jahr 2016 haben die einzelnen Staaten selber gesetzlich geregelt, welche Grundlagen es für die PSA in den jeweiligen Berufsfeldern gab. Um eine gewisse Gleichheit zu schaffen, hatte die Europäische Union dazu die PSA Produktrichtlinie (89/686/EWG) (häufig als “PSA-R” bezeichnet) erlassen, die sich unter anderem mit dem Inverkehrbringen, der Wartung und der Handhabung von persönlicher Schutzausrüstung beschäftigte.
Im Rahmen der Veränderungen des gesetzlichen Rahmens in der EU musste die PSA-R allerdings überarbeitet werden. In der ursprünglichen Richtlinie fehlten einige Anwendungsgebiete der PSA und andere Bereiche waren nur knapp beschrieben, sodass die einzelnen Mitgliedsstaaten den Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung größtenteils selber verwalten konnte. In Deutschland wurde die Bereitstellung und Überprüfung der PSA unter anderem durch das Arbeitsschutzgesetz geregelt.
Im November 2016 wurde ein neues Gesetz der Europäischen Union veröffentlicht, das die Bezeichnung PSA-Verordnung 2016/425, oder kurz “PSA-V” trägt. Die neue Verordnung ergänzt den rechtlichen Begriff der persönlichen Schutzausrüstung und ergänzt eine Reihe von Anwendungsbereichen, die in der PSA-R bisher gar nicht oder nur oberflächlich behandelt wurden. Unter anderem ist es das Ziel der neuen Verordnung, eine lückenlose Dokumentation der Herstellung der PSA über die Auslieferung bis hin zur Nutzung zu schaffen. Dadurch können im Fall von Mängeln oder Beschädigungen leichter die Fehlerquellen ermittelt und behoben werden.
Eine wichtige Änderung der PSA-V ist außerdem der Konformitätsbegriff. Danach sind alle Hersteller von persönlicher Schutzausrüstung in der Europäischen Union dazu verpflichtet, ihre Produkte nach den in der PSA-V vorgesehen Angaben zu fertigen und einer CE-Überprüfung zu unterziehen.
Die PSA-V umfasst 48 Artikel und zehn Anhänge, welche sich unter anderem mit der Wartung, der Nutzung und der Ausgabe der PSA beschäftigen. Sie löste die PSA-R schrittweise bis zum Ende des Jahres 2018 ab.
Welche rechtlichen Grundlagen gelten für die Wartung der PSA?
In Deutschland wurde im November 1996 die PSA-Benutzungsverordnung, kurz PSA-BV erlassen. Diese regelt die Auswahl, die Bereitstellung, die Wartung und die Reparatur der PSA nach verschiedenen Kategorien und Gefahrenbereichen. Obwohl die PSA-V der Europäischen Union vorrangig gilt, wird die PSA-BV als ergänzende Rechtsgrundlage in Deutschland weiterhin angewendet.
In der PSA-BV ist in drei Paragraphen festgelegt, wie eine persönliche Ausrüstung ausgegeben, gehandhabt und gewartet werden muss. Nach dieser Verordnung gehört die Ausstattung der Mitarbeiter mit der PSA zum Aufgabenbereich des Arbeitsgebers. Er hat darauf zu achten, dass die persönliche Schutzausrüstung individuell passt. Wenn eine Ausrüstung nicht an verschiedene Größen oder Körperformen angepasst werden kann, ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet individuelle PSA auszuhändigen.
Aber nicht nur bei der Auswahl der persönlichen Schutzausrüstung steht der Arbeitgeber in der Pflicht. Er ist auch dafür zuständig, dass seine Arbeitnehmer ihre PSA regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit überprüfen. Wird die Ausrüstung nicht vor einem Einsatz auf Mängel überprüft und im Schadensfall repariert oder ausgetauscht, besteht für die Anwender ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Allerdings gibt es keine Verordnungen dazu, wie oft oder wie häufig die PSA überprüft werden muss, sodass es in der Entscheidungsgewalt des Arbeitsgebers liegt die Überprüfungen anzuordnen.
Wie ist die PSA zu nutzen?
Die Ausgabe und Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung richten sich nach der Gefährdungsbeurteilung, die im Paragraph 5 des Arbeitsschutzgesetzes festgelegt ist. Dabei muss der Arbeitgeber zum Beispiel entscheiden, welche Art von Einsatzszenario vorliegt. Die deutsche gesetzliche Unfallversicherung hat zur besseren Unterscheidung der vorliegenden Gefahren im Jahr 2016 einen Katalog veröffentlich, mit dem das Risiko eines Einsatzes oder einer Übung ermittelt und die entsprechende persönliche Schutzausrüstung festgelegt werden kann.
Zunächst wird ermittelt, wo der Einsatz stattfinden wird. Im Brandschutz gibt es nur zwei Kategorien, nämlich den Einsatz im Freien und den Einsatz in Gebäuden. Anschließend muss das mögliche Risiko für die Einsatzkräfte festgelegt werden. Dazu entscheidet der Arbeitgeber die Wahrscheinlichkeit einer Gefährdung sowie ihre möglichen Folgen. Der daraus ermittelte Risikowert gibt an, welche persönliche Schutzausrüstung von den Brandbekämpfern getragen werden muss.
Für Einsätze, die einen Risikowert unter 8 haben, wird das Tragen von Feuerwehrschuhen, Feuerwehrhandschuhen, einem Feuerwehrhelm und einem Feuerwehrschutzanzug als ausreichend betrachtet. Wenn bei einem Gefahrenszenario allerdings ein Risikowert von 9 oder mehr ermittelt wird, werden spezielle Qualifikationen und Ausrüstungen vorgeschrieben. So ist es zum Beispiel vorstellbar, dass bei einem Großbrand vorrangig Einsatzkräfte ausrücken dürfen, die ein spezielles Brandschutzbekämpfungstraining absolviert haben. Bei Einsätzen in Raffinerien oder Chemiewerken wird eine ABC-Ausbildung vorausgesetzt und das Tragen von entsprechenden Atemmasken und ABC-Schutzanzügen ist Pflicht.
Die Auswahl und Abstimmung der jeweiligen PSA erfolgt vor den Einsätzen. Die Arbeitgeber müssen im Umgang mit ihrer jeweiligen Ausrüstung genau unterwiesen werden und dürfen erst an einem Einsatz teilnehmen, wenn sie entsprechende Qualifikationen vorweisen können.
In welchen Bereichen der PSA wird eine Unterweisung vorgeschrieben?
Damit die Einsatzkräfte ihre jeweilige Schutzausrüstung richtig anlegen und im Einsatz auch sachgemäß nutzen können, wird eine entsprechende Unterweisung vorgegeben. Diese Unterweisung unterteilt sich unter anderem in diese Abschnitte:
Möglichkeiten und Grenzen der PSA:
Jede PSA ist so hergestellt, dass sie ganz spezifischen Anforderungen gewachsen ist. Im Bereich des Brandschutzes muss die Ausrichtung hohen Temperaturen standhalten und soll den Träger vor Verbrennungen schützen. Immerhin können bei einem Brand leicht Temperaturen entstehen, die über 1000°C liegen. Für den menschlichen Körper wäre so eine gewaltige Hitze in direkter Berührung fatal. Aber auch die Atemwege können durch die Rauchentwicklung und die erhöhten Temperaturen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die persönliche Schutzausrüstung von Brandbekämpfern ist darum aus Materialien hergestellt, die auf der einen Seite isolierend wirken und sich auf der anderen Seite nicht so leicht entzünden. Sie sind für den Umgang mit hohen Temperaturen ausgelegt. Obwohl sie sehr wiederständig ist, hat auch diese Schutzkleidung ihre Grenzen. Der längere Kontakt von sehr hohen Temperaturen zersetzt das Material und verringert die schützenden Eigenschaften. Wenn das geschieht, steigt auch das Verletzungsrisiko. Darum müssen Brandschützer genau wissen, unter welchen Bedingungen sie sich in einem Gefahrenbereich aufhalten können und welche Belastungen ihre PSA nicht überstehen kann.
Auswirkungen bei Langzeitnutzungen:
Auch wenn eine PSA besonders widerstandsfähig ist, führt jede Verwendung gerade in der Nähe von Bränden und hohen Temperaturen zu Abnutzungserscheinungen. Je länger sich ein Brandbekämpfer in einer Gefahrenzone aufhält, desto höher ist auch die Belastung, die auf die Ausrüstung und auf den Körper wirkt. Wenn Feuerwehrleute beispielsweise im Hochsommer bei Außentemperaturen von über 30°C in voller Schutzausrüstung ausrücken müssen, um einen Waldbrand zu bekämpfen, können zu lange Einsatzintervalle eine erhebliche Gefahr für den Kreislauf bedeuten. Es besteht das Risiko, dass die Einsatzkräfte durch Flüssigkeitsmangel und konstante Überhitzung zusammenbrechen und ohnmächtig werden. Die mehrlagige PSA verschlimmert die Situation noch zusätzlich, weil sie als isolierende Schicht die angestaute Hitze des Körpers zurückhält. Gerade für ältere Brandschützer oder Feuerwehrleute mit wenig Erfahrung ist dieser sogenannte Hitzestress ein großes Problem.
Aber auch die persönliche Schutzausrüstung baut stark ab, je länger man sich mit ihr im Einsatz befindet. Die anhaltend hohe Temperaturen und die Flammen lösen allmählich die Gewebefasern auf und führen zu Abnutzungserscheinungen. In den Anfängen sind diese Schäden nicht unbedingt sichtbar. Wird die betroffene PSA aber weiterhin verwendet, können sich die Fasern langsam zersetzen, wodurch der Schutz vor Hitze und Feuer sich nach und nach verringert.
Um die Sicherheit der Brandbekämpfer gewährleisten zu können, ist darum eine Unterweisung wichtig, in denen man lernt welche Folgen die Langzeitnutzung einer persönlichen Schutzausrüstung haben kann und worauf es zu achten gilt, um Beschädigungen zu verhindern. Darüber hinaus lernen Feuerwehrleute, dass sie die PSA vor jedem Einsatz sowohl auf optische als auch auf spürbare Mängel überprüfen müssen.
Das Anlegen und Ablegen der PSA:
Die persönliche Schutzausrüstung hat den Zweck die Haut vor direkten Beschädigungen durch hohe Temperaturen, Flammen und andere Schadquellen abzusichern. Ausrüstungsgegenstände wie eine Maske sollen außerdem gewährleisten, dass ihre Träger keine rauchhaltige Luft einatmen, weil es sonst zu Atemschwierigkeiten bis hin zu einer durch Kohlenstoffmonoxid verursachten Ohnmacht führen kann, die lebensbedrohlich sein kann.
Damit eine PSA aber auch wirklich den Schutz bietet, für die sie entwickelt wurde, ist es besonders wichtig, dass sie auch korrekt angelegt wird. Denn die Kleidung nicht den ganzen Körper bedeckt und so beispielsweise zwischen den Handschuhen und den Ärmeln des Feuerwehranzugs eine Hautstelle unbedeckt bleibt, dann kann diese Hautstelle während des Einsatzes zum Beispiel durch eine Verbrennung stark verletzt werden.
Ebenso fatal ist es, wenn eine Atemschutzmaske vor dem Einsatz nicht korrekt aufgesetzt wird oder wenn sie nicht richtig an die Sauerstoffzufuhr angeschlossen wird. Während des Einsatzes kann ein Brandbekämpfer Schwierigkeiten mit der Atmung bekommen oder es kann auch rauchhaltige Luft von außen eindringen. Oft bemerkten die Betroffenen das kaum, sodass sie irgendwann einfach müde werden und das Bewusstsein verloren, was mitten in einer Gefahrenzone gefährlich verlaufen kann.
Um solche Risiken zu vermeiden, werden alle Brandschutzbekämpfer ausgiebig darin geschult, wie sie ihre persönliche Schutzausrüstung anzulegen haben und wie sie sie nach dem Einsatz wieder ablegen. Dabei kommt bei Brandbekämpfern noch der Zeitfaktor hinzu. Wenn ein Alarm bei der Feuerwehr eingeht, dann ist ein schnellstmögliches Handeln eine Komponente, die über den Ausgang des Einsatzes entscheidet. Darum trainieren Feuerwehrleute, damit sie so wenig Zeit wie nur irgendwie möglich beim Anlegen ihrer PSA verbrauchen und danach direkt ausrücken können.
Reinigung, Pflege und Lagerung:
Neben der eigentlichen Verwendung ist auch eine Unterweisung für die PSA notwendig, um diese nach einem Einsatz korrekt zu reinigen und zu trocknen. Dazu gehört es auch, dass die Feuerwehrleute jegliche Fremdkörper entfernen, die die persönliche Schutzausrüstung auf irgendeine Weise beschädigen könnten. Bei Hosen und Jacken sind alle Taschen zu leeren und Hilfsmittel wie Karabiner müssen entfernt werden. Gerade solche schweren Instrumente könnten ansonsten beim Waschvorgang die PSA beschädigen und ihre Schutzfunktion bei zukünftigen Einsätzen deutlich verringern.
Wenn die persönliche Schutzausrüstung während des Einsatzes durch Öle, Fette oder dichte Staubablagerung zu stark verschmutzt wurde, ist eventuell eine Vorwäsche per Hand notwendig, um die Fremdstoffe zu entfernen. Außerdem muss die Ausrüstung nach der Reinigung noch auf eventuelle Rückstände überprüft werden. Sollte sich auf einer Hose oder auf den Handschuhen noch ölige Rückstände befinden, stellt das ein Sicherheitsrisiko dar. Die verschmutzten Stellen könnten sich bei Kontakt mit Feuer entzünden und der Träger der PSA könnte sich verletzen.
Damit die persönliche Schutzausrüstung aber auch den Reinigungsprozess in der Waschmaschine gut übersteht, ist es sehr wichtig, dass auf die genauen Reinigungshinweise geachtet wird. Unter anderem darf das Waschmittel nicht zu sauer oder zu alkalisch sein. Wenn das Waschmittel zu stark ist, kann es die Textilien angreifen und ihre Schutzfunktion beeinträchtigen.
Während des Waschens wird außerdem die Schutzmembrane angegriffen, mit der Feuerwehranzüge und Feuerwehrhosen in der Regel beschichtet sind, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Um die persönlich Schutzausrüstung langlebiger zu machen, lernen Brandschützer darum auch, wie sie nach einer gründlichen Reinigung ihre Ausrüstung wieder imprägnieren und richtig trocken, bevor sie sie einlagern.
Bei der Lagerung ist zu beachten, dass die persönliche Schutzausrüstung trocken gelagert wird, um die Bildung von Schimmel und Bakterien zu vermeiden.
Alterungserscheinungen und Ausmusterungskriterien:
Auch wenn die persönliche Schutzausrüstung sehr beständig ist, unterliegt sie wie alle Hilfsmittel mit der Zeit Abnutzungserscheinungen. Durch die häufige Benutzung und das anschließende Reinigen werden die Textilien strapaziert und dünnen aus. Die einzelnen Ausrüstungsgegenstände bleichen aus und es können sich kleine Löcher oder andere Beschädigungen bilden.
Bei Equipment wie beispielsweise einer Atemschutzmaske sind die Schäden eventuell nicht auf den ersten Blick sichtbar. Wenn ein Schlauch beispielsweise spröde wird und kleine Risse bekommt, ist das nicht direkt erkennbar. Aber im Einsatz können selbst solche kleinen Beschädigungen schwerwiegende Folgen mit sich tragen.
Wenn die persönliche Schutzausrüstung deshalb regelmäßig überprüft wird, können aber solche typischen Alterserscheinungen schnell aufgespürt werden. Anschließend muss geklärt werden, ob die Beschädigungen reparierbar sind. Wenn sich kleine Schäden beheben lassen, ohne die Funktionalität der PSA einzuschränken, kann die Ausrüstung auch weiterhin im Einsatz verwendet werden. Wenn sich allerdings rausstellt, dass die Beschädigungen nicht mehr adäquat behoben werden können, dann sind die betreffenden Ausrüstungsgegenstände auszusortieren und gemäß dem STOP-Prinzip durch vergleichbare oder bessere PSA zu ersetzen.
Wer ist für die Auswahl und die Instandhaltung der PSA verantwortlich?
Generell ist es die Aufgabe des Arbeitgebers seine Angestellten mit der PSA auszurüsten, die für die verschiedenen Einsätze benötigt werden. Nach Möglichkeiten soll dabei für jeden Brandschützer eine eigene persönliche Schutzausrüstung vorhanden sein, sodass jeder Feuerwehrmann beziehungsweise jede Feuerwehrfrau für die eigene Ausrüstung verantwortlich ist. Gerade bei kleineren Feuerwehren ist das aber häufig aus finanziellen Gründen nicht möglich. Aus diesem Grund sind die Brandkämpfer darauf angewiesen, ihre Ausrüstung mit Kollegen zu teilen. In solchen Fällen ist eine PSA notwendig, die sich in der Größe verstellen lässt, um auch für zwei oder mehr Personen eine gute Passform gewährleisten zu können.
Brandschützer erhalten für ihren Einsatz zunächst aber nur eine Standard-Ausrüstung, wie sie für Einsätze mit einem Risikofaktor unter 8 ausreichend sind. Zusätzliche Ausrüstung wie beispielsweise ein ABC-Anzug oder ein Strahlenschutzanzug darf der Arbeitgeber nur an die Arbeitnehmer ausgeben, die auch über entsprechende Qualifikationen für den Umgang dieser Ausrüstung verfügen.
Aber auch wenn ein Brandbekämpfer Zugriff auf mehrere Ausrüstungen hat, entscheidet letztendlich der Einsatzleiter darüber, welche Ausrüstung für einen anstehenden Einsatz genutzt werden soll. Denn nicht jede PSA ist auch für jeden Einsatz gleichermaßen geeignet. Während zum Beispiel bei einem Einsatz in einem Gebäude die schwere Vollmontur gewählt werden sollte, kann für einen Brandfall auf offenem Gelände in heißen Sommermonaten auch eine leichtere PSA genutzt werden, bei der es ein deutlich geringeres Risiko gibt, dass die Feuerwehrleute Hitzestress erfahren.
Umgekehrt ist es in extremen Situationen notwendig, dass neben der eigentlichen Ausrüstung zum Brandschutz auch noch spezielle Anzüge oder Masken genutzt werden müssen, um die Feuerwehrmänner vor Strahlung oder Schadstoffen wie zum Beispiel Bakterien oder gefährlichen Chemikalien zu schützen. Für solche Einsätze ist das tragen erweiterter PSA absolute Pflicht und es dürfen auch nur die Brandbekämpfer ausrücken, die entsprechend geschult sind.
Über die Instandhaltung der PSA
Die Brandschützer tragen eine Eigenverantwortung dafür, dass ihre persönliche Schutzausrüstung frei von Mängeln und Schäden ist. Sollten bei einer Überprüfung Beschädigungen oder Verschleißabnutzungen gefunden werden, müssen die Beschädigungen behoben werden. Bei kleineren Schäden reicht oft eine Reparatur aus, um die Mängel auszubessern. Stärker beschädigte Ausrüstung muss dagegen ersetzt werden, weil sie für den Einsatz nicht mehr die notwendige Sicherheit bietet.
Darüber hinaus hat der Arbeitgeber die Pflicht sich zu vergewissern, dass die PSA aller Brandschützer jederzeit für den Einsatz geeignet ist. Regelmäßige stichprobenartige Überprüfungen der Ausrüstung ist deshalb empfehlenswert. Sollte es andernfalls bei einem Einsatz zu einem Unfall kommen, der sich auf mangelnde PSA zurückführen lässt, kann der Arbeitgeber wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht haftbar gemacht werden.
Welche PSA gibt es für den Brandschutz?
Um für den Einsatz richtig ausgestattet zu sein, gibt es eine Reihe von persönlichen Ausrüstungsstücken, die Brandbekämpfer tragen können. Die PSA richtet sich dabei wie bereits angesprochen nach dem jeweiligen Einsatzgebiet.
Der Feuerwehrhelm:
Der Feuerwehrhelm gehört zur Standard-Ausrüstung von Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen. Die einfache Ausführung besteht aus einem Helm, der ohne Visier gearbeitet ist. Um den Kopf unter anderem vor herabstürzenden Objekten wie beispielsweise Deckenputz oder Ästen zu schützen, ist der Helm aus stabilem Composite Material gearbeitet. Ein Nackenschutz aus Leder soll die empfindliche Halspartie zum einen vor Verbrennungen aber auch vor anderen Verletzungen bewahren.
Bei der Forschung und Entwicklung des Feuerwehrhelms stand aber nicht nur der Schutz vor fallenden Objekten im Vordergrund. Das Composite Material ist derart feinmaschig, dass der Helm den Träger auch vor Schlägen und Stichen bewahren kann. In Gefahrensituationen ist dieser Schutz durchaus wichtig, weil auch scharfkantige Objekte wie zum Beispiel herunterfallende Glasscherben eine potentielle Gefahr für Brandschützer darstellen. Außerdem kommt es auch gelegentlich zu Gefahrensituationen durch Zivilisten, die die Brandbekämpfer angreifen. Um gegen diese Angriffe gewappnet zu sein, ist ein undurchlässiger Feuerwehrhelm unverzichtbar.
Typische Mängel eines Feuerwehrhelms:
Bei einem Feuerwehrhelm treten Mängel auf, wenn der Helm sich durch sehr schwere herabfallende Objekte verzieht oder sogar bricht. Wird das Composite Material beschädigt, verliert der Helm seine Stabilität und es reichen bereits leichtere Stöße oder Schläge, um die Verschalung komplett zu durchbrechen.
Eine andere Schwachstelle kann der Nackenschutz sein. Da dieser aus Leder besteht, kann der Schutz durch Hitze und Feuchtigkeit rissig werden, sofern er nicht regelmäßig nachbehandelt wird. Hierfür müssen spezielle Pflegemittel mit niedrigem Fettanteil genutzt werden, der Lederschutz ansonsten bei zu hohen Temperaturen Feuer fangen kann.
Die Feuerwehrjacke:
Eine Feuerwehrjacke besteht aus mehreren Textilschichten, die den Temperaturen eines Brandes standhalten können. Die äußerste Schicht der Jacke ist aus feuerfestem Material hergestellt, sodass die Jacke nicht Feuer fängt, wenn ein Brandbekämpfer in Kontakt mit Feuer oder Glut kommt.
Die Feuerwehrjacken können in schlichtem Schwarz oder in leuchtenden Signalfarben genutzt werden. Alle Jacken sind mit Reflektoren ausgestattet, damit die Feuerwehrleute auch bei nächtlichen Einsätzen unter schlechten Lichtverhältnissen gut erkennbar sind.
Mängelbeispiele für Feuerwehrjacken:
Bei einer Feuerwehrjacke kann es schnell zu kleinen Einrissen kommen, wenn sich ein Brandschützer zum Beispiel durch Schutt oder Trümmer arbeiten muss. Durch diese Einrisse verringert sich der Schutz der Jacke und es kann zu Verbrennungen an den darunter liegenden Hautpartien kommen. Außerdem können die Textilien bei anhaltender Nutzung und häufigem Waschen mit der Zeit ihre Struktur verlieren, sodass schon leichte Belastungen ausreichen, um die einzelnen Fasern einreißen zu lassen.
Die Feuerwehrhandschuhe:
Bei Feuerwehrhandschuhen handelt es sich um Stulpenhandschuhe, die wie auch die Jacken aus mehreren Schichten gearbeitet sind und aus schwer entflammbarem Material bestehen. Die Handschuhe haben eine Länge, die über die Handgelenke reichen, sodass man einen guten Übergang von den Ärmeln der Jacke zu den Handschuhen erhält, ohne dass an den Unterarmen ungeschützte Hautpartien übrigbleiben.
Mängelbeispiele für Feuerwehrhandschuhe:
Wie bei den Feuerwehrjacken können die einzelnen Schichten bei Feuerwehrhandschuhen einreißen und dadurch kaputt gehen. Die Gefahr ist aber höher, weil Feuerwehrleute öfter Schutt und Geröll zur Seite räumen müssen, um sich einen Weg zu bahnen. Schuttbrocken oder Glasscherben können dabei durchaus scharfkantig sein und die oberflächlichen Schichten der Handschuhe zerschleißen.
Die Feuerwehrhose:
Passend zur Jacke gehört auch die Feuerwehrhose zum Standard-Sortiment von Feuerwehrleuten. Sie ist aus dem gleichen Material gearbeitet und bietet den gleichen Schutz vor hohen Temperaturen dank schwer entflammbarer Textilien.
Ein wichtiges Kriterium ist aber auch die Länge der Hosenbeine. Für den Brandschutz ist es wichtig, dass eine Feuerwehrhose über die Knöchel runterreicht, damit es keinen ungeschützten Übergang zwischen der Hose und den Stiefeln gibt. Andernfalls könnten sich Brandschützer beispielsweise beim Einsatz in einem brennenden Haus Verletzungen durch Brandherde erlangen, die sich auf dem Boden befinden.
Mängelbeispiele für Feuerwehrhosen:
Die Mängelbeispiele sind vergleichbar zu den Mängeln von Feuerwehrjacken und Feuerwehrhandschuhen.
Die Feuerwehrstiefel:
Gerade beim Brandschutz ist ein sicherer Stand besonders wichtig. Darum sind Feuerwehrstiefel auch sehr stabil gearbeitet. Das Obermaterial des Stiefelschafts ist aus feuerfestem Waterproof-Leder gefertigt, das Flüssigkeiten abweist und sehr hitzebeständig ist. Für den Schutz der Füße ist eine durchtrittsfeste Stahlsohle in den Schuh eingearbeitet, damit sich die Brandbekämpfer keine Nägel oder andere schadhafte Fremdkörper während des Einsatzes eintreten. Eine Stahlkappe im Vorfußbereich schützt außerdem die empfindlichen Zehen vor Verletzungen durch herunterfallende Objekte wie beispielsweise Schutt. Zusätzlich besteht die Sohle aus antistatischem Material. Das ist zum Beispiel bei Böden mit unbekannten Flüssigkeiten ein wichtiges Kriterium. Denn wenn diese Flüssigkeiten brennbarsind, können sie beim Laufen in normalen Schuhen durch die von der Statik erzeugten Funken womöglich entzündet werden. Um diese Gefahr zu vermeiden, sind Feuerwehrstiefel mit speziellen antistatischen Materialien ausgestattet.
Mangelbeispiele für Feuerwehrstiefel:
Die antistatische Sohle der Feuerwehrstiefeln kann durch manche chemischen Stoffe zersetzt werden. Viele Ölverbindungen lösen die Sohle auf. Dadurch verliert die Sohle ihre antistatischen Eigenschaften und begünstigt das Eindringen von Flüssigkeiten in den Schuh. Ein anderer typischer Mangel tritt auf, wenn schwere Objekte auf die Stahlkappe fallen. Die Kappe kann durch hohes Gewicht verformt werden, wodurch die Zehen eventuell eingequetscht werden können. Darum müssen Feuerwehrstiefel ausgetauscht werden, wenn die Stahlkappe einmal beschädigt worden ist.
Die Flammenschutzhaube:
Eine Flammenschutzhaube ist ein erweiterter Kopfschutz, den Brandbekämpfer tragen müssen, wenn sie sich in eine Gefahrenzone begeben. Das Material der Haube ist auf der einen Seite elastisch und kann sich dadurch verschiedenen Kopfformen anpassen. Auf der anderen Seite liegt das Material sehr eng am Kopf an, um die Haut im Gesicht und im Nacken ideal zu bedecken.
Flammschutzhauben sind aus schwer entflammbarem Material wie zum Beispiel Kevlar oder Nomex gefertigt. Unter dem Feuerwehrhelm getragen decken sie alle Kopfpartien ab, die nicht vom Helm und seinem Nackenprotektor geschützt werden. Dazu zählen unter anderem die Ohren, Haare und der Hals. Gerade für den Innenangriff sind die Flammenschutzhauben unverzichtbar.
Mängelbeispiele für Flammenschutzhauben:
Auch wenn eine Flammenschutzhaube sehr elastisch sind, kann sie einreißen, wenn sie zu stark strapaziert wird. Wenn sich ein Brandbekämpfer eine Haube aufsetzen, die zu eng ist, kann diese unter Umständen kaputtgehen und dadurch ihre Schutzfunktion verlieren.
Ein anderes Problem besteht darin, dass sich unerfahrene Feuerwehrleute die Haube eventuell nicht richtig aufsetzen, wodurch gerade am Hals Hautpartien ungeschützt bleiben können, wodurch sich der Brandbekämpfer möglicherweise Verbrennungen zuziehen kann, wenn er zu nahe an eine Flamme gerät. Aus diesem Grund muss man vor dem Einsatz sichergehen, dass die Haube den gesamten Kopf und den Hals bedeckt und keine unbedeckten Hautstellen zurückbleiben.
Der Pressluftatmer:
Der Pressluftatmer ist eine absolute Voraussetzung für die Brandbekämpfung in Gebäuden und Löschversuche bei Großbränden. Denn bei Innenbränden ist keine Frischluftversorgung im Gebäude mehr vorhanden. Die Luft ist angereichert durch giftige Stoffe und große Mengen Rauch. Bereits wenige Atemzüge in so einer Luft reichen aus, um das Bewusstsein zu verlieren. Im schlimmsten Fall können Menschen an einer Kohlenstoffmonooxidvergiftung sterben.
Der Pressluftatmer ist für die Brandbekämpfer in so einer Umgebung die einzige Möglichkeit, um weitestgehend normal zu arbeiten. Es handelt sich um eine Atemschutzmaske aus feuer- und hitzebeständigem Kunststoff. Die Maske befindet sich so auf dem Gesicht, dass keine Luft von außen eindringen kann. Das durchsichtige Visier erlaubt den Blick auf das Geschehen.
Die Atemschutzmaske ist über einen flexiblen Schlauch mit einer Atemluftflasche verbunden, die ein Brandbekämpfer auf dem Rücken tragen muss, wenn er in ein Gebäude geht. In der gelben Flasche befindet sich kein reiner Sauerstoff, weil sich dieser bei extremen Temperaturen oder bei einer Beschädigung der Flasche explosionsartig entzünden würde und den Brandbekämpfer lebensgefährlich verletzen könnte. Stattdessen ist die Flasche mit normaler Luft angefüllt. Diese wird allerdings durch einen Druck von rund 300 Bar sehr stark komprimiert. Das bewirkt, dass in eine Atemluftflasche mit einem Fassungsvermögen von 6,8l knapp 1800l komprimierte Luft passen. Daher hat die Atemschutzmaske auch ihre Bezeichnung als “Pressluftatmer” erhalten. Das Volumen in den Atemluftflaschen erlaubt es einem Feuerwehrmann beziehungsweise einer Feuerwehrfrau bis zu 30 Minuten normal zu atmen.
Moderne Atemschutzgeräte sind zusätzlich mit einer sogenannten Totmanneinrichtung ausgestattet. Dabei handelt es sich um Notsignalgeber, die direkt mit der Atemluftflasche verbunden sind oder die ein Brandbekämpfer am Körper trägt. Der Notsignalgeber wird vor dem Betreten des Gebäudes manuell eingeschaltet. Das Gerät registriert dann die Bewegungen des Brandbekämpfers. Wenn dieser sich über einen Zeitraum von 25 bis 30 Sekunden nicht bewegt, löst das Gerät einen kurzen Voralarm aus, der den Träger daran erinnern soll sich zu bewegen. Wenn ein Brandbekämpfer allerdings bewusstlos ist und der Notsignalgeber keine Bewegungen wahrnehmen kann, wird ein Alam aktiviert, damit andere Brandbekämpfer in der Nähe den bewusstlosen Kameraden finden und retten können.
Mängelbeispiele bei Pressluftatmern
Bei der Atemmaske wird der nahtlose Sitz der Maske auf dem Gesicht durch einen elastischen Rahmen gewährleistet. Mit der Zeit können sich in dem Material Risse bilden, sodass der Luftabschluss nicht mehr gewährleistet ist.
Auch an den Anschlüssen sowie am Schlauch der Atemluftflasche können sich Beschädigungen bilden. Das Material des Schlauchs kann durch hohe Temperaturen mit der Zeit Abnutzungserscheinungen aufweisen und brüchig werden. Auch ein übermäßiges Ziehen am Schlauch führt eventuell dazu, dass der Schlauch einreißt oder sich vom Anschluss der Maske löst.
Weiterhin können Ventile an der Atemluftflasche defekt sein. Als Folge davon verliert die Flasche mehr Luft und wird schneller leer. In einem Einsatz wäre das fatal, weil ein Brandbekämpfer erst merkt, dass ein Defekt vorliegt, wenn er nicht mehr richtig atmen kann.
Bei Pressluftatmern mit einer Totmanneinrichtung besteht das Risiko, dass der Notsignalgeber nicht mehr ausreichend aufgeladen ist. Dadurch kann das Gerät im Einsatz ausfallen und löst im Notfall keinen Alarm aus. Auch bei einem Defekt der Vorrichtung kann die sichere Verwendung nicht mehr gewährleistet werden.
Um diese Risiken zu vermeiden, ist vor der Verwendung eines Pressluftatmers zu überprüfen, ob sowohl die Atemmaske, die Atemluftflasche als auch die Totmanneinrichtung fehlerfrei funktionieren. Nur wenn alle Komponenten fehlerfrei sind, kann das Atemgerät angelegt werden.
Die Feuerwehrüberjacke:
Die Feuerwehrüberjacke stellt eine Ergänzung zur PSA eines Brandbekämpfers dar und ist vorgeschrieben, wenn ein Einsatz in Gebäuden ansteht. Aufgrund der Temperaturen in Innenräumen, die bis zu 1000°C erreichen können, reicht die normale Schutzausrüstung nicht aus. Die Hitze kann durch die Schichten des Materials dringen und die Fasern können auch stärker beansprucht werden.
Aus diesem Grund müssen Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen für den Inneneinsatz eine zusätzliche Überjacke tragen, die eine bessere Wärmeisolation besitzt und aus nicht entzündbarem Aramidgewebe besteht.
Unter der Oberschicht befindet sich eine dünne Membrane, die das Eindringen von Feuchtigkeit und Wasserdampf verhindern soll. Auf diese Weise schützt die Überjacke ihren Träger unter anderem vor Verbrühungen durch austretenden heißen Wasserdampf.
Eine zweite und manchmal sogar noch eine dritte Schicht aus Aramidgewebe erhöhen die Isolationswirkung der Jacke und verringern das Risiko von Verletzungen durch Verbrennungen selbst bei hohen Temperaturen führen.
Mangelbeispiele bei Feuerwehrüberjacken:
Auch wenn das Gewebe einer Feuerwehrüberjacke ausgelegt ist hohen Temperaturen zu widerstehen, können sich durch längere Einsätze in Extremsituationen die Textilschichten auflösen und anfälliger für Beschädigungen werden.
Die Feuerwehrüberhose:
Wie schon die Überjacke stellt die Überhose einen zusätzlichen Schutz dar, die für den Inneneinsatz unverzichtbar ist. Überhosen sind aus dem gleichen Aramidgewebe gefertigt und bieten somit die gleichen hitzeabweisenden Eigenschaften.
Mangelbeispiele bei Feuerwehrüberhosen:
Wie auch die Feuerwehrüberjacken können die Überhosen durch häufiges und langanhaltendes Tragen Ermüdungserscheinungen aufweisen. Es können sich Löcher oder auch Risse bilden, wodurch die Schutzfunktion der Überhose verringert wird.
Der Feuerwehrhaltegurt:
Ein Feuerwehrhaltegurt wird bei der Brandbekämpfung in Gebäuden vorgeschrieben. Er ist mit einer Öse und einem Karabinerharken ausgestattet und besteht aus schwer entflammbaren Textilien. Der Haltegurt soll bei der Selbstrettung helfen, wenn während eines Einsatzes der Rückzugsweg durch ein Feuer oder durch Einstürze von Wänden oder Decken blockiert ist.
Die Feuerwehrleine:
Feuerwehrleinen dienen zum Abseilen aus großen Höhen, was notwendig wird, wenn der Rückzugweg über Treppen und Flure nicht passierbar ist. Die Leinen bestehen aus Polyesterfasern, die ineinander spiralförmig verflochten. Sie haben eine durchschnittliche Länge von 30m und sind nur ca. 10mm dick. Eine Leine hat eine Zugkraft von 1,4t, sodass ein Brandbekämpfer auch eine zivile Person mit der Leine abseilen kann. Dazu wird eine Feuerwehrleine mit dem Feuerwehrhaltegurt verbunden, um eine Abseilhilfe darzustellen.
Feuerwehrleinen müssen weiß sein, damit sie während des Einsatzes auch in Situationen mit geringer Sichtweite erkennbar sind. Eine Sichtprüfung der eigenen Feuerwehrleine ist nach jedem Einsatz für die Brandbekämpfer vorgeschrieben. Zusätzlich müssen alle Leinen mindestens einmal im Jahr von externen Spezialisten auf ihre Funktionalität überprüft werden.
Wenn festgestellt wird, dass eine Feuerwehrleine beschädigt ist oder Altersschwächen aufweist, muss sie ersetzt werden. Andernfalls besteht das Risiko, dass die Leine bei einem Einsatz kaputtreißt, wenn sie beim Abseilen strapaziert wird. Allerdings können ausrangierte Leinen noch als Mehrzweckseile verwendet werden, um beispielsweise Schläuche durch schwer begehbares Gelände wie einen Fluss zu ziehen. Damit die aussortierten Feuerwehrleinen nicht versehentlich mit der Leine der persönlichen Schutzausrüstung verwechselt werden, werden sie rot markiert, um sich optisch zu unterscheiden.
Die Feuerwehraxt:
Weil Brandschützer bei einem Inneneingriff nie absolute Sicherheit haben, dass die von ihnen gewählten Routen in einem Gebäude auch frei passierbar sind, müssen sie eine Feuerwehraxt beziehungsweise ein Feuerwehrbeil beim Einsatz mit sich führen. Die Feuerwehraxt erfüllt dabei zwei Funktionen. Auf der einen Seite ist sie mit einem scharf geschliffenen Keil ausgestattet, der für das Zerschneiden von Holz gedacht ist. Auf der anderen Seite der Axt befindet sich eine spitze Hacke. Mit dieser Hacke sollen verschlossene Türen eingeschlagen und eingerissen werden, um sich einen Weg beispielsweise zu eingeschlossenen Personen bahnen zu können.
Mangelbeispiele für die Feuerwehraxt:
Durch die Nutzung kann sich die Klinge einer Feuerwehraxt abnutzen. Mit der Zeit wird sie stumpf, wodurch ihre Verwendung im Einsatz deutlich schwieriger von der Hand geht. Darum ist es notwendig, dass die Feuerwehraxt nach ihrer Verwendung auf mögliche Abnutzungen überprüft wird. Eventuell ist es notwendig, dass die Axt von speziellen Fachkräften wieder nachgeschärft wird.
Der Hitzeschutzanzug:
In extremen Situationen, bei denen Temperaturen weit über 1000°C vorherrschen können, reicht die normale Schutzausrüstung für Brandbekämpfer nicht aus, um in den Einsatz zu gehen. Gerade in der Nähe von industriellen Hochöfen oder in der Nähe von strahlbarem Material ist darum die Verwendung von sogenannten Hitzeschutzanzügen Pflicht.
Bei einem Hitzeschutzanzug handelt es sich um einen Spezialanzug, der aus mehreren Lagen schwer entflammbarer Textilien wie zum Beispiel Aramid oder Imid besteht. Diese Lagen sollen die extremen Temperaturen vom Körper des Brandschützers fernhalten. Die Außenschicht des Anzugs ist dagegen metallbedampft. Eine dünne Schicht, meist aus Aluminium hält Hitze und Strahlungen ab.
Gerade letzteres ist ein wichtiger Faktor. Strahlungseinwirkungen sind nicht immer direkt spürbar, aber sie haben bereits bei kurzer Einwirkung oft dramatische Folgen für den Körper. Selbst kleine Strahlungsmengen können schwere Schäden auslösen. Darum ist ein lückenloser Schutz wichtig, wenn die Einsatzkräfte sich in die Gefahrenzone begeben.
Damit Brandbekämpfer sich auch in den extremen Situationen mit dem Hitzeschutzanzug orientieren können, ist die Haube des Anzugs mit einem Visier aus gehärtetem Polycarbonat gefertigt. Damit sich das Material aufgrund der hohen Temperaturen nicht verzieht und verformt, ist das Visier zusätzlich mit einer dünnen Goldschicht bedampft, die das Erwärmen des Polycarbonats verzögert.
Zusätzlich ist das Tragen von Atemschutzmasken mit einer angeschlossenen Atemluftflasche dringend notwendig.
Hitzeschutzanzüge gibt es entweder in der Form eines Ganzkörperanzugs mit integrierter Kopfhaube, Fußschlingen und Handschuhen oder als Mantel, bei dem das Kopfstück und die Handschuhe bereits mit eingearbeitet sind.
Aufgrund der hohen Temperaturen und der starken Strahlungseinwirkung sind die Belastungen für einen Hitzeschutzanzug deutlich höher als für andere Schutzausrüstung. Einsätze mit diesen Spezialanzügen müssen deshalb zeitlich begrenzt werden. Oftmals dürfen Brandschützer nur maximal 20 Minuten mit einem Hitzeschutzanzug in einer extremen Gefahrenzone verbringen. Wird dieser Zeitraum überschritten, steigt das Risiko, dass sich die schützenden Schichten des Anzugs durch Hitze und Strahlung zersetzen, wodurch die Gefahr für die Brandschützer deutlich ansteigt.
Mangelbeispiele für den Hitzeschutzanzug:
Gerade die äußeren Schutzschichten eines Hitzeschutzanzugs sind im Einsatz erhöhter Belastung ausgesetzt. Nach Beendigung eines Einsatzes der Anzug deshalb auf sichtbare Schäden zu überprüfen. Die metallbedampften Außenschichten des Anzugs können durch die starke Hitzeeinwirkung rissig werden und aufplatzen. In so einem Fall ist der Hitze- und Strahlenschutz nicht länger gewährt und der Anzug muss ausgetauscht werden.
Auch das Visier der Atemschutzmaske kann beim Einsatz beschädigt werden. Wenn die goldbedampfte Schicht Risse aufweist oder wenn die Maske Verformungen zeigt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Visier bei weiteren Hitzeeinwirkungen beschädigt wird.
Für die Reinigung des Hitzeschutzanzugs dürfen nur spezielle Pflegemittel verwendet werden. Ist ein Reinigungsmittel zu aggressiv, wird die Schutzschicht des Hitzeschutzanzuges aufgelöst, sodass der Anzug nicht länger für den Einsatz genutzt werden kann.
Hinweise zum richtigen Anlegen der PSA:
Beim Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung ist nach dem Zwiebelprinzip vorzugehen. Das bedeutet, dass immer erst eine Schicht vollständig angelegt wird, bevor die zweite Schicht erfolgt.
Zuerst wird die Feuerwehrhose angezogen. Dabei ist der richtige Sitz wichtig, damit die Hose im Einsatz nicht verrutscht und den Brandkämpfer eventuell behindert. Die Feuerwehrstiefel werden danach angezogen. Hierbei müssen die Brandkämpfer darauf achten, dass die Socken möglichst weit nach oben gezogen werden und die Hosenbeine über die Stiefel gehen. Anschließend zieht man die Feuerwehrjacke an. Der Kragen der Jacke dient als zusätzlicher Schutz der Halspartien. Darum darf die Jacke nicht zu locker sitzen.
Findet ein Einsatz in einem Gebäude statt, müssen die Brandschützer sich die erweiterte PSA für den Innenangriff anlegen. Dazu wird zuerst die Feuerwehrüberhose und danach die Feuerwehrüberjacke angelegt. Für Verwendung eines Pressluftatmers wird erst die Atemluftflasche auf den Rücken geschnallt, bevor die Atemmaske angelegt wird. Die Flammenschutzhaube wird so über den Kopf gezogen, dass sie die Atemmaske und alle offenen Hautpartien bedeckt und mit der Feuerwehrüberjacke abschließt. Danach wird der Feuerwehrhelm aufgesetzt und der Schlauch der Atemmaske wird mit der Atemluftflasche verbunden. Das Anlegen eines Pressluftatmers sollte zusammen mit einem Kollegen erfolgen, um den richtigen Sitz sowie die korrekte Verbindung zwischen der Maske und der Atemluftflasche gewährleisten zu können.
Die Feuerwehrhandschuhe sind so anzuziehen, dass die Stulpen über die Ärmel der Jacke gehen. Danach werden die Feuerwehraxt, die Feuerwehrleine und weitere benötigte Hilfsmittel wie der Feuerwehrhaltegurt an den entsprechenden Halterungen der Feuerwehruniform befestigt.
Bevor der Einsatz beginnen kann, muss eventuell die Totmanneinrichtung kontrolliert und eingeschaltet werden. Nach einer letzten Überprüfung der persönlichen Schutzausrüstung ist der Brandbekämpfer bereit für den Einsatz.
Wie wird ein Hitzeschutzanzug angelegt?
Für das Anlegen des Hitzeschutzanzugs ist zwangsläufig ein zweiter Brandschützer notwendig, der den richtigen Sitz unter anderem des Pressluftatmers und der Anzugteile überprüft. Bei dreiteiligen Hitzeschutzanzügen wird erst der Pressluftatmer angelegt und mit der Atemmaske verbunden. Danach zieht der Brandbekämpfer sich die Anzughose an und steigt in die Überschuhe. Anschließend wird die Anzugjacke angelegt und verschlossen. Danach zieht man die Anzughandschuhe an. Zum Schluss wird die Haube über den Kopf gestülpt.
Bei einem einteiligen Anzug steigt der Feuerwehrmann beziehungsweise die Feuerwehrfrau nach dem Anlegen der Atemmaske und der Atemluftflasche in die Hosenbeine des Hitzeschutzanzugs und stülpt sich die Anzugschuhe über. Anschließend wird der Anzug erst bis auf Hüfthöhe hochgezogen, bevor der Brandschützer sich die Anzugarme überstreift und die obere Hälfte des Anzugs anlegt. Nachdem der Reißverschluss auf dem Rücken über dem Atemschutzgerät geschlossen wurde, wird die Kopfhaube des Hitzeschutzanzugs übergezogen. Danach zieht man die Anzughandschuhe an.
Abschließend werden die Reißverschlüsse an den Ärmeln und Hosenbeinen geschlossen und der Hitzeschutzanzug ein letztes Mal auf seinen korrekten Sitz überprüft, bevor der Brandbekämpfer in den Einsatz gehen kann.
Persönliche Schutzausrüstung in weiteren feuergefährlichen Bereichen
Auch bei Arbeitsverfahren wie zum Beispiel beim Schweißen oder beim Brennschneiden ist das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung vorgeschrieben, um die Gefahren der Arbeitnehmer zu verringern.
Die Verwendung von brandbeständiger Schutzkleidung in Form von feuerfesten Handschuhen und Schutzbrillen soll die empfindlichen Körperstellen unter anderem vor abspritzender Schlacke oder umherfliegenden Funken bewahren. Auch das Tragen von Schutzschürzen aus Leder oder anderen schwer entzündlichen Materialien ist für solche Arbeiten oft vorgeschrieben.
Wenn die Arbeiten zusätzlich in Verbindung mit Werkstoffen zu erledigen sind, die ein höheres Gewicht aufweisen, müssen die Arbeiter eventuell auch Arbeitssicherheitsschuhe mit Stahlkappen und durchtrittsfester Sohle oder einen Schutzhelm tragen. Diese Kleidungsstücke sind unter anderem in der Stahlindustrie und im Metallbau notwendig. Ohne das Tragen der passenden Schutzkleidung können sich die Arbeiter durch herabfallende Materialien schwere körperliche Schäden zuziehen, die sie eventuell lebenslang berufsunfähig machen.
Brandschutzzeichen und Warnsymbole
Arbeitgeber sind nicht nur dazu verpflichtet ihr Unternehmen brandschutzsicher auszurüsten, sondern auch wichtige Einrichtungen gut kenntlich zu markieren. Diese sogenannten Brandschutzzeichen sind immer in einer deutlichen roten Signalfarbe gestaltet, damit sie auch aus der Entfernung klar als Hinweise zum Brandschutz wahrgenommen werden können. Unter anderem gibt es:
- Den Feuerlöscher
- Die Leiter
- Den Helm
- Das Telefon
- Die Hand mit Knopf
- Den Schlauch
Alle Brandschutzzeichen sind in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Hilfsmittel zu finden. Das hat den einfachen Grund, dass im Fall eines Brandes sowohl ausgebildete Brandschützer als auch Zivilisten wissen sollen, wo sie zum Beispiel den Feuerlöscher oder den Feueralarm finden können.
Für Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen sind vor allem die Brandschutzzeichen wichtig, die ihnen den Standort von Hilfsmitteln wie der Leiter oder dem Schlauch zeigen. Auf diese Hilfsmittel können die Einsatzkräfte während der Brandbekämpfung zurückgreifen, wenn das eigene Equipment für die Eindämmung eines Brandes nicht ausreicht.
Neben den Brandschutzeichen müssen Arbeitgeber allerdings auch Warnsymbole vor allen Arbeitsbereichen anbringen, bei denen ein gesundheitliches Risiko für die Arbeitnehmer und Besucher bestehen würde. Hierbei gibt es unterschiedliche Symbole, die vor als Hinweis vor bestimmten Bereichen angebracht werden sollten:
Gebotssymbole:
Gebotssymbole sind weiße Symbole auf blauem Hintergrund. Sie zeigen auf, was für eine persönliche Schutzausrüstung im nachfolgenden Bereich getragen werden sollte. Vor einer Halle mit großen, lauten Maschinen findet man beispielsweise sehr häufig das Piktogramm mit den Kopfhörern. Dadurch wissen alle Besucher und Arbeiter, dass das Tragen eines Gehörschutzes getragen werden sollte. Wenn durch eine Arbeit Feinstäube entstehen, die sich in der Luft verteilen, wird der entsprechende Bereich mit dem Gebotssymbol mit dem Mundschutz gekennzeichnet. Es gibt aber auch Gebotssymbole, die das Tragen eines Gesichtsschutzes oder von Arbeitssicherheitsschuhen empfehlen.
Gefahrensymbole:
Wie auch Gebotszeichen müssen Warnzeichen unmittelbar vor den Bereichen angebracht werden, in denen eine Gefahr für Personen besteht. Sie sind als Dreiecke gestaltet und haben eine leuchtend gelbe Farbe.
Auf der einen Seite sollen diese Zeichen die Arbeiter darauf hinweisen, dass sie eine besondere Sorgfalt walten lassen müssen, wenn sie in den gekennzeichneten Bereichen arbeiten. Auf der anderen Seite dienen sie aber auch Einsatzkräften wie Feuerwehrleuten dazu, sich der Einsatzlage besser anzupassen. Wenn in einer Chemiefabrik zum Beispiel mit giftigen Stoffen gearbeitet wird, die sich bei Hitze in Gas verwandeln, kann das für Einsatzkräfte lebensgefährlich sein, falls sie sich nicht entsprechend vorbereiten. Wird der entsprechende Bereich allerdings mit einem Warnsymbol für giftige Stoffe gekennzeichnet, dann wissen auch die Brandbekämpfer, die sich mit der Anlage nicht auskennen, dass sie ohne einen umluftunabhängigen Atemschutz nicht weiter vorrücken dürfen.
Andere Warnsymbole weisen unter anderem auf die Verwendung von brennbaren oder explosiven Stoffen hin, sodass die Einsatzkräfte sich entsprechend darauf vorbereiten können.
Wenn ein Warnsymbol vor Strahlungsgefahren warnt, ist womöglich nur der Einsatz mit einem entsprechenden Hitze- oder Strahlenschutzanzug zulässig.
Verbotssymbole:
Auch Verbotsschilder sind an Arbeitsplätzen oft zu finden, wenn sie bestimmte Bereiche für unbefugte Personen sperren oder den Umgang mit bestimmten Materialien oder Maschinen einschränken sollen. Sie sind normalerweise durch runde Symbole dargestellt, auf denen eine Aktion mit roten Balken durchgestrichen wird.
Im Fall eines Brandes haben Einsatzkräfte die Befugnis die gekennzeichneten Gefahrenbereiche zu betreten. Somit müssen sie abgesperrte Bereiche nicht umgehen, wenn diese den direkten Weg zum Einsatzort darstellen. Allerdings müssen die Einsatzkräfte darauf achten, ob ein Verbotsschild in Kombination mit einem Warnsymbol versehen ist. Wenn beispielsweise das Spritzen von Wasser verboten wird und gleichzeitig ein Warnsymbol auf empfindliche Stoffe hinweist, dann bedeutet das eventuell, dass sich in dem gekennzeichneten Bereich Gefahrenstoffe befinden, die mit Wasser reagieren. Der Einsatz anderer Löschmittel wie Löschschaum oder eine Löschdecke sind in solchen Situationen eher zu empfehlen.
Die Rettungszeichen:
Rettungszeichen dienen zur schnellen Evakuierung von Zivilisten aus einem Gefahrenbereich oder geben Hinweise über Rettungseinrichtungen für den Notfall. Bei den Symbolen handelt es sich um grüne Vierecke, die oft noch mit weißen Pfeilen angeben, in welcher Richtung die jeweiligen Rettungsmöglichkeiten zu finden sind.
Eines der wichtigsten Zeichen ist die Markierung des Fluchtwegs beziehungsweise des Notausgangs. Ein Fluchtweg wird durch das Piktogramm einer Person angezeigt, die durch eine Tür läuft. Die Richtung der Tür gibt dabei an, in welche Richtung sich der Notausgang befindet. Läuft die Figur zur linken Seite, befindet sich der Notausgang links und entsprechendes gilt für einen rechts befindlichen Notausgang.
Sowohl für die Arbeitnehmer in einem Gebäude als auch für anrückende Einsatzkräfte zeigen diese Symbole direkt an, auf welchem Weg ein Raum oder ein Gebäude sicher verlassen werden kann. Das ist ein relevanter Punkt, um Zivilisten schnell aus einem Gefahrenbereich herausführen zu können.
Vereinzelt finden sich auch Rettungszeichen, die eine Person zeigen, die durch ein Fenster auf eine Leiter klettert. Damit werden Notausstiege markiert, an denen eine Rettung durch einen Einsatzwagen der Feuerwehr möglich wäre.
Welche Fehler werden im Alltag beim Brandschutz gemacht?
Es gibt einige Dinge, die den Brandschutz erschweren. Im Ernstfall sind es solche Fehler, die den Löscheinsatz unnötig erschweren und auch wertvolle Zeit verbrauchen, in der ein Brand voranschreitet. Diese Fehler treten häufiger auf:
Verstellte Fluchtwege:
Fluchtwege sollten nach Brandschutz-Aspekten breit genug sein, damit mehrere Personen gleichzeitig hindurchgehen können. Gerade in kleineren Unternehmen mit begrenztem Platz stellt das aber oft ungenutzten Platz dar. Darum werden nicht selten Tische, Stühle oder andere Möbel in die Fluchtwege gestellt, um das Platzproblem zu lösen.
Im Fall eines Brandes stellen diese Möbel allerdings ein Hindernis dar. Personen, die den Fluchtweg nutzen möchten, müssen zwangsweise an den Tischen und Stühlen vorbei, wodurch ein geordnetes Verlassen der Gefahrenzone kaum möglich ist.
Die Hindernisse im Fluchtweg stellen aber noch eine zusätzliche Gefahr dar. Denn sie erhöhen die mögliche Brandlast. Da durch die verzögerte Evakuierung der Personen im Bereich des Brandes auch Löscharbeiten nur langsamer vorangehen können, können sich die Flammen stärker ausbreiten und auch auf die Objekte übergreifen, die sich im Fluchtweg befinden. Im schlimmsten Fall wird die Brandlast auf den Fluchtwegen so groß, dass eine Nutzung der Wege nicht mehr möglich ist. Aus diesem Grund sollten Fluchtwege immer unverstellt bleiben, um einen reibungslosen Ablauf bei Evakuierungen gewährleisten zu können.
Vernachlässigte Wartung:
Hilfsmittel zum Brandschutz wie zum Beispiel die Feuerlöscher, eine automatische Sprinkleranlage oder der Feueralarm müssen in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Für Feuerlöscher empfiehlt sich zum Beispiel eine Überprüfung des Löschmaterials und eine eventuelle Auffüllung. Aber diese Überprüfung, die mindestens einmal alle zwei Jahr stattfinden sollte, wird von Firmen gerne mal vernachlässigt, weil die Überprüfung durch eine externe Firma passieren muss. Das stellt einen Kostenpunkt dar, den manche Arbeitgeber nicht bezahlen möchten.
Kommt es dann tatsächlich zum Brandfall, besteht ein hohes Risiko, dass die nicht gewarteten Hilfsmittel entweder gar nicht funktionieren oder in ihrer Wirkungsweise stark eingeschränkt sind. Wenn der Brandschaden bei der Versicherung eingereicht wird und bei der Überprüfung festgestellt wird, dass die Brandschutzmittel unzureichend gewartet worden waren, ist die Versicherung nicht verpflichtet den Schaden zu bezahlen. Dadurch wäre der Brand im Endeffekt deutlich teurer als eine regelmäßige Überprüfung der Hilfsmittel.
Falsche oder fehlende Beschilderung:
In einem Betrieb müssen alle Rettungswege und Brandschutzmittel deutlich gekennzeichnet werden, damit sie in einer Gefahrensituation schnell und einfach gefunden werden können. Manchmal verzichten die Arbeitgeber allerdings auf eine entsprechende Beschilderung. Auch das Aushängen von Notfallplänen oder Feuerwehrplänen wird oft vernachlässigt, sodass in einer Gefahrensituation keine Hilfestellung zur Orientierung zur Verfügung steht.
Das Kennzeichnen von Rettungsmaßnahmen und Hilfsmitteln für den Brandschutz sollte unbedingt vorgenommen und auch regelmäßig erneuert werden. Nur, wenn alle Angestellten und auch Besucher sich darüber informieren können, wo sie im Fall eines Feuers Hilfe finden, können sie sich auch selber helfen, bevor die Brandbekämpfer eintreffen.
Vernachlässigte Brandschutzübungen:
Im Paragraph 10 des Arbeitsschutzgesetzes ist festgehalten, dass Brandschutzübungen sowie Übungen zur Räumung und Evakuierung regelmäßig durchgeführt werden sollen. Allerdings kommt nach aktuellen Studien gerade einmal ein Drittel aller Beschäftigten dieser Pflicht auch tatsächlich nach und frischt das Wissen zum Brandschutz mindestens einmal in zwei Jahren wieder auf.
Die geringe Zahl der Betriebe, die Brandschutzübungen lässt sich dadurch erklären, dass so eine Übung Zeit und Geld kostet. Denn idealerweise muss die Übung von Fachleuten des Brandschutzes durchgeführt werden, damit alle Angestellten und die Arbeitgeber den richtigen Umgang mit Hilfsmitteln wie dem Feuerlöscher trainieren. Aber nur wenige Betriebe sind dazu bereit, diesen Aufwand auf sich zu nehmen. Als Folge davon sehen sich die Beschäftigten bei einem Brandfall mit einer Situation konfrontiert, auf die sie nicht vorbereitet sind.
Brandbekämpfer betonen immer wieder, wie wichtig eine regelmäßige Übung zum Brandschutz ist. Denn nach der Meinung von Experten würden sich 80% aller Brände ohne den Einsatz der Feuerwehr bekämpfen lassen, wenn die Beschäftigten im Umgang mit den Brandschutzhilfsmitteln richtig geschult wären. Darum ist es durchaus sinnvoll, in regelmäßigen Abständen das Brandschutztraining bei allen Angestellten einmal aufzufrischen, damit jeder im Ernstfall weiß, was zu tun ist.
Die W-Fragen vergessen:
Wenn die Feuerwehr gerufen werden soll, stellt das die Anrufer auch häufig vor größere Herausforderungen als gedacht. Denn oftmals vergessen die Anrufer schlicht, worauf es für einen schnellen Einsatz wirklich ankommt. Sie sagen eher zusammenhanglose Dinge wie “Hier brennt es!” oder “Wir brauchen Hilfe!”
Auf der einen Seite ist es verständlich, dass die Anrufer aufgebracht sind, wenn sie sich in einer Brandsituation befinden. Darum wissen die Brandbekämpfer, die in der Telefonzentrale sitzen, auch immer ganz genau, welche Fragen sie stellen müssen, um möglichst alle Informationen zu sammeln, die für den Einsatz benötigt werden. Doch das Nachfragen verbraucht auch jedes Mal wertvolle Zeit, die sinnvoller genutzt werden könnte. Aus diesem Grund ist es immer ratsam sich die wichtigen W-Fragen noch mal ins Gedächtnis zu rufen, die man bei einem Anruf der Notrufnummer 112 klären muss:
- Wer ruft an?
- Wo befindet sich der Anrufer?
- Was ist passiert?
- Wie viele Menschen sind betroffen?
- Welche Verletzungen liegen vor?
Brandschützer versuchen immer so viele Informationen wie nur möglich in möglichst kurzer Zeit zu sammeln. Sie müssen wissen, wo der Brand ausgebrochen ist und was – sofern bekannt – das Feuer ausgelöst hat. Bei der Frage nach der Anzahl der betroffenen Personen und möglicher Verletzungen schaffen sich die Brandschützer einen Überblick über die notwendigen Rettungsmaßnahmen und können anschließend auch festlegen, wie viele Einsatzkräfte ausrücken müssen. Auf diese Weise wird bereits ein grober Ablaufplan für die Feuerwehrleute zurechtgelegt, bevor sie überhaupt aufbrechen.
Blockade der Zugangsmöglichkeiten:
Wenn Brandbekämpfer mit einem Feuerwehrfahrzeug ausrücken, möchten sie immer den schnellstmöglichen Weg zu einem Gebäude nutzen, in dem ein Brand ausgebrochen ist. Manchmal wird dieser schnelle Zugangsweg allerdings blockiert, weil PKW-Besitzer ihre Fahrzeuge verkehrswidrig auf einer Feuerwehrzufahrt abgestellt haben. Das Abstellen auf einem anderen Parkplatz kann wieder unnötig Zeit in Anspruch nehmen, die für die eigentliche Brandbekämpfung sinnvoller genutzt werden könnte.
Um den Zeitverlust so gering wie möglich zu halten, sollten sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer sicherstellen, dass alle Feuerwehrzufahrten frei sind. Falsch geparkte Fahrzeuge sollten so schnell wie möglich umgeparkt werden, auch wenn man vielleicht ein wenig länger zur Arbeit laufen muss. Wird eine Feuerwehreinfahrt von betriebsfremden Personen blockiert, kann es auch notwendig sein einen Abschleppdienst zu benachrichtigen, sofern die Besitzer der Fahrzeuge nicht ermittelt werden können. Nur wenn die Einsatzkräfte ohne Hindernisse zum Einsatzort gelangen können, ist eine schnelle und effektive Brandbekämpfung überhaupt möglich.
Die Objektrettung:
Bricht ein Brand am Arbeitsplatz aus, reagieren viele Menschen so, dass sie nach den Dingen Ausschau halten, die sie unbedingt vor den Flammen bewahren wollen. Dabei halten sich die Personen länger in einer Gefahrenzone auf, als es empfehlenswert wäre. Sie atmen eventuell zu viel rauchhaltige Luft ein und ziehen sich eine Stickstoffvergiftung zu, weil sie ihren Laptop, die Autoschlüssel, das Handy, ihre Jacke und wer weiß was noch alles einstecken wollten. Im schlimmsten Fall werden die Personen von den Flammen eingeschlossen oder sie verlieren aufgrund des Kohlenstoffmonooxids in der Luft das Bewusstsein und ersticken.
Es ist zwar verständlich, dass Menschen versuchen die Dinge zu retten, die ihnen wichtig erscheinen. Sie lassen dabei aber immer aus den Augen, dass ein Brand sich sehr schnell ausbreiten kann und ihnen nur ein kleines Zeitfenster bleibt, um einen sicheren Rückzugsort aufzusuchen.
Darum ist die Meinung aller Brandschützer, dass Zivilisten bei der Evakuierung einer Gefahrenzone alles zurücklassen sollten, was sich nicht in unmittelbarer greifbarer Nähe befindet. Sicherlich ist der Verlust eines Handys schmerzhaft und es ist sehr ärgerlich, wenn die Jacke oder der eigene Laptop den Flammen zum Opfer fällt. Allerdings können solche Sachen ersetzt werden. Das eigene Leben ist dagegen unersetzlich und sollte vor allem anderen kommen!
Überschätzung der eigenen Möglichkeiten:
Kleine Feuer können mit einem Feuerlöscher, einer Löschdecke oder auch durch den Einsatz der Sprinkleranlage eingedämmt werden. In einigen Fällen versuchen die Beschäftigten allerdings einen Brand unter Kontrolle zu bringen, der sich nicht mehr mit einem einfachen Feuerlöscher oder der Löschdecke kontrollieren lässt.
Es ist nicht einfach festzustellen, ab welchem Punkt die eigenen Löschmaßnahmen abgebrochen werden sollten. Wenn man das Gefühl hat, dass sich ein Feuer nicht verringert oder sich die Sicht- und Atemsituation deutlich verschlechtert, dann sollte man auf jeden Fall seine Löschversuche abbrechen und sich stattdessen über die ausgeschilderten Rettungswege in Sicherheit bringen, bis die Brandbekämpfer eindringen und die Bekämpfung des Brandes übernehmen. Es macht keinen Sinn das eigene Leben länger in Gefahr zu bringen, wenn keine sichtbaren Verbesserungen durch die Löschmaßnahmen erkennbar sind.
Noch schlimmer ist es, wenn einzelne Personen versuchen einen Brand unter Kontrolle zu bringen, selbst wenn die Fachkräfte bereits am Einsatzort eintreffen. Sie hoffen durch die Löschversuche ihre Stellung in der Firma zu verbessern oder möchten ihr Ansehen bei ihren Kollegen oder beim Chef aufbessern. Tatsächlich ist so ein falsches Heldenbewusstsein aber in den meisten Fällen nur hinderlich. Wenn die Feuerwehrleute am Einsatzort eintreffen, sollten alle Zivilisten den Rückzug antreten und den erfahrenen Brandbekämpfern das Feld überlassen. Andernfalls stehen die Leute nur im Weg rum und blockieren die Löscharbeiten.
Wenn man aber wirklich helfen möchte, kann man den eintreffenden Einsatzkräften dabei helfen, den schnellstmöglichen Weg zur Brandzone zu finden. Danach übernehmen die Profis die Brandbekämpfung, da sie am besten wissen, was sie machen müssen, um ein Feuer schnell und effektiv wieder unter Kontrolle zu bringen.
Autor: Donato Muro